Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 06.08.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187108062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-08
- Tag1871-08-06
- Monat1871-08
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.08.1871
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
servatlven gegen den Willen von TKierS ihre Mächten durchs gesetzt und nur wenige und unffedculende Concessionen genn-.chi. Thiers ist hierüber ziemlich ungcPalten und es soll zu lebhaften Ecencn gc-kommen sein. Namentlich warf ihm der konservative General du Temvle unverblümt vor, das; »eine Politik gegenüber den gefangenen Kommunisten eine schwächliche sei. 2 hier» ist fest entschlossen gewesen, sein Amt niederzulegen. Die Per langerung seiner Amtsgewalt ist eu; Mittel, ihn zu versöhne». Rach den unten ersichtlichen Nachrichten ist diese vielbesprochene Maßregel abermals vertagt worden. Wird Thier« Präsident und umgiebt er sich mit einem parlamentarischen Ministerium, so bricht er damit unwiderruflich mit den Ministern voir der vorjährigen September Revolution. Herrn Favre hat dann auch Simon zu folgen. Gleichwohl drangen die Republikaner zu diese«; Schrine, weil sie dadurch die Republik zu begründen hoffen; die konservativen aber befreunden sich auch damit, weil sie in der Ernennung eine« Präsidenten den Vorläufer zur Pe grundung der Monarchie sehen. Thier« aber widerstrebt de»; Anträge, wert er dann nicht mehr wie jetzt durch die Macht seiner Rede auf die Entschlüsse der Nationalmvsammlung wirken tcmn. — Mac Mahon beziffert die Verluste, welche die fran zösischen Truppen bei der Eroberung von Pari« gcg«.n die Eommuniste» erlitten haben, auf 8ll rodle und -IstO verwundete Lsficiere und 794 rodle, 6024 verwundete und ION vcnnisue Soldaten. — Der neue Minister de« Aeußcren in Frankreich. RrMusat, ist der Busenfreund von Thier«; 1.797 geboren, erhob er INZO Protest gegen die Fuli Ordonnanzen. die den Sturz Earl'« X. zur Folge hatten. Er ;var unter Thier« 1610 Unterstaalsseccetär und zeitweilig Minister 1640. — Die Auswanderung auS dem Elsaß ist immer noch in; Zu- nehmen. Wcißenburg hat von seinen 6000 Einwohnern 6M verloren. Bischweiler, ein Fabrikort, schrumpft zu eine»; Dorf chön zusammen. Au« manchem Dorf ist die männliche Fugend ohne Ausnahme verschwunden. Handel, Industrie und Arbeit stocken. Der «krieg fraß Geld und Credit. Bisher wurden säst alle Fabrikate de« Elsaß in Frankreich mit höheren Preiien befahlt, als sie Deutschland bieten kann. Die Tuchweber von Bischweiler, die Baumwollspinner von Mühlhausen, die Bier brauer von Straßburg und die Eisenhütten von Niederbron» sendeten ihre Fabrikate über die VogOcn hinüber. Fetzt er richtet Frankreich dort Zollschranken, die FIulh der Waaren wird zurückgestaur zu seiner Duelle und verläuft i»; Sande, den Fabrikanten de« Absatzes, den Fabrikarbeiter des tzohm« beraubend. Der nächste Gedanke unter den Leuten ist also; auf nach Frankreich! Die Juden, die in solchen Dingen sich selten täuschen, waren die ersten, die den Wanderstab ergriffen und au« Aegypten nach de»; Lanoe Gosen zogen. Schon die höheren Lohnsätze, die Frankreich bietet, locken die Elsässer, ja sogar die Deutschen. Hierzu kommt die Furcht vor de»; Mi litcir, vor der Briegszuchl. Und doch wäre eine strengere Zucht in der Familie, der Schule, auf der Straße und i»; öffent lichen Verkehr den Franzosen und auch den Elsässern sehr heilsam. Endlich beachte man die Aufhetzungen der französischen Agnuen. Da« sind Verkäluusse, die theil« ans der Natur der Dinge sich selbst ergeben, theil« künstlich ansgebentel werden, die jedoch da« deutsche Volk nicht ignoriren soll, um sich nicht zu verwundern, wenn die Germanisirung und die Gewinnung der Bevölkerung keine Fortschritte macht. Berlin. Wie das „Frd. Bl." erfährt, wurde seiten der Gesellen den vereinigten Meistern von Ncncin dcr Wunsch nach einer Verständigung ttiiidgegeboi. Die letzteren baden sich zu einer solchen auch gern bereit erklärt, stellten jedoch als Vorbe dingung bin. daß an Stelle der Rädelsführer, welche dielen Strike in so übereilter und »»besonnener Weiie vom Zaun ge brochen baden, andere Vertreter von den Gesellen erwählt würden. Berlin. Die Versammlung der daligen Gaslwirtbe war zahlreich besucht und tank sich in denc-ben keine Oppostist»; gegen den Angebrachten Antrag, ln Zakumr da« bei den Spei sen zu verabreichende Brot hewndcrs bezahlen zu lassen. Eine Einigkeit konnte nur darüber nicht erzielt werden, ob kür ein Brötchen 0 Ptt oder st P-. vergütet werten sollte» und von welchem Tage an mit dieser neuen Einrichtung begonnen wer ken solle. — In einer demnächst wieder zu berufenden Vcr sammluug soll über den Tag beschlossen werten, an de»; mit der Bezahlung begonnen werken soll, wahrscheinlich dürfte der I. Dekoder dam bestimmt werden. Pari«, I. August. Die Libcrtö will wissen, daß Thiers vier Hauptglredcrn der Rcckstcn, welche ihn aingcsordert. mit der Linke» m breche» und sich der Majorität vollständig anzii schließen, folgende Antwort ertbellt bade: „MeineHerren' S:e l wollen Sich keine Rcct'ensch.ist über die Abstimmung vom 2. Fuli ablegc». Die Monarchie ist in Frankreich unmöglich, j Der Gra; von Ehamderd hat sic amgcgeben. Feh tbue Ihnen nicht die t6cleitigi.»a an. m glaube», daß Sic au! die Abc»- j teuer des Kaiserreiches zurückkomnien wellen. Was die Prinzen von Orleans anbelaugt. io habe ich nur Eines zu sage»; Sie baden sie gesehen. Die Linke bat seit tün; Monaten einen pol! tüchen Sinn bewiesen, dessen ich sie nicht ntr fähig gehalten haste, und der ihr das Recht gicdt, an der Regierung des Lan des Theil zu nehmen. Meine Herren, ich hin mit ihr!" Die Ernennung tcS Herzogs von Chartres zum Bataillonschef, sagt daö Sicelc, wird der Gcgenstanc chicr Interpellation in her Kammer bilden. Paris, 4 August. Der iierigejoahlte Munleipalratb von Paris. der deute zu seiner erüe» Lltzung znsammciilrat, hat Vauirain, einen gcmämgken 'Republikaner, zu»; Präsitentei; er wählt. Ein Bericht des Scinepräiccren gickst ein Erposö über die finanzielle Lage von Paris. Dasselbe schließt tamlt, die Regierung möge die'Nationalversammlung ersuchen, die Schuld der Stadt Paris gegenüber de; Gesellschaft des Eredir ioncicr .;»' ltlll Millionen Francs stskzusetzea, von ter Anleihe pro GH'» diclcistgen E7 Millionen, welche zur Eouvcrsion der Schuld an den Erctit »onelcr bestimmt gewesen waren, definitiv zu ttkwc-.en. seiner ein neues Anlchcn zur Höbe von :>.'»> Millionen a>;''»„ omcn und endlich die Stadt Paris zu; 'Bildung einer schm »den Schuld in; Betrage von 60 Millionen nir die Ja! r >67l und 1^72 zu erinächtiaci;. Die Eenunstsion zur Ben nng des Antrags kcS Depuü'te» 'liahincl, betreffend die Wirberrc;legiing derVUnistcrie» oon Paris nach Versailles, ioil dem 'Anträge günstig gestimmt sein. zDr. I.» Paris, August Vlorg ns. Einer Vieldung der „Ageucc HavaS" zuiolge wird bezüglich ter Vollmachten 7hier« einst- weilen der 5tL0>8 gn«> aulreckst erha ten ksteibcu. Die Eonunission der Natlonalvcrsaininmlruig beschloß in Betreff ter Rcorgaut- ! »atlon der Armee in ihrer letzten Sitzung nach iebbaiter Debatte, den Antrag betreffs 'Auflösung der Nationalgaide» in Erwag- ;>ng zu ziehen. Zum Berichterstatter wurdc General Ehanzn gewählt, welcher «n Gegner des Instituts der'Rationalgarten. >Dr. I.i Versallles, 4. August. In der heutigen Sitzung her Nationattrriammttmg kam eS gelegentlich der Frage derLchat- losbaltung der von den Deutlet'«;; besetzten Landcothelle zu Icd- -osten DebcMrn, Der SommissionSbeclcht erklärt, Frankreich sek verpflichtet, den Schaden zu ersetzen; die betreffenden An l'vrüchc betragen 666 Millionen Francs, wozu der EOatz de; von der Stadt '1 ariö gezahlten 200 Mllliomn kommt. Tlstero bekämpkt de» Eeminiiiivnobericht: er beruft sich am kle E»t- scheitungr» des Staalsrathes und des Eassatlonsl oicS. Der Slaaloschap sei nicht i» der Lage, die r-eaiisvr misten Lumme,; zu zahle»; der Staat dürfe allerdings dcl den Velden der Be Völler; »g nicht glcichglltig bleiben, ThlerS cmvsicl'lt daher kle Bewilligung einer io ortigcn Unicrstistung. 'A - dicie Erklärung scksteß sich eine erlegte Debatte. Die DiSeusslei, soll morgen fortgesetzt werden. lDr. Io Brüste l. st. August. Rach der.,Indepe»taucc"dat ThlerS der Schmelz Vott'attunge» gemacht, wegen der Laiigsamkcff derselben in der Verfolgung der Eommuntste«. London, :l. August. Rach dem „Standard" wurde Ge neral Bourbakt an; vergangene» Sonnavend von der Eommis- slo» zur llntersuchung de; Handlungen der Septeiuberregierung kstruvinmen. Skutari. st. August. Ein Türke wollte den englischen Eomul erschießen, doch ve;sagte ictn 'Revolver. Der Türke Ist verhakter. In Felge des Attentates herrscht Unruhe. Au» der Mappe eine« T>»eatersrruudeö Ein berühmter Rcguisitcur. Meine heutige Geschichte spielt l» München. Ein alter beliebter Schauspieler des dortige» Theaters liegt aus dem Slcrbcdcttc; ein insckcr, zwanztgstrhriger Iünglirig kniet au de,melden und sieht icknuerzbewegt i» das brechende Auge sclncs Msters. Ein Seufzer noch und ter alte Schauspieler Ist eine Leiche. Der brave Sohn bricht in Thräncn auS und bedeckt dle kalten Ll;pc» mlt seine» Küsteii. lieber den Leichnam gebeugt, spricht er; ..Vater, verzeihe mir. wen» ich gegen Deuren Willen handele; doch, bei Gott, ich wcrde Deinen; 'Rainen kclnc Schanke machen ." Dan» stürzt er hinaus ins Freie, dle dumpfe Lust deS Zimmers scheint ihn zu ersticken. Drei Tage später hewegte sick» ein langer Lctcl'enzug »ach de»; FrieRiem. SäminNichc Vtttgllcdcr des Theaters gaben Ihrem pcrslorhcnen Eellegcn das letzte Geleite ^ tnapp hinter de»; Sarge schritten der Dirccior und an seiner Leite der Sohn dcö Dahingcschiedciicn. Die letzte Schot e Erde kollerte in die frische Grube; man trat de» Rückweg von dem Orte der Rübe an. Wieder in der Stadt angclangr, wcndekc sich der nun pernaMe junge Plan» an den Theater Direetor: „Herr Direktor, was soll um; mit mir werten ;" „Sie werden Ihre juridischen Studien pellenden. Der Vcoiolbcne war nicl t nur inet» Mitglied, er war auch mein Freund. Lassen Sie mich iür das Weitere sorgen." Der Jüngling coaßte hieiaui die Hand des Direktors, und in heinahe flehcnkein Tone sprach er; „Gut, iä; nehme Ihre Unterstützung taulhanl an. doch gewähren Sie mlr tioelbr in anderer Richtung. Engagircu Sie »lich hei Ihrem Theater!" „Junger Manu", erwiderte der Direclor streng, haben Sie die Bitte Ihres venlorheiicii VaterS so »clmetl pergesscii? Beschwer er sie nicht tausendmal, kein Eeiiietiaiik zu werdend" „Ich welke taS per mir und Dem, der jetzt da drohen, zu veraniwoiten wissen", war die 'csie entschlossene 'Antwort. Der Direetor halte sich iiaäP.ubig gezeigt. Konnte er den Drang des junge» Mannes, kcu BretelN, die die Wc!t hedeuten, aiizugehörcu, unterdrücken? Rahm er Ihn nicht als Mitglied auf. so hätte cS gewiß ein anderer Leiter eines weiß Gott l» welchem Resle hcrrannltii Tl'eSpis.arrens gektzan. --.o gab er sich denn als Mittel dazu der. daß der Wunsch seines alten Freundes gebrochen wurde; wenigstens bedielt er hierdurch dessen Lohn gewissermaßen unter Obhut. Das Dcdut deö neuen Priesters Tl aticnS siel gerade nicht brillant, aber auch nicht ungünstig aus. Versprach er auch kein Mime wie Iß'land, Fleck oder Schröder zu werten, so schien ec sich doch zu einen; fogcnanntcn „verständigen" und „ver weilt daren" Schauspieler zu gualisiciicn. Und die konnte man auch um das Jahr I7'.l l. zu wttchcr Zeit urncrc Geschiel te spielt, recht gut brauchen. Unserem jungen Mimen wurde auch der '! osten eines Rcauisitcurs übertragen. 'Als solcher batte er nicht nur dafür zu sorgen, daß in dcu Riltcrstückc» die Schwerter, Streitarte. Humpen und andere mittelalterlichen Gcrätl»'chailcii, in ten Lustspielen hingegen die rmpermcidlichen, am die Geschicke des sich zum Sck lune jedesmal „kriegenden" Liebespaares so wichtigen cimlußübenkcii Briefe zur Hand waren, senderii außer dem gehörte auch noch das Absteiupcl» der Theater-Eiutttlts- karte» in sein Ressort. Eines AbeiwS kan; ein llcineS Schauspiel auS der Fed.r des junge» Sckauiplclcrs und ReauistteuiS, hetttcll; ,Dic Mädchciikeiincr"', zur Aun'ührmi;. Die Aufnahme kioes ersten Versuches war eine günstige. Der jugendliche Anlcr war voll Seligkeit und Entzücken mit schwebte mehr als erging, die Anweisung am das am nächste» Tage bei dem Eassier zu er- hehende Honorar wie eine Siegestrophäe i» der Haut haltend und des nickerstrcinenden 'Regens gar nicht achtend, nach der Vorstellung seiner in der Rüde des Theaters grlegcncn deicl ei denen Wohnung zu. Hier angelangk. hätte er >icl', adgespaunt durch die Austegimg deS heutigen Z'lbenrS, so gerne allsogleich ins Bett und einem hcruhigenten Sct'la' in die'Anne gcwoo'c;;; deck) wgs de»; Sä auipicicr und Dichter pergönnt gewesen wä;e. dies tonnte sich der Rcciuistteur nicht coauoen. denn i» dieicr Eigcm'chait mußte er ja hel.te ;;o' dck Z'.arten für den nächsten Tag adstempeln. SRißmurlstg war; der Dickster seine Honorar Auireistm.', an' den Tiick', na: in die ustt Druckrr'ck w rzc beieuastcle Stampiglie zur Hand unk schickte sich an, das langweilige Gcsck'äst so rasch aiö möglich abzumachcn, um zur ersehnten Ruhe zu gelangen. Da riß ein jäher Windstoß Heide Fensterflügel aus, und drang ins Zimmer, heb das kostbare Blatt Papier bei» Tück e und hätte eS auch sicher durch S Fenster hinausgculrhelt. wäre es seine»; Elgeruhümer nickst gelungen, es durch einen schnellen Eriff zuruckzmallen. 'Rächte»; der junge Mann das Fenster wieder geschlossen batte, belastete er das vom Regen »och wuchte 'Papier, u»; cs rer dem tückische» Sturme zu schützen, mit eine»; gerade am Tage derber po» einem Eloristc» cingehautcltci; Rchirincsier - Sct lciistcine. Kaum war aber die letzte Karte abgcstt.iupclt, io warf sich der glückliche Dickster am icin nick t allzuwcichcs Lager und beseligende Träume von Rubin. Ehre, Uunerlstichkeit. Lordeerlräiizc» und Goldbarren ber üßte» ihm den Sck'lmmncr. Als er am Morgen cnvachtc, war sei» erster 'Blick am das wichtige Papier gerichtet, das ja sc-nc» Dlelstetteh» Schwarz am Weiß entstielt. Er beseelte cv ron der Last des Schlcustci. nco; — deck; weich unerwarteter Anblick best sich ihm dar? Die Inschrist der Skampiglic. welch letztere an; Abend mit den; Steine in Berührung gekommen war. erschien haarschan aus dein Papiere abgckruckt. Da der Rcguisttcur stets darauf bedacht lein musste, jede Ettabrnng zur Vcrc.machung seiner Beruisgenhäste aliszubcu- tcn, io ließ ib» diese zuiällige Entwickelung nickst meist ruben, noch rasten. Kaum batte er sein Dicksterhenorar beheben, so eilte er, um größere Steine von der Art des Schleifsteines -u kaufen, mit denen er Versuche anstellte, die geschriebene» Sing- slrinn.eii ter Eborlsici; zu vcrviclsäUigcn. Bald hing er Schauspiel- und Dichtkunst an den 'Raget und beschästigtc sich nur mehr auoickstießlich mit seiner Erfind ung, ;;; de; ihm ein glücklicher Zufall den erste» Anstoß gegeben. Er ietzte sick, mlt dem Hostnusiker Glclßncr in ÄRünckien in Ver bindung und gelang eö ihm auch, den Musikalienhändler Falter für die Sache zu mtcrcssircn. Nach ncunsährigcm rgstloicn Streben erhielt der chcmalige Schauspieler. Dichter.und Re quisiteur ein Privilegium am seine Erfindung und der Musl. kalienhändlcr Llndrö ln Offenbach erkaustc von Ihm die Mit- tvellung de- gesamv,tenPcr<ahrn^ um eine beträchtl'che Summe. Der Wunsch deS alten TchausistelerS aber sollte in >!-g gehen. Sein Sohn starb nicht aiö „Eomdbiant", sondern als hochgeachteter und geschätzte El sinder der Lthographle, an; 20. Fcdlnal lei.i t zn Vlüiickstn. dcricibcn Stadt, wo et bor T i Jahre» leinen ersten thcatralück'c» Versnck, grw'agt hatte. Vor Kurzen; ging wstgende 'Rotiz durck' die Zeitungen; „Aus 'Anlaß der vorstehende» hundertjährigen Gedäcksti tß icler des Erfinders der Lithographie, Johann Rcpomuk Flauz 'Alois Seneselder, tauche Velin Prager Magistrat ein Amuchru um Estuiruiig des HaliseS, I» welclstin der Geiiannte geboren ivurdc, ein Seneselder war laut aiiitlichrr Dokumente am ll. zitovembcr 1771 im Hanse '.Ar. 4«»« idanials:no, i» oe; Ritte; gassc i» der Prager Altstadt gcdore» und in der St. Eichst klrckis am 7. Ropcmber 177t aotaust ivorte». Sei» '!<§<>-> Franz Peter Scneicldcr, war aiö Schauspieler dci de»; damast gcu demschen Tbcater l» Prag angestellt." Die eben erzählte Epstede spielt ln den Iugeiidjahrcr; lenes Mannes, dessen Andenken ii» heurigen Spätberbstc qefclert werten soll. zPrcssc.) Dresdner Börse von» L». Juli bis Annust. DieLktnnnung tcrBölsc >oar lm Gaiizc» gcnoimnen wäh- rcnd dieser Zeit eine reckst seue und ließ nickst rrleuncn, daß wir gerade jetzt in de; in Bönenkrcisen szvenaume» mc>ru- lebc». Die Eourse zeigten sich namcutstch sü; '.".»läge-Effecte» reckst fest, cinihren zum Theil geringe EtelaeiM'gcn. wälstcnd SpcculatioiiScfsccicn zum größeren Tbeil drteutoitcre<strotuo Simhcskcinngc» auizliweiien haben. Die zu 'Anfang der Weck'c de; beporstehentc» Ultimoregulirnng wegen bemcilhare Zurück baltung ter Spcculaiitc» perlor sick' nacl'Abwickelung dkrselbcii. lrclchc zwar in Folge der Geldknappheit durch Prolongationen zu höherem Discento etwas erschwert wurde, ganz und man ging zu lebhafterem GesilLstt über, welches sich noch zu einem seist lebhaften gestaltet haben wlstte, wen» nickst ein großer Tbeil des Pttblikums aus Reisen wäre, während wieder c.» anderer Theil in der Haltung der fremden Plätze keinen Im NrlS zu einer größeren Lebbastlgkelt sinket. Die in der or;c« tätlichen Frage wieder zur Rete konunente» Di»stren.zcn lasse» sick' noch gar nickst genau üh.rieben und müssen wir die Folge» ans die Forderung des Reichskanzlers Deutschlands Im Slum des Vertrages Pein Jahre XR. der Intervention der Pier« abwarten. Von Wien aus meldet man noch Immer vor Geldknappheit, trotzdem sind daselbst die Eenrse lest. Hier ar miierem Platze zeigt sich Geld ziemlich flüssig. -- Wie voraus zu sehe» war, gestaltete »ich die Bcthclllgmig bet der Lubscrlp- tlen aus die Acticn und Prioritäten der Lundcnbueg Grußbachcr Eisenbahn zu einer sehr lebhaften unc wurde der aufgelegte Betrag überzeichnet, so daß eine Reduk tion der gezeichneten Beträge ciimelen muß. Deutschland bat sich vorzugsweise mir a» der Zciclstinng aus die Prioritäten betbeiligt. - In unserem letzten Berichte gaben wir bereits an daß ui dieser Weckst der Abschluß der .'> p r o ce n t ig cii Dresdener Anleihe an ein Eonsortlum erfolgen würde: derselbe ist auch crlolgt mit zwar zum Eourse veu loiM Procent, gewiß ein schöner Eeurs, welcher berechtigt ist, die Dresdener stolz am ihre» brillanten Erckit zu machen. Die vorher beabsichtigte Begehung dieser neuen Anleihe durch deren 'Auslegung zur öffentliche» Zeichnung ist auigcgcbcn worden; hingegen wirk dieses Effect nächste» Montag a» dcr hiesige» Börse und zwar zm» Ecstirsc von durch die Sächsische Bank riiigefülstt. Schließlich sind wir »och in der Lage, u» seren Leiern die erfreuliche Nachricht zu bringen, daß mm end lich von Leiten des Börseiworstandes ein passendes Gebäude angekauft worden ist, welches zu dcu Poecke» der Börse einge liebtet werden soll: so wird nun auch Dresden endlich ein schon so lange entbehrtes Börsengebautc besitzen. Um die Beschaff ung desselben hat sieb namentlich der stellvertretende Vorsitzende dcr Börse. Herr. I Mattersterff. verdient gemacht. LtaatSpapicre «nd Fonds waren sehr gut behauptet und stiegen iiielstffach um Bruck'thcilc. Rortteutscbe Bun dcSan leibe wurdc zu Il»l''k—102 bezahlt; Umsätze darin waren belangreich. Rorddciit i cb c 5 "Z> üjähr. Schatz Scheine stabil, bei mäßigem Geschalt 100' r—V,. S ä ch s :>"» lautier Lln leibe stagnirend, 6«>> ,. Sächs. 16.', »er dlnleibc, von welcher Material fehlt, !>2'o '.>2",.-. S ä cl' s. t"» 'Anleihe Serie I. n. U. stieg cbenstiNs bei reckst gclii.gfügigcn Umsätzen, crstcre von '.»0 aus '.U. lcr terc von EI'!« El'2. Sächs. A » l c i b e war gefragt und wurtc in Posten bei steigendem Eourse zu lo:i>io:«' - Ilm aus dem Viarktc genommen. S ä cl' s. - Schlcsis ch c E i sc n b a h » - A et i c » loarcn ganz still, E8'E. Löbau Zittau er E1 sc n b a h n - A c t I e n verkehrtci; in kleinen L'ksträgen zu 76 B 78' ». Sachs. L a n d r r II t c II b r i t s e setzte» ihre steigende Bewegung fort und wurden von nur eine; Seite mebnach zu >-0-—8l'R —x." - ans dem Marlte genommen. Preußische 4'B'«> 'Rente fest, doch ohne allen Umsatz, 'M'c. EE. Bäurische Staats-A» leibe bei gcriugcin Geschäfte, Il-OM. Ehcmnitzer S r a d t a 11 l c i h c still, lol. 'A ni e r i ka n c r etwas höher. E7'o-M-M. Ocstcrr. Silber-Rente und l 860er Loose ziemlich belebt, erslere .',7. letztere etwaö niedriger,8«>N. R u in ä 11 isck) c 7' -lß i s c n b a b 11 - O b I! g a t! 0 n e n er iubren einen erneuten bedeutenden Rückgang, indem solcke von :».»'« tt.'c'-- 7 wichen. Wie sich mm endlich die EouponS affairc gestatten wird, ist no«i) nickst abznschen, jedeniallS liegt d e ganze Sacke jetzt sehr schleckst. Eisenbahnaclicn waren beliebt, Umsätze darin reckst au scbulich. L c i p z i g - D r e ö t n e r lest, 2II - 212' L. L 0 m barten etwas günstiger. E^' i-EE'-- Ex tgallzlsche Earl - Lnd w i g s b. - A e t. bei günstiger Haltmig vlelsack' zu ll'st 102' > im Verkehr. Bank- und Eredit-Actien zu meist höheren Eonrlcn ln Ebbastem Verkehr. Sächs. Bank beliebt, l144'>- 144'r, wenig Umsatz. L c i p z i g c r B a »k ebcistallS ruhig, UN»' --- U.o S ä ch s. E rc t I tb a n k bei reckst belangreichen Umsätze» sehr fest, lop'.st- io:EZ. Leipziger E retitact. viel ach zu l2E ", - gehandelt. S ä ck' s. L 0 »1 bart b a n k- Actlen, sehr beliebt und zu steigende»; Eourse auö dein Markte genommen. 108'Z--1 ist -1 l2M. Wie wir aus zuver lässiger O.uclle criabren. soll demnächst wieder eine Erhöhung des Aktienkapitals dieser Gesellschaft von ttio.ooo Tblr. vor genommen werte»; dabei soll den Inhabern alter Aktien das Reckt zustebcn, eine neue Actic znm Eourse von lot'G aus alte Actieu crbaltcu. Weimarische Bank ruhig, lo 1 Eieracr 2' a nk - ActIe n bei recht rege»; Geschälte höher, >>8' « I IEM. «Ra» erwartet für das lausende Ge schäftsjahr eine Dividende von mindestens lo'M. Oesterr. E redit - Acttcn waren sehr lest und zu 155''/«--1LN— 156»/« vicliack' lezahit. Darm stä die r Bank-Actlcn stiegen au; 'Nachrichten über günstige Geschäftslage von 146'/« aut >.', 1' ; Umsätze darin waren unbedeutend. Indiislrit-Aktien waren bei regem Geschälte ln guter Haltung und zum Theil höher; die sogcmaiitcn ..schweren Bier acticn" waren, wegen Mangel an Stücken, still. Wald- s ch l ö ß cl' e 11 201. F e l s c n k c l I c r 215 246 2.V». Feld s ch l ö ß eli c» 2:;o 2!ik>. Vl cdInger konnten ihre» 0?ours von 66 nickst behaupten und gingen aus 647«—IttIM zurück. Reise witzcr stiege» von Istt Ist6-Ist8; in wiciern dieser EourS gerechtfertigt sein soll, ist nickst zu begreifen. Löbauer E7- E6-E5,. Dresdner Preßhefen- und Korn- sp 1 rituö Actien still, I<>4- iol'/-.-,ctivaSbezahlt. S ä chs.- 'B ö h m. D a;» pschIii > ahrt - A c t., am günstige Einnah me» sehr fest, 185 186 iz»st. E l bd a m p ts ch i ss s a ff r t - Act. 2:.0 242 241 bezahlt. Kettenschleppschlfff.- Act.. deren letzte Einnahme wenig befriedigte, I tst'/ü-Nb'» N5!/>. R iedcr > ö.ßnitzer Ehainpagnrr - Act. aus güusllgttn Gcschä'tSgaiig gefragt, 104 -106'/«- I06-M,. Thö re s ck' c Pa p ie r; a b r i k - A et. 206—207. Dreödnkl drgl. 158 «162',. Köttrwltzer NN«-Nst. Shrm»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder