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Dresdner Nachrichten : 30.07.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187307305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1873
- Monat1873-07
- Tag1873-07-30
- Monat1873-07
- Jahr1873
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- Dresdner Nachrichten : 30.07.1873
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^llmv«ch, den 3v. zull 1818. »r«sduer ora«y»Ichten. Veite ». warum haben st« ihre Beamten und Arbeiter noch bis vor ganz kur zer Zeit mit dieser Münze bezahlt, welche sie jetzt zmÄckweisen? Gerade der kleine Mann ist cs, der sich vornehmlich im Besitze dieser Geldsorte befindet, ihn trifft allein der Schaden. Der Gulden wird ihm als voll anMcchnel und er ist gezwungen, ihn mit so und so viel Berlust wieder aw.»z»qel>eir. Der Bundesrath hat durch diesen Beschluß wahrhaftig 'eine Lorbeeren nicht vermehrt und seine Pogula, irat durfte durch den fanatischen Haß, welchen er gegen den braven österreichischen Silberling zur Schau trägt, einige Ein buße erleiden. Erwünscht wäre es übrigens, wenn die Officiösen einmal den Pfund auflhalen und uns mittheilen wollten, ivaS denn eigentlich an die Stelle des im Kleinverkehre ganz unentbehrlichen Geldstücks treten soll. Bor der Hand haben wir noch keine Zwei- Markstücke, und wenn man gewissen, aus preußischer Duelle stam menden Nachrichten trauen soll, sind dieselben auch nach Einführ ung der neuen Wahrung sobald nicht zu erwarten. ES giebt für Firmen keine billigere und günstigere Neelame, als die gemeinschaft liche Annonce: „Wir, die Unterzeichneten, nehmen im Geschäfte gegen Waare die Guldenvoll". Wir hören, daß viele geachtete Firmen mit einer solchen Erklärung umgehen. Waü aber soll man zudem wüsten Guldenschacher in Berlin sagen? Weiß die preußische Regierung von den Mafsensendungen, die trotz ihres Guldcn-Berdicts nach Berlin gehen? Vorgestern wieder sollen, wie uns mirgetheilt wurde. 15 Fässer österreichischer Gulden, von Wien kommend, durch Sachsen nach Berlin gegangen sein. Die Gulden- scheu findet dort famose Heilquellen; für irgend Wen und irgend wohin quillt in Berlin aus dieser Ealamität wieder goldener Segen: wir aber hier haben Noth, nur so einen Gulden an den Mann zu bringen. Bor 10 oder 12 Jahren hat die sächsische Regierung die österreichischen Silbergulden selbst hier im Lande verbreitet, in dem sie dieselben an den Staatskassen zuerst ausgegcben hat und zwar gleich nach Tausenden, und jetzt weist man sie uolous volovd ohne jede Präclusivsrist zurück. Ist das gerecht? — Am vergangenen Montag Abend gegen 6 Uhr arbeiteten auf einem Werkplatze an der Blumcnstraße noch einige Steinmetz gehilsen, als sie von einem vorübergehenden Eollegcn niit der An spräche: „Ihr Lumpe, wie könnt ihr noch fortarbeiten" überrascht wurden. Natürlich kam es hierdurch zu Reibereien, die schließlich mit der Abführung des Unruhestifters endeten. — Ein Dresdner Restaurateur, Herr Paul, welcher sich jetzt in Wien zur Ausstellung befindet, ist in ziemlich unangenehmer Weise gemacht worden. Er trifft auf dem Praterstern einen jungen Mann, welcher ihn nach einer Straße fragt. Herr P. kann als Fremder natürlich keine Auskunft geben und so entfernt sich denn der Frager. Leider bemerkte der Dresdner Weltausstellungsbesucher dann zu spät, daß ihm von dem weltstädtischen Gauner die goldene Uhr im Werthe von 200 fl. abgezwickr worden war. — Vorgestern Nachmittag hat aris der Bautznerstraße ein junger Mann, dem Vernehmen nach ein aus der Lößnitz stammender Schuhmacher, ein lljährigcs Mädchen, das einen Geldbetrag von etwa 17 bis 18 Groschen in der Hand trug, an sich und dann in ein Haus gelockt. Hier hat er, nachdem er sich unter dem Vorwände, das Geld einstweilen ausbewahrcn zu wollen, vorerst in den Besitz desselben gesetzt, das Kind nach der zweiten Etage geschickt, uni ein mit Namen näher bczeichnetes Mädchen herunterzuholen. Natür lich existirte in dieser Etage ein solches Mädchen nicht und als das Kind herunterkam, war der Lump mit dem Gelds verschwunden. Zum Glück halte indeß ein Gensdarm das Gebühren des Schwind lers beobachtet und denselben bei seiner eiligen Entfernung fest gehalten. — Ein Maschinenbauer ans Elemnitz, der, in der Absicht zur Wiener Weltausstellung --u reisen, vorgestern von Ehcmnitz mit der Bahn in Dresden eintraf. vermißte hier plötzlich das Portemonnaie, welches, wie er bestimmt wußte, er noch unteuvegS besessen hatte. Dasselbe enthielt sein gesammies, aus circa 50 Thalern bestehende. Reisegeld, neben einem in Chemnitz gelösten, zur Hinreise nach Wien und Rückreise nach Ehcmnitz gütigen Fahrbiller. Allem Vermulhc» nach ist ihm das Portemonnaie von einem Fahrgaste, der mit ihm iin Eoupee gesessen, unterwegs aber ausgestiegen ist, gestohlen wor den, oder das Portemonnaie ist ihm unterwegs aus der Tasche seines Beintleides gefallen und ein anderer Fahrgast hat es unbemerlt auf gehoben und sich darauf unterwegs oder bei ocr Ankunft in Dresden vorher aus dem Eoupee gedrückt, ehe der Vcrlusttragcr den Verlust entdeckt gehabt hat. — Ter „Freiberger Anzeiger" schreibt gelegentlich der Erwart ungen, welche in der Lausigker Säbel-Asiaire hinsichtlich der Bestraf ung des Rittmeisters v. Schwanewede geäußert werden: „Unsere Leser erinnern sich wohl der Affaire, ausgeführt von Unteroffizieren bei Gelegenheit eines Maskenballes der Gesellschaft „Einigkeit" iin Rupprecht'schen Saale. Was ist daraus geschehen? Nicht allein die Gesellschaft „Einigkeit", sondern auch die Redactron dieses Blattes ist wegen Beleidigung der öffentlichen .Nacht in Anklagestand ver setzt worden." Das Blatt hatte miigethcilt, daß die Unteroffiziere in der rohesten Art das Fest der Gesellschaft gestört und sich als Herren des Baüsaales geberdet hatten. — Der Reichstags - Abgeordnete Advocat Schraps, der Ver trauensmann der Zocialdemokraten, hatte bei der Glauchaucr Supcr- intendentur eine Anzahl Lehrer angcwigt, welche sich an einer offen«- lichen anti-socialdemokratischcn Versammlung betheiliqt hatten, da ihnen nach dem Gesetz vom 3. Mai 1851 doch solches verboten sei. Ter Erimmitschauer Advoeat beabsichtigte nur, wie er schreibt, durch Anführung des Falles auch denjenigen Lehrern, welche soeialdemo- kratischer Gesinnung sino, die Freiheit der Theilnahme an oen ihnen genehmen Versammlungen zu erkämpfen. Tie Glauchaucr Super- intendentur ist indessen aus den angeführten Fall gar nicht einge gangen, sondern hat Hrn. SchrapS nur folgende Eröffnung gemacht: „Tie Unterzeichnete Schulinspection hat auf Grund des Gesetzes vom 15. März unter 1 (Aufhebung des Gesetzes vom 3. Mai 1851. jedes Vorgehen in der Sache abgelchnt und dies dem Dcnunciantcn unterm heutigen Tage eröffnet." — Unter dem Drucke der fatalen sauren Gurke ist die Nach richt von einem jüngst in der Nähe von Schöncck verübten „Raub anfall" aus dem „Falkensteiner Anzeiger" in fast alle sächsischen Zeitungen übergegangen. Nun hat es sich aber als unzweifelhaft fcst- geslcllt, daß auf jenem Theile der Falkensteincr Straße zwar THLO lichtesten zwischen Falkensteinern und Schöneckern stattgefunden haben, daß von einem „Raubanfalle" dabei aber nicht die Rede sein kann. — Auch die in unserm Blatte gleichfalls mitgcthcilte Schreckens geschichte, wonach in HeRersdorf bei Züllichau ein Jäger über einem Ameisenhaufen aufgehängt worden ist, soll sich glücklicher Weise als Ente erwiesen haben. — Vorvergangene Nacht ist auf der Hcinrichstraße, deren Pflaster gegenwärtig der Wasserröhrenlegung halber zum Thcil aus- gerissen ist, ein vor eine Droschke gespanntes Pferd scheu geworden und in den auSgeworkenen Graben gestürzt. Das Thier wurde zwar unverletzt, aber nicht ohne große Schwierigkeit aus seiner un bequemen Lage befreit. — In einem hiesigen Hotel soll sich ein dort in Dienst stehen der Laufbursche bereits seit einiger Zeit fortgesetzter Webereien da durch schuldig gemacht haben, da- er mittelst Nachschlüssels in die Eomptoirkaffe gegangen und daraus kleinere oder größere Geldbe träge entwendet hat. Der Krug geht aber bekanntlich nur so lange zum Wasser, bi« erbricht, und soll e« auch gegenüber dem unred lichen Dienstboten zum Bruche und, was die Folge davon, zu seiner Verhaftung gekommen sein. — Den Menschenzusammenfluß, der am vergangenen Sonn tag Nachmittag im Großen Garten, am dortigen großen Teiche statt fand, hat ein Unbekannter dazu benutzt, einem hiesigen Schlosser gesellen. der gleichfalls unter den neugierigen Zuschauern gestanden, und dabei den Wasserläufcr möglichst nicht aus den Augen verloren hat, unbemerkt die Taschenuhr nebst Kette zu entwenden. —p. Wer sich noch de« unvedeutende» Anfanges der früheren Drcise'schen Gärtnerei erinnert und cö weiß, zu welcher Ausdehn ung und Vielseitigkeit das Dreiie n. »Papenbcrg'sche Gartcn- Etabiisscnicnt jetzt gelangt ist, der wird auch ermessen, daß nur durch fortdauernden Fleiß und die größte Solidität solche Erfolge zu erreiche» sind. Kein Wunder daher, wenn Gartewrcliiike und besonders Faehgenossen beim Besuch dieses Etablissements zahl- reich sich einffntc» und dasselbe durch alle Räume prüfend durch wandern. Daß in dcinselbcn Ordnung und Accnratcsse herrsche» und das Auge mit Vergnüge» bei de» ebne Ausnahme acmntcn und kräftigen Pflanzen verweilt, läßt sich bon der Umsicht des Altinclstcrö Papcnbcrg nicht anders erwarten. Viele Lonrmcr- blumen fanden wir in prächtigem Flor, Eamelicn mtt reichet» KiwSpenansatz und i» den Warmhäuser» unter vielem Ankern schönblübendk Giorinicnsäinlingc. eine große Anzahl gut cultibir- tcc Palmen, eben solche Tilaribsic», Ealadie» und Marantho»; unter belden letzteren auch die vorzüglichsten »Neuheiten. »Allge meinen »Beifalles erst-cute sich auch daö eben daselbst ausgestellte Sortiment ichöngezcichncter und prachtvoller »Nelken von dein bc- kannte» »NelkenZüchter, Hautcisgärtner I.E.Lehmann In Löbtau. — Wie das „Eh. Tgbl." aus Wechsciburg meldet, verschieb am 25. Nachmittags die Gräfin »Adelheid von Schönburg Vorder- glauchau, geb. Gräfin von »Rechteren Limpurg, an den Folgen ocü Wochenbettfiebers, nachdem sie erst am Sonntag von einem Knaben glücklich entbunden worden war. Mau säst, sie habe sich bei der bereits erfolgten Taufe eine Erkaltung zugezogen. Ihre feierliche Beisetzung erfolgte Sonnlag »Abends um 8 Uhr. — Am Sonnabend ist der 13jährige Sohn des Maschinen wärters Rentzsch aus Erstschütz bei Dippoldiswalde in dem kleinen Teiche, der sog. „Lehmgrube", in welchem er sich badete, ertrunken. Der »Waldarbeiter Weise aus »Wendischcarsdorf, der zur Rettung des Knaben herbeieilte, ertrank ebenfalls bei der »Ausführung seines Liebcswerkes. Beide Leichen wurden am Sonnabend ge richtlich aufgehoben. — Vorgestern Abends brach im Müller'schen Gute in Ebers sorf Feuer aus. ES brannten die Gebäude des Gutes mit Ausnahme des »Wohnhauses, welches unter großen »Anstrengungen der herbeigeeilten Hilfe verschont blieb, vollständig nieder. »Vieh und Mobiliar wurde gerettet, leider vermuthet mau »Brandstiftung — Die Stadt Miltweida wrrrde am 28. Juli von einem heftigen Hagel- und Schloffengewitter heimgesucht. — S u bhastatIo »en a in 3 l. I i« l i in tcnGerichtS ä intern Königswartba: Earl Mitzsclstc's HanS in Teicha IO»«' Tblr.; Meerane: Christian Ertmann's Feldgruntstück I«M> Thlr. tarirt. Tagesstkschichte. DeutseiicS »Reich. Eine Eorrei'pondenz der „K. Zig." un ter dem aus die „Umgebung des Reichskanzlers" gedeuteten Zei chen gibt zu versieben, daß Fürst »Bismarck persönlich keineswegs tic »Absicht hat, für Schöffengerichte gegen Schwurgerichte cin- zulretcn. Wir warnen vor allen optimistischen Schlüssen ans kicser »Angabe. Die Scheffengerrcksts-Frage ist wie die Eivilchc- Frage eine von denjenigen, iür welche dem Reichskanzler das In- kcrcffe abgclst. »Db sic positiv oder negativ gelöst werken, begeg net bei ibm, um seine eigenen Worte zu gebrauchen, dem Gcsnhlc „vollständigster Wurschtigkeit". Die preußische Eiienbahnvcrwaltnng hat die größere Zahl iffrcs technischen wie arnnnistratibe» PerwnalS durch Subvention in Stand gesetzt, die »Weltausstellung in »Wien zn bestiche». Durch Verfügung rcSHaiikclSministers ist den Effenbahntireciienen am gegeben worden, kauir Sorge zu tragen, daß die Ergebnisse die ser Rciie, nainentlich in »Bezug ani tic Fortschritte ans dem ge lammten Gebiet dcö En'cnbabnbclriebcs, gesammelt und darüber Bericht erstatlct werke Es sei dabei vorzugsweise die »Aufmerk samkeit aui eie Fortschritte zn lenken, welche nie die Sicherheit dcö »Betriebes staltgcinntcn haben. — Ferner ist Scitcns der Staatsrcgicrung einer großen »Anzahl derjenigen Techniker und Lantwirthschaitt'lebrcr. welche inr die Instruction der Mitglieder der kleineren landwirlhshaitlichen Vereine als Wanderlehrer Verwendung finden, eine pccuniarc Subvention zn Thcil gcwor ton, um mit Hille derselben die »Ausstellung in »Wien besuchen und z» ihrer weiteren Ausbildung Studien ans derselben anstcUcn zu können. »Wie niest.cren Probinziatblattern gemeldet wird, soll im Ministerium des Innern für die nächste LandtagSsession ein Ge setzentwurf anSgcarbeitet werden, der die »Aufhebung der öffent liche» religiösen Prozessionen bezweckt. Um das ntthige Mate rial zur Begründung dieses Gcsctzcniwnris zu gewinnen, hat der Minister des Innern die Pollzelbebördcn veranlaßt, Berichte über die bei den diesjährigen Frcstiilcichnamsprozcssronen vorgc- kommcncn Llraßenerccsic istnr ciiizujcncc». Der flüstere Geschäststräger in »Peru, LcgationSrath von »Lunsen, ist zum Geschäftsträger in »Brussel ernannt. * Die »Adrene der staatstreuen Katholiken an den König sinket nainentlich in Schlesien und am Rhein immer mestr Anklang. Irr Düsseldorf z. »B. statten bis zum 2.',. Juli aus der Statt iclbst die »Adresse rmtcrzcichnct: >'» GvinnauaUcstrer. -IRcalschul- lcstrcr, :r Elcmcntarlcstrcr, l »Pfarrer, -1 »Mitglieder katholischer Kirchcnvorstäirte, 3 Stadtverordnete, 5 richterliche Beamte, :i »Beamte der Staatsanwaltschaft, praktische Acrztc, lIAdvokat- »Anwalle, eine große Anzahl von Karrsicnten, Fabrikanten, Künst lern und Handwerkern. »Bon den Herren Geistlichen, welche die StaatSkatholikcn- »Adrcne Unterzeichner haben, ist schon wieder einer zu Kreuze ge krochen. Der Piarradministrator Richter zu Pawonkan erklärt öffentlich, cs betrübe istm, den Herrn Fürstbischof Schmerz ver ursacht zu haben und waö dergleichen Redensarten mehr sind. Die semitische Germania erklärt, daß die Zahl ihrer protc- starstnchcn Mitarbeiter größer ist, als ihre Gegner sich Vörstetten können. Die iür den 21. r. M. bestimmte »Nummer dcö klerikalen „»BrcS.laucr Sonntagöblattcö" iRcdactton der „Schics. Velksztg."» ist rnit »Beschlag belegt worden. Das große Proicct zur Gründung einer neuen Stadt ans dem der Berliner Eemmunc zugehörigen Terrain bei Treptow soll, wie ans einer Vorlage dcö Magistrats zu ersehen ist. endlich verwirklicht werden. Zur »Anlage der nöthigen Wege, Straßen und Eisenbahn-Haltestellen fordert der Magistrat 1,5«>3.00«»Thlr. Das in Rede stestentc, etwas über lOoo Morgen große Terrain »besteht auü Haidcland und beginnt beim Treptower Park und seine natürtlche »Begrenzung nach »Norde» und Osten bildet die Spree. »Nach hem »Bebauungsplan könnten auf dem Terrain :Z>»i>0 »Wohnhäuser errichtet werten und in denselben Wohnungen für etwa no,«><>«> Personen gcichafft werten. Jede Vanparzcile soll aus 50 »Iabre verpachtet werden. Schon setzt solle» »Anmel dungen rrni iiiiethswcnc Ucbcrla'snng von »Banterrat» IhcilS von Einzelne», thcilö von Genossenschaften cingcgangeii sein. Mit der Verwirklichung dieses »Planes holt der Magistrat, daß eine große »Anzahl gesunder Arbeiter-und Mittelwohiirmgeir geschaffen and damit der »WohnnngSnoth bedeutend gesteuert werte. Wie man der „Rhein. Z." ans »Aachen telegraphisch mitihellt, ist der Kanonikus Bock wegen Fälschung von Eisenbahn »BillclS zu 5i> Tlffrn. vernrtheilt worden. Juli vlu» Codi zwfcheil dort Bingen, während schästigt war, das Unglück ha>lr, >.'v» »v», genthür eines anderen vorbclsahrendc» Zngeö erfaßt und sofort getödtet zu werden. Aus Bonn geht letzt de», Organ der Altkatbollken, dem „Deutschen Merkur" die telegraphische »Nachricht zu, daß nach Verabredung mit dem Herrn Bischof von Dcventer die Konsekra tion des erwählten Bischofs Rcinkeno aus den i l. »August festge setzt worden ist. Für daö nächste Studienlahr wurde Professor Riehl zum Rektor der Universität München gewählt. Lesterreici,. Der »Besuch des Kaisers von Oesterreich in Petersburg wird in der zweite» Häli'te des Monats September stattfinden. Die Altczeche» In Prag bereiten ein gegen die Jrrnaczechen gerichtetes »Mannest an das »Volk vor. i» welche», sie die Be schickung dcö Landtages dringend wlberrathcn. — In Folge kaiserlichen Gnadenaetes wurde» 21 Strähnige irr Prag, l:> I» Rezehh und 1 in Kalthaus entlasse». Frankreich. Während die „»Wiener St. sr. Pr." einen ful minanten'»Artikce „»Bismarck zur See" verfaßte, der schlagend Nachweisen sollte, daß Deutschland als erste europäische Groß macht in Spanien intcrkenirc, meldet endlich der Telegraph, Eapitän Werner vorn.^Friedrich Earl" habe seine Eornpetenz überschritten. »Aber taS Drastische in dieser Sache sind die Iran - zösiscffen Zeltimgep. Der offiziöse „Franqaio" und die „Li berty" beklagen sich über diese» „schweren Eingriff In daö »Völker recht!" „Man kennt," schreibt daö letztere »Blatt, „die Ver wegenheit der Deutsche» . ihren Hochmuth. ihre Hartnäckigkeit, namcntlich aber ihre »Art Vorzugehe». Man weiß, aus welchen Umwege», unter welchen anscheinend bedeutungslosen und arm- icligcn Vorwänden, mit welchen Schlichen und welcher »Vorsicht sie sich ihrem Ziele zu »aber» pflegen. Und wahrlich, »ach den traurigen Erfahrungen des diplomatischen Feldzugs teö Ministe riums Ollivicr-Grammont soll man nicht leichtfertig mit dem »Bemerken, daß die Sache uns diocct nichts angchc, eine so wich tige »Begebenheit behandeln, wie dieser »Amana Anco Intervention Deutschlands in die spanische» Angelegenheiten." Italien. Großes »Arniehcn hat in »Nom das Fallissement zweier großer Bankhäuser gemacht. Es handelt sich bei dem einen nur 8»«>,«>oo, bei dem anderen um iino.ooo Lire. Die rö mische »Bank soll dabei in empfindllchcr Weise zu Schaden ge kommen sein und durch diese und ähnliche Unfälle cincrr Verlust von drei Millionen zn trage» haben. Die Geschäfte gehen über haupt sehr stau. Einen Thcil dieses kleinen Kracl'ö schreibt man der vom wüsteren Minister Eastagnola angeordnclc» plötzlichen »Aushebung des Umlaufs der Geldscheine nicht zur Emission be vollmächtigter »Banken zu, wodurch viele auf jene Eirculation begründete Unternehmungen mW große» Verlusten rückgängig ge- macht wirrdcn. Dagegen wird auch die Vermrrthung laut, daß die genannte Maßregel vielfach nur alö Gelegenheit zu betrüge rischer Insolvenz-Erklärung benutzt wurden sei. Spanien. Die spanischcn Zustände fangen letzt an eine greifbarere Gestalt zu gewinne» und verdienen deshalb ein höhe^ res Interene als man dem fortgesetzten Wechsel der Ministerien« N„ P. Z schenken konnte. Die itelegr. schon »irtgetbeiltci Rcdc. des »Premiers Lalmcro» ist der i. »Akt eines Schauspiels, dem es nicht an gespannten Zuschauern fehlt. Salmero» sagte: »Nicht seiner »Persönlichkeit, wohl aber de» Ideen der neuen Regierung, kann er das ihm von der Kammermchrhcit geschenkte Vertrauen znschreibcn. Er begrüßt tic äußerste Linke und beglückwünscht sie ob ihrer Rückkehr in dieses Hanö. Dort möge sic opponircn In tc» Grenzen der Legalität» so viel als ihre lieberzeugruig erheischt; aber Redner begreift nicht, wie »ran in einer Republik zum »Ne- traimcnto iznin Aridtritt auö dein Parlamerpti greisen könne. Redner hararrguirt in ähnlicher Weise die monarchisch - conserva- rivcrr n»d raticalcrr Kamnicrmilglicdcr über ihr bisheriges Nc lraimcirto »nt cm-cstt ihrem Herwige» Erckicinen würdevolle und patriotische Anerkennung. Das neue Ministerinr» wird, seiner »Angabe nach, damit beginne», dem Hause alle wichtigen Telegramme mitzntheilcn, io wie sie ihm täglich ziikomineii. Von der dringendsten und größten Wichtigkeit ist die Herstellung der gesetzlich geordnete» Zustände i» jeder Richtung. Das Gesetz »ruß „in gleicher Strenge" walte» gegen die Earlrsten wie gegen die Repnblikancr. Reformen sind nothwcndig, sie müsse» jedoch auf ilicdUchcin, nicht aber auf revolutionärem Wege cirigefnhrt wer ten. Die Discipli» der Armee muß um jeden Preis wieder ins »Leben trekcn; das Militärgcictz wird unerbittlich in Geltung feinmcn, gegen den General biö zum leisten Soldaten hirial». Dieser Rede wird nicht nur von der Majorität und dcm Eentrrnn »Bonau gezollt, sonder» die seriösen oppositionelle» Journale, wie bcstplclsweise der Imparcial, verlaßen vier ganz und gar ihre gewöhnliche Haltung und finden nicht Worte genug, um sie zu preisen. Der Minister des Inner» vcclaö ein Telegramm, nach welchem tic Earliste.» unlcr Elio wohl in den offenen Thcil der »D rtichait El'lesta cindringe» ioniitcn, tic schwache »Besatzung aber sich i» daö dortige kleine Fort zurückzog und gegen die Kanonen und daö Petroleum der »Belagerer sich iasl drei Tage, daö heißt io lange hielt, biö die Earlisicn die sichere »Nachricht hatten, daß die Eblonnc unter Gardin hcra>i»ahc, woraus die Earliste» schleu nigst abzogcn. Der alte würdige Republikaner Rioö Rosas rnst am Schluffe der denkwürdigen Sitzung: Spanien, daö rmglnck- iiche Spanien, müsse viel erdulde». ES sehe sich an der Schnelle einer momentanen »Anarchie. WaS eö aber nie und niemals dul den wwd. „daö ist der Despotismus cincö Don Carlos, seiner Inquisition. Es ist nöthsg, hier angesichts der Nation laut und bestimmt auszusprcchen, damit ganz Europa cs wisse: „Nie und niemals werden »vir uns einem Don Carlos und seinen Helierö- helicrn im alten Tyranneriwcscn unterwerfen!" Diese Worte eines ManneS, der, wie er selber aiisübrt, seit 40 Jahren im Parlamente sitzt und in die Zeitgeschichte des Landes so tiei ein- gegriffen hat. wurden mit Jubel begrüßt. - Don Carlos dürste leichter ein verlorenes Treffen, alö diese Manifestation eines Rios RosaS verschmerze». Wir berichteten telegraphisch, baß all/ frei sinnigen »Parteien augenblicklich mit der hierdurch plötzlich er starkten neuen Regierung gehen. Der Erfolg muh sich bald zeigen. Man meldet auö Bavo» ne vom 28. Juli: Heute Mor gen wurden von einem Dampsschiffe in dem Haien von Fucn. terabia «»Provinz Tolosa» 3000Remlngtongewehregelandet.welche durch eine Eöcorte von 6l>o Earliste» i» die Gebirge gebracht wurden. Dav Löschen der Ladung war um 7 Uhr Morgens be endet. - Don Carlos und Lizzaraga befanden sich am Freitag in »Pcnacerraka. — In Valencia ist tle Artillerie zu den Insur genten übergcgangen; dem »Angriffe der Regreruiigstruppcn ge gen die Letzteren sah man Im Laufe des 28. d. entgegen. — Der General Pavia hat gestern daö Feiler gegenScvilla eröffnet und blockirt die Stadt. — In Granada haben die Insurgenten den von ihnen gefangen gehaltenen Bischof in Freiheit gesetzt, dagegen viele sonstige Vcrbastrnrgen vorgenommen und den wohlhabenden Einwohnern eine Steuer aufcrlcgt. — Die Regierung wünscht haß daö von der deutschen Fregatte „Friedrich Earl" genommene Schiff „Vigilante" dein svanischen Eonsrrl in Gibraltar ausge. liefert werde. — »Aus Eartagena verlautet gerüchtweise, General EontreraS hätte die dortige Junta abgesetzt. »Vor Cartagena soll ferner ein englisches Panzerschiff eingetroffen sein. Die Städte Sevilla und Valencia habe» der Regierung unter gewissen »Bedingungen ihre Ucbergabe anbieten lassen; die Regierung besteht aber auf unbedingter Ucbergabe. - England. Die Regierung hat, der „Morning Post" zufolge, wie früher in Irlcknd, so auch setzt in England den Staatsbeam ten bei Strafe der sofortigen Entlassung verboten, Nachrichten, welche sic zu amtlicher Kenntnis, erhalten haben, der Presse mlt- zrsthcllcn. Die Beamten sollen eine» hieraus bezüglichen Revers unterschreiben. In der heutigen Sitzung des Unterhauses gab der Unter- staatssccrctalr dcö Auswärtige», ViScount Enfield, die Erklärung ab, daß Enalanb sein von der Republik Venezuela bestrittenes Reckst ank den »Besitz der »AbcSinseln lGlianoinscln im Antlllen- mccrei nickst aufgegebcn habe. Ani eine Interpellation Gallan'ö erwiderte »Viscount Enfield, daß, trotz der Erfolge der Carlistc» !i» Spanien, tic englffchc Regierung den Zeitpunkt zur Aner- ! kcnnnng derselben alö kriegführende Macht noch nicht gekommen l «wackste. In Kobwnz starb am 2«>. I»li in der Blülhc kcv Manneö , alters der «ffumnailal Oberlehrer Theodor Stumpf. Er war! Die Regierung hat dem vr. LIVingstonc als »Anerkennung für einer der erste» Katholstcri, welche gegen den SvllaouS und das Vcrdiciisle in Ecntral-Afrika eine »Pension von 300 Psd. auü- Unsehibarkeltö-Dogma protesiirtcn. > gesetzt.
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