Dresdner Nachrichten : 21.09.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187109215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-09
- Tag1871-09-21
- Monat1871-09
- Jahr1871
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- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.09.1871
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rä»::.b f- lh > .<>-«. T.'il'kAlie !>c 'Abe:ds <>. Sonnsi, pffr W Mittags 12 »Ik-r Marlonftpitßc ttt; in Ncuslabr: A u ch d i» ff e l«i den 9 e b Päßler, ar. Klestergasse s. AnztigtN in dies, Blatt« finden «ine rrfl'ljilrich« Btrdltiiung. Nuflager Excmpllare. 5-. Vs ^ D 0 Tageblatt für UuterhaUung mid Geschäftsverkehr. Druck und Eigmthum der Herausgeber: Liepsch öc NeicharLt. — VerantwottliAu Nedactrur: IvlillS NrtchLkVI. Er«tt«stLsilkch 2 ö«> mwi«PeibliH.H<"id« leruu^ in S Haue. D»r>h die KSnigt. P«st »i«rik!,8h»l. 22>.rR-a> Liuzelne Nuuimee» I Agr. Anseratenpreise: gilr den Raum «icia St>pall«n«u Zeilt» 1 Agr. Unter ,.Eiu-«fandt^ dU Ztil» 2 Rg«. titfil» von unö unbekannten Firmen und Personen nehme» wir nur gegen Pränumcranio--Zahlung durch Bttcstnarkc» oder Posieinzahiuiig ikfifilvrVU» rlstk ans. io Tilden kosten l Ngr. Auswärtige können die Zahlung auch aus eine Dresdner Firma anwcisen. Iävp.«t. Ue« »««>.x«, i»^. Nr.2«4. Sechszehnter Jahrgang. Die neeUrtcn auswärtige» Leser der „Dresdner Nachrichten" bitten wir, daS Abonnement sttr da« td. Quartal 1871 (Lctober, November, Derember) mit SS'/« Ngr. recht frühzeitig bei den betreffenden Postämtern erneuern zu wollen, damit wir «m Stande sind, die Nummern ohne Unterbrechung weiter zu liefern. An abonnirt man vierteljährlich mit 2« Ngr., in unserer Expedition, Marienstr. irr Mitredaeleur: Theodor Drobisch Dresden. Ll. Sevlembrr — AIS Fürst Biöinarek vorgestern von München kommend durch Leipzig iuvr. wurden chm nach de» L.N. an: dem Berliner 'lllahnhose von dem dortigen Zeltungö-E.olvortcur Hartivig nach edriurchtSvollcui Gruße die ncncsten Zcitungoblattcr offcrirt, wobei Hattwig den Reichskanzler treuherzig daran erinnert Habe» soll, daß Il)n derselbe bereits einmal im Jahre IKill durch einen kleinen Ankauf beehrt habe und wie hübsch seitdem Beider Geschäfte ln die Höhe gekommen seien. Der Reichskanzler gab seine Zustimmung durch ein freundliches Lächeln und ging in jovialer Weise auf die Konversation ein. Der Ze!t»ngö-Eol Porteur überreichte alö (beschenk kurz vor der 'Abahrt dem NcicManzlcr noch daö soeben erschienene Büchclehen „Ein preußischer Eliltusminiitcr. der seinen Bern, verfehlt hat", welches bekanntlich man-l' heitere Historia auü dem Leben dcö einstmaligen Kmuiiiep-Rcierentarius, jetzigen Kultusminister v. Mühler enthält. " — ES gtedt ln unserer Zeit keine Autorität mehr! Jetzt hat ein Berelii kunstverständiger Männer, der von, l. bis September in Dresden getagt hat, erklärt, die berühmte Hol. veinlcl-c Madonna aus unserer Galerie rühre keineswegs von hoibein den» Jüngeren seihst her. Es iand nämlich gelegent lich der Holdem Ausstellung ein sogenannter Holdein Eongrch hier statt, welcher viertägige Debatten von den sich gegenüber- gestellten Madonnen von Darinstadt und Dresden üvcr deren V.rhältnlß zu einander äbbieit. Nach den eingehendsten ttnter- lirämnaen und Ergänzungen, wie sic die Comr-Mition beider M.MMn Lrickcht?rkö, tiniarrii sich alle Thcilnchincr dcö Hol« bc-n-Eoiigresscö, mit Ausnahme des Pros. .Hübner, Direktor der i Gemäldegalerie zu folgenden Laßen: 1» DaS Darmstädler Bild ist daö durchweg von Holdcin's eigener Hand ausgeiübttc Originalbild. 2s ES hat indeß im Kops der Ntatonna »nt des ttl'NstkindcS. sorvie im oberen Thcil pes Kop'eö dcö Bnrgcr- nieffterü einige Retouelx'u erlitten, w'clelfc die ursprrnmliche Jn- lention dcö Meisters nicht mcbrerkennen lasten, lllDab Dres dener Bild ist eine freie Eopie, die in keinem Plnsclstriche Hol- bcin'S Anthcil erkennen läßt. — Eine von Bielen vielleicht noch nicht gesehene Neuerung ist jetzt In Sachsen dei den Musitchören zwe er sächsischer fflegi- nwnter. des in Bausen stehenden Reg, lo:i und des in Dresden sichende» Kaiser 'Wilhelm Regiments cingeiührt, Diele Haut- »olsten-Ehörc hahcn nämlich, nach preußischem Nluiter, ciicrnc Notenpulte erhalten, deren ieder cinzciiie Hautbo it eines mit iiä, rührt. Siebt nran daö Kaiser Wilhelm Regiment aui Wa.lw zilben. io l>»t ieder Hautdoist neben ieincin Leitengtioebr ci» clicrncs incchanst'cheS 'Notenpult »ängc», ivelchcs er i» kaum einer balde» Minute auibaucn und vor sich biiistcllcn lau». Früher mußte bcl der Paradcmusik die Rotcnstimme bo» Kin dern und allerhand berbcigeiiommcnen Leuten gehalten werte:;. <>S inachte manä'inal einen komische» tsintrucl, ire»» ein klassisches Musikstück aufgciührt ivurde und der «,'larinettist bücö mit schönen, dollen Zöncn eine zu (Ycmüth gehende Arie und über das Notenblatt blinzelte ein rotbbäckiacr Innge. wie der Balkentretcr gegenüber dein Drganlsie», — ja >vir machen unierc Sactzc gut! Diesem ist adaebolici» durch die duichatlo zioett. lnäßig« Mnstchrung der mechanischen Notenpulte, welche, zu- iamlncngelegt. eine Lange von >s< Zoll haben und leicht Irans portabel sinb. Hoffentlich werten alle anderen Militär Munk- tthörc dieses nüßliche Jirstrumcnt sich zulegcn um das lästige Notenhalten von Jungen ic. abzuschaiien. Diese mechanischen Butte sind von der Instrumente»-Handlung von A, Weber in Löbau gelickett, derselbe, wcl.hcr ir'ährcnt des Krieges in Franklbich Sr. König!. Hoh. dem Kronvrinzcn Alber! ein kost larcö Signalhorn übcrsaildte, worüber seiner Zeit ln tlcjcm 'lstatte berichtet wurde. — ES ist bekannt, taH wäl lend teö lchtcii Krieges der Deutschen mit den Franzosen, mit Lcßtcren die Ezechen iebr iamNitbiiirtn» nnd ibnc» den Lieg über uns Dcutjchc aus »ollem Herzen irünschtcn. Daiür suchen sich die Franzosen iesst zu rkt'anchlrcn, indem sie sür de» „Staat Böhmen ' il'wär- nie», der demnächst von dem Minister Hohenwart in Dcster- reich auigcrichtct werde» soll, I» Bezug incrani dringt nun t!c „Opinton Nationale" deren Gelehrte» übrigcno ticitlbc Gelstesarmuth In ihrer GcschichtSkcnntnist verratbcu, wie iolclx: asten Franzosen bekanntlich eigen ist, einen Artikel, der in einer Stelle auch in unicrcin Sachsen Intcreistren türitc, An dcm- stlbcn »vlrb die frühere Größe des Staates Böbmcn bc'pro.in» »nd erwähnt, daß zu tcmscldcn ehema.s auch Schlesien und lic Lausilz gehört haben. Lscite Provinze», beißt cd. gehören letzt zu Preußen und Sachse»; alle!» so,Re die sächsische Dvnastic erlösll'e. trete dao Königreich Böhme» >viedcr I» den rechtlichen Besitz der Lausitz ein!! — B ü rg e r - B c > e i n. Sitzung am l4. 6 cpt. Der, die (Ernennung prcuß. MIlitairs zu Ehrenbürgern DrcSdcnö inlß- billigende Bcscl'luß des BercinS, und daö Restnit darüber ist von der Rctactivn dcö Dresdner Anzeigers zuiückgewiesc» wor den, ivcichc ancl) cincin Berlangcn um Anstrahmc drsselbrn als de ahltc Annonce nicht nachgckommcn ist. Dcr Borsitzcndc legt die darüber mit der Redaktion geführte Eorrespondenz vor. nnd f.-U die Angelegenheit, einem früheren Beschlüsse cnfsprcchend. weiter verfolgt werten. Bezüglich der bevorstehenden Landtagb- tt.rhlcn führte der Referent anö. daß durch die Wahlordnung «st w beschi'änttc 4luöwahl der Eantidaten und Wähler bedingt ici, daß die von de» sogenannten vereinigten liberale» Parteien Gr Dresden ausgestellten vandldate» »vobl kaum die vo ilische Geitnntttlg de- BercluS, die demolrakilche, zum Ausdruck brii» gen »oürden, und schlug die Annahme einer Erklärung vor. daß der Bcrcin angesichts der Wahle» die Bcschräistnng dcv activen und passiven Wahlrechts durch einen Ecnsuo mißbillige, und nur tav allgemeine und ireic Wahlrecht als richtig aner kenne. — Eine bclelste Debatte ries der z,reite Gegenstand der TugkSoN »ring, die Aahrmärkte betreffend, hervor, und nmun der Bcrcin schließlich gegen ll Stimmen eine Resolution a», in welcher er bad Borgrhcn dcö Stadtrathö, den Fastciimartt auf- zuheben, iür zeitgemäß erklärte. - Der Mitredtletcur deo soeial-demvkratisclw» „BolkSstaa!", Hrvner. welcher in einer Broschüre „Die politische l)omi- m-mcl,;" die Redaetion des „Leipziger Tagblalt" gcsctnnäht hatte, ist aus gerichtliche 'Belangung «cilens dclieiden in allen Instanzcn zu drei Wochen Halt vcrurtbeiik worden. — Die Schriitstellcrin Louise Dtto Ist letzt ganz ins social-demokrattiche Lager übergegangcn. Sie veröffentlicht im „Bürger-und Bau ern,reund" eine Boikönovclle: „Wie glücklich die Eanchllcn sinh, sie haben Appetit" betitelt, weiche den stärksten Auisätzen dcö „Bolksiiaat" nicht»- »achgicbt. — Borgestern ist eine der Brantstistung in Mobschatz drin gend verdächtige Frauensperson verhaltet worden. - Gestern Morgen entstand in Leubnitz ein Schadenfeuer. — Heute Nachniittag stndet in LRchwib im Saale der Re stauration zum Burgberg ein Eoncert statt, in welchen, Fräu lein Antonie Geitncr, Sängerin vom Stadttheater zu Kiel, im Berel» mit Herr» Hosopenuänger Wilhelm Holtmann und dem alö trefflichen Elavicr-Birtiwsc» bekannten Herrn SiemcrS, jedem Freunde schönen, edlen Gesanges und seinem Elavicr- Bortraaö einige genußreiche Stunden bereite» werden. — Die iugendfrischc, sympathische Stimme der jungen Künstlerin eignet sich ungemein für den Bottrag ieclcnvotter Lieder, ebenso wirb man Gelegeniwit haben, dir beliebten Hollmann'schen Hteder« Compositionen vom Componisten selbst Vorträgen .zu hören. — Für die zahlreichen Freunde der gcnossenschaiillchen Selbsthilfe wirb es von,'Interesse sein, zu criahrc», da' eine Anzahl solider und lebensfähiger Produktivgcno ten and dem. Schooße der deutschen Gcwcrkvereine ent sind. ES sind dies: die Produktivgenosjenschast der Le u Dderwitz bei Zittau. die der ^ ^ " zu Odcrwitz bei Zittau. dir der Tuchmacher »u F> Lausitz», di? ttr Battinipollenwcber zu Plauen Im Loigtland, >er Eigarrer unb k!e der bereits scnschai- prllnacn ncwrvcr forst (Nieder- »voiicnwci... lgarrenmachcr zu Magdeburg, Die Lcinemvää: ren der OdrriRtzcr Genossenschaft h-iven sta, durch ihre große Reciiltät und PrcISwürdIgkeit schon allgemeine Anerkcntilttlg erworben, nicht minder verdienen solche die Erzeugnisse der ge nannte» listigere» Associationen, wie die Tuch und Hosenstoffe von Forst, die fertigen »veißen brocinrten Gardinen und der glatte Mull von Plauen. - Gestern ging u»S die so seltene Vlüthe teö pkllost'nllr-m pc-tt»iuki>m in einer noch nie kagcwcsciicn Größe und Sä'öndeit aus dem bekannten schöne», durch natürliche Lage unk gutes Arrangement hervorragenden Garten des Herrn l»,. Mlrus i» LeiSnig z». Für'Natnrircunöc und Botaniker ist dieies wunder bare Gcn'äc!>S zur Ansicht In nnscrcr Erpeditien anSgeilcstr Bor Kurzem iand man beim Durcin'ägen eines aus dem Eiskeller gezogenen Elovwekev im Iniiern destciben einen woill- erbatkene» 'Blumenstrauß, der jedein'ailS zufällig in tav durch Kälte krhsiallisirlc Wasser illnciiigckoin.nett war. Jedes Blatt, jede Blütbe dvvo» war zart und unerirore» und sah aus, als ob sic eben erst gepflückt sei. Bi an wird aus dicc Weise im tiefsten Winter die irischesten Frühiingdv umcn haben können. - In dem gestrige» Austatze über die lr-curcii'Wlhiiiüige» der Altstadt hatte siä'ein entstellender Dru kwhlcr cingtschtta'LN. Die Wohnungen im englischen Bnrtcl werden nicht — wie ge druckt war mit IM Tlllrn., sondern mit Iststt» Thlrn und mebr bezahlt. Eine Wohnung im Preise von kffm Thlin. ge hört dort noch zu den kwinen Dem gc>>eilühcr sind Woim- ungcn in der Neustadt mit .',M Tbirii. stvon etwas ganz de iondereS, mit Ausnarine der Giunditsickc etwa an der Schiller- straße nach der Stromicite, w» cl'euiallö schon recht büdsäw Suilii.cn gezahlt weide». Am Allgemeinen aber sind die Wohnungen der Neustadt heihälstußmäßig immer noch ichr billig. — Seit einigen Lagen ist man damit beschäftigt, den Vor bau am k. Prinz Marimiliaiwv.iiais I» der Dlllraaliee, uwichcr bis in die Fahrt ahn hincinrcicht, ab.-utragcn. — Herr GIoctkii.,icßer I. G. Große lcdrcltt »nö. das- der Nistast beim Aufziehen der FiiedriHstädtel Klrwenglocke lauge nicht io schlimm gcweicn »ei, wie er gcichilder: wurde. D»c Glo.kc sollte In de» Glo.kenstudl gehoben werten und riß dabei ei» Glied einer Differen-ialstaßi cnziigskette. Ei» i>l-n»Ucr Fall ist dadurch, daß es ein solcher Flaschen,zng war. nicht möglich, iondcrn cd scnkre iicl' die Glocke olmgeiäbr ' ? Elle aui die starte »utcraelegtc Balkenlage. Von einem Kcachcn nnd foloialen El-scintttkru'lgeil n:ar gar keine Idee, noch weniger von einem Anffchnellcn der Arrest er. Solche Vorfälle kämen tagtäglich ans Bauplätzen, in Werkllättcn ». i. w. vor. - Am i-1. September brannten in Rö-merSgrün b-ci '»tri- cheilbach daS 2Loh»haub und e» Schuppengebäudr ces Gar- tcnnahrniigibesiperö E. F. Günther nieder. — Am ik>. sind in Störmthal bei Rötha daö dem Maurer W. Körner gehörige Wohngebäude mit Stall inst. Scheune, sowie »ine dem Haus besitzer A. Schuster zugehörige Scheune csiigcäi.herk worden. - Am Ist. wlirkc eine von dem GutsbesitzerWeisig i» Lntzich- nig bei Döbeln vor einigen Jahren ncueldautc Scheune ei» Raub der »Flammen. — Dct ie n t 11 ch e G e rl <ht 6 s i tz u n g am lll.ScpIcmbcr. Die 21jährige, wegen Aussetzung st res KsiidcS »"geklagte Eiara Louise Ricstter von vier lagle, um sich der Fürsorge des nnch.'- llch acbornen. -1 Monate alten Kindes zu entledigen, d-inelhe. umhüllt mit einem Anzug und einem Bcttchcn, am 6. Juni d I.. Abeudö >(> Uhr, - cü sing an z» regne», - vor daö Thor kcS FiiidclbauicS, zog a» der Hausttingcl und entfernte sich. Drei Wochen darnach ward die unnatürliche Mittler ermittelt und In Hast genommen. Die Angeklagte gicbt als Grund ihrer verbrecherischen Timt an ihre Miticstostgkcil und Idee ">:>«) Krankheit (schlimme Hand) hcrdcigciühlie Vcrtlriistlosigkcit. io- 1,'Ic die Weigerung dcö BatcrS vom Kinde, des Bäckelveiellen Schramm smlt ivelciicm sie in» voilgen J.ibre gleichzeitig beim Bäete>i>»eister Hosinaun hiee in 'Arbeit »iand», sern»lweit <-»- Donnerstag, 21. September 1871. ziebnngögeltcr sür daSKiild veradiolgen zu lasten, alö auch ta« Mißlingen, das Kind dessenungeachtet untcrzuviingc». T.cugin vcrwittwctc Kraule, Mutter Im Finkclhaule, wart a» dem de treffenden 2ivcnde durch das schon erwähnte Klingeln aus dev Nachtruhe geweckt; ans Ihr Fragen vom Fenster herab, ivaö ep gäbe? antwortete ihr Jemand aus dein gegenüberliegenden Hause, daß vor der Tbüe ein Kind liege und sehr weine, und iügte bei, ob sie eö denn auinchmcn wolle'( Letzteres bciabte die Mutter der Findelkinder unter der Bedingung, wen» erst vorher Meldung aui der Polizei criolgc. Mittlerweile war, ehe Frau Krause vo» den oberen Räumen des HauscS dis herunter vor die Tinir kam, rin Man» dcS Weges cinhrrge- komme»; der barmherzige Samariter nahm sich des kleinen, hüliloicn Eldcubürgcrs an. hob ihn aui und trug ihn, nachdein er die Bedingung der Aufnahme in das Hand, vor welchem er daö Kind gefunden, erfahren, selbst aus die Polizei, worauf die 'Ausnahme eiiolgte. Die Tbätcrin litt währenddem an Leib und Seele, die widerstreiieiidste» Geinl-ie ränge» mit einander; eine plötzliche Körperschwächc üdcrmannte sie: sic sank, nachdem sie die kurze Ski ecke Wegcö b!ö aus den S tlstöhlatz »zelauicn war, hin aus die Erde und erholte sich erst nach einiger Zeit wieder. Sie begav »ich nunmehr nochmals an den Ott der That. um zu sehen, ob sich Jcinaiid des Kindes erbarmt habe, — eö war weg. - Das Kind starb »ach vierzehn Tagen (auch daö vor 5 Jahren erstgebornc Kinh der Richter starb bald nach der Geburt». DaS ärztliche Gutachten lautet icdoch tabin. tan »ich nicht Nachweisen lasse, daß der Tod in Folge teö AuSietzeiis herbeigeiübtt worden wäre. Herr Staatsanwalt Reiche-Esten- stuck beantragt die mildeste Straic. Der Gerichtshof lohne Schöffen» erkennt in Uebereinitimmung mit dein staatSanwalt- Ichaftllchcn Anträge der Angeklagten t> Monate Gekängniß z». wovon 1 Monat sür verbüßt zu erachte» sei. — Angeküudigte Gerichtsverhandlungen, Donnerstag, den 21. September, finden ioiacndeEinspruchövcr- hantiungstermine statt: Vormittags 9 Uhr in Prlvatklag- sachen Thcrcsc geschieh. Glösebei wider Hanne Rosine Pötzsch hier. — U»r in Privatkiagsachen Agneö Frrislätt wider Theodor Zimmer hier. Vorsitzender: Gcrlchtörath Ur.Müller. — Freitag, den 22. Srptdr. Vormittags 9 Uhr Hauptverhand lung wider ten Tischlcraesellen Friedrich Ernst Patzschkr hier, »ocgm Diebstahl. Vorsitzender: Gcrlchtörath Assessor Vr. Mullki. — Berichtigung. In dei» gestrigen Referate über die Exkursion des Geioerbevercins soll cs beißen dakeibst Zeile llll: RiOtt Kiibilfuß Stämme, stakt -tOttOO Kubikiuß. - Elbliöher Dienstag Mittag 2° III" unter 0. Berlin. Die neue Unlforinlr»»g der kaiserlichen Post beamte» , >» eicber die Postbeamten in Bayern und Württem berg vorläufig lern bleiben, ist nach ten vorgelegtcn Modellen von dem Kaiser gutgehcißcn worden. Sic besteht in dunkel blauen Ucvcrröcse» »ä.d dein Schnitte der Marlneosficicre mit übcr>astendc>n Sauunetkraaen, auf wcicl'ein die Gradabzeichcn angebracht sind. I le altePostiarbc ic'range» nffrd nur in dem Rockvorstoß bcibehalten. Wien. >9. Scpt. Große Scniatio» erregte die osffcielle Erklärung der „Abcntptst". weiche alö Rücknahme dcSRcicrip» teö an den böhmstchen Lantlaa und erster Schritt zum Rück- - - - auptkt nur :krsafsnngsauSichutz beschloß, der nicdcröst rrcicl'Iichc Landtag möge »»iechtsverwadr- una gegcn das dem böi-milchen Landtage übermittelte kaiserliche Rcicript beim Gcfammtminlsiericnn cinlcgc». Die Debatte, ivelibc an» 21. Schlender beginnt, wird der TZerlchtrtttatter Kopp eröffnen. Laibach, l»- Scpt. De» Kraincr Lairdtag faßte mit Hintansetzung geictzlic!-rr Bcsiimmimgrii vettafflnigswidrigc Be schlüsse gegen dculscl-k Adgcordiietc. Paris, Scpt. 'Aui der gestrigen Börse circulittcu Gerüchte von einer tonapartlstischen MlNtätt'cttchwöl-uiig. Zabl- reiclce Verhaftungen aus Lori' on angelomuieiier Agenten »InL vorgenommcn worden. Bcriastics ist mit Elsässern, die Unter kommen suchen, aiigefr'cllt. Paris, 19. Eept. Die o!stciellc Ucdcrgabc der Pciriser Forts an die französische Milltasthehörde soll, wie die „Aaciicr HavaS" bestätigt, morgen Bo» mittag siattflnden. Die Räu^ mu»g der 4 Paris benachbarte» Departements wird bis zum 2.',. d. beendet sein. Die aui gestern «estgssetzte Eonkereiiz Thsci» mit dem Giaken 'Arnim mußte n-cacn Unpäßlichkeit des Letztem unterbleihen »nd fineet heute statt. Die Entwaffnung dn' Nuionclgardc in den Dcp»» temenrs geht, wie die »cliesten Teiegranime mciten, nach wie vor in vollständiger Rübe vor sich. (Dr. I.» Paris. Vier deuffche Mllitair»', wclä'e gestern in Eivil- klcidnng nacl- Paris gekommen waren, wurden i» einem Kaffee haus- des Boulevard-?rd'ilccho! von iliigefähr 4'» Franzosen, da man sie (riamitc, mit Flaschen und Glasen; beworfen, miß handelt und Amn zum ProPnen geführt. ES ivarcu 2 Lieute nants und S Srrgcnten Brüssel, I(«. Drptbr. 'Wie die „Etoste beige" »ilttheiit, babkii drei Maichinen-F.ibrttantcn den Forderuiiaeii der Arbei ter nachgcgcoen, die andern Fabriken öffneten gleichfalls die Werkstätten; die 'Arbeiter kehrten überall, mit Ausnahme ttneS einzlgcn EtabttfftmeiitS, am Grund tcl de» de» Fabrikbesitzern gestellten Bedingungen zurück. Turin, I". Sept. Bei Gelegenheit rer glänzeiidcn Er öffnung dcö Mont EeniS-Tuunel« äußerte sich der ichweizeriläw E-eiauttc dem ltalienlichen MinisterBenosta »nd dem Repräsen tanten Franlrclchs, Lciranc, gegcnühcr. daß dir lateinische Race kcineSivegö iin Verfall begriffen sei nnd dieö durch Untemchm ungen wie die tcü Suez Kanals »nd der Mont-EenlS-Bahn beivicstn habe. Turin, ist Scpt. Zur »Feier der Eröffnung des Mont- Ek,iis-Tnni>cls lmite der Gememderath von Turin ein Banket veranstaltet, zu dem etwa 1000 Einladungen ergangen waren. Unter den Eiugciadcne» befände» sich die französischen Minister Gral Rcmusat nnd Lest-me. die ltalienlschen Nonister VlSeoiiti- wo an ocn oehinnwen vanoiag unr erwer Ecrnui zum m zuge anige-aßt wird. D e „Neue freie Presse" icdoch behau in ihrer Dienstag - »Nummer, die „Adcntpost" wolle die Deutsch Liberalen rinschiäfern. — Der VettaisnngSauSici Vcnosta. Ea h ». p die Verirelcr
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