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Dresdner Nachrichten : 19.11.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188611193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-11
- Tag1886-11-19
- Monat1886-11
- Jahr1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.11.1886
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lram, I dl «in»« rveik« der «uNa»«.> »««>>». »«« «nn»»«r,q. L»l Mr»l «» zcl l>»n ««. — UrlvNr !>»«,«> «renzc» »«lin,. «„,« »c« »I, »'X'l ' .7»«i'ik«ulichk<ri»r»iII > ««»«'»kn. , .. «« »»» »»«iiritnr»»«»,» »n»»e «in»«»,, «r»«il'>. «klchk nl«r»>k„l,e»litta» in »leii-li >'»»««, n« »I« »ni- »ck,,.«lkl« «ni i»r'n t«»n IO A,»r, sch««»e»V» Prvzc» zn lenk««. lUNtz ^ i.»u" Tageblatt für Politik, Niütt-Milg. HeMr,ertic«r. Ms-SnW. MMmNIr. sVilü «»eklilLe'i » , <! »»— JodKAAvaatruaa« I« <»n> eim»I»«>u'n 10»t2), »II» ft»n»>> VII» nock " v»>n»»> n 1ck»lM>t«n I r»1»»». z 7 Sollns 2dn» 40. ? -M, kötrolsum-IiAmxsL, ^srrsü-Lronlöueliiör. ^ M -Mt. Ltaklckrasit-Hssscklneniieklung °^ZWW>EHOvsrikIkanltIuk,g kiin eonkopbeüark.TM ^ ILönikö L Lelrskklsr ? 47 ?^ag6l-8lfL88v 47 K 8 ampkekion ktffn« Hvrrvnzritxvliv, »ovio Houdeltvn ? ^ van Hft üvntton, LrnAkn, Nun «ekelten ete. Lai UH IK 8 5K 24V60kmÜ88iA rrU8UMM6NA086t^, VOQ ^volils-knontlor >Vii-1rnnA auf unä Voss 1 Uurk. LülllLl. Uokapotlisüs, vrssckso, NN» jls«rntl»ar. «r.S2S. N.'.tt«. 43,««««.»,.! !D°.s».n. 1886. Freitag,,«.Novbr. Nr -en Monat Aecemlier werden Abonnement« auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition. Marienstratze Nr. Lik, zu 90 Pfennigen, für auSwnrt« bei den Kaiser!. Postanstalten im deutschen Reichsgebiete zu 00 Pscnnigen. in der Oesterr.-Ungar. Monarchie zu 77 Kr. exci. Agio- ,»schlag angenommen. Expedition der „Dresdner Naeliriekte»". Martenftr. I». LkMinworllicher Ncdatlcur für Politische- vr. Smil Blerev ln Dresden, Wie der private Geschäftsbetrieb leicht in Schlendrian, Ver- kiiechennig oder Uebervortheilung des Pnblikniils ansartet, sobald ihm die Konkurrenz fehlt, so ist es auch bei den vom Staate rcsp. dem Reiche inonopolisirten Betrieben. Konkurrenz, oder schiebe» wir lieber das denliche Wort Wettbewerb ei», ist die Seele dcS Geschäfts. Natürlich nicht jene abscheuliche Schlcuderkonkurrenz. welche der sichere Tod des soliden Geschäfts ist, die mit unreellen Mitteln arbeitet, durch fortgesetztes Unterbieten erst den Konkur renten um jeden Verdienst bringt und nachher, aber zu spät cinsikht, daß sic sich selbst in's Fleisch geschnitten hat. Aber eine anständige Konkurrenz ist für alle Welt heilsam. Auch für die Reichspost TaS hat sich bei den Privat-Posten heranSgeslcllt, die nach dem Pcrlincr Muster in einer Anzahl großer Städte eingerichtet wurden. Als sic zuerst anstauchten, haben wir, cs war im August, nicht nur die Berechtigung jedes Privalmannes. innerhalb eines Stadtgebietes Briefe und Pallete zu befördern, nachgewiesen, sondern namentlich auch hcrvvrgchobcn, daß die Berliner alle Ursache hatte», sich dieser, der Reichspost gemachten Konkurrenz zu freuen. Noch inimcr gilt in Berlin, im Gegensatz zu anderen Städten, rin Porto von lO Pig. iiir de» Sladtposlbrief. TaS