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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.09.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186709249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-09
- Tag1867-09-24
- Monat1867-09
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.09.1867
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vre-dner lin. otel zum ne. l, Lebe« » .( chMer 1' ^ und l om. ürnberg. )tel zum Sieb. chn. Schwan. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts mid des Raths der Stadt Leipzig. !l 2: inr KL. m L67. Dienstag den 24. September. 1867. ie aus lg der aber, st Pr» 8 bis ln der Nach nmelte iment- eistun- platze- hafte« l statt, tionen ttwurf sofort von lieute- nling, kanvt. Men werde r mit te. — i hier runde athen rnt. denen t ita- irraub ! null a die nrden rgen; asäüe ; - r 18. piin, n be nign Bch ein- 3°. Finanzieller Wochenbericht. Trübe Herbstnebel lagern auf der Börse und lasten st« zu nner Freudigkeit kommen. Die ländliche Erntezeit, welche sonst sür die Speculatio» die Epoche neuen Aufschwungs zu bilden pflegt, geht diesmal spurlos an ihr vorüber, und dem Sommer schlaf der Börsen droht «in ebenso in MaraSmuS versinkender Winterschlaf folgen zu wollen. Wenn früher die Speculation von fernher Kanonendonner zu hören glaubte und im Geiste bereit- deutsche und französisch« Heere gegen einander in Schlachtordnung auiücken sah, so war eS später die Physiognomie deS nicht mehr wegzuleugnenden Frieden- selbst, welche ihr Mißtrauen wach hielt. Dazu kam die Spannung auf die Lösung der beiden großen RLHsel, welche Paris und Wien der finanziellen Welt aufgegeben hatten. Dort galt eS daS Schicksal de- Credit mobilier, d»s Ur- typuS modernen Schwindel-, de- verkörperten Napoleoni-muÜ auf finanziellem Gebiete, hier den finanziellen Ausgleich zwischen beiden Reich-Hälfte«. Daß die srauzöstsch« Regierung allen Grund hat, die G.heim- »iste deS Eredit mobilier nicht auS Tageslicht kommen zu laste», erhellt schon au- dem einzigen Umstande, daß sie vor 1*/» Jahren die Verdoppelung d«S NeiieneapitalS zugab, trotzdem ihr bekannt war, daß da- alt« Capital bereit- aufgezehrt war. Das Effrcten- portefeuille der Anstatt besteht aus einem merkwürdigen Ausschuß der schlechtesten Papiere, welche an den Markt gebracht ans ein Minimum de- Preise- Herabfinken würden; und selbst diese Effecten befinde» sich nicht eiumvl im Besitz der Anstatt, sonder» sind für eine Schuld von 20 Millionen Franc- (einem der Administratoren, dem Herzog von Galliera) verpfändet! Unter den Debitoren der Gesellschaft befinden sich nicht minder merkwürdige Posten, z. B ei» Senator mit 800,000 Franc- und einige Journalisten mit 4 Millionen, abgesehen von einigen Rubriken, deren Inhaber man vorerst mit Ä. bezeichnet, und die zwar über dem Senator rangiren, aber nicht zahlungsfähiger sind. Trotz diese- bodenlosen Zustande- hat auf höhere- Drängen die Bank von Frankreich gegen dreimonatliche, während dreier Jahre zu prolongirende Wechsel und gegen Unterschrift der Admini stratoren der Anstatt, derselben die Summe von 37^ Millionen Franc- vorgeschosten. angeblich mit der ausdrücklichen Bestimmung, die allmähliche Liquidation de- Institut- zu erleichtern. Beigetrage» mag auch zu dieser Subvention haben die Rücksicht auf di« mit dem Mobilier «gverbuvdeue Immobilste: dm« wenn der Lage nicht abgehvlfen würde, so müßte letztere Gesellschaft ihre ohnehin in zahlreich« Proceffe verwickelten Bauten in Pari- uud Marseille aänzlich einstellen und ihre Häuser zwangsweise versteigern, ober sonst mn jede» Preis lo-zuschlagen "suchen, waS ein Entwerthen de- HauSbefltzeS und mannigfache Arbeitermilastungen nach sich ziehen würde, zu einer Zeit, wo die Brodpreisr noch dazu täglich steigen. Die dadurch entstehende Krise würde zuletzt auch an der Bodencreditanstalt nicht spurlos vorübergehen, welche eine Hypothek voa 70 Million« auf die Jmmobiliere besitzt. — Offenbar ist mit dem Vorschuß der Bank dm Nöthen der beiden Institute noch lange nicht abgehvlfen, und man spricht von weiteren 37»/, Millionen Franc-, welche von anderer Seite her geliefert würden. Bei einer voraussichtlich Jahre dauernd« Liquidation der Anstatt würde für die Actionaire freilich blutwenig, wmu überhaupt irgend etwa- herau-kommm, und der Cour- der Actien ist deswegen immer noch al- ei» sehr hoher zu betrachten ; indeß die Verwalter gehe» unter kaiserlichem Schutz frei a»S, beladen mit der Beut«, welche sie den gläubig vertrauenden Aetiouairm abgmommen, uud lach« sich ins FL»stcheu, daß sie so billige» Kaufs davvrrgekomrverr. — Für sie giebt es keine Posaun« de- Gerichts, keinen mahnende« Ruf «echevschaft abzulea«. Me la»g ist es her, daß He Herr« Pereire di« Acti« ihrer Anstalt al- gute (Kapitalanlage für Fami lienväter «priesen-l Der einzige Unterschied zwischen de« Pariser und dem Desiauer Eredit besteht darin, daß bei jenem die Administrator« sich berechnt«, während sie bei letzterem zmu 7t-' Theil sich selbst zu Grunde richtet«, und sich zu bereichern auf Kosten de- Rain- Anderer gilt ;a in manch« Kreis« al- Ehre. Wie übrigens die BerwattungSräthe auch anderer Ftnanz- anfialten in Pari- wirthschaft«, zeigt da- Beispiel de- bekannt« Herrn Pmard, Director de- Comptoir d'EScompte, welchem Letz ten im Vergleich zum Credit mobilier die öffentliche Meinung sogar »och den Mouthyonschm Tugendpreis zuerkennt. Die erst« Emission der berufmen mexicauischen Obligatio«« durch dies^ Comptoir geschah zum Comse von 340, während sie de» Conces- sionairm blo- 306 kostet«, was auf 500,000 Glück ein« Gewinn vou 17 Millionen an-macht. Davon erhielt« nach Abzug der Kosten die Actionaire keine Million, der Rest floß in die Taschen de- SyndicatS Pmard, Fould u. Co.! — Offenbar wird die Angelegenheit de- Credit mobilier, .best« Acti« einst ca. 400 o/g staud« (!), noch lauge fortfpielm und die Pariser Börse gleich einem Alp belast«. Ein solches Gebäude sinkt, weun auch nur allmälig, nicht zusammen, ohne weithin den Boden in Bebung zu versitzen. Giebt eS doch sogar Leute, welche nicht glaub«, daß die Pereire uud Genosse», sobald sie wieder Millionen auf Kosten Anderer zu verwirtschaft« bab«, sich gut willig davon trenn« und ihre Rolle als ausgefpiett betracht« würden. (Indeß kennt ein französische- Blatt bereit- di« neue Ver waltung) MiröS tarnt da- Vermöge» der Administration aus 360 Millionen Franc- (worunter die Pereire 120 Mill., Galliera 80 Mill., Lelliere 60 Mill., Mallet 30 Mill.), dagegen d« Ge- sammtverlust andererseits auf 225 Millionen Franc-. Da- Hecht doch wenigsten- mit voll« Händen zugreif«, daS heißt Lohn der Arbeit! Bescheide» find ja nur die Lumpe! Zwölf. Jahre sind eS, seitdem der Credit mobilier besteht, die Hälsi- der Zeit als Cadaver. Wann wird sein Pesthauch nicht »ehr die Lust ver gifte»? — Wie in Pari- der Credit mobilier, so ist es in W.« die AuS- gleich-verhaudlung zwischen den beid« RetchSHLlft«, welch« ihre schwarzen Schatten auf di« Börsen wirft, welche mit österreichisch« Effect« so reich gesegnet sind. Nachdem die Verhandlungen zwi schen d« beiderseitigen Deputationen resuttatloS geblieben war«, vereinigten sich di« Minister der beiden ReichSHÄktzpr über ei«« 10 Jahre langen Beitrag der Ungarn vo» 30 Proemt zu d« Rrichölasteu uud eben so viel zur Berzmsung der Staatsschuld, nachdem vorber 25 MÜlion« von der Summe der Zinsen zu alleinigen Lasten der diejsiitigen Hälfte auSgeschied« wordeu. (ES ist etwa- mehr, als die Magyaren ursprünglich geben wollt«.) Damit untrenubar verbunden ist der Plan einer Unifikation der Staatsschuld, d. h. einer Umwandlung derselbe» in ein einzig-S uuamortisirbareS 6«/- Zins« tragendes Papier mit bezüglicher Papier- und Goldwährung (oder 25chro«e»1ige« Agio). Dadurch hofft die Regierung S0 bis 35 Million« Gulden zu erspar«. Um die Couvertirung zu beschleunigen, soll angeblich die Coupon- fieuer der alten Staatspapiere und die Gewinusteuer der Loose um daS Doppelteerhöht, da-neue Papier dagegen mit dem Versprechen einer zwanzigjährig« Befreiung vo» der Einkommensteuer au-ge- stattet werden. (Nur ironisch könnte man unter solchen Umständen vo» einer zwangfrei« Converttruna spreche».) Dev Rest de- DeficUS vro 68 vo» angeblich 30-35 Millionen, ungerechnet 30 Millionen für Hinterlader, soll durch neue Salinenfchüne oder StaatSnoten gedeckt werden. — Maa kann sich denk«; daß unter solch« Um stände» die österreichischen Papier« aller Kategorien täglich im Courfe znrückgehe». Der österreichische Staat hat gegenwärtig »och 320 Million« Gulde» Prämienanleihen circulir«, und die Jui Haber dieser Loos Papiere find eS vor All«, welche durch D« EouvertirungSplau über da- Schicksal ihre- Besitz-- ttr Dur«« schwebe«, trotzdem »euere Nachrichten von dez» Ausschluß der Loos papiere von der Conversto» spwechm. Zach. ä»ß«ltche» Bvrwemde dient der Regierung die Bestimmung deß 67er Elaborat-, da- aller dings von einem Precmtsatz Nichts weiß, sondern von «iaevbestimm ten unverrückbar« Quste spricht. — Wie viel vo« allen dies,« Pl仫 z«l Wirklichkeit wird« wird? — Jed-nfaS-werd« die Börse»
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