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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.12.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187112136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18711213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18711213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-12
- Tag1871-12-13
- Monat1871-12
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.12.1871
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I. «ul ws !«anl tt chn«2'/.. n-Reut, v. I8KS v >8b1 7< »anleih« lZ mnand. 21 Bank l8l. ! 11-'/. .rk >24. Leipzig is Sani Ivo'/, -Äntbrileüj »an! M'/, >th.-BaÄ ^ vani 1U.1 mt NI. hslerbaulij ank IN'/., üonsdavtlj -odericrchüll cedit N. lildaak l«I7'4 >Ufer-B. io ZL'/.. , creinSbk. wri nn-Wertx ml —. schliche, nde-aul. >« ihn 2N'/r mer Loose newSbani ij sch« van! ilredi! i k)' iöchdabn ttl ilitLr-«nl. ij cdwigtbabsls nur Me leere est. «w! insb. I>,4. I-Dircoad! »an! -. Van! WV',, 2'/.. senamveis. NI male V«k ij c'ondl. IZ> nat ir.,>'/. U M lUM«0! : Gttamm. :>»W -»allen l >e. mber. Wetzen I pr. FM 80'/ pr.». M. Ls - «- ^ ^ 7. Imd.:' I. d. M. 22 r. - «gr., ü 2.l M. 12 Ml loco 28 s gr . pr . 28 IHK. -I »tai-Juni 28 > Vebanvlkt. .» Prirz wii! lehr Erscheint lägltch früh 8»/, Uhr. «n »«peM«, Zch-MiiSgafi« 4/L. Nrdattriir /e -üttna. FlMmid« -. RedaQlon »««««»« »„ Nh» a»4»m«g« °»» »—d u»k. t der für dl« nächst- Nimmer bestimmten in den Wochentagen H 8 Uhr Nachmittags. UtlWM TagMaN Anzeiger. LmlSblaU der König!. ByirkSgmchtk und dck NM der Stadt stcir;ig. Auslaftt V2OO. Ldennnnmkiprrt» iOter-eljührlich I Ll'lr. 7'/, Rgr. >ocl. Bringerlohn i Tblr. lONgr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Gebühren s. Extrabeilagen l 2 Thtr. ZaserMe dir Spaltzcile 1V« Ngr. Re.'ianirn nvler d. Neda.tlooskttch die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale Otto Klemm. llniversttätSstr. rr, Sorat-Comptoir Hainstraße el. V L47. Mittwoch den 13. December. 1871. Bekanntmachung. Nat 47OStück de- dieSzähriaeu Reichs-Gesetzblattes ist bei unS eingegangen and wird bis > 18. dies. Mo«, auf dem RathhauSsaale öffentlich auShänaen. Daffelbe enthält: Nr. 744. Gesetz, betreffend die Bildung eines ReichSkriegSschatzrS. Vom 11. November 1871. - 7 4L. Gesetz, betreffend die Ausprägung von ReichSgoldmünzen. Vom 4. D«cbr. 1871. ÜchstS, den 11. December 1871. Der Rath der Gtadt Leipzig. vr. Korb. Lerntti. Vermiethuna. -st an der Wiesen FraEe -Ur. 8 zwischen dem Ahlemann'sehen und Polter'schen Grundsttteke r, der Thomasschule gehörige und zur späteren Durchführung einer Straße bestimmte Bau- Parzelle Nr. 2419 de« Flurbuchs, von S1 lüR. - 2»»» lUG. - 8,. «r. Flache«. »soll anderweit zur Benutzung als Lagerplatz, für gewerbliche Zwecke oder dergleichen vom i«ar 187S a« gegen etn»o«atltche Kündigung au den Meistbietenden per- ' werde«. fordern Mirthlustige hrerdurch auf, sich DtenStag de« LS. dieses Monat», BorrnittagS LR Uhr, fiAlhSsteüt rtnzufiudrn uud ihre Mtrthaebote zu eröffnen. -st LicitationS- und BermiethungSbcdmgungen liegen daselbst schon vor dem Termine zur fin den 8. December 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Celutti. it L'.hm Die > werden bst i e amtliche < Negierung ndon unn ilh Jl.Decemb n Schuld chulden abe» u verhüten, 1 xgleitet sind^ Crediianstr gewünscht»! ageS im Pu euer Bern Sicherheit ^ rer Charaü, nt. Kerk« Sign Zn Vertrag-»!» Wie zu bezüglich rit günstigen^ mer vnha» ' Plenum gel ». Weiß.llsel».f . H. St »bis. a. Ipn itz „ad S'M. «Itzl?! a Miinz, anuadn, »w, uud «. »r-st«». f. bam, H. de - w. H. St t« für Familien- und volks- Ernehung. ' jkri-sig, 12. December. Die am gestrigen ' nach dem Saale der 1. Bürgerschule zur nug etneS BereinS für Familien- und I-Lziehung berufene öffentliche Versammlung «ßnordentlich zahlreich, insbesondere auch Danen, besucht, lltach der durch Herrn !»ct»r vr. Friedländer gehaltenen Be- ungkaniprache ergriff Herr Prof. vr. AhreuS ^Tnl, um in längerem unr geistvollem Vor- , den Zweck und die Aufgabe deS zu grün- »öm AtteinS zu nörtern. Der Redner bezeichn »es al-eine hocherfreuliche Erscheinung, daß datßhe Volk alt bald nach dem gewaltigen sich wieder mit Eifer d<u Werken der Hie lt und der BvlkSerziehung gewidmet habe, »wndele sich sodann e»ner ausführlichen Dar über die philoscphische Entwickelung in ' ad, über die leuenven Grundgedanken l^ibel'schen Erziehungsmethode und seiner ,ärien, sowie über Daöienige, waS von Sei- lstS PerrinS in dieser Beziehung zu geschehe» i», zu. Die Antwort auf die letztere Frage r: 1) die Frauen und Jungfrauen durch tilge auf di« bedeutsame Erziehungsmethode ItmdngarttnS aufmerksam zu machen: 2) die ' l bestehenden Kindergärten — und die Kin- aertunrn »Unschön die- in ihrem eigenen — uuter die besondere Obhut und gür- tick Vereins nehmen und aller Willkür bei , uud Leitung derselben entgegenarbeiten; fljhhLndung eir.eS SeminarS für Kindergärt- »mtweder auS eigenen Mitteln oder durch kler städtischen Behörden zu bewirken suche»; «ihKckudung von VolkSkindergärten anregen irnbltt L) veuienigen Mädchen, welche einen tlü Erwerb ergreifen müssen, den ihrer grmäßesten, den der Kindergärtnerin, er- > Herr Direktor Friedläuder theilte , sth sich bereirS über 2oo Personen vorläufig I Mitgliedschaft am Verein augemeldet hätten, l rittete darauf die Frage an die Bersamm- l, «b sie gewMt sei, Gleiche- zu thun. Die gaben durch allseitig,- Ausstehen ihre ag kund, und rS wurde alSvauu der »IS coustituirt erklärt, sowie feruer be- >, daß die sieben Personen, welche bisher -mbetleu leiteten, für die nächste Zeit und biß zur nächsten Generalversammlung die Geschäfte provisorisch weiter zu führen vorläufiges Statut de- Vereins dn vorgelegte Entwurf genehmigt. lLoucert zum Besten des Band- waiseuhauses a« «. December 1871. > zu mvarlen stand, hat sich daS zum Besten lascher Landwaisenhause» im Gasthofe zu Linden in Lindenau am 6. d. veran- tEoncnt eine- überaus zahlreichen Zuspruchs ^ »rn gehabt. WohlthätigkeilS- und Kunst- str eine Zuhörerschaft versammelt, welche kAn» Genuglhuurg für die Veranstalter in ^«htile einig war, daß daS Ganze in seiner einen erhebenden Eindruck hervor- . de. Da- Concert wurde mit der irr zu Oberon eröffnet, welche die bekannte deS Herrn Musikdirektor- Riede mit ge- tlleganz und Sicherheit vmchsührte. Die WttrSge. wodurch Fräul Marte Klau- l üe antöchlig louicbende Meng« zur Begei 'Erh«b. wirkten darum sc nächtig, weil in 'ntn Naiur und Kunst, re,Le und s ine l rhrer ganz bedeutenden Snmmbega dm inni^ieu vc.stäkdach« dez letchzem Ausdrucke und ohne jegliche.Eoquetterir harmo nisch sich verband. Wie sie ein jede- der vor getragenen Tonstücke in seinem Charakter durch die gediegenste Nüancirung wiederzugeben ver stand, so gipfelte die Meisterschaft dieser ;ungen Künstlerin unstreitig in dem Vorträge d«S Tau be r t' s ch e n LiedeS: „Ich muß nu» emmal singen", eine- TonftückeS, welche- mit nur annähernder Vollendung wiederzugeben ohne Zweifel nur sehr wenige Talente so berufen sein werden, wie Fräul. Marie Klauwell. In ebenbürtiger Weise begleitete die Sängerin Herr vr. Stade auf dem Clavter. Wir hatten ferner Gelegenheit Fräul. Toöka Füssel, eine ehemalige Schülerin deS Leipziger EonservatoriumS. auf welche die Anstalt stolz sein kann, auf dem Clavier zu hören, die Präcision, den superben Anschlag in markigem Forle wie im leisesten Pano und überhaupt die vorzügliche musikalische Durchbildung der jungen Künstlerin zu bewundern, welche sich nicht nur im Vorträge der charakleristcsch entgegengesetzten Tovwerke eine- Mendelssohn und eiizeS Chopin auf da- Glän zendste dccumrntirtk, sondern aucd in der Kraft und Zartheit lieblich entfaltete, womit Fräul. ToSka Füssel die C^llo-SoliS begleitete. Der würdige Altmeister auf dem Cello, Herr Andreas Grabau, welcher in wahrhaft musikalischen Krei sen genugsam bekannt ist uud seine Kunst bekannt- lich seit Jahren wohlibärigen Zwecken lieh, lie ferte unS bei seiner Ruhe uuv Sicherheit, bei seeleuvollem uud reinem Tone, unterstützt von einem Instrumente von seltenem Wenhe, den klaren Beweis, vaß Gesang für Cello da- Aus gezeichnetste sei. Mt welch feinem Verständnisse wurde der brillante Vortrag de- an Octav- und Terzgängen reichen Golterma»»'scheu Tonstückes zur Geltung gebracht. Um de« Ganzen seine Abrundung zu geben, haue Herr Eommerzienrarh Blüthuer aus seiner berühmte» Fabrik «inen Covcrrtftügel wie sonst so auch diesmal in »ohl- wollendster Weise geliehen. Und s» vereinigte sich Alle-, um den nickt enden wollende« Apple«- zu rechtfertigen, womit da- dankbare Publicum die künstlerischen Leistungen aufnahm. Die übrigen Concertstücke, Ouvertüre zu Martha uud die Mäunerguarletre de- Liudeuauer Lehrerkollegium- wurden gleichfalls mit Beifall ausgenommen. Auch verfehlte die mit dem nöthigen Humor vorae- iragene Mozart sche Bauernsymphonie ihre Wir kung nickt. ^ Aus Stadt uud Land. * Leipzig. 12. December. Der..Nordd. Allg. Ztg." werden auS der Lausitz Mi! Heilungen über da- Auftreten von katholische» Geistlichen daselbst gemacht, welche der Beachtung der StaatS- regierung wohl werth sein dürste«. ES heißt da: „Unter der katholischen Landbevölkerung der säch sischen Oberlausitz habe» die Geistliche» den größten Einstuß. Diese dürfen sich auf der Kanzel Alle- erlauben. Am Tage der dies jährigen FriedenSfeier benutzte ein Dorfcaplan die Predigt, um die Fürste» und Obrigkeiten herabzusetzen, nachdem er vorher von deu traurigen Heimsuchungen der „edlen" französische» Natron und von den Verdiensten de- „edlen" Papste- gesprochen harte. Ein anderer Dorfcaplan pre digte: „Die Fürsten find solche, die alle Mittel anweoden, um dem Teufel in die Hände zu ar beiten; der Papst allein ist der FelS, der auf Gerechtigkeit hält." Ein lunger Geistlicher, der erst diese- Jahr die Weihen erhalten hat, bchriip' 1e«e in seiner ersten Predigt, die Fürsten würden, wenn sie könnten, wie sie wollten, dem Papste und ollen Brsa öfen — obgleich sich der Einsender für Indalt und Form s„»er Correspopd-nz ver- an>»',ll'ch g'wocht har, stehen wir doch an, hier wöe'l'ch »'tzn' herlen, in we'.ch r W^rie d'es r Geistliche die dcnlschen Fürsten mit erncm Nero gleichstellt. ES ist zu wünschen, daß auch in der Lausitz der gegen die Ausschreitungen deS KleruS gerichtete Zusatz zum Strafgesetzbuche Ein fluß haben möge." Dre k. sächs. StaaiSregierung hat sich zwar, wre seiner Zeit gemeldet, mir dem vielbesprochenen Zusatz zum Strafgesetzbuch nickt einverstanden erklärt, tndeß wurde Die- durck Gründe molivirl, welcke ihr durchaus kein Hin- d ratß in den Weg legen können, wenn sie ener gisch gegen die oben geschilderten Extravaganzen einzuschreilen die Absicht hat. Wie die badische Regierung in Bezug auf diese Angelegenheit denkt, geht auS Dem hervor, waS wir rn der tage-ge- schrcktlicken Ueberstcht darüber mikgetheilc baden. — Vom Ministerium deS Innern sind dem Landtag mehrere Gesetzentwürfe vorgelegk worden. Sie brlrkffen ersten- eine Revision det Gebührenlaxe für Aerzte, Wundärzte, Chemiker. Phannaceuten und Hebammen bei grrichtlick-me- dicinischen und mevicinal-pvlizeilichen Verrichtungen. Die neue Taxe ist bestimmt, den lebhaften Klagen auS allen Kreisen der Betheiliaten Uber das Miß- verhältniß einer großen Anzahl Sätze dieser Taxe zu dem Umfange und der Schwierigtei: der be treffenden Verrichtung abzuyelfen. Ein weiterer Gesetzentwurf verbreitet sich über den Antrag be lehren Landtag-, beim Hebammeninstilule in Dresden einen CursuS für allgemeine Anatomie und Physiologie nicht blo- für Hebammen, son dern auch für Solche, welche Krankenwärlerinnen werden wollen, einzurichten. Nachdem st» daS LandeSmedicinalcollegium entschieden dagegen auS- gefprocken hat (unter Anderem, weil dazu Demon strationen an Leichnamen erforderlich wären, waS dock wieder nicht in ein GebärhanS paßt), gedenkt daS Ministerium dem Wunsche in anderer Weise gereckt zu werden. Der Vorstand der Entbindungsanstalt, vr. Grenser, wird nämlich in seinen Vortragen besonder- mit die Behänd lunz und Pflege nengeborener Kinder berücksich tigen. um d-t den Hebammen nützliche K.nntmffe hierüber zu verbreiten. Ein dritter Gesetzentwurf enthält die Bestimmung, daß jeder Eigenthümer eine- Grundstücks, außer wenn e- mit einem Hau- bebaut ist. verpflichtet ist, daS Grundstück gegen volle En scbäd'gung, zur Herstellung, Unterhaltung und Benutzung einer von einer SMdt- oder Dorfgemeinde anzulegenden Wasserleitung abzu- trcken. dafern diese Anlegung, die im öffentlichen Interesse eines vorhandenen dringenden Bedürf nisses liegen muß, vom Ministerium de- Innern genehmigt worben ist. (Dr. N.) — Ein AuSsckreiben de- General-PostamiS an sämmtlicke Obrr-Post-Direckionen bringt denselben zur Kennlniß, daß vom 1. Januar 1872 bet den kaiserlichen Post-Anstalten Correspondevz- karten mit bezahlter Rückantwort einge führt werden. Die von dem Absender zu entrich tende Gebühr beträgt für diese Karten 2 'Ngr., beziehungsweise 6 Kr. Die Formulare sollen, wie die gewöhnlichen Eorrespondenzkarten, von allen Postanstalten gegen Zahlung de- FreimartcnwertheS verabfolgt werden. Nicht «it Freimarken beklebte Formulare müssen bei den Postanstalte» zum Preise von V» Ngr. für 5 Stück »mn Verkauf bereit ge halten werden. — Zur Herstellung etur- in Erzguß auSzu- führcnden Standbilde- Albrechk de- Be herzten, welche- den Platz zwischen der AlbrechtS- burg und dem Dome zuMeißen zieren soll, war Seiten de- akademischen RatheS in Dresden öffent liche Concurrcnz ausgeschrieben worden. Nach ,etzt erfolgter Prüfung der Angegangenen 23 Modell- sktzzen ist die de- Bildhauer- Hrrm. Hultzsch al- die blste und die deS Bildhauers Adols Donndorf als die zweitbeste anerkannt worden. Lrsterem wird mit Allerhöchster Genehmigung dre Ausfüh rung deS Modell- für den Erzguß de- Stand bildes überrragen werden, dem zweiten aber rin Preis von Xtt> Thlr. zuerkauvt. — Zuden GewerbelegitimationSkarten für Handelsreisende auf daS Jahr 1872 ist eine hellgraue Farbe gewählt worden. — DaS „Ehemn. Tgbl." schreibt auS Chem nitz, 11. December: Ein Vorfall, der sich in der Nackt vom Sonnabend zum Sonntag ereignet hat und den wir nachstehend mittheilen, giebt unS Veranlassung, die Arbeiter darauf hinzuweisen, wie verkehrt eS ist, wenn noch jetzt die früheren Delegirten de- beendeten Strlke durch Bei- träge der Arbeiter unterstützt werden, ledig lich um daS NichrSthun derselveu befördern zu helfen. In dem Saale der Stadt Mannheim er schien in später Nachtstunde der Bürger I. Most mit einer größeren Anzahl seiner Par teiger offen, kie sihr bald mit den noch anwesenden Gästen in heftigen Streit gerieihen, so daß der Wirth, einen schlimmeren Aukgang lxfürchtend, gegen '/»3 Uyr auf die Polizeiwache sandle und po izeiliche Hülse v,ilrng«e. Wrhrenddem hatte ober auch der Bürger Most noch Unttrfüyäng ouSgesaudk. da die Mög I'chke t verbanden war, laß er n"t seinem Anhang an kt? Lust aesiyl werde. D es? Unterßützurg war d.na auch sihr bald b>A dcr Hand Aa dcr Ep.tze von 10 Mann erschien der Schlosser und De- legirte Linke, der, ein Doppelterzerol auS der Tascke ziehend, sich sofort in den Streit mischte und, die Waffe hoch in der Hand haltend, solche auf die Gegner richtete. Hierbei ward er aber von der inmittelst angelangten Polizeimannschafl abgefaßl und, nachdem die Ruhe hergestellt wor den, auf die Wache geführt, woselbst man ihm die, wie eS sich herausstellte, nicht geladene Waffe abnahm. ES ist, wie schon gesagt, ein eigenthüm- ltcke- Gebühren dieser Delegirten, von den Unter stützungen der Arbeiter zu leben und dabei in den WirthShäusern in solchem Uebennmhe aufzutreten und zu renommtren. — Wie da- „Dresdner Börsen- und Handel blall" berichtet, beschwert sich daS reisende Publicum lebhaft darüber, daß in der Bahnhofs- Restau ration zu Chemnitz die mit den Personen zügen ankommenden Passagiere besonder- de- Abends kaum einen Platz finden können, um fick etwa- zu restauriren. Die Tische seien meist von „Stammgästen" besetzt, und letztere zeigten in der Regel wenig Neigung, auf kurze »Zeit einem Fremden ihre Stele abzutreien. Wir sollten ineiAen, daß ein Prachtbau, wie cS der neue Chemnitzer Bahnhof ist, dock auck in dieser Rich tung allen Anforderungen Genüge leisten können müsse. ES bedarf jedenfalls nur dieser Anregung, um gedachten Mißstand beseitigt zu sehen. Dieser Uebelftand ist auch anderwärts anzutreffen. — Man hört und liest von einer Eingabe d.r Scbneeberger Bergknappschaft gegen einen BeschlußdeSSchneeberger KtrchenvorstandeS, welcher ihnen untersagt, mit ihren Grubenlichtern am ersten Weihnachtsfeiertage der sogenannten Chrrst- mette in der Hauptkirche beizuwohnen. Seit 300 Jahren, meinen sie, hat ihnen Niemand diese- Recht streitig gemacht und sie könnten daher in der Maßregel deS KirchenoorstcmdeS nur eine Ge ringschätzung de- ganzen Bergmannsstandes er blicken. Man schlage ihnen mit diesem lieblosem Beginnen in- Gesicht, und indem man ihr gute- Recht mit Füßen trete, verkümmere man ihnen die Weihnachtsfreude. In Wahrheit hat nun der Kirckenvorstand Nichts wttrer bezweckt, als die nk'chergefiellten inneien Räume der Kirche vor Beschmutzung mit Inselt und Anräucherung -zu bewahren ; da nun aber die Bergleute versprechen, recht vorsichtig mit ihren Grubenlichtern umgehen und keine Lichtlchnuppen in das Sckisf der Kirche fallen kaffen zu wollen, wird sich ja der Streit zu Gunsten de- alten Herkommens noch schlickten lassen. Verschiedenes. — Die Dorfztg. meldet auS Gotha: Sergeant USbeck und Unterosficier Kern von der 2. Com pagnie des hiesigen Bataillon-, welche vor einigen Wochen in frevelhafter Weise ihre Mannschaft initten in der Nacht auS dem Schlafe ausweckten, vom Bette au», mit der Pfeife im Munde, die selbe im Hemde exerciren, sodann die Tafeln in der Stube und endlich die Treppe in der Kaserne scheuern ließen, und welche seitens de- CommandoS dafür mit 3 Wochen Mtttelarrest bedacht wurden, hat gestern auf Veranlassung oeS General-Com mandoS zu Kassel die verdiente Strafe ereilt. Sic wurden nämlich, nach erfolgter Degradation zum Gemeinen nach Erfurt tranSportirt, um dort die ihnen zuerkanutr einvierteljährige Festungshaft zu verbüßen. Es macht diese Verfügung dem General- Commando alle Ehre, denn nur durch äußerste Strenge kann solchem Unfug gesteuert werden. - Die über die diesjährige Cholera-Cpidemi« angestcllten Untersuchungen haben ergeben, daß dieselbe ihren Weg in doppelter Richtung verfolgt. Der bedrohlichste Zug war der au- Rußland, wo in Petersburg allem vom 15,. März biS 16. April 2130 Menschen zum Opfer sielen. Sie ging dann den Schienenweg entlang biS Moskau, fast an allen Stationen ihren unliebsamen Besuch abstattend; von diesen beiden Endpuncten wurde ganz Rußland, von Archcmgel biS zum Schwarzen Meere, auf einem Gebiet von 46 Längen- und 18 Breiten graden durchseucht, schon bts Ende Juli 18,069 Opfer fordernd. Von hier wurde die Cholera nach Königsberg verschleppt; vom Ende Juli biS 10. September verstärken daselbst 2655 Personen. Dann hielt die Seuche weiter ihren gräul-chen Triumphzug durch die Kreise Gumbinnen, Tilsit, Pillkallen, Insterburg. Oletzko, Lnck, Danzig, Elbing, Stettin nach Hamburg und Altona. Hier scheint sie ihren nordwestlichen Zug für diesmal geschlossen zu haben. In Berlin und wo sie sonst noch in Deutschland ausgetreten, waren die Er» krankungksälle doch mehr vereinzelt und vielfach eingeschleppt. Oesterreich hatte de- Glück, in di.sim Jahre verschont zu Neiden. Ab<r zu gleicher Zeit begann die Cholera von ihrer eigent- l'chen Biu stäite auS eine neue Wanderung; in Persien brach sie aiS und wüthet- so. daß in TauiiS allein lägt ch über 40«» SterbesZlle vor lauten. Srr brach auch von Neuem iu Liabie«
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