ist eine ungebührliche Steuer, welche der Berliner zahlen muß. Außerdem klagte man sehr über die Anigiamlcit der Blicibefördernng durch die Reichspost. Es ent standen nach und nach drei Privatpostcn: zwei derselben sind ein- gegangcu; die Ankündigung, daß das eine dieser verkrachten Insti tute, die „.Hansa", wieder in's Leben treten werde, kann man ichwerbch ernst nehmen. Es besteht jeszt nur noch die Aktiengesell- 'chait, welche zunächst den lokalen Packetvcrkehr zu billigeren Ta rifen (15 Pig. gegenüber 50 vez. 65 Pfg. deS Posttariss) m die Hand »ahm, dann sich auch der Errichtung von Omiiibnslittien zu- w.mdie und endlich zuerst mit dem Plane der privaten Beförderung' von B>'machen zu sehr niedrigen Sätzen hervortrat. Die zwei v nt verlrachteii Gesellschaften waren unberufene Nachahmer. Allen Qw und Sachkundigen war eS sofort klar, daß drei kvnkurrirendc Biivalge'etÜchaslcn nicht bestehen könnten. DasFiaScv der beiden h)e>ell'cha'ten giebt de» offiziösen Blättern Anlaß zu Jubelartikeln, sie ersichtlich aus rcichspvstaliichcn Federn geflossen sind. Die Berliner tlicichspv't lriini'phirt, daß ihre Konkurrenten sich z» zwei Dritteln >iO>cvic>ug lvdt gemacht haben. Jede Reform des lokalen Bries- Mll'S wird schroff abgelehnt, mit der Motivirung, daß die Post cmcm billigeren Satze nicht arbeiten könne, wie der Untergang der Piwaliwslen zeige. Man hütet sich wohl, Ziffern anznsühren, ivndcm 'licht die Nnthwendigkeit des hohen Portosatzes nur durch allgemeine Behauptungen zu beweisen. In der That würde sich R,„»mäßig auch wohl kaum beweisen lassen, daß die Selbstkosten sin die Beförderung der massenhaften Stadtbriefe 10 Pfg. für jedes Slick bctüigcn. Ter Generalposldircktor Dr. v. Stephan triuliiphirt etwa- zn früh. Aicht er hat Ursache, sich über den Untergang zweier Privat- l'c'slc» zu freuen, sondern die dritte übrigbleibendc, die zwei schäd liche Konkurrente» loSgewordcn ist. Doch das geht mehr die Ber- lincr als uns an. Uns intcressirt nur die grnndsätzliche Seite des öaile. Im Publikum begrüßt man das Auftanchen von Privat- teilcii hauptsächlich deshalb, weil »uni in dieser Konkurrenz das wnk'am'ie Mittel erblickt, um in der Reichspost daS Bewußtsein "ibi.chl zu erhalten, daß sie nicht zur Beherrschung, sondern zur Bedümmg des korrcipondirenden Publikums, nicht zur Erzielung len illbmchiijsen für die NcichSkasse, svndem zur Erleichterung »i'd Hebung des Verkehrs vorhanden ist. Man macht vielfach die Äalmichlimng. daß zur Zeit ein auffallender Stillstand in den 'ruher so lebhaften Rciormbcstrebungen des Geueralpostmeisters Tlephai! eiugelietcn. Nicht einmal zur Einführung der doch so 'lichcrordc»lisch praktischen Brielkarte mit verdeckter Schrift hat er mH zu cubchhesie» vermocht. Tie österreichische Post hat seit vielen Mmrtc» die ivgeiiannieu Kartenbriefe eingesührt, die ein Mittel ding zwiiche» Brief und Koercipondenzkarte bilden nnd sich anßcr- erdcu sicher Beliebihcit ersrencn. Warum dies nicht den Oester- reichem nachiihine»? Aüch das steigeude Bedürsiriß des kanfniän- »iscic» Lebens nach dcm Massenvertrieb von Ankündigungen aller Art findet bei de» versteinerten Reglements der Post nicht sdas Cntgegcnkon'mcn. welches jeder Privatunteriiehmcr Massenkuiidcil gcr» und mit Bvrtheit gcivährt. Zn den Mängeln, die dringend 'mer Abhilfe bedimcn, rechnen wir auch die rigorose Bestimmung, daß Postkarten, deren Frankatur vergessen ist. einfach nicht bestellt irciden, Tic Bestellung solcher Karten zum Porto der unsrankirten Blie'e würde viel Schaven und Aergerniß verhüten und bei der hohen Tigere».; des PreiicS (20 gegen 5 Psg) der Post auch daun "och lei,wir Schade» billige», wenn sogar über die Hälfte der .Idmialen die Annahme verweigerte. Glaubt man zur Sicherung der A'il'nhme die Schrift verdecken zn müssen, so ließen sich ja aint- hche Um'chiägc anbringc», welche blos die Adresse frei lasse». Die dnviilpoilc» ühcniebmen auch die Vertheilung von Cirkiilarrn an eine Kategorie von Perjoiien ohne individuelle Adresse auf jedem Gzcmplar: warum kann die Reichspost diesem Bcdürfniß von Kanf- tcuicn, Zeitunaen. WahlkvniiteeS und sonstigen Unternehmern nicht iksboten zur Bersüaima stellen f Wir berühren nur diese naheliegenden Punkte, lim zn zeigen, daß die Postverwaltung keinen Stillstand kennen darf nnd daß sic der privaten Kviiknrrcnz mit weniger Groll, als vielmehr mit lohaicm Wetteifer begegnen sollte. Die Berdienste der Verwaltung deS Herr» Stephan verkennt Niemand: banclien ist aber sehr wohl der Wunsch berechtigt, daß er sich immer größere Verdienste erwerben und mit den Fortschritten des Verkehrswesens stets gleichen Schritt halte» möge. Das fortgesetzte Streben »ach Vervollkommnung wird dcm Ansehen und auch de,, Finanzen der Reicbsvosl zuträgliche gründe standen Bergwerke. Banken waren lebhaft gefragt, bei stei gendeii Preisen. Auch Bahnen und fremde Renten waren höher Im Kassavcrkehr zeigte sich gleichfalls ein reges Geschäft-bei vor wiegend anziehenden Kursen. N»r denliche Fonds waren matt, österreichische Prioritäten still. Privntdiskont Proz. ffranktur« a. m.. Id. Novrixlier. Ured'I LN»'/,. SlaakOdadn 108,00. L»w- Iiardrn X1>.. wnllzicr NN'/,. cionvler 76.20. 1»r»k. Ungar. Soidrriiie —. DIsronto 212.80. X0«r Nulle» —. Mecklenburger —. glrft. wie», IX November. (lredU 286.1,0. StaalKbab» 2IZ.76. Lombarden IO l,7c,. sei», als die literarischen Ausfälle gegen private Bestrebungen ans! Nardicielili. 160.77,. Mn>kn°ie ,6i.6'>. »ug. «red!» r»7. «bgelchwächi. dem Pvslaebicte. ! Uart». >x. aioubr. «ckilul-. «r,»e«.'^0. iNnleideIOO.67. IiaIieneriOI.!»Z. Dem ß/aicbStaae lall ein Geleb inaeben melckres die Taue der 2tagivbaiiu.,oi,e,. Louiburbeu 221,2.8. da. Prioritäten —, Epanier 6t,',,,,. Dem Reichstage km bn c..a«E« »Lt. Neue «...„de-. Fest. ... L o » v » n , IX. Olovembcr, !»>rmit«. n Ndr >0 Min. ikansol» IOL'.',i. I87i!er u.ver , L7>^. a,lener 00'... Lombarden X"/,.,. Konv. rürkrn lt>/„. «vroe. mchl ^ smidiric 7ln,krisnne> ivroc. Ungar. Bolbrcnlc 83>/,. Oestrrr. ciiold- Rechtsaiuvälke einer Aciidcrniig unterzielit und wahrscheinlich an» eine Ermäßigiing hinzielt. Ter Vorschlag ist ans den Klagen die Höhe der Gcrichtskosten hervorgegange». Diese will man hcrabsrtzen. dafür sollen die Rechtsanwälte daran glauben. Das wäre an sich kein Fehler, aber cS hat auch seine zwei Seiten. Als die deutsche Jnstizeim,cit geschaffen wurde, war die Frage des Kostenpunkte-? eine der schwierigste». In den verschiedenen Gegen den TciitschlgndS waltete bezüglich der Kosien eines Prozesses die größte Maiinigfaltigkeit ob, sowohl hinsichtlich der Gerichts- als der Anwnltskosten. I» Württemberg hatte man bis dahin so beispiellos niedrige Gerichtskostc», daß dadurch die Prozeßincht. besonders unter der rechthaberischen Bauernbevölkerung, shslcniatisch großge- zogen wurde. Im Schwabenlande gehörte das Peozeßführcn alcrch dem Tabak und Branntwein znm sreiwilliaen Lnrns des Volkes, dessen Kosten nian sich zmn Vergnügen anferlegte. I» Mecklenburg »nb den Hansestädten gab cs wiederum ungebührlich hohe Anwalts- koste». Schließlich stellte die Reichsgesetzgebung die Gerichts- und Anwaltsachiihren mechanisch gleichmäßig fest, aber sie zerhieb den Knoten, statt ihn zu lösen, nnv nun käme» die Klanen über zu hohe Kosten von allen Seiten. Es ist richtig, jetzt bezieht in einzelne» Fällen dce Anwalt eine Sportel, die für seine Arbeit zu hoch ist, dafür erhält er in anderen Fälle» für große Anstrengung eine un genügende Bezahlung. Die Höhe der Anwaltsgebühren richtet sich nach der Höhe des Streitobjekts, rin nicht gerechter Maßsteb, aber eine» aiidere» giebt es nicht. Die Gebühren der Vcrtheidigcr im Strafprozeß sind in, vielen Fällen zn niedrig, darum wird das Publikum von vielbeschäftigten Bcrtheidigern in Strafsachen mit unter schlechter bedient als in Civiliachen. Wenn der Vcrtheidigcr sich auf den Fall eines böswillige» Bankeiottö wochenlang hat vor- berciten müssen, so erhält er — falls die Verhandlung in einen, Termin zu Ende geht — keine höhere Entschädigung, als ivenn er für eimm grsländigen Mausedieb Nichts weite,- thnn kann, als in einigen wohlgesetzten Worten den Verbrecher der Milde des Ge richtshofes zn enwtehlen. lind diese Summe ist oft kärglich. Man sollte, da eine Miiiimnlfaxe nicht entbehrt werden kann, wenigstens die Vertrcigsireihcit zwischen Sachwalter und Klienten mehr er weitern, al« jetzt erlaubt ist. Tenn, so wenig man dem Volke das Suchen seines Rechtes berthenern soll, cbeniowenig ist cs wohlge- than, die pekuniäre Lage des Aiuvaltstandcs zu verschlechtern und künstlich ei» Advokatenproletariat arvßznziehen, das schließlich sich von Gefchältsaaenten mir nnwcientlicb unterscheidet. Eine Er schütterung des Standes der Rechtsanwälte wäre eine Verschlechterung der Justiz selbst. rcnic 01. Vrkn». gonlol» 10.8. ckonvitr 74».',«. Nkuc Ez,v«cr !N'/,. Garanl. crznvlkr 88'/«. Liiomnndank I0"/>». enez-Nkilrn «I. SVantkr 61'/,. — Slim- uinn«: vrhanptc». — 2Sk««»r: Schön. S ' rtIin , IX. Olov-mOcr, Noch»,. I Ul,r. <Gktreldemarkt>. Wklzrn ruhiz. loco IIX—IZl. Po. S.'ovt>»bcr-Lcc. 1.86,00. vr. KvrN-Mai 160,»0. Nozgcu ruljl», loco 1'2l—<21. vr. vlonrmbrr.rcccmbcr >2.8.60. vr. «vril-Moi 120,00. NNvöl fest. dr. Siovcmbcr <0.00, vr. Avrli-Moi 1.8.00. Lviritn» frst, loco 8.8,00, »r. Hovkinbrr-Dccrmder 86.00, vr. rcrembrr-Ionuar 8L.10, »r. April-Mai Z8.00. Prtrolcum ioca verNcncr» Mancr 1 Proc. Tara ll.10. v r c c> l a n , 18. Oiovcmbcr, Naivm. Igieiiridrniarkn. SVIrltur -r.100 LItr« 100 Proc. vr. Novb, -Drcbr. 38.00. vr. Olvril-Ma! :>6.L0. Rozaen »r. Novvr.- Dccbr. 130,0-1. Pr. AprU-Mai 181,00. Riiböl loco vr. Novcmbrr 18,00, »r. April. Mat 16,00. Zink: Un>sai!l»!>. — Wetter: Bcrönderlich. Amsterdam, 18. November. Probukirn <Zch1ui>, Weize» »«r Novbr. —, per Mai —. «ogaen per Oktober 128, per Mai —. .DrkSvtterRack»r."vom 18 Novbr. empfing Vormittags den Prinzen auch ihre Bnesboten M Bersügimg Rrnrstr Trltarainn'e Ser Berlin. Der Kaiser empsi Ludwig ton Baßem, der sich vor seiner Abends erfolgten Rückkehr nach München verabschiedete. — Die hiesigen Abendblätter er örtern auch heute noch die Dresdner Vorgänge vom !6. ds. Die „Kreuzztg." schreibt: A» der Form, wie Biilow am 16. in Dresden mitaespielt worden, wird liier und da auch dann Anstoß genommen werden, wenn ma» mit der Sache, d. h, damit cinverstandc» ist, daß dem Künstler sein Kokettsten und Fraternisirc» mit den Czechcn nicht niigerügt hstigehen dürfte. Auch nnS wäre lieber geiveicn, wenn eine negative Mißbilligung durch Wegbleibcn aus dem Kon zert an Stelle der positiven, des PfestenS und Züchens, getreten wäre. Dresdner Blätter Heven indessen hervor, daß dies nicht zum Ziele geführt haben würde, weil cs ein Leichtes acwcsen wäre, den Saal durch Vertheilnng von Fceibillctcn zu stillen, und weil cs außerdem eine Menge von Leuten giebt, die für das nationale Moment keine Empfindung habe». Wie dem aber auch sein möae. darüber, daß Herr Hannusch seine Lektion verdient hatte, wird Zweifel sein. Wie man niittheilt, hat er noch am Abend des 16. telegraphisch seine Mitwirkung an mehrere» Konzerten in Deutsch land abgesagt. Wir erfahren ferner, daß die Behauptung, als sei die Kundgebung vom denliche» Schulverein, d. h. von der Dresdner Ortsgruppe desselben ausgegaugen, ganz unrichtig ist. Der Scknl- vercin als solcher hat mit der Sache nichts zu thnn gehabt. Daß einzelne Mitglieder dcsirlbcii sich aus eigene Faust beiheiliat haben, ist möglich. — Die Schlosser Äciiiicwitz, Karl nnd Schulze, letzte rer als Vorsitzcnder des Fachpcreins der Metallichleiicr, wurden auf Grniid des Sozialistengesetzes nnS Berlin aiisgcwiese». Bei Schulze wurde eine große 'Anzahl Programme der >ozialdemokrati- schen Partei beschlagnahmt. 'Auch sonst haben mehrfach Haussuch ungen stallgesiinden. — Vor dcm Koltbnicr Schwurgerichte begann beute der Prozeß gegen diejenige» 17 Angeklagten, die bei den Spremderger Krawallen als Radc'sstihrer sungirten. Wien. Tic Verhandlungen zwischen der Rechten und Linken w egen Erzielung eines genieimamcn Vorgehens gegenüber der aus wärtigen Politik haben zu dem gewünschte» Erfolge geführt. Es wird demnach die gesammte österreichische Delegation der Kalnokh- schen Friedenspolitik ziistiinnlc». Die Ezrchen werden über die großen Fragen der auswärtigen Politik nicht sprechen. Kalnokß wird sein i» der ungarischen Delcaatio» gc.zebcnes Expose im Aus schüsse kurz rcsninireii, über jene Stellen der Rede» aber, die an geblich zn Mißvelständiiisscn gesuhlt, sich anssnhrlicy verbnilen und berichtigende Aufklärungen geben. Paris. Tie letzten Nachrichten aus Madagaskar lauten im- aiiiistig. Tie Stellung des französischen Vertrete,-« dasellüt ist keineswegs seit. — Der ..Figaro" erzählt, Ronvicr habe die Stelle eines Gnicraliesidcnten in Tvnki» abgelehnt, nachdem sich mehrere Versicherungsanstalten geweigert hätten, sein Leben aus einen sehr- hohen Betrag zu vnsicher». — Freyriuct konferstte gestern lange mit dem Fiiiaiizmiiiistcr. sodann mit verschiedenen Nvtnbilitnten der republikanischen Mehrheit. Das Ergebnis; der heute in der Dc- pulirleiikaniiiicr- stallsindcndc» Abstimmung über die Deckung des Defizits gilt als nnsicher. Man glaubt entweder an die Annahme des ministeriellen Projektes oder an die Ablehnung sänimtlicher Anträge der Minister sowie der parlamentarischen Komnnisivn. st'dn-ß die Verwirrung vollständig sein winde. Auf Letzteres sollen die Monarchisteil hinarbciten. Wenn jedoch der Cviiseilprüsideiit iür den Fiiinnzmnnster cintritt, wird der Seeg anscheinend kaum für zweifelhaft gehalten. Die Berl > ner Börse begann mit Deckungen, in Folge derer sich die Kurse erhöhten; daS Geschält war belebt. Im Vorder- LofaleS und LächsischeS. — Gestern Nachmiitag, in der Stunde von 3—4 Uhr, besuchten Ihre Majestäten der König und die Königin den Zoologischen Garten. . — Se. M ajestät der König bcgicbt sich morgen in Be gleitung mehrerer hoher Kavaliere zur Jagd aui Pillnitzer Bcrgrevicr. Die Beute dürste sehr viele Kaninchen ergeben. — Von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich erhielten der Wirkliche Geheimiath, Generaldirektor- der Kal. mnsi- katischcn Kapelle und des Hottheatcrs Gral v. Platcn-Hallennund den Ordeii^der Eisernen Krone 1. Klasse; die Kamincrhcrren Frei- Einiiedel Sols von ^ . _ ..... cimmerherren von Schönberg-Rcichstädt, von Schöiibclg-Rothschönbcrg und v. Helldors-Bvblrn das Konithiirkrellz des Franz Josei-Ordens; der Oberregisseur des Hvftheatcrs A. Mnrcks nnd der Obcrmaschiiicn- mcistcr daselbst I. Witte das Ritterkreuz desselben Ordens und der ! Hostbeatcrinaler- Emil Ricck das goldene Verdienstkreuz mit der Krone. — Auch die Freunde des verstorbenen Grafen Bcust sinv durch die Thalsachc, daß derselbe ein Vermögen v n gegen 2 Millio nen Mark hinterlassen hat, allgeinein überrascht worden. Man »ahm, der „Franks. Ztg." ziisolge, an. daß Beust das in Oesterreich er-worbene Vermögen, welches von der Finanzwelt ans 4 bis «> Millionen Gnldeii geschätzt wurde, durch verkrachte Gründungen und ander-weite Svetnlntionen völlig wieder cingcbnßt habe. Was daö sogenannte Schloß Allenberg bei Klostcr-Nenburg an der Donau betrifst, so ist dies eine bescheidene Besitzung, welche im Jahre 1868 durch den dniiialigcn Spiiitnx lamiliaris der Benft's, den Hoszahnarzt Dr. Faber, >ür 20,OW st. erworben wurde. Heule dürste diele Besitzung im Verkaulswege höchstens das Doppelte wcrkh sein, geht aber in den Besitz des ältesten Sohnes des Grasen Beiist über, der als Legalionsrath in Paris sliilgirt. In Dresden hat rs Befremden erregt, daß Gras Beust in seinem Testament weder iür milde Stiftungen iii Sachici!, noch speziell für die Armen seiner Vaterstadt Dresden irgend etwas vermacht hat. — Man schreibt »ns von geachteter Seite: „In Ihrem Neu- rot vom 12. d., die Neuwahlen der Dresdner Handcls- k a m in c r betreffend, ist zn lesen : „Nach vielem Ausgang der Wabl sind die h a u p t s ä ch l i ch ste n Industriezweige des Kammerbezirks ni der Handelskammer vertreten." Es gebären nun neuerlich der Handelskammer an': Großhändler l, Elbschisfsahrts- vcrtrctcr 2. Tuchiabrikatioii 2, Blumeniabrikation l, Fabrikation ätherischer Oele :c. 1, Tainpstniihle l. Ofen-- nnd Chamottciabr! kation 1, Glasfabrikation l. Nähmaschineiisabrikation nnd Eüciiin diistrie 2, Ciaarr-cnsabrikativir 2. Sveditions-, Bank- und Wech'el- gcschäst l. Papierfabrik nnd Handlung 2, Chokoladen und Zucke, waarenfablikatiou I. Düilgcmittelfabrikatioii 1, Kvlonialwaarcn Handlung cn gros und en detail 1. Wir möchten daher Ihre Be merkung inivfer» als irrig bezeichnen, als z. B. von de» Dresdner arößcren Industrien Bilchlianocl, Brauerei, Spritlahrik. Ziegel'abrif. Lederfavrik, Sirohfabrik, Pianosortesabrik. Bergbau. Geireide, Pro- diikten, Photographische Papiere, l'anmwollcnc Jlitcipiiiiicrei gar nicht, aber wolil niehiere selbst niihedeiitcnde Branchen doppelt ver trete» sind. Wir hören^ daß die Wähler ans der Provinz, entgegen der Bitte des Herrn Präiidcnteu, aus Dresdner Mitglieder leine Rück sicht nahmen, sondern geschlossen für ihre neuen Mitglieder stimmten. Es könnte deshalb der Fall eintreten. daß man bc: der Hobe» Negierung dahin wirken würde, daß das in der Neuzeit zur große» Industriestadt gewordene Dresden ani die Ermächtigung zusleuer» dürste, einen selbstständigen Haiidelskaininerbezirk gleich Leipzig bilden zn dürfen. — Im Folgenden geben wir eine gedrängte Uebersicht einiger hiesigen nnd auswärtige» Preßstimnir-n über den Bülowskandal Der „Drcsd. Anz." beleuchtet die Angelegenheit io zwei getrennte» Artikel» von dem politischen und dem künstlerischen Standpunkte aus. In dein eiste» Artikel läßt sich die Redaktion u. A. schreiben: „Tie sranrösischc» »nd ivnstigen Knnstlcr spielen sich nicht aus einen begiicuien KosmvvolitiSiinis binans, wie die unienß welche, sobald sic über die Grenze gekomnicn sind, Tciifschland Deutschland sein lassen, zn den Scheizen und Angriffen ans niller Volk verlegen lächrlii lind mit eniem „Tic Kunst hat mit der Politik nichts zn thnn" sich anS der Klemme ziehen. Wir meinen aber, der Patrio tismnS gehört wie die Ehrlichkeit zur Pflicht jedrS Drilliche», und wie die gute Gesellschaft einen Spitzbuben von sich abstößt. so soll sic cs auch inst einem Vermthee an unserem VvltSthum machen Der Kamps der Deutsch,'» in Oesterreich muß verloren werden, wenn das deutsche Gewisse» im Reich nicht geweckt wird. Und uni dies zu thnn, war Biilows Konzert gerade der rechte Ort. Und darum können wir das Auftreten Jener, welche Herrn von Bülvw in seinem Konzert mit den 'chärsstcn Zeichen ihre Mißbilligung ailSdrückten, keineswegs tadeln, zumal er es selbst gewesen war, der seine Konzerle zn national-politischen Zwecken mißbraucht hatte. ' Im zweiten Artikel wird die Ausdehnung des Skandals über das M X-' . V >1 iksnmilltc allerdings getadelt, demonstrative Applaus der Freunde !'S dabei kvnstatirt, 0>vs den Skandc . daß kandal er
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