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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186708144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-08
- Tag1867-08-14
- Monat1867-08
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1867
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»»»»» Anzeiger. AmMM dli Kimgl. ByiMgirichS wd kk Rath» der Stadt Schjtg, K 226. Mittwoch dm 14. August. 1867. Oeffentliche Sitzmg der Stadtverordnete«. Zur heutigen Tagesordnung tritt an erster Stele noch hinzu: Gutachten des BauauSschusseS, die Friigabe des Wassers betreffend. Auschütz, Bice-Borstehir. . Obst-Verpachtung. Die diesjährigen Obflnntzungen der städtischen Chausseen und der Anpflanznngen auf den Wiesen vor dem Floßthore solle« an de» Meistbietenden gegen baare Zahlung, mit Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanten so wie jeder anderen Verfügung, verpacktet werden. ES haben darauf Reflectirende Donnerstag de« IS. August d. I. früh 9 Uhr in der Marstall-Expedition sich einzufinden, ihre Gebote zu thun und sodann weiterer Nachricht sich zu gewärtigen. Leipzig, den 12. August 1867. DeS Raths Deputation zn den Chausseen. Äadttheater. 2n seinem sehr kurzen Engagement an hiesiger Bühne (während einiger Monate deS Jahres 51) hatte Herr Otto Lehfeld keine Gelegenheit gefunden sich im vollen Licht bedeutender Künfllerschaft zu znge»; es blieb die« seinem schon seit längerer Zeit beabsichtigten, doch jetzt endlich realisirten Gastspiel — erste Rolle (am 12. August): „KönigLear" — Vorbehalten. Da er uns einen ganzen ChcluS Shakespearescher Figuren zu bieten gedenkt, so werden wir später Anlaß finden, die einzelnen Leistungen näher zu charakterifireu uud »wischen ihnen interessante Vergleiche anzustellen; heute sei nur im Allgemeinen gesagt, daß auch bereits mit jener einen Partie Herr Lehfeld sich unzweifelhaft als einen Interpreten deS großen Britten legitimirt hat, wie die moderne Bühne gewiß deren nur wenige besitzt. Er ist alS Acteur der echte Tragöde — darin dünkt u«S AllrS Bezeichnende enthalten. Seine äußeren Mittel haben in eben dem Maße Etwas von monumentalem Styl an sich, wie sein geistiges Erfassen und Gestalten. Die Erscheinung, wie daS Spiel trägt den Zug der Größe. DaS an diesem ersten Abend leider nicht zahlreiche Publicum nahm den Gast dennoch mit so rauschendem Beifall auf, wie ihn auch ein volles HauS nicht hätte ander- zolle» können. Wir machen die kunstsinvigen Bewohner unsrer Stadt wiederholt und angelegentlichst auf Herrn Lehfew aufmerksam ; er verdient die höchste Beachtung. Fräul. Link als Cordelia, Herr Stürmer alS Glofier, Herr Hvck als Kent, Herr Deutschinger alS Narr sind bekannt. Nicht ohne Glück versuchten sich Herr Herzfeld uud Herr Claar al» Edgar uud Edmund. Frau Claar als Regan befriedigte, weniger Frau Woisch al- Goneril. Den Albanien gab Herr Gier-, Sohn der Frau Gier-, ei» junger Manu, dessen schönes Organ unS zunächst auffiel; mehr über ihn ist »ach dieser kleine« Rolle kaum zu sagen. vr. Emil Kneschke. Erklärung. Nr. 22S und 24 dieses Blatte- enthalten zwei Artikel, in denen di« Haltung de- hiesigen Arbeiter - Bildung- - Verein- angegriffen uud dazu benutzt wird, um die demselben fett einige» Jahre» von de» städtische» Behörden gewährte Subvention als eine seiner ferner nicht würdige darzustellen. Wir würden -egen diese anonyme« Angriffe kein Wort erwiedern, wen» uns nicht schon seit Woche» auf da- Genaueste bekannt wäre, daß man i« einem gewisse« Kruse sich förmlich da- Wort darauf gegeben hat, Alle- anzuwende», - - - - ss -u egu«. AlS ein Hauptvorwurf gegen den Verein wird diese« Pin« e» und darauf hiv gewieft», entspreche, sich für politische , daß wir entgegn Halttrng bei der ReichStagSwahl voegehalt wie «S seiner Tendenz durchaus nicht e« Dinae zu interesfiren. Wir habe» darauf zu erwiedern, daß eS al- eine» Theil unserer Bestrebungen betrachte», unbeschadet der allgemeine» Bildung auch die politische Bild«» d«S Arbeiter- stände- M fördern. Jeder Staatsbürger ist verpflichtet» sich um die Verhältnisse, von denen sei» Wohl- oder Uebelbefivden ab- hängt, -» beüunmeru, -u prüfe», ob dieselbe» «it sei»« An- forderungeu und den Anforderungen d r Zeit im Einklang stehe» und wen» nicht, darauf zu fiuneu, in welcher Weise und mit welch« Mitteln Verbesserungen erzielt und durchgesetzt werden köonen. Eine Thätigkeit auf solchem Gebiete kann deshalb Niemandem zum Borwurf gemacht werden, und um so weniger jetzt, wo daS allgemeine Wahlrecht auch für den Arbeiter Gesetz geworden ist. Daß diese Ansicht der Arbeiter-Bildung-Verein nicht allein hat, beweist di« Agitation der „ Bauhütte" für die Wahl de- verstorbe nen Herrn Stadtrath Rose, und nachdem dieser abgelehut, für den Herr» Bieebürgermeister Stephani; ferner die Agitation deS Fo»l- bilduvgSvereinS für Buchdrucker für die Wahl veS Herrn Ludwig Würkert. Kosten für irgend eine politische Agitation find rmt Aus nahme einer Ausgabe von noch nicht 5 Thlr. aus der BereinScasse nie gemacht worden, und wen» solche erforderlich waren, von de» dabei betheiligteu Mitgliedern de- Verein- in der opferwilligsten Weise gedeckt worden. Wir nöchten uns hierbei eine Frage er lauben: Wie kommt e-, daß der Herr Einsender sich nur auf die politische Thätigkeit de- Ber i » in der letzten Zeit bezieht uud nicht auch auf dessen frühere. Warum nicht auf jene Zeit, wo die Vertreter de- Verein- von ihren heutigen Gegnern zur Durchführung ihrer politischen Agitation jederzeit gesucht wurden? Kanu sich der Herr Einsender dessen nicht mehr erinnern, dann thäte er freilich klüger gavg a schweige», alS in so einseitiger Weis« Anklage zu erheben. Glaub? man nun, durch da- politische Auf treten des Verein- würd» si e sonstige Thätigkeit auf dem Gebiete der allgemein« Bildung .rnachläsfigt, so widerspricht dem ein Blick auf dm Lehrplan oeS Verein-. Nicht nur ist derselbe so reichhaltig, daß fast allaberdlich die ziemlich geräumigen Localiiäten vollständig in Anspruch genommen find, auch der Besuch der Unter richtsstunden und Vorträge ist ein höchst zufriedeustrllender. De jetzt auf über 1350 Bände auaewachsene Bibliothek wie der 32 Zei tungen und Zeitschrift« enthaltende Lesecirkel werden so fleißig benntzt, wie früher ul-, und will der Herr Einsender »och wissen, wie die Mittel de- Bern»- beschafft und verwendet werden, so braucht er nur sein« Name» zu nenne» und ein Einblick in unser« Bücher steht Hm frei er wird daun sehen, wie Lehrerhonorare, Auschaffuua« für die Bibliothek, Zeitungen rc. eine hübsche Summe jährlich absorbinm. Ja wir können dreist behaupte«, daß außer de» Verein«» zu Berlin, Hamburg und Bremen kein deutscher Arbeiwr-Bilduug-vereiu sich iu Bezug auf Lehrmittel dem hiesige» an die Seit» stell« kann. Wenn aber der Verfasser eines oder beider Artikel sei» Uriheil „auf ein« Reihe von Beobachtungen" gegründet Hab« will, so erscheint es äußerst ausfallend, daß ihm gerade diese-, auch nach seiner Ansicht thatsächlich Gute ent gangen ist. Der gesuchteste Borwurf ist, der Verein habe die au- städtischen Mittel» bezahlten Lokalitäten auch einer Versammlung der Volks- ei eingeräumt. Der Verein hat jederzeit, wo er da- Locol elbst nicht benutzt«, diese- bereitwilligst nacheinander dem Frauen- frage«, welch« Tendenz der ein« oder der ander« Verein vertritt; wie »a» da- ihm zum vdrwurs mach« kann, ist nicht wohl begreiflich.
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