Dresdner Nachrichten : 28.09.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187209284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18720928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18720928
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1872
- Monat1872-09
- Tag1872-09-28
- Monat1872-09
- Jahr1872
-
-
-
-
-
-
-
-
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.09.1872
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Srlchrtnt t«glich srüi, 7 U»r in ber Sxprbttioi« Marikn stragr IS. Abonne- mcnl»prei» virrtkl- jiiSrlich «>/, Ngr.. durch di, Poi, 2S Ngr. Sinjclnc Nr. I Ngr. — Auflage: 24,004 Excinxlarc. Tageblatt snr llntcrhaltmig und Gcschiistsvcrkchr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: L'lt'psch iV NeichlNdt m Dresden. Verantworrl. Redaeteur: IttllUS NtlchnM. nragc l» »»M>«»»»»U b„ W>. « u»r, d>« MiULg« l»A»r. -« Neuiradt: grobe g°«e L di« Add. » U»r. Der Raum einer chn» spalrrgen Petüjeile ln»et IL Big. Vngeiandt die Zeile S Ngr. eie»«» don uns unbeianntcn Finnen und Personen imeriicn wir nur gegen Pränuinerando Zahlung durch Briefmarken oder Pvsteknzahkung. ^E sss l«>Silbc» tosten 1^ ?!gr. 'Auswärtige tönncn die Zahlung auch aus eine Dresdner Finna anwciscn. Exp d DveSd. Nach«. Rr. 272. Licbe»;chii'er Jahrg,»»«. TreSde», SoiinabcnS, 28. September 187S. iauS der Lehrzeit, das Breche» der Lehrcontraetc, ohne daß die i «V»»» »>»«»» L. ^»SVV»» P.'ci'ter die Btöglick'keit hätten, die Lehchnac wieder in die beginnt ein neneS Q"arta»S-Abonnement ans pjt ?'ckcttslatt zm 'Aiocit zurückzusiihren, da jetzt nieist nin Söhne „Dresdner Natt,richten". .Bestell,innen aus:» Monate Leute sich nocl, einem HandweO zinvcntetcn, wodurch, i» 2S>/2 Ngr., sowie ans einzelne Monate „ 7> Na,-. Geidstraten der (Mein von sclö't ausacschlosic» seien; nicht! inel. Bringerlol,n nimmt unsere Erpedition. Marien- «linder beschwerte man sich darüber, das ictzt die Ricislcr fast stratze »», entgegen. Lämmtliche Postanstaltcn be '"»r ">r die Fabriken und die Großindustrie die Lehilingc öil- fördern daS Blatt negrn Vorausbezahlung von 2» tcten, da z. B. Lckffonclckehrlingc est nur so lange in der Ngr. pro Quartal. 8s, Ngr. pro Monat. Dresden, den 28. September. — Der Stadtälteste, Spitzcnhöndler Unger ;>« Johann georgenstadt hat das Ebrenkrenz, der Oeeoneinie Fnspeetor Tops auf dem Rittergute Krebs die goldne Medaille, und der Fabril- arbeiter Mager zu Pulsnitz, sowie der Weber Maucke zu Rieder- > Oderwitz die silberne Medaille vom Albrechlsorden erhalten. — Nächsten Montag, den 30. September und Dienstag, den I. Oktober, soll von früh 9 Uhr ab im hiesigen Zwinger- Lehre auöbicltcn, bis sie sich getrauten, am Lchranösteckc in einer Fabrik sich weiter tortt,melle». Slntererscitd bobcn die Gegner der Lchtckingsprnsmigcn bcrbor, das; die jetzigen Vcr- bältniste auch den Lehrling aus der Familie dcö Aicistcrs verdrängt babcn, daß es umsomcor Pflicht dcö Meisters sei, die moralische wie die technische Erziehung der Beinlinge zu übcrwaäien; das, mitunter noch bei schlechten Meistern die Beinlinge »ichlö lelnen konnten, und das! man sic doch nicht dann deshalb, wenn sic leine Prinung besteben könnten, aus dem Handwerke cntterncn und iorc ganze Zukunft vernichten dürfe, chstebrerc Redner and Bavern empsaylen Prämiirung guter Lehrlinge. Dafür war man aitgcmein, daß man die Frühstücks- und VcSpcrzcit mögiiebst aus der lläcilstatt verweisen möchte, da öfters Gcl'illc» nicht mcbr, wie früher, bierbel Pavillon die diesjährige Versammlung des Allgemeinen P'^uces ttMh.i'en nicht '«cor. wie irnbcr. inerde Lecttire pffegte», sondern sich mitunter in Gegenwart tcrLchr Erzrehungsver eins algehalten werden. Herren »nd^amen ocrielben, wie man die Arbeitgeber hintergche uni haben ohne Weiteres freien Zutritt. An auswärtigen Theil- " ' nehmern sind angemeldet: Krau v. Marenholtz - Bulow bis vor Kurzem noch in Italiens, Frau Schräder gcb. Breymann Ber lin), Fräulein Thilo Breslaus, Frau Kriege (Boston , Professor Freiherr von Leonhardi Prag, Or. Selbe Schloß Ereckwitz, Böhmen) u. s. w. Von Vorträgen erwähnen wir nur den des Professor von Leonhardi, übe» die Aufgabe dieses Vereins und den von vr. Hohlfeld hi«».';, über den Philosophen Krause und den Pädagogen Fröbel. ^ — Wenn es ausgefallen ist, daß jetzt säst allen öffentlichen Stadtverordnetensitzungen geheime folgen: so darf wohl a»ge , zu seinen ffteck'te» oone Lchaccn zu nommen werden, daß auch bas bevorstehende He ,glbilan,n des <a,-^en den Lchlust der Lihnng wart ein 'Antrag von und tränke. Dien verschlechtere wesentlich die bkebriinge. Mit geostet Masorität beschloß der Hantwcrkcrtag auf'Antrag von Friedrich und Tott: Den Hciitraiaitöschiist des Handwerker- tagco zu beauftragen, in geeigneter Weise dem Reichstage und den Laiidcsregicrnligcii ausgearbcilctc nnd motivirtc Vorlagen zugcbcn zu lan'cii, wie das Bertragoverbältnist der Lehrlinge zu ihren Meistern zu befestigen ist, wie Prnsungcn snr Lehr linge cinznstibrcn sind und nach Beendigung der z/ebrzcit ein Probestück anzviertigen ist. — Weiter beschloß der Handwcr- kcrtag, daß der Bcinä, der Fortbildungsschulen stir Lehrlinge obligatorisch gcmael't werte, sowie, daß dem Reichstag eine Denkschrift überreicht werte, in welcher nachgewicien wird, wie sebr der jcinge MsebästSgang es den Arbeitgebern erschwert, zu seinen Rechte» oone Schaden zu gelangen. Königspaares mit zu den darin verhandelten Gegenständen ge hört. Man erwartet dabei den Besuch der beiden Kaiser von Deutschland und Oesterreich), so wie den der meisten übrigen deutschen Fürsten. Rach der Berliner „biorr. Stern" werden an, 7. und 8. November die Gratulations-Deputirte aus dem König reich empfangen und die Geschenke, welche dieselben zu überreichen haben, entgegengenommen. Am 9. November findet der Besuch der Fürstlichkeiten statt, welche sich zur Beglückwünschung an sagen; am 10., dem Hochzeitstage, ist die kirchliche Einsegnung des hohen Jubelpaares, au welche sich ein Festmahl onsä,ließt, am 11. endlich endigt die Feier mit einem große» Hosbatl. E.;P( - Ehe der Handwerkertag gestern in seine Bern tbungen eintrat, wurde ihm ci» Sebrcibcii ö'S Magistrats zu Tilsit voraelcsen, der seinen Bürger» cesbalo ui.i t cie Einla dung zur Beschickung tcS -Handwerkertagd mitgetbeilt hacke, weil er dessen Tagesordnung nicht bi i>cn könne, ri'cbbatte Zeichen des UnwinenS antworteten ans dicie liliiter obrig keitliche Bevormundung. Trotzdem waren die Tilsiter Hand werter hier vertreten, da sie einem Danzigcr BerusSgenoncn ein Mandat übertragen hatten. )m "ckg<-ni'.itz g, dem Mistter Vorgang stand das Erscheinen des Vorstandes der diesigen Stadtverordneten. Hosrath Ackermann euvitcrte am die ibm zu Tbeil gewordene Begrüßung : er danke berckich !ür diesen Empfang Namens der Gemeindevertretung Dr.odenS, der Re präsentantin deö Tstirgcrtlums. Er selbst, der seit Fahren tcM . ^ ^ ^ . Interessen des Bürgerthnmö, dem ce angel'örc, diene, oabc s'« Dresden die Erbauung eines Aguanums zu ermöglichen, hinlänglich Gelegenheit gehabt. zu erkennen, daß der Hand-! Daß ein solches längst hier gewünscht und von den Männern der werke:stand der Kern des Bürgerihumö lei.. Derselbe befinde.Wissenschaft ersehnt worden ist, wird wohl Feder wissen und ,ich heute in schwerem Kampfe. einmal mit den Niitclmeh-! M d.,,. ^ mungen des Großkapitals, rum andern mit den Anforderungen ! Ehr oder mmvcr vmuvrr nom gehört iiaven. Hcyer ivnv aua, der Arbeiter. Die Verhandlungen des .HandwcrkcrtagS, die — aektriaen Autrus in von Tocieslckattern — die Be- zwöls Berliner Meistern einen reckst unerquicklichen Schatten aus die Versammlung. Dieselben verlangten nämlich durch Herrn 'Bierberg, daß das alS Hauptvorort gewählte Berlin sofort durch Vorichußcuizabllingcn in den Stand gesetzt werde, die Organisation in s ^ebcii zu ruicn. Gegen dieses höchst nntclicate Verlangen ovvonirten beson ders die Hannoveraner Sallier und Hcinze. Sie wagten, ob die mächtigen Berliner Innungen nicht so viel Geld besäßen, die ersten Einrichtungskosten vorschußweise selbst zu bestrei- tciir Wenn die Berliner daran Zweifel gebarst batten, ob sic das könnten, so hätte» sic das gestern sagen sollen, als sic es als eine große Ehre bewichneten, kan 'Berlin zinn Vorort ge strählt wurde. Gestern aber hätten sic geäußert: Berlin werte i alles Mögl che ausbietcn, um die gemeinsamen Fntcrenc» zu vertreten. Das schienen aber nur schöne Worte gewesen zu sein. Fischcrmcistcr Bölmickc aus Hamburg beklagst' den un- ! vorsichtigen Schritt der Berliner. Der Dresdner Ausschuß ! könne hier als Muster dienen: er habe, ohne cngbcrzig zu ! sein, aus eigenen Mitteln die Kosten des jetzigen Handwerker ! tagco bestritten. Altmälig tiststtc» die Berliner das Fatale ihrer Steckling, sie thatcn, was Bazainc tbat, alS er sich in !Mc>z nickst mehr halten konnte: sie streckte» die Waffen und ' zogen zur allgemeinen Beirietignng ihren kleinlichen Antrag zurück 'Am Sonnabend wird die Schlußbcsprcchung des Hantwerkcrtagcs statttindcn. — Endlich sind aucki in unsererStadtMänncr ausgetreten, mn eine längst gehegte Idee zur Verwirklichung zu bringen, um nach dem gestrigen Ausruf in den Tagesblättern — die Be theiligung des Publikums bei der Gründung eine rege sein, zu mal dies keine Gründung ist, ivo so und so viele Tausende als Gründerspesen abfallen müssen. Sehr richtig sagt der Aufruf, es wäre unwürdig, wenn ein solches, der Wissenschaft und der - Polksbelehrnng gewidmetes Institut in die Hände der Privat- Mknschenverstand gegen Leidenschaften, Mäsägmig gegen maß.: suckulation fallen sollte. Freilich wird der Ban einesAguariums, loses Borurthell - immer siege das Gute. Rechte, Wahre und der > ^ >,t>ra „«Kck»«,,',, k/ goldne Friede kehre dann zurück. Möge auch dem .Hand-mcht dem anderer-tadle allzunh: nachstehen i>.ll,be- werkerstande der Friede aus alten Gebieten des inneren stcbcnS deutende Opfer erfordern — aber, welch eine Zierde Dresdens bald errungen und befestigt werden. t9cbhaitcr Beisall.s'mehr, wenn es würdig zur Ausführung gelangt Das Schwie- slch mit diesen brennenden TageSircigen beschäftigten, seien mit solcher Ruhe nnd Mäßigung, solchem Ernste und Flciße ge führt worden, baß, wie Redner glaube, das Ergebnis, derselben an maßgebender Stelle nicht obnc Beachtung bleiben werde. Der Handwerkerstand möge cS sieb nickst gereuen lassen, daß er kämpfen müsse. Wabrbcit kämpfe immer gegen Irrtbuni,gesunder später erschien auch, lebbaft begrüßt, KrciSdircctor von Konneritz, welcher in seinen DankcSworten bemerkte, daß er durch BerusSgeschätte bisher leider verhindert worden sei, den Verhandlungen des Handwerkertags vcizuwohncn. Seien Sie versichert. sagte Se. Erecllen.z, daß daö Resultat Ihrer Ver handlungen von den Behörden, die mit den Gewerbsaeben zu thun haben, gewiß nicht unbeachtet bleiben wird. Keine an deren Behörden können ja so sebr, wie die eben genannten, von den Schwierigkeiten durchdrungen sein, die sich jetzt durch die Gesetzgebung dem Handwerkerstände entgcgcnstcllen. l Lauter Beifall.) Auch der Rcgicrungö:atb Meusel wurde bei seinem Eintritt begrüßt. 'Aus kurze, drastische Befürwortung dcö Tischlermeister Brander «Berlin) lelmtc der Hantwcrkcrtag einen Antrag ab, aus Aufhebung des K 1 lo der Gewerbe- Ordnung zu dringen, wornacb das Berbältniß zwischen Arbeit- Geber und-Nehmer in der Regel durch eine beiden Thcilcn frei stehende, vorher erklärte Aufkündigung von 14 Tagen gelöst wer den kann Man entschied sich allseitig iür Ttchenlassen dieses tz. Ausführliche Erörterungen fanden über das Lclstlingswcsen und die Forderung statt, daß der Lehrling eine Prüfung be stehen und ein Probestück aniertigen soll. Daß Meisterprüf ungen nicht wieder einzusübren seien, darüber verrichte allsei- tigeS Einverständnis!. Aus Stork und Süd klagten die Mei ster über die Verwilderung der Leistlinge, über trr Wcglausen rigste wird die Beschaffung von Seethiere» sein: doch verweist hinsichtlich dessen der Aufruf schon auf die Zwischenstationen zwischen hier und dem Meere, auf die Aquar ien anderer Binnen städte, als Berlin rc. — Die Hlffmusikhandlung C.F. Moser in Dresden ist durch Kauf in den Besitz des Herrn Fürstner in Berlin nber- gegangen. Der Verlag ist hauptsächlich wichtig durch die Werke Wagner's, die hier erschienen: „Ricnzi", „Holländer" und „Tann häuser". — Im Schloß Itebigau, das an der Elbe belegen, von August dem Starken erbaut, später vom Grafen Koset bewohnt wurde, hat man unterirdische Gänge entdeckt, in denen die werth- vollsten Alterthümer vorgefunden sind; auch fand man daselbst mehrere Kisten der werthvollsten Gemälde alter Schule, die wahr scheinlich zur Zeit Napoleons 1. dort versteckt wurden, vor. Die Besitzer des Schlosses haben Sachverständige nach dort gesandt, den reichen Fund zu untersuchen. — Zwar sind bis zum QuartalSivechset noch einige Tage, aber man sieht schon viele Möbelwagen hin und her schwanken; der diesmalige Auszug ist theilweisc im besten Gange und läßt sich wohl daraus mit Bestimmtheit folgern, daß die WohnungS- Veränderungen diesmal große Dimensionen annehmen. Leide« sind die Micthspreise immer noch im Steigen und dieses Steigen theilt sich nun auch Manchem nfft, der früher in erster Etatz« wohnte; mit dem steigenden Zinse stieg auch er immer höher, rn die zweite, vielleicht gar dritte Etage, wohin sollen aber die steigen, die so ivic so schon unterin Dache wohnen? Sie möchten hin- aussteigen in die Luft, in's Nichts! Das ist bitter, aber — leider wahr! / M — Heute Abend bringt der Victoria-Salon eine Piece, dt» soviel wir davon hören und sehen konnten, höchst pikant zu «er den verspricht: „Das Rendezvous aus dem Eise", arrangirt von Miß Adacker, der beliebten Schlittschuhtänzerin. Tie Bühne wird zu dieser Scene besonders decorirt und winter lich erscheinen und sännntliches Künstlerpersonal wird in de» verschiedensten pvlitisch rc. bedeutsamen Masken und Koftinnen säinmtlich schiittschuhlaufend erscheinen und harinlose aber höchst' erheiternde Kurzweil treiben. Zugleich präsentirt sich eine neu« Ehansonnetlsängerin Rille. Bellanaer, die so etwa in der Art, wie die frühere Mlle. Mathilde sein wird. ^ , — Eine Postverkchrsstörung, allerdings nicht von großer Bedeutung, trug sich gestern Mittag in der zweiten Stunde an der Ecke der Weiße- und Badergasse zu. Der mit dem Brief- wagen von der Hauptpost kommende Postkutscher wollte d«2 einem anderen Geschirr ausweichen, stieß aber so mit demsekbe« zusammen, daß die Gabel seines Wagens zerbrach und das Pferd ausgespannt werden wußte. Da der Wagen pünktlich an de« Stationen cintrcffen soll, so wurde er von einem hierzu vom Kutscher onimirten Arbeiter nach der nächsten Station, Land- hausgäßchen, gezogen. Ehe nun freilich der Kutscher von der Hauptpost einen neuen Wagen zur Weiterbeförderung der fix die zweite Station bestimmten Briefe rc. geholt hatte, vergmg doch über eine halbe Stunde. — In dem Vorhause eines Logis in der Marienstraße Hai man vorgestern eine Hocke Betten nebst einer Partie Küchenge» schirr vorgesunden. ohne daß sich bis jetzt ein Eigenthümer dazu gemeldet hat, oder festzustellen gewesen ist, wie die Sachen dahin gekommen sind. — Es geht nichts, sagt inan immer, über die erste jugend liche Begeisterung, sie reißt hin, führt fort zu freieren Gedanke« und Anschauungen, und in diesen Tagen hat die allerdings et was verfrühte Begeisterung auf romantischem Felde zwei pmg« Herrchen unserer Stadt im Alter von 14 und 15 Jahren bis nach Leipzig geführt, von wo sie nach Hamburg wollten, u« über die Sec hinüber in das Land der Freiheit und der schönen Fttdianergeschichten zu entfliehen. Sie wurden aber auf dem 'Magdeburger Bahnhose von den Bahnbeamrcn zunächst in Folg« unzureichender Geldmittel für die beanspruchten Billets nach Hamburg angehalteu und ergab sich nach genauerer Examination der ihren hiesigen Eltern ausgerissenen Herren Söhne, dal obig« Resultat. Geld hatten sic weniger für die Reise nach Amercka nölhig zu haben geglaubt, aber — Terzerole! Sie hatten Jeder eines. O jugendliche Romantik! — Gestern Vormittag mochte es auf der Glacisstraße zwei Pferden, die vor einen leeren Zteinwagen gespannt waren, plötz lich sehr beiß werden, denn sie setzten mit einem Male an u«^ gingen durch und zwar direct in die Elbe, allwo sich di« Hitze etwas abtühlte, wo sic aber auch leicht, da sie sich gegenseitig mit dem Geschirr hinderten, hätten ertrinken können, wenn st« nicht durch einen hinzucilenven Schiffer gerettet worden wären. — Am vorigen Montag ist unmittelbar neben dem Kaitz- bach bei Kaitz an einer Weide hängend der Leichnam eine» Man nes aufgefunden worden, in welchem man einen feit vorigen Sonnabend vermißten Expedienten des hiesigen RampiichenHolp- Hofs Namens Günther erkannt haben soll. — In der fünften Nachmiltagsstunde am Mittwoch siel ein auf einem 'Reubaue an der Lcubnitzerstraße beschäftigter Maurer aus Eunncrsdorf grade als er eine leere Schnapsstasche von dem Gerüste an einem Bindfaden herabließ, um st« vo« Neuem füllen zu lassen, ein Stockwerk hoch herab, und mußte wegen der dadurch erlittenen Eontusionen zu Wagen nach feme« Wohnorte geschafft werden. — Vorgestern Mittag kehrte der Knecht eines hiesigen Lohn- fuhrwerksbcsitzers von einer Fuhre zurück, ohne das ihm anver traut gewesene Geschirr, einen Lastwagen mit zwei Pferden, wieder mit hcimzubringen. Da der Knecht noch dazu angetrunken war und merkwürdiger Weise alle Fragen nach dem Verbleiben des fehlenden GeschnrcS nur mit Schimpfereien auf die Pferde bahn beantwortete, so ließ ihn sein Dienstherr von der Polizei arretircn. — Bei ber jetzt immer theurer werdenden Butter ist «I er freulich, eine solche zu treffen, die, von vorzüglichem Ge schmack und schönem Aussehen, doch billiger wie di« übrig« ist. ! Wir haben diese in der Handlung von Johannes Dorschan, Frei- berger Platz 21 ck. gefunden und gekostet und könne« mt» «ach
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht