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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186708055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-08
- Tag1867-08-05
- Monat1867-08
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1867
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TllgMM Anzeiger. AMMIatt dl» KW. Brpkrznichtk Md drk MH» der Stadl SeW». M 217. Montag dm 5. August. 1867. cr-' Ich bringe zur Kenntniß der Herren Stadtverordneten, daß nach Mittheilung des Raths die über Quartierleistungen getroffene localstatutarisch« Bestimmung von der K. KreiSdirection bestätigt worden ist und daß vom 1. August d. I. ab der nicht casernirte Theil ^ hiesigen Garnison vom Rath eingemiethet werden wird. Joseph, V. d. St. literarischen Productionen sein, aber eS bietet doch ein von edlem, idealistischem Zuge durchhauchteS, übersichtliches, unbefangenes Bild von dem, was die sächsischen Schriftsteller, d. h. diejenigen, welche ur Zeit ihrer Verfasserschaft ihren wesentlichen Wohnsitz in Sachsen -alten, im erwähnten Zeiträume geleistet haben. Erhöht wird der Werth diese- Bilde- daourch, daß der systematischen Vorführung jener Schriften eine Betrachtung vorausgeschickt ist über die Grund- dingungen und Voraussetzungen des CulturlebenS in Sachsen, die Quellen der literarischen Production, di« Erscheinungen, welche dieselbe begleitet haben und IheilS von Einfluß auf sie gewesen, thrilS durch sie hervorgerufen sind. Die Schilderung der in Sachse» b»siehenden wissenschaftlichen Vereine und gelehrten Körper schaften, der Kunstvereine, WohlthätigkeitSvereine, VolkSbildungS- vrreine, der königlichen und Privatsammlungen, der Lehranstalten u. s. w., die Darstellung deS sächsischen oder richtiger Leipziger Buchhandels, die Bemerkungen über die Journalistik sind treffliche Details des Marbach'fchen Buche-, und bringen in die unver meidliche zeitweilige Monotonie der Aufzählung von Werke« an genehme Ruhepuncte, an welchen der geistvolle und glänzende Siyl des Verfassers zu seiner Geltung kommt. WaS Sachsens ZeitungSwesen betrifft, so erfahren wir, daß Anfang 1867 nicht weniger als 278 Zeitschriften daselbst gedruckt und verlegt wur den, darunter 26 UnterhalterngSblätter, 109 politische unv tageS- geschichtliche Blätter, 12 die nur zu amtlichen und localen Nach richten bestimmt sind, 19 für Philosophie, Theologie, Pädagogik rc, 11 für Jurisprudenz und StaatSwifsenschasten, 24 für Philologie, Bibliographie und Geschichte, 9 für Mathematik und Naturwissen schaften, 41 für Ackerbau und Forstwissenschaft, 33 für Bergbau, Handel und Industrie, 12 für Kunsttntereffen, 3 für Freimaurerei und eine Anzahl vermischten Inhalts. Von den 278 Zeitschriften erscheinen 114 in Leipzig und überdies noch 23 im Leipziger Re gierungsbezirk. Größere politische Zeitungen bestehen in Sachsen nur 5: die Deutsche Allgemeine Zeitung, daS Dresdner Journal, di« Conflitutionelle Zeitung, die Sächsische Zeitung und die älteste aller deutschen Zeitungen, die 1660 gegründete Leipziger Zeitung. So sehr man bedauern muß. daß diese auffallend geringe Zahl politischer Journale einen nicht günstigen Schluß auf daS allge meine Interesse an Politik nahe legt, so kann man sich doch tm Ganzen und Großen über dev blühenden Stand des Journal- wesevS in Sachsen, welcher auS den obigen Zahlen sich ergiebt, nur freuen. Allerdings hat, wie Marbach trefftnd bemerkt, über haupt in Deutschland daS ZeitungSwesen seit einem Menschen aller einen ungemeinen Umschwung erfahren. — Die einst, als eS noch zur Würde eine- gebildeten MauueS gehörte, über die Erscheinungen deS Büchermarktes ein Bewußtsein und über den Werth der literarischen Leistungen ein Unheil zu haben, in Deutsch land so beliebten Literaturzeitungen sind vollkommen verschwunden und auch die Journale, welche auf eine geistreiche Unterhaltung deS PublicumS auSgingeu und die Literaturerscheinungen wenig sten- zum Gegenstand« einer gedankenvollen Besprechung machten, sind biS auf eine kleine Anzahl auSgestorben, welche nur ein küm merliche- Dasein stiftet oder im Dienste der buchhändlerischen Reclame steht. Aber darum hat die Journalistik nicht aufgehört; sie hat im Gegentheil einen früher gar nicht für möglich gehal tenen Aufschwung genommen. ES ist ihr gelungen, vollkommen zeitgemäß zu werden, daher charakterisireu die Mittel, mit welchen sie ihre großen Erfolge erlangt, irr «nwiderleglicher Weise de» Geist, welcher die große Masse d«S gegenwärtig lebenden VolkeS beherrscht. Diese Mittel sind: eine den verbreitetsten politischen Sympathien und Antipathien entsprechende Färbung deS gesamm- christ, socialer Skandal in leichter Novellen- chtS als von Zeit zu Zeit eiu blafirt fenti- Sachsens wissenschaftliche Leistungen während der letzten zwei Jahrzehnte. Entschieden war eS ein glücklicher Gedanke deS französischen UnterrichtSministerS Duruy, als derselbe jene Anregung zur Aus legung einer Reihe von Berichten über die Wissenschaften und die Literatur auf der Pariser Weltausstellung gab, durch welche die letztere eine bisher noch niemals dagewesene Zugabe von großem Werthe erhielt. Es war eine schöne Idee, nachdem man in den bisherigen Ausstellungen neben dem Gewerbfleiße der Kunst einen Platz gewährt hatte, sich jetzt auf einen höheren Standpunct zu erbeben und „die reine Wissenschaft ihrer Anwendung, ihrer äußer lichen Offenbarung geqenüberzustellen." Die Leistungen, welche der Ausdruck wissenschaftlichen Streben« sind, nehmen zwar — ihrer Natur nach — eine bescheidene Gestalt an; sie beanspruchen wenig Platz. Aber dennoch konnte man erwarten, daß sie nicht übersehen werden würden ; ja, Duruy durfte mit Recht behaupten, daß viele dieser Ausstellungsgegenstände ihre glänzenden Nachbarn überleben werden, weil in ihnen mehr vom Geist« der Nation ent halten ist, als in diesen. Galt der Plan auch ursprünglich nur für Frankreich, wo eine Anzahl wissenschaftlicher Autoritäten zur Berichterstattung über jedes Special-Fach gewonnen wurde, so durfte mau doch erwarten, daß auch dre andern Völker dem Bei spiele folgen und vbjective Berichte über ihre wissenschaftlichen Lei stungen während der letzten zwei Jahrzrhnte eiufenden würden. Wie Sachsen in dieser Beziehung auf der Pariser Ausstellung repräsentirt war, ist der beste Beweis, daß die schätzenswerthe An regung, welche von Seiten Frankreichs auSging und jeder Nation Gelegenheit gab, ihre geistige Thätigkeit überblicken zu lasten, bei uns wohl verstanden und gewürdigt worden ist. Nicht nur dgß Seitens unsere- CultuSministeriumS eine Sammlung von Lehr mitteln zum Schulunterricht nebst einem Berichte über die Organi sation deS sächsischen UnterrichtSwesenS der Jury vorgelegt wurde, so beauftragte auch daS Ministerium unfern viel begabten Mit bürger Hofrath Prof. vr. Marbach mit der Abfassung eine- Be richtes über literarische Leistungen im Königreiche Sachsen lebender Schriftsteller während der Jahre 1847 bis 67. Daß diese Wahl eine glückliche war, bekundet der in vorzüglicher typographischer Ausstattung nun vorliegende 214 Seiten starke Band, welcher die Frucht von Marbach'S Thätigkeit war und ein sehr anschauliche- Bild von dem regen, vuseitigen Geistesleben bietet, durch welches unser kleine- Sachsen sich stets unter allen Nationalitäten eine« höchst ehrenvollen Platz gewahrt hat. ES war natürlich, daß etwa- durchaus Vollkommenes und Vollständige- von diesem Berichte schon deshalb nicht erwartet werden konnte, weil schwerlich einem einzigen Manne Vielseitigkeit und Kraft genug inne wohnt, um daS ganze Gebiet menschlichen Wissen- und Können- gleichmäßig zu umfassen, und weil andererseits die der Arbeit gewährte Zeit vrrhältnißmäßig eine nur kurze war. Die Ereignisse deS vergan genen Jahre- hatten eS unmöglich gemacht, die Berichterstattung einer Anzahl ausgezeichneter Gelehrter zu übertragen, deren Jeder sein Gebiet kannte und beherrschte. Die Arbeit würde — darin müssen wir Marbach'S bescheidenen Aeußeruvaen beipflichten — an Vollständigkeit und Gründlichkeit gewonnen haben; ob aber auch an Objektivität, möchten wir bezweifeln, wenn wir erwägen, wie nicht selten Neid und Rivalität auch bedeutendere Geister veran laßt, die Verdienste Anderer, die auf gleichem Gebiete arbeiten, zu ignorire», ungenügend zu würdige» oder herabzuziehq». Jntelli- aeuz und Charakter, wissenschaftliche Bedeutung und eiu von EgoiSmuS freier Gerechtigkeitssinn find leider nicht immer vereint. Nehme» wir daher Marbach'S Werk wie eS ist; eS mag Lücken haben, eS mag „eine hastig zusammengerafste Ueberficht" über die te» Inhalt« der Zeit form, von Poesie v ^ mentale- lyrische- Gedichtchen, Belehrungen über allerlei nützliche
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