19 2. Bergzeichnung in Bcrgstrichen und Lesen derselben (7). Diese Art der Darstellung der Bodenformen, nach ihrem Erfinder, dem kursächsifchen Major Lehmann (geb. 1765), die Lehma nnsche Manier genannt, hat sich zuerst in Preußen, dann in England, später in allen übrigen Staaten, wenn auch hier und da geändert, Eingang verschasft und beruht auf den beiden Haupt sätzen: daß die Abhangsslächen der Bodenerhebungen unter senkrechter Beleuchtung auf der Karte dargestellt sein müssen, weil infolge der hierdurch entstehenden in gleicher Weise bei gleicher Böschung wieder kehrenden Schattenabtönung das Lesen der Stei gung der Böschungen am sichersten stattfinden kann; daß die Bergstriche überall senkrecht auf die aus dem Berggerippe sich ergebenden Horizontalen gezeichnet werden und so also den Weg einer den Abhang hinabrollenden Kugel oder des Wassers wiedergeben. — Hierdurch ist also auch die Mög lichkeit gegeben, alle Bodenformen der Natur ent sprechend in richtiger, der orthographischen Hori zontalprojektion folgender Gestalt aufzuzeichnen. Die Schattierung ist von Lehmann dahin geregelt, daß bei 45- und darüber der Abhang schwarz (weil nicht mehr zu ersteigen) dargestellt wird; zwischen 0 und 450 ist dagegen eine Skala von Schattentönen vor geschrieben, die in Bergstrichen so ausgesührt wird, daß die Strichstärke in einem bestimmten Verhältnis zur Steil-