Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.01.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186801062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-01
- Tag1868-01-06
- Monat1868-01
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.01.1868
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Süd! irn.-s >e 54'/i> äo. vo len 84! 5 62'/, äo. 9l! Leu ' 151?., Weimo Amste Londi frank T. 1. 10öl !ondont l 97?/«j 179ij, 1. 53i/, chs. 5vj, 6. . -Aktie 166.751 mg: uns ldcourS.) r 58.15 ; Ban! 1^1.50 Börsen 4i/, o/, I. 185/ 242.30; S90. '"149.—;> 127.— etallique ltattonal-^ l864 —j Londoi dit-mob.- 1865 —^ e 68.42; 51)1.25,1 346.25; 62 82. ourS aufj ce 1051/,; eurn raff.! arkt.)l ll. Baum-I ing Fo '4, Goc rmyrna .er Umso l lebhaf c Stoff« !fd. Shir- wd. Greyl , 45 ined! rS Wetter. !8, April- rl. bez. - M. 19 s/, OVi„ gek pr. d. M Lai-Juni! l0'/«> pr. ». Mai-! Anzeiger. Amtsblatt des Köniz!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Montag den 6. Januar. 1868. Nachruf! Heute werden die irdischen Ueberreste des am 3. d. M. verstorbenen Herr« LVr lUarlt« Unriptniaiin, Cantors der Thomasschule »«d MufikdirectorS der hiesigert Hauptkirche«, zur Erde bestattet. Mit Demselben schied Einer der hervorragendsten und gelehrtesten Musiker der Gegenwart aus dem Leben. Seine Bedeutung in seinem Berufsfache konnte nur durch seine Liebenswürdigkeit und Anspruchslosigkeit überboten werden. Er war als Künstler wie als Mensch gleich hoch geachtet und verehrt von Allen, die ihm jemals im Leben näher getreten sind. Seit dem Jahre 1842 war er der Unsrige, und unsere Stadt durfte stolz auf seinen Besitz sein. Ein würdiger Nachfolger seiner berühmten Vorgänger Bach, DoleS, Hiller, Schicht und Weinlig, hat er den Ruhm unserer altehrwürdigen Thomasschule noch zu erhöhen verstanden. Und wie der Name jener Männer mit der Geschichte dieser Anstalt für alle Zeit eng verbunden ist, so wird auch sein Name in unserer Stadt unvergessen bleiben! Der Rath der Stadt Leipzig. Leipzig, den 6. Januar 1868. vr. Koch. Schleißner. Bekanntmachung. Jeder hier ankommende Fremde ist am Tage seiner Ankunft und, wenn diese erst in den Abendstunden erfolgt, am andern Tage Vormittag- von seinem Wirthe bei unserm Fremden-Bureau anzumelden. Vernachlässigungen dieser Vorschriften werden mit einer Geldbuße biS zu 5 Thaler oder verhältnißmäßigem Gefängniß geahndet. Leipzig, den 3. Januar 1868. DaS Polizei-Amt der Stadt Leipzig. vr. Rüder. Bekanntmachung. Mehrfach an unS gebrachte Beschwerden veranlassen unS hierdurch ausdrücklich darauf hinzuweisen, daß für Schlitten, welche auf öffentlichen Plätzen und Straßen der Stadt oder auf den Bahnhöfen zum Zweck der Aufnahme von Fahrgästen auffahren, die gleiche Taxe wie für die Droschken zu bezahlen ist. Etwarae fernere Contravevtioven der Kutscher werden mit Geld- oder Gefangnißftrafe geahndet werden. Leipzig, am 3. Januar 1868. Der Rath «ud daS Polizeiamt der Stadt Leipzig. - - - ----- Schleis vr. Koch. vr. Rüder. öchleißner. Moritz Hauptmau«, geb. am 13. Oetobcr 1792, gest. am 3. Januar 1868. Eine Skizze zum Theil nach den eigenen Angaben d,s Meister». Der größte Tonmeister unserer Zeit ist in die Wohnungen deS Frieden- gegangen, wo sein denkender Geist im ewigen Lichte wan delt, nachdem er aus Erden zum Segen der Mit- und Nachwelt geforscht, geschaffen und gelehrt hatte. Und wenn auch hier der Meister unter seinen Jüngern, m semen Werken, in der Erinnerung fortlebt, wer möchte es den Tonkünstlern verdenken, daß sie über das, wenn auch sanfte Hinscheiden des ManneS mit dem edlen, großen Herzen in tiefste Getrübniß versanken? Ist er es doch gewesen, der zuerst begründend darlegte, „wie der musikalisch richtige Ausdruck eben nur ein menschlich natürlicher, ein ver nünftiger und darum allgemein verständlicher ist", wie „der musikalische Fehler als em logischer Fehler, als ein Fehler für den allgemeinen Menschensinn, nicht für einen musikalischen Sinn insbesondere" angesehen werden muß; hat er doch die vor ihm im Genie geborenen, von den Talenten nur geahnten Gesetze der Harmonik und der Metrik mit bewußter Kraft entwickelt und dadurch einen unumstößlichen Grund gewonnen, auf welchem alle späteren Theoretiker fortbauen müssen, und schuf er doch namentlich m seinem Greisenalter neben seiner bedeutenden schriftstellerischen Thätigkeit eine Menge herzvoller Vocaltonstücke, welche zum großen Theile Gemeingut des deutschen Volkes geworden sind, wahrend sie zugleich den Künstlern und Kunstjüvgern als Muster für ihre Studien gelten. — Die hohe Bedeutung deS selig Entschlafenen, an welchem der tonkünstlerische Ruhm Leipzigs eine seiner kräftigsten c fünf Jahren zur 7vjährrgen zu ver- Haupt- mannS folgte und nachstehendes Sonett von Adolf Böttger vorausging: Heut, wo für UN» ein Stern der Freude schaltet, Geburt»- und Jubelfest von Dir uns kündet: Hat Dank und Liebe Neulich sich verbündet Zum be fien Wunsch, der uns im Herzen waltet. Du gabst die Lehre, welche nie veraltet: Daß. durch Gesetz' im Menschen tief begründet, Die Welt der Harmonie sich schafft und ründet, Und die Natur der Metrik sich gestaltet. Mocht' auch, den Geniu» wahrhaft zu erproben, Da» Leben Dornen Dir mit Blumen senden: Heut hält der Lorbeer Deine Stirn umwoben! Magst Du noch lang un», frei von Schein und Blenden, Wo ein Calvisius sich, ein Bach erhoben, Beglückt beglückend Deinen Segen spenden! Seit dieser Zeit find 5 Jahre verflossen, innerhalb welcher noch mehrere Abhandlungen von dem Dahingeschiedenen erschienen sind, deren Sammlung wir bereits zum Behufe einer ausführlichen Würdigung bewerkstelligt haben. Gegenwärtig müssen wir uns darauf beschränken, die Hauptmomente aus seinem Leben mitzu- theilen, welches am 13. Oktober 1792 in dem Eckhause der Frauen gaffe und Schuhmachergaffe zu Dresden begann, wo sein Vater als Hofbauconducteur, spater als Oberlandbaumeister angestellt war. Frühzeitig entwickelten sich die musikalischen Anlagen des KindeS, welche der treffliche Vater auch keineswegs behinderte, im Gegen- theil nährte und durch Unterweisung im Violmspiel befördern ließ. Die klassischen Wissenschaften jedoch, in welchen der Knabe bei Zeiten Unterricht erhielt, mußten nach des Vaters Willen die Oberhand behalten, da dieser wohl einsah, daß eine vernunft gemäße vielseitige Bildung das Glück des ganzen Lebens in sich schließe. So machte der Knabe und später der Jüngling eifrige mathematische, naturwissenschaftliche, Zeichnen- und Sprachstudien, und ward Architekt. In fernem 19. Jahre trat jedoch der Hang zur Tonkunst und der Beruf für dieselbe so stark hervor, daß der Oberlandbaumeifter auf den Wunsch seines Sohnes, Musiker zu werden, eiuaing. 1811 kam Moritz Hauptmann zu Spohr nach Gotha (s. SpohrS Biographie), wo letzterer von 1805—18)3 als Concertmeister augestellt war, und bildete sich hier zu einem guten Violinspieler auS. Auch CompositionSunterricht erlhellte ihm Spohr und eS scheint schon hier der Grund 'zu der späteren Freundschaft der beiden Tondichter gelegt worden zu sein. Rach einjährigem Studium wurde Hauptmann in Dresden als Violinist in der Hof-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite