Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187111228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18711122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18711122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-11
- Tag1871-11-22
- Monat1871-11
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1871
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
jr sck NX! V lhroizrerl l windt i, »at der Kesktz li«^ bahvii ft- weiter Bcrx erklLn en , die au! dri sendahn,, ress-nd tircomiilgal nBer-lhnr^ ibn. Die!^ f w 8«^ sn, sowie llnbankmr, r. „Journal,.^ sd die B«i dm Cn raleaulgr-, Zahlung«. llm 30. d. . un Truppe, mme der bi«! >ten Ranust , Slrike dn W fort. Die „TiE Zavre miigeih ß Glabsterej erenz wegen r augeregt In der, vurde drc > Dieselbe ist! nde der Ä vsrgelegt, )er RegittLL^ iäucver uns vertretenen men abzestlrl r. An die hief ,'reilS der ich des Grasen Lndliten Grafen in» land feiiMf züglichru Sei» liren. embn. Ai önigren rsalllsibt Ltü ,2N dm btll t SorlLnfch och der ^ . Der! AuS Mem > inden benttLs 0. . «oori, iflie, i a. Bertiil. t s itz H. st l tidl H del h.u R»nl-«tz » a. Dre-da.« r Berti», sei »Nebi». a «t »er, St Kr« schau, Leb«'« s schau, Ho el s chacru,Hdkk hnoit Mü ^ na.Pt.,H.de« ckool. a -k»i l -uiicll i»l-,f Baumeister,! ineiarachL« sp. a. Reiste».« . H. de stdsst^ a. Zittau, ;raa. Oßars 'ff-- , e H i d<ick> rr. H«-», nd-lll, H I > liu. n und Zwick»,« »Seit,, kck'st p. - Lt t' Treu »,«' Sr. Ha»!">1! Zra». 0fi-»s ««da. a «st,»»' eildes « <nchri»t täglich irsh 6', Uhr. DMH, »t <a,ltiito, ZckuwiSaasie 4/5. e Kedactcur Fr Hüiturr. lipxt^r.-e d. -iedaelion »0« ko» ll—12 Uhr «ößt >o» 1—L Udr. »er iür die nächst- sttummer beitimmrm in den Wochentagen «Di litzr «achmiirags. Tageblatt Anzeiger. Tvtkblatt best Kvmgl. Bezirksgerichts und des RathS dn Stadt Lcirzig. Auflage 9200. Abonncmkntrprct» Viertel,ädrtich t Ldlr 7'/, Np.r , inet. Bnngerlokin l Tblr. lt)R. r. Jede einzelne Hummer 2'/, Ngr. Grdübren '' Extrabeilagen 12 Znsrrate die Spaltzcile t'/« vigr. Leclamcu unlcr d. LcLaclloasgrid tie Spaltzeile 2 Hgr. Filiale krro Klrmm, lliilverfltLt^str. 22, Local-Eomptoir Haiiislraße 21. Mittwoch den 22. November. 1871. 73t. 733. 734. Bekanntmachung. ! lat 15. Stück deS diesjährigen Reicks Gesetzblattes ist bei unS eingegangen und wird bis zu» «inst. Mo«, auf dem Rathhaussaale öffentlich auSHLngen. Daffelbe enthält: Nr. 730. Gesetz, betreffend die Einführung deS Gesetzes deS Norddeutschen Buude- vom 6. Juni 1870 über den UnlerstützungSwohnsitz ln Würtemberg und Baden. Vom 8. November 1871. Gesetz, betreffend die Einführung der Gewerbe-Ordnung de- Norddeutschen Bunde- vom 21. Juni 1869 in Würtemberg und Baden. Bom 10. Nov. 1871. Gesetz, betreffend die Verwendung deS UeberschufseS auS dem Bundeshaushalt vom Jahre 1870 Bom 10. November 1871. Allerhöchster Erlaß vom 12. November 1871, betreffend die Ausgabe verzins licher Schatzauweisungen im Betrage von 2,020,900 Thalern. Die Ernennung von Konsuln deS Deutschen Reichs zu Cura-ao, Macaffar, Paramaribo. Sourabeya und Samarang. Kyig, den 20. November 1871. Der Rath der Etadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. Bekanntmachung. Kirben Neubau der Ricolatfchvl« an der Königöstraße hier sollen die Maler- uud ißmcher-Arbeiten im Submissionöwege vergeben werden. luMgen, welche die Ausführung dieser Arbeiten zu übernehmen gesonnen sind, wollen die -^it, Bedingungen rc., sowie die dazu gehörenden Zeichnungen in der Expedition der Bauver- gegen Hinterlegung einer Caution von 10 Thalern abholen und ebendaselbst, mit ihren berimgen versehen, hiS zun, 23. diese-MouatS Mittags 12 Uhr Vorschrift-« ätztg lcheb». W, am 10. November 1871. DeS Rath- Baudeputatio«. Bekanntmachung. lie fstr die Neuwahl deS SladtverordnetcncollrgiumS angefertigte Wahllisle ist von heute jus dm Saale und im Durchgänge deS RathhauseS zu Jedermann- Ansicht auSgehänat und in «lm Etage der Alten Waage auSgrlegt; auch werden Abdrücke derselben unter die stimm- > Bürger vertheilt werden. lüche gegen die Wahlliste sind sofort und längsten- bis mit dem 25. November l. I. zu unserer Kenntniß und Entscheidung zu bringen, widrigenfalls solche bei gegenwärtiger Wahl ni<ef berücksichtigt wcrven können. Zur Abgabe der Stimmzettel sind die Tage de- A., L. und stt. Decenrber lauf. Jahre- Vormittag- von » bi- 12', Uhr und -r«ch«tttaa- von 2' , bi- « Uhr festgesetzt worden, und e- haben sich die Abstimmenden innerhalb dieser Zeit vor der Wahldepuration in der zweiten Etage der Alten Waage, bei Berlust ihres Stimmrecht- für diese Wahl, in Person einzufindeu und ihre Stimmzettel abzugeben. Ueber da- weitere Verfahren enthält unsere Bekanntmachung vom 18. November l. I., welche an den oben erwähnten Orlen einzusehen ist und wovon den Stimmberechtigten Abdrücke zugestellt werden, da- Nähere. Leipzig, den 18. November 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. Ilr. Kock Sckletßner. Bauplatz - Bcrstcigcrmig. Ter dem hiesigen Georgenhause gehörige, an der ä'uHeren Gustav«Adolph - Straße neben dem HauSgmndstücke Nr. 20 gelegene Bauplatz^ Parzelle Nr. II deS ParzellirungöplaneZ für das städtische Areal an der Waldstraße uud deren Seitenstraßen, von 32U0 iHÄllen Flächen inhalt soll versteigert werden und beraumen wir hierzu Termin an Rathsstelle auf Donuerstag, de« 23. diese- Mon., Vormittag- II Uhr an. Die Versteigerung wird pünctlich zur angegebenen Stunde beginnen und, sobald ein weitens Gebot nicht mehr erfolgt, geschlossen werden. Die Bersteigerungsbedingungen und der ParzellirungSplan liegen in unserem Bauaune zur Einsichtnahme aus. Der Rath der Stadt Leipzig. Leipzig, den 4. November 1871. vr. stock. Eerulti. Bekanntmachung. Der Inhaber der vom dritten Filial ausgestellten JnierimSquiliung Uber da« Sparcassen- Quittungsbuch Nr. 77574, welche alö abhanden gekommen angezeigt worben ist, wird hierdurch auf- gesorderk, sich damit innerhalb drei Monaten und längstens am 22 Februar 1872 bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, um sem Recht daran zu beweisen, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist dem Anzeiger obige- Quittungsbuch auSgelicfert werden wird. Für da- am 23. Oktober d. I. aufgerusene QuittungSbuch Nr. 71716 läuft diese Frist am 25. Januar 1872 ab. Leipzig, 20. November 1871. Leihhaus und Sparkasse zu Leipzig. KsnlMer Vocheuderichr. i Anlauf de- MonatS gestaltet sich ganz so « d«< OctoberS. Man weiß an einzemen l sH nicht, ob man dt« Börse matt oder fest »soll, indeß daS allmälige Nachaeben der t»d die Einschränkung deS GeschäsiS geben 'yuzeig, wie dir Physiognomie desselben zu Tu Uebrrsättigung der Speculation er st« um so leichter, wenn man die Masten Eifttlen in Betracht zieht, welche ohne kckwg an den Markt gekommen sind und j ktturnfchlitt der Spieler hemmen muffen, die exorbitante Flüssigkeit deS Geldes ver te«, bah keine Katastrophe entsteht. Werden zu nock Einzahlungen bei den neuen mil ausgeschrieben, so vermag dieS unter «iwärtigen Verhältnissen zwar nicht die «etiernde Wirkung zu haben wie ehemals > Echwiudeliahre 56, indeß anregend kann tLnerwnden brr neuen Papiere auch nicht 'ttv, und zuletzt hängt sich doch Gewicht an . am den Perpendikel des künstlichen Börsen- zu belasten und in seinem Gange zu noch keinem Börsenmann ist eS eingefallen, Lsr an die Erde zu halten, um vielleicht smie» Tritt der von allen Auguren für früher scher auzekündigten Nemesis zu erlauschen, chreckn keine bösen Träume die Börsen- Lügend- zeigen sich Wolken am und riesenhafte Summen hat Frank, i, kurzer Zeit wiederum an Deutschland zu la. Mag auch da- erste Allegro der großen phonie abgespielt sein, mag auch da durch seinen leisern Schritt dagegen con- eS folgt doch darauf das Scherzo, uud !, kann eS ander- lauten als über daS : Seid umschlungen, Millionen! trotzdem eS etwa- still geworden bei dem Haussegelage, erwartet doch Niemand Bau chten auslauchen zu sehen, sondern Jeder ,et iltueS Entzünden der Lust. LS giebt ge Leute, welche die Erfahrung gelehrt hat, Vs im Bcrsenleben sicher ist, alS der em- e Gewinn, und die daher daS Spiel nicht Aeußnsten mitmachea mögen; abgesehen ni Einzelnen aber kann man annehmen, e Belastung, mit der die Speculation dem lgegenaeht, eine bedeutende ist, und daß tllng der Spieler, für ihre Ausdauer zu werden, noch unerschültert geblieben, kommt, daß die Englische Bank ihren wieder um ebenso viel herabgesetzt, wie chldeu vorder erhöht hatte, und damit au- , d«tz sie der nächsten Zukunft mit Ruhe — Wenn außerdem wirklich die chtigte, seitdem wieder zweifelhaft >e Verdoppelung deS ActieucapitalS der Bank und die Erhöhung deS Maxi- NotenmnlaufS auf drrr Milliarden so wäre damit der dortigen ein fernerer großer Dienst ge- ^ Die Münzcalamität dauert indeß in fnt. Hundert Millionen Franc- sollen vor Pariser BarkierS dem -X zweijährige Schatzscketne angeboren, von demselben aber zurückgewtesen worden sein. Dagegen werden von den Privatbanken kleine Nolenappoints auS- gegeben werden. Die Pariser Börse, war stark rückgängig gewesen, faßte aber, als die Nachricht von der DlSconto- Ermäßigung in London eintraf, Muth zur Hausse. Auch in Berlin versuchte man den fallen gelassenen Faden der Hausse wieder cmzuknüpfen, indeß kam man damit nicht weit. Eben so war eS in Wien. Im Allgemeinen aber kann man die Stimmung am Schluß der Woche al« eine feste bezeichnen. Die wiederholten Schwankungen in der öster reichischen inneren Politik machten selbst in Wien keinen Eindruck, trotzdem daS Scheitern deS KellerS- perg'schen Cabmelsdildungs - Versuchs aucb neue Schwierigkeiten zur Folge haben muß, da die Vrr- fafsungSpartei durch die Weigerung der Regierung, die illegalen Landtage aufzulösen, eben so zurück gestoßen wird, wie andererseits die Czechen durch daS Zurückweisen ihrer Forderungen aufgebracht wurden, und so daS Zustandekommen deS ReickS- tagS doppelte Hindernisse findet. In Berlin ist unter verschiedenen anderen wieder eine Bank unter dem Namen Industrie- und Handelsbank gegründet worden. Wenigsten- ein neuer Titel, der doch immerhin intereffanter klingt, alS z. B. daS nichtssagende: Vereinsbank, Bank verein und dergleichen. Wir werden ja sehen, ob M von vereideten Maklern und Bankier- in lerlin gegründet werden. Wie verschieden ist doch die gegenwärtige Zeit von der ehemaligen, alS Deffamsche Bankaclien im Preise sanken, weil in Braunschwetg auch eine Bank gegründet worden. Immerhin fehlen in dem alphabetischen Bank- verzeichniß deS Berliner CourSzettelS noch einige Buchstaben, deren Ausfüllung wir den Gründern von Profession anS Herz legen möchten. Zu den rüstigsten unter ihnen gehören die mit Wiener Blut genährten Berliner Institute, wie es ja die Natur dieser Anstalten mit sich bringt. TS muß sich nun bald zeigen, wie die rumä nische Kammer zu der neuen Actiengesellschaft, welche StrouSbergS Erbschaft anzutreten befliffen ist, sich stellen wird, und ob die Besorgnisse, weuhe darüber von gewisser Seite ausgesprochen werden, irgend welche Begründung haben. Die neue Brüsseler Bank, welche verschiedene Gründerfirme» errichten wollten »vd welche wieder fraglich geworden sein sollte, ist nun doch cvn- cessiouirt worden. Geld öffnet ja alle Thürev. Da- neue Eisenbahnproject zwischen Berlin und Frankfurt a. M., dessen Richtung wir in den Notizen bereit- angegeben, möchte man, die geringe Verkürzung von mer Mellen in Betracht gezogen, leicht zu den überflüssigen zu zählen veranlaßt sein, um so mehr, als die davon berührten Orte bereit- mit Schienenstraßen in Verbindung stehen. Indeß erfahren «i, andererseits, daß die neue Abkürzung 7»/, Mellen betragen soll. W«ß das in einem Berliner Blatte berührte Proiect einer directeu Bahn zwischen Berlin und Potsdam anbelanat, so hat daffelbe wohl noch kein« greifbar« Gestalt angenommen. Mil der »nd m« Zell wird «an sich freilich immer mehr an der gleichen LuxuSbahnen gewöhnen müssen, und eS rst daher keine seltsame Idee, wenn in einem Artikel der „Nationalzeitung" über „die moderne Actie» - Industrie" von einer Epoche gestwochen wird, wo keine Eisenbahnen mehr zu bauen seien. Ziemlich in dieselbe Kategorie idealer Ansichten gehört der Gedanke, daß die Arbeiter der in Aclien umgewandelten Privatindustrieunternehmungen sich so viel sparen sollten, um einen überwiegenden Thcil der Neuen an sich zu bringen und so nach uns nach sich zu Herren und Meistern der Fabrik industrie zu macken, waS nicht möallck, falls dieselbe wie früher dem Privatburiebe überlasten bliebe. Dies sind Ideen, die sich in der Theorie recht hübsch auSnehmen, in der Praxis aber n,e zum Leben reifen und dem Sparsystem Dinge zumulhen, welche eS nur in den wenigsten Fällen zu leisten vermag Gelangt ein solches Aetienunternehmen zu einer wirklichen Prosperität, so ist bet dem dort angenommenen Sinken deS GeldwerthS ein so starkes Steigen deS Preises der Actien zu er warten, daß es doch den Arbeitern schwer fallen würde sich in Besitz der den Ausschlag gebenden Anzahl zu sitzen, abgesehen davon, daß in der Ausgabe neuer Actien behufS Vergrößerung der Anlagen ein Mittel gegeben wäre dem entgegen- zutreten. — Viel einfacher wäre e- doch, wenn die Arbeiter für ibre Ersparnisse neue Fabriken gründeten, die bei steigendem Bedarf ja auch proSperiren würden, falls man darin, wie der Verfasser, eine Lösung der socialen Frage erblickt. Die großen Fabnkunlernehmungen bedurften übrigens der Umwandelung in Acitengeseüschaften nicht, um. worauf in jenem Aufsatze ein beson derer Werth gelegt wird, ihren Leistungen eine möglichst bedeutende Tragweite zu geben. Es werden ja überhaupt die großen Summen, welche den Actionairen von den Gründern angerechnet werden, vorzugsweise bloS für den angeblichen Ankaufspreis gefordert, der zu Vergrößerungen angesetzte Betrag bildet nur eine dagegengehalten verhältnißmäßig geringere Summe. — Wir halten unS bei der Sache blos auf, um zu zeigen, wie viel Hypothetische- in Gründungsangelegenheiten den Leser aufgetischt wird, daS unter äußcrm An- sckein sich sehr natürlich giebt, genauer angesehen aver einer Prüfung große Bedenklichkeiten bietet und in Nichts zerstiebt. Der immer weiteren Ausdehnung deS Netzes der Hessischen LudwigSbahn durch proiectirten An kauf der Taunuöbahn, Verlängerung biS zu den westphälischen Bahnen u. s. w. haben wir schon an einer anderen Stelle diese- Blatte- Er wähnung gethan. Wenn man sick erinnert, daß einst die Frankfurter Börse auS localen Be weggründen die Actien diese- Unternehmen- so vollständig ignorirtc, daß sie denselben nicht ein mal einen Platz im CourSzettel rinräumen mochte, und daß e- hier wie bei der Pfälzischen LudwigS bahn Berlin war, welche- den verkannten Werth aut der Dunkelheit hcrvorzog und zur Geltung brachte, so hat man damit die glänzendste Illu stration de- Unterschiede- »wischen dem speculativen Unternehmungsgeist« der Berliner und der Krank- furter Börse. Berliner DiSconto-Commandlt ragte durch riesen- huste Sprünge hervor, wie fie bloS de, einem Papier Vorkommen können, drffen Bewegungen lediglich von einem kleinen Speculantenkreise abyängen. Jnnnhalb vier Tagen erlangten die Ancheile 3<» Plvcent EourSavance, auf die Nachricht, daß die Gesellschaft eine besondere Gesellschaft bilden wolle, um außerhalb Berlin- Zweiganstalten zu errichten. Die ganze Sacke ist offenbar etwas künstlich. Doch bei dem hohen Course deS Effects liegt eS auf der Hand, daß oie an der Spitze stehenden Leiter jede Gelegenheit auSnuyen, um Agioprosite zu machen, die ihnen ohne alle Anstrengung in die Ta'che stießen. DaS ist vor allen Dingen die Hauptsache FürTenienigen, welcher in dem allgemeinen Taumel nüchtern geblieben, gewinnen die scheinbar ver führerischsten Dinge emen ganz auvern Anstrich, alS sie in den Augen des sich und Andere belü genden Boursicrö haben. In Wiener Blättern lesen wir die Notiz, daß die Wiener Wechslerbank ihr erst mit 40X ein- gezahlteü Eapiial verdoppeln wolle und deswegen die Actien derselben von den Eingeweihien vorher in die Höhe getrieben worden seien. Diese Ver mehrung des Capital- könnte auch bei unS um sich greifen, ohne daß darum durchaus die Noth- wendigkeit dazu erwiesen würde, insofern sie der reellen Ausbreitung des Geschäfts entspringt. Es können Zeiten kommen, wo die Speculaiionen der Credubanken keinen so glücklichen Verlaus nehmen; waS ist da natürlicher, alS daß diese Institute in solchen HülfSmiiteln ihre Zuflucht suchen ? Die Bergisch - Märkische Jndustriegesillschafl, welche ihre Actien mit einem Agio an der Börse vertreibt, hat einen PaffuS in ihrem Statut, daß die Inhaber der ersten 7500 Actien das Recht haben, bei späteren Emissionen die Actien pari zu beziehen, so daß sie, auch wenn sie gar keine Aciien mehr besitzen, dies Privilegium auSüben dürfen, um eventuell ein Agio zu verdienen, wäh rend die Inhaber selbst leer auSgehen. — DaS heißt für seme Tasche sorgen. Der erste Consortial CourS deS Bazar-Actien- Unternehmens soll bloS 76 X gewesen sein! Man kann daraus berechnen, wie hock das Aclien- Capital gegriffen worden ist und welcher kolossale Schwindel mit diesen Gründungen getrieben wird. Die drei großen Speeulationöpapiere zeigen kleine Avance. Außer der bemerkten Steigerung der DiSconto- Commandittheile haben wir noch des Aufschwung« der Preußischen Bankantheile zu gedenken, welche nur noch wenige Schritte von 200 entfernt find. Anhalt - Defsauische Bankacüen gelangten biS I6l'». Darmstädter Credit wurde von DiSconto- Commandit in- Schlepptau genommen, al- an geblich berheiltgt bei dem neuen Unternehmen. Uebrigens sind in Berlin im Laufe der Woche Seilen- der Speculation vielfache Realisirungen bewirkt worden. — Eine Reihe von Fabrikactien- unternehmungen hatte keine Subscribenten ge funden. Innerhalb 12 Tagen waren in Berlin alle 24 Subscriptionen im Betrage von 64 Mill. Thaler aufgelegt worden. AuS Wien meldete man am Schluß der Woche einmal wieder zur Abwechslung von Geldüberfluß. AuS der Schweiz wird geschrieben: Manig- fache Uebrlstände, welch« sich nach und nach im Betriebe unserer Eisenbahnen, besonder- der west schweizerischen, immer greller herauSgestellt harten führten zu dem verlangen nach einem der Obere
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite