Dresdner Nachrichten : 20.01.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187201208
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18720120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18720120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1872
- Monat1872-01
- Tag1872-01-20
- Monat1872-01
- Jahr1872
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- Dresdner Nachrichten : 20.01.1872
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Mer mm den. va»k-u. liebt und leb. ragt; Sü unvetzlnterft » nretzttnch ge- le «ctten zelg- Iche in lebt« worden wa- höher; Ebein. eniabr.-Actlc» ctzt. JnPrio- »daste Umsäie »x»rcn es wie» bacver. Graz- Ungar. Nord- ten aulgckauff gelangen von ltz-Comotauer urdrn auigc- ibank ,». Eeb- eSdnerActier- >cz. Dresdner ea»nltz-komo- ' Eh »n- I! 5'/r- bc.j. u» o o^sl».u^x»r.V. OumplseviF. »pK^ilks.-«; 234 .6^1.80»,. U4>, dump 124 kt»pj,vrf,»t»r js.« tkrs^vr. » 8>», iprl'Li.r. U4>^ .»rtudr. 99 idoruoriio. 102 6,. IN-^ Ilrtm. M'/z innavrmruw )05izz l'N-^.vt»«N lvEl/4 4i. 875 drppIKtüncl. 80 b. n-t*tdrä«du 91, LisvLiuüurl. - I». L'riori4älso. „ s»i. NX». 8-r^pI.IN7l k^oinUnitZo 89 >1»vdn»3srl?. 92 4 mwrr.v.^671 9^-1. 3tx1oodm0i«»i' 69 <ti> 187163'^- -D^vuu ttl^k. Lll- u.. ölt. ,, lU.Lm.68'/<d. lvKMt'trvr 9! l>- r-k'r.-3v^.-?^ - uui-Oävrdsrg 83'z RuL.-L. »tts 84k E-- ^ «« ,u >»-Vox3r).rff. KOK .S.^truld. 78',4 vd. L. 301 v. ^ ,. uouo 296k. 99'« t. 6<r. I^it. U. — 2»n, ÜLffLk. 77k. Du»«l ^ ^4^4 k1rL>onldus)to 249!/, ^ nou« 247'^ .. d"»o 64', r. )«ol<lot»<.b. ^9'.', ^rU.Vt?ll» v. 7kü/,b. nlk.-örLNor« I0»<'^ «^1ö8ke1l.-Kr. iOl'z >v. struuvrei I»l iiffNr Dranorvi 92^. .i*wpiarfnt»r. 10l>^ 1. kapivrinkr 101', 1r.8tviulcod1. 191'i, >dl2el»td-0U. 100'j» 6. .'24 ^ 4)rv^4 14.9'^ uvr. ll>^ rt ilouttl 6.^ ol'or — — - wiuls ü 9 3^ 1)uou4<lU 3 4 ü 7>-» i-.iLN' 3-5 IN^.' t «3 »I><0 l,ä:lö cuw 6^. l Ä i Nx^> ?» a. r loc^ — (!. n«> r »v« ä. oM>. ltörnv.) i 45,19 ! kuvl '.'7^9 («räum 97,4«) n i 8lües VVvul d. 26 '.,90 I'U.s "i l^x>^« '.9850 r»u»6. kiHH«d 2 4.10 sr 146.75 o-.Vutttr.-ö. 34.'! »1oon«1'or 9,'.ül tr-OvuvMu» 114 «papiere. ar. )99 lb'r) uät rl (190) «. 3»:5. <1o Akluttlvr (viö .ve^lcftQli. ().'! > g) il. 1 <00, 1,4 6o. !^o »5- " lv O^ L 102- ^ülo 62 vmlise^kmä ^8»«:t. 09-.0 62'». l>nk5. ^küttltirlbv 7.^ i<uxuu-I4»v>1«''' <>o >5^0 I^rivritritr LMNUU.1.. ÜO A. s^ttiek 35 L. 2V>/, ^üO> .,. —. tlolu»- nmni» 109 » 29'» «^>1 s. !L Uiuvtl'-rk ' 25) L 27 Urojv 125 l — '1>r.^»uia >40 100. er. !14 100 ff. »03. » 110. lLddv»v. in klsue^l 3v nvns r»9ü 27.» M»,. ,7n.1- Auflager Gv oo« «xrmpl Tageblatt für Unterhattnng aas Geschästsvcrlehr. Druck und Mgmthum der Herausgeber: ElkPskh 6c Ntlchardt <n Dresden. 8r«mtw»rtt. Rebaeteur: Inilvr Rrscharbl. Durch dir Posi N. »t,r. uieNtljä! Einjeln« ??un>m«« 1 Shr -ninsienprn^ S^ür dc»^iaumtr»« jii»«Ue»ru >«/» Nqr/ Unrrr . EinzexuM^ di« Zr>« L N» von UNS unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumeranto-Zahlung durch Briefmarken oder Vostki>uäb?lma auf. IO Silben kosten I Vr-Ngr. Auswärtige können die Zahlung auch aus eine Dresdner Firma anweisen. Exp. d.Dreöd.NaÄhr. Auswärtige Aunoucen-AnftrSge Rr. 20. Sievenzehnter Jahrgang. Rw-da-t««: Th«,»«, srotisch. Dresde». Sonnabend. 20. Januar INI. Dresden, den 20. Januar. — Der Büchsenmacher Nichle des 5. Infanterie-Regiments Nr. 104 hat die goldene Medaille des Albrechtsordens erhalten. ' — Der hüsige königl. baiersche Gesandte, Herr von Paum- garten, der sich vor mehreren Tagen voll hier nach Berlin be geben, wurde gestern hier zuriickecwartet. — Bezüglich des bisherigen k. k. östcrr.-ungar. Gesandten am hiesigen königl. Hofe, .Herrn Grafen Paar, dürste als ent schieden anzusehen sein/daß derselbe nach Abberufung von seinem hiesigen Posten als Gesandter nach Kopenhagen zurückkehren wird, woselbst er bekanntlich bereits früher in gleicher Stellring auf hältlich war. — Seit einiger Zeit ist auf Besuch der k. k. österreichisch- ungarische Gesandte am Hofe in Brüssel, Herr Graf Vitzthum von Eckstädt, in unserer Stadt anwesend. Bekanntlich stand der selbe früher in k. sächsischem Staatsdienst, bis der vormalige k. k. Reichskanzler, Herr Graf Bellst, ihn in den k. k. österreichischen Staatsdienst berief. — Zur Vollendung des Nothschönberger Stollens hat gsstern die 2. Kammer auf jedes der Jahre 1872 und 73 75,000 Thlr. bewilligt. Dieser Stölln ist 1842 von den Kam mern beschlossen worden, ohne daß, wie der Abg. Schnoor richtig hervorhob, man sich die Tragweite dieses Beschlusses damals wohl ganz vergegenwärtigt haben mag. Denn dieser Stölln hat seit 1843 bis Ende 1870 über 1,822,000 Thlr. gekostet. Ec wird voraussichtlich bis 1876 beendigt sein, da::? aber dem Bergbau großen Nutzen gewähren. Hätte man Id !eine Ahnung von der Verwendung der Dampfkraft und die Mittel der Technik ge habt, so würde die damalige Negierung, wie der Finanzministcr. erkärte, das Geld nicht von den Städten verlangt haben, oder man hätte, um noch größere Vortheile von ihm zu ziehen, ihn so gar bei Meißen angefangen haben zu bauen, um unter die Sohle oei Freiberg zu kommen. Jetzt ist man schon 102 Meter unter die Sohle bei Freiberg gelangt. Der Abg. Sachße verwendete sich als Sohn und Vertreter Frcibergs mit einem lebhaften Appell für die Bewilligurg der Summe und berichtete, daß über den Bergbau in neuerer Zeit eine schwere Calamität insofern ciuge- brochen sei, als das unterirdische Grubenwasser, dieser Erzfeind des Bergbaues, kaum noch zu bewältigen sei und in der Grube Himmelfahrt bereits 1«/z Zeugstrecke ersoffen seien. Außerdem hat gestcm mit 29 gegen 26 Stimmen die Zweite Kammer sich aus Anlaß einer Petition von Weißenberg, die sich gegen die Verminderung der Jahrmärkte erklärte, beschlossen, zu beantragen, daß es den ei»zelneu Gemeinden überlasten bleibe, über die Bei behaltung oder Vermindernng derJahrmärkte Beschluß zu fasten. 'Die Beschränkung derJahrmärkte hat vielfach böses Blut gemacht und die Vertreter der kleinen Stätte verwendeten sich lebhaft gegen eine noch weiter gehende Verminderung der Jahrmärkte, von denen jetzt in Sachsen 392 jährlich abgehalten werden. l41 sind seit 10 Jahren eingezogcn worden. Die Regierung ist einem Abgehen von den Bestimmungen des Gewerbegcsetzcs, daß vom 1. Januar dieses Jahres an in keinem Orte unter 10,000 Ein wohnern mehr als 2, in keiner Stadt von über 10,000 Einwoh nern mehr als 3 Jahrmärkte jährlich abgehalten werden sollen, abgeneigt. Die kleinen Städte verlangen aber eine Vermehrung dieser Märkte. Endlich hat die Zweite Kammer gestern noch eine Revision des Straßenbaumandats in Betreff der Erpropria tionen von Steinen, Sand und Kieß für StrHcnbauzwecke beantragt. — Kürzlich feierte die Lesehalle der Polytechniker zu Dres den das dritte Stiftungsfest durch eineil Commers in fröhlicher Weise. Sind überhaupt die akademischen Lesehallen eine bedeu tungsvolle Errungenschaft unserer Zeit, so sind sie an polytech- «ischenHochschulen von besonders weittragender Vedcutuilg. Sie sichern dem Techniker einen weiten Bildungskreis und werden so dazu beitragen, die ebenbürtige Stellung der technischen Wissen schaften neben den humanistischen Univcrsitätswiffenschaften mehr und mehr klar zu legen. Und so wünschen wir der Lesehalle der Dresdner Polytechniler ein fröhliches Gedeihen! — Wie eine große Epidemie zieht die Striklust durch die Welt und nachdem alle die Arbeiter, die durch ihre Häude den Menschen bekleiden Helsen gestrikt habe», kommen nuir auch die Hutmacher und verlangen für ihre guten und schlechten „Be hauptungen" einen höheren Lohn. Aus Lieguitz wird gemeldet, daß die Hut macher ge selben dort einem schon längere Zeit bestehenden und iiz Leipzig gegründeten Verein der Gesellen bei- getreten sind, als dessen augeblichc Tendenz die Gründung einer Kranken- und andenvcitigcn Rnterstütznngskasse bilden sollte. Die Thätigkeit des Vereins wird aber als eine die Gesellen zum Striken aufzureizcttde bezeichnet. Er organisirte in Lahr einen Strik und,unterstützte die Sinkenden, versuchte dieses Manöver auch in der Hutsabrik des Herrn Suchard in Darmstadt. Die größeren Hutsadrikanten Deutschlands schloffen nun ein Gegen- bündniß und machten sich gegenseitig verbindlich, jeden Gesellen zu entlassen, der nicht aus diesem Hutmachergesellenverein auS- Wttr, in Folge dessen vielfache Arbeitseinstellungen stattgefunden haben. Auch in der Liegnitzer Fabrik der Herren F. Klein und Comp, ist Gleiches geschehen, aber die dort entlassenen Gesellen — die beiläufig einen wöchentlichen zwischen 6—14 Thaler variirenden Verdienst hatten — haben an die genannte Firma ein Schreiben gesandt, in welchem sie folgende Bedingungen für Wiederaufnahme der Arbeit stellen: 1) Vergütung der den Ge sellen zugefügten Kosten. 2) Die Uebernahme der Verpflichtung Seitens der Arbeitgeber, keinen Gesellen unter vierwöchentlicher Arbeit fortzuschicken, mit Ausnahme derjenigen, welche selbst die Arbeit verlassen, und 3) die sofortige Entlassung der Gesellen, welche der Aufforderung der Herren Klein und Comp, nachge kommen sind! — Natürlich ging die Fabrik auf diese Beding ungen nicht ein. In Frankfurt wird oder hat vielleicht schon eine Versammlung der Fabrikanten stattgefunden. Von da aus wird sich die ganze Sache wohl regeln! — Von Herrn Staatsanwalt Hentschel in Meißen erhalten wir folgenden „Offenen Brief". Hochgeehrter Herr Nedacteur! In die heutige Nummer Ihres Blattes hat aus den Pirnaer Nachrichten die Meldung sich verlaufen, der am 5. dies. Mts. bei Meißen todt aufgefundene Mann sei der Bruder des Herrn Seifensieders Mann in Dohna. Der Letztere hat, als er am 12. d. M. bei nur war und neben der Photographie die näheren Umstände mitgetheilt erhielt, vom Gegentheil sich überzeugt. — Beiliegend übersende ich Ihnen eine Photographie von dem Un bekannten und einen Abdruck der über ihn erlassenen Bekannt machung. Mit Hochachtung. Meißen, den 18. Januar 1872. Staatsanwalt Hentschel." — Diese Bekanntmachung lautet: „Am 5. dies. Monats Ist untern von Meißen in der Proschwitzer Rittergutswaldung, hinter dem Gasthause zur .«norre, an einem Bergabhangc der nachstehend beschrie bene Mann todt auigctundcn worden. Stach den Ergeb nissen der Tags daraus veranstalteten Leichenschau und Leichenöffnung ist dieser Mann in Folge der an seinem Kopfe Vorgefundenen. zweifellos Ihm von fremder Hand zugcsltgten Verletzungen, der dadurch bewirkten starken Blutergüsse und Gehtrnerschüttetungen verstorben. Die Leiche war frisch erhalten. der Tod konnte nur erst seit Kurzem eingetretcn sein. Die nicht erhebliche Intensivltät der Verletzungen, von denen keine die Kopfhaut vollstän dig durchdrochen hatte, sowie der Umstand, daß der Leich nam nur mit dürftiger, der Jahreszeit nicht angemessener, übrigens völlig blutkreicr Bekleidung versehen war, daß dagegen die äußere Fußdcklcidimg, sowie eine Kopfbedeck ung gänzlich fehlten. daß endlich trotz der stark erfolgten Blutergüsse der Leichnam mit Blut nicht besudelt war, sondern gewaschen erschien. lassen vermuthen, daß der Mann erst nach Eintritt deö TodcS an.den einsam gele- ' genen Fundort geschaßt, überhaupt auch nicht das Ver brechen des Mordes verübt worden selumiöge; vielmehr scheint cö. daß der Mann in eine Schlägerei gcrathen, oder lei einem Vergehen ertappt und dabei in ausschrci- tendrr Weile, geschlagen, davon betäubt worden, liegen geblieben und nach Eintritt des Todes bei Seite geschafft worden sein möge. Alle bis jetzt nach verhältmßmäßig weiten Kreisen verbreiteten Rachjorschungen nach der Per sönlichkeit dieses ManncS, sowie über den Urheber seines Todcö sind obnc Erfolg geblieben. ES ergeht daher an Jedermann daS driiigcndc Ersuchen, jedwede zu Aufklä rung des Sachverhalts dienliclw Notiz an den Unterzeich neten, oder die nächste Polizei- ober Gendarmerie-Stelle gelangen zn lassen. Photographische Bildnisse sind be reits verweilt und werden noch weiter verbreitet, auch ans besonderes Verlangen gern zur Ansicht mitgetheilt werden. Meißen, den >2. Januar 1872. DcrKönigiiche Staatsanwalt. W. Hentschel. — Beschreibung dev Mannes: Der Mann hatte einen große», mit nicht star kem dnnkclbranncn Haalwuchse besetzte» Kopf, spärlichen röthlichcn Bartwuchs, rölhiich blonde Augenbrauen, grau blaue Augen, über dem Sattel der an sich starken Nase eine gucrlamcnde Narbe von einer alte» Verletzung, aus- gcworicne Lippe», breiten Mund. Die ober» Vorder- zähnc fehlten, die untern waren unvollständig. DaS Alter ist zwischen 40 und 50 Jalwcn zn bestimme» gewesen. Seine Körpergröße maß 156 Ecntlmetcr (mithin ca. 65 Zoll sächsisch». Die MitSkulatur des »iuiiip'co, sowie der Glicdmaaßcn war nickst sehr entwickelt. Der »Nagel am Mittelfinger der linken Hand war „vogelklauenartig" ge bildet, d.h. er hatte die Form einer halben Hasclinißschale und war mit drei langveriauseiidrn Hellen Streifen durch setzt. Die Bekleidung war ärmlich und wird ausbewahrt. Der Man» schien dem Arbcitcrsiande angchört zu haben." — Der Stnbstrompetcr Böhme — der beiläufig gesagt, der Gründer der Eis Conccrte ist -- wird heute von ß./2 Uhr an wieder mit dein Artillerie-Trompeterchor auf dem Zwiiiger- teiche concertiren. Es soll sich das neulicheKinderfest wiederholen. — An einem genauen, praktischen, bis auf die jüngste Zeit ergänzten OrlSverzeichniß unseres engeren Vaterlandes Sachsen fehlte es bisher, es wird dieser Mangel gewiß öfter von Geschäfts leuten empfunden worden sein. In diesen Tagen ist mm ein Werk fertig geworden, welches jene Lücke ergänzt. Es betitelt sich: „Das Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften der kaiserlichen Ober-Post-Directionöbezirke Leipzig und Dresden, umfassend das Königreich Sachsen und das Herzogthum Sachsen-Altenburg, von der kaiserlichen Ober-Post-Dwection in Leipzig bearbeitet." Dieses Buch sollte auf keinem kaufmännischen Comptoir und auf keiner' juristischer»Expedition fehlen, auch in anderen Kreisen wird sich dasselbe Eingang verschaffen, da es Anspruch auf möglichste Vollständigkeit erheben kann. - Eingang« de» Verzeichnisses sind einige statistische Vorbemerkungen gegeben, dann folgen in alpha betischer Ordnung die Namen der Ortschaften, der Name de» Gerichtsamtsbezirkes, wo die Ortschaft gelegen ist und der Nam« der Distributions-Postanstalt. Das nützliche Werk ist durch alle Postanstalten und Buchhandlungen, sowie von den Verleger« I. C. F. Pickenhahn u. Sohn in Chemnitz zu beziehen. — Ein hiesiger Dienstknecht, der in diesen Tagen in einer öffentlichen Wirthschaft mit einem anderen Dienstknecht Krakehl gehabt hatte und angeblich von diesem beleidigt worden war, suchte nach Gelegenheit, sich deshalb zu revanchiren und lauerte seine,n Gegner, als dieser des Abends nach Hause zurückkehrte, an der Wobnung seines Dienstherrn auf, bewaffnet mit einen, Knüppel, mit dein er plötzlich und ohne daß der Angegriffene sich dessen versah, auf diesen einhieb und denselben dadurch so erheb lich am Kopfe verletzte, daß sich seine Aufnahme im Krankenhause nöthig machte. — An der Ecke der Seestraße und Webergasse wurde gestern in den Mittagsstunden ein Kartoffelhändler, der mit einem schweren Korbe belastet war, von einer herrschaftlichen Equipage umgefahren, wobei er sich eine Verletzung am Fuße zuzog. Als das Unglück geschehen, entfernte sich der Kutscher eiligst, ohne sich um den Verunglückten weiter zu kümmern. — Ueberhaupt haben die meisten Roffelenker die Angewohnheit, bei einem derartigen Falle, sie mögen Schuld daran tragen oder 'nicht, sich rasch zu entfernen und nur durch Polizeibeamte oder von Seiten des Publikums aufgehalten werden müssen, um sich über den geschehenen Vorfall zu verantworten. «- — Der „F. A." meldet aus Freiberg: Infolge des lei der noch immer anhaltenden Wassermangels ist es jedem einzel nen Bergarbeiter nicht gestattet, täglich mehr als eine Schicht zu verfahren. Aus diesem Grunde mußte natürljch be» manchem Familienvater, der nicht durch andere Arbeit den Verlust zu er setzen vermag, eine Tckmälerung seines Verdienstes eintreten. In derselben Lage befand sich auch der Bergmann R. in Friede burg. Durch obige Maßnahmen war er ob seiner Existenz, trotz allen tröstlichen Zuspruchs Seitens der Gattin, in so außer ordentlicher Besorgniß, daß er sich nicht anders, als durch den Tod zu retten wußte. Mittelst Stranges führte er am Donners tag den 11. d., dieses Vorhaben aus und hinterläßt nun eine- Mutter mit vier Kindern im tiefsten Elende. — Am 17. d. M. stand vor dem königl. Bezirksgericht in Pirna der Literat Franz Joseph Dittrich aus Lobendau, unter dessen Nedaetion in Schandau ein als Organ der Social-Demo- kratie dienendes freireligiöses Blatt, die „Nemesis" genannt, er scheint. Unter der Aufschrift: „Mechanische Mordwerkzeuge" werden staatliche Einrichtungen geschmäht und wird die deutsch» Armee beleidigt und zwar in so maßloser Weise und unter den gröbsten Aasdrücken, daß theils auf Antrag des königl. Kriegs ministeriums, theils ex oktieio Strafantrag vorlag. Gleichzeitig wurde in dieser Hauptverhandlung wegen Majestätsbeleiocgung gegen Dittrich verhandelt, weil er in Nummer 24 seines Blattes Se. Majestät den König in gröbster Art beleidigt hat. Herr Dittrich erklärte auf die Anklagen, daß er, früher der katholischen Confesston angehörend, in ihr nicht fand, was er gesucht und dermalen gar keiner Confcssion angehöre, daß er nur die Natur als seine Kirche betrachte, leugnete aber in beiden Beziehungen die Absicht, die Armee beschimpfen, Staatseinricht ungen verächtlich mache,» und den Landesherr»» beleidigen zu wollen. Den Verfasser der Artikel will er nicht nennen und fällt hinsichtlich Sr. Majestät des Königs in daS Gegcntheil der An sicht seines Blattes, indem er ausrust .,der Ruhm Sr. Majestät »verde noch nach Jahrhunderten glänzen". Trotzdem aber ver- ürtheilte ihn das Schöffengericht zu runden 10 Monaten Gefäng- niß, auch w»,den auf Anordnung der Staatsanwaltschaft die jenigen Exemplare der Nemesis, in welcher die schlimmen Artikel! stehen, in der Wohnung des Herrn Dittrich vernichtet. — Vor einigen Tagen hat sich in einerHandarbeiterfamrlie in Leisnig ein seltsames Unglück dadurch ereignet, daß ein sieben Jabrc alter Knabe eine Kaffeebohne verschluckte, welche ihm in der Luftröhre sitzen geblieben ist und trotz sofort angewandter ärzt licher Hilfe nach mehreren Stunden den Erstickungstod hcrbei- führtc. — An» 10. Januar ist daS Fabrikgebäude de» Herren Friedrich und Lee in Reichenau bei Zittau zum größten Theile ausgebrannt.— Am 11. ist das Neumann'sche Wirtschafts gebäude in Gelenau bei Annaberg eingeäschert worden. — Aus Crimmitschau, 12. Januar, wird dem ,Lw. W." berichtet. Heute Nacht gegen 3 Uhr brannte das auf dem Markte hier gelegene Weyhmann'ffhe Haus bis auf die Um fassungsmauern nieder. Wie man vermuthet, entstand das Feuer in einen» Holzstalle des erwähnten Gebäudes und pflanzte sich von hier mit einer rapiden Schnelligkeit fort, so daß die sämmtlichen Insassen de« Hauses fast nur das nackte Leben retten konnten. Die Gesellen des in» 3. Stockwerk wohnenden SchuhinacherS Vogel kämm während deS Brandes in eine schlimme Situation, indem plötzlich die von ihnen innegebabtt Schlaflammer in vollen Flammen stand und ihiml von jede*
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