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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.08.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186708192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-08
- Tag1867-08-19
- Monat1867-08
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.08.1867
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Sechzig. M 231. Montag dm 19. August. M7. Bekanntmachung. Di« Gerberfiraße wird wegen Ga-rohrlegung vom Montage de« 1». diese- Mo«, an auf ungefähr eine Woche für den durchgehenden Fährverkehr gesperrt. Schweres Fuhrwerk hat während dieser Zeit seinen Weg durch die neue Pfaffendorfer Straße oder Rofenthalgaffe zu nehmen. Leichtes Fuhrwerk kann außerdem noch den neuen Fahrweg nach der Leibnizstraße benutzen. Nach Wiedereröffnung der Gerberstraße treten die bestehenden Bestimmungen wieder in Kraft. Für das von der Gerberstraße ausgehende und nach derselben bestimmte Fuhrwerk wird, soweit dies ausführbar ist, die Zugäng lichkeit offen gehalten werden. Der Rath der Stadt Leipzig. Leipzig, am 15. August 1867. vr. Koch. Schlnßner. Stadttheater. Während der acht Monate dieses IahreS ist Verdi'S „Trou badour" zwar schon vier Mal auf unseren Bretern erschienen, und alle Mal mit Gästen, so daß wir den sämmtlichen Wieder holungen beiwohnen mußten — an und für sich konnte uns des halb die Nothwendigkeit, am 17. August jene Oper abermals anhören zu sollen, wohl ziemlich hart dünken, indessen es gab eia Mittel, daS uvS Balsam war: Herr Sontheim sang den Mavrieo. Und wie sang er ihn! Seine prachtvolle Stimme, in der Hugenotten-Aufführung am 15. d. nicht ganz frei und unbehin dert, hatte wieder die vollkommene Herrschaft über sich erlangt und lieferte Proben ihrer siegreichen Macht, daß Jeder sich zur Be wunderung gedrängt fühlte! Selten noch ist uns ein Tenor vor- gekommen mit solch — wie sollen wir sagen? — ehernem Klang. Dazu die eben so seltene, ja gegenwärtig vielleicht einzig dastehende Gleichmäßigkeit des Organs in Kraft und Sonorität, was sowohl die hohen, wie die riefen Töne anlangt. Wachtel «xcellirt besonders nur nach der Höhe, Niemann ist mehr Tenor bariton. Tin weiterer Vorzug deS Herrn Sontheim ist seine Technik, seine künstlerische Behandlungsweise, sein Vortrag. Auch hierin hat er höchstens ein paar Rivalen unter seinen berühmten College«. Und was dann sein Spiel betrifft, so zeichnet sich das- selbe überall durch Intelligenz und eine gewisse ruhige Würde auS, die nur hie und da in etwas Phlegma oder Kälte verfällt. ES mag das mtt der ganzen Persönlichkeit des Gastes Zusammen hängen; bei derartigen Naturen ist es Kunst, die einigermaßen schwere Materie zu überwinden. Alle- in Allem steht unleugbar fest, daß Herr Sontheim ein Sänger ersten Range- und einer der hervorragendsten Koryphäen seine- Faches. Frau Röske-Lund setzte ihr Gastspiel unter verdientem Beifall auch al- Leonore fort. Mag sein, daß ihre Stimme in de» tieferen Lagen nicht bedeutend ist und überhaupt leicht ermüdet ! (d. h. gegen da- Ende hin allemal schwächer wird, al- sie anfäng lich zeigt), gewiß bleibt doch auch, daß die Dame sehr schätzenS- werthe künstlerische Eigenschaften besitzt, alS da find au-giebige und ansprechend gebildete Höhe, beträchtliche Coloraturfertigkeit, über haupt Sauberkeit der Technik, sodann auch gewandtes Spiel und gefällige- Aeußere. Wir möchten in der Thal nicht bestreite», daß e- bei dem Mangel trefflicher und wirklicher Primadonnen doch wohl gerathen wäre, sich dieser Sängerin für unsere Bühne zu versichern, wenn sie auch nicht sämmtlich« Anforderungen vollauf! erfüllen würde. AlS Azucena erschien zur AuShülfe Frl. Con- radi, die schon vor etwa zwei Jahren hier einmal die Donna Anna alS Gast sang, ohne zu reufsiren. Ihre Leistung in der Berdi'schen Oper war eine mittelmäßige. — AlS Graf Luna l kämpfte Herr THelen eine sich plötzlich gegen ihn erhebende .Er h« P Opposition siegreich nieder. vr. Emil Kneschke. Verschiedenes. 18. August. Die zweite deutschen Bunde- hat am dem Gebäude de- Herrenhauses stattgefunden. In der EröffvungS- uug de-vunde-rathe- ist bereits die Vorlage mehrer Gesetzentwürfe Name» de» VundeSpräfidium- vorläufig «»gekündigt. AlS solche * Leipzig, 18. August. Die zweite Sitzung d«S BundeS- ratheS de- Norddeutschen Bunde» hat am 16. d. M. Mittag- in werden uns bezeichnet: 1) Der Bundeshaushaltetat; 2) die Fort setzung de- Zollverein-; 3) Gesetz, betreffend da- Postwesen in den Ländern deS Norddeutschen Bunde-; 4) Gesetz über einen gleichmäßige» Portotarif; 5) Gesetz, betreffend die Freizügigkeit innerhalb de- Gebiete- de- Norddeutschen Bunde-; 6) Gesetz über die Aufhebung des PaßzwangeS; 7) Gesetz, betreffend die Ein richtung der BundeSconsulate; 8) Gesetz, betreffend die Befugnisse fremder Consuln innerhalb des Bundesgebiete»; S) Gesetz über die Nationalität der Seeschiffe; 10) Maß- und GewichtSorvnung für die Länder de- Norddeutschen Bunde-. * Leipzig, 18. August. In einer gestern Abend stattgefun denen Couferenz der Vorstände der Gesellschaft Glocke und de» ZöllnerbuudeS haben dieselben beschlossen, um die zur Aufstellung de- bereit- frrtiaeu Zöllner-Denkmal- noch vöthigen Geldmittel z» verschaffen, Sonntag den 5. September o. ein große- Volks fest auf dem Kuhthurm abzuhalten. DaS Zusammenwirken dieser beiden großen Corporation««, deren bisherige Feste und Concerte sich ja schon der regsten Theilnahme de- Publicum- zu erfreuen hatten, läßt mtt Recht erwarten, daß etwa- Außergewöhnliche- ge boten und der löbliche Zweck erreicht werden wird. * Leipzig, 18. August. Am heutigen Morgen um 6 Uhr hat der durch seine Leistungen bekannte hiesige Sängerverein Hella- vom AugustuSplatze aus eine Sängerfahrt nach Eilenburg unter nommen und wird heute Nachmittag, wie wir hören in Gemein schaft mit dem dortigen Gesangverein, ein Concert geben. D Leipzig, 18. August. Unweit der Lessingbrück« fand man eute Morgen den Leichnam eines neugeborenen Kinde- in der leiße auf. — In vergangener Nacht gegen 2 Uhr alarmirte ein betrun kener Handarbeiter fast die ganze Halle'sche Straße. Ein Nacht wächter hatte ihn daselbst auf dem Pflaster liegend und schlafend angetroffen und eS für seine Pflicht erachtet, ihn aufzumuntern. Zum Dank dafür machte der Trunkene einen Höllenspektakel, ver griff sich an dem Nachtwächter und mußte schließlich durch herbei geholten SuceurS mit Gewalt zur Ruhe und in da- bekannte Nachtquartier auf dem Naschmarkt gebracht werde«. — In Prager» Salon gerieth um die Mitternachtsstande ein Droschkenkutscher mtt andern Gästen in Zank und Streit. Sei «S nuu, daß ihn der AuSgaug de- Streite- ärgerte oder er sich über haupt schuldlos angegriffen fühlte, kurz, er konnte sich nicht be ruhigen und kam plötzlich in solche Math, daß er ein Biertöpfchen buchstäblich auSeinauderriß. Dieser WuthauSbruch bekam ihm aber schlecht, er verwundete sich an der rechten Hand und unter dem Arm so bedeutend, daß noch in der Nacht ärztliche Hülfe geholt und seine Wunden zugenäht werden mußten. — In dem Grundstück Ranstädter Steinwea Nr. 3 fand heute Vormittag ein Effenbrand statt, der zwar bald beseitigt wurde, den noch aber die Herbeiziehung der Feuerwehr veranlaßt. — Ruchlose Hände haben in vergangener Nacht auf der hie sigen Verbindungsbahn nach der Sette der Berliner Bahn zu «inen schweren Eisenbahnfrevel verübt. Man fand nämlich heute Morgen auf dieser Strecke mehrere Telegraphenstangen, sowie Signalfähn- chen gewaltsam umgebrochen und Weichen verstellt vor. Glück licherweise ist diese ruchlose That noch zeitig genug entdeckt worden und ohne den vielleicht beabsichtigten traurigen Erfolg geblieben. Zwickau, 16. August. Heute Morgen ist die 18jährige FabrA. arbeiten» Emilie Ernestine Leonhardt a»S Elbenstock, welche zeithets
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