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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186803054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680305
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- LDP: Zeitungen
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-03
- Tag1868-03-05
- Monat1868-03
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1868
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1"! 1676 M. allen Urlisten die Bezirksliste zu bilden, so daß auf je 500 Ein wohner des Bezirks ein Geschworner kommt. Aus den sämmt lichen Bezirkslisten (ein Schwurbericht kann mehrere Bezirksgerichte umfassen) bildet dann der Präsident der letzten Schwurgerichts sitzung durch die ganz in sein Ermessen gestellte Auswahl von 150 Hauptgeschworenen die Jahres liste. Aus dieser wird durch Auslösung von 30 Namen kurz vor der wirklichen Sitzungs Periode die Spruchliste gebildet und endlich.aus dieser durch die dem Staatsanwalt und dem Angeklagten zustehende Ablehr ungS- befugniß die aus 12 Geschwornen bestehende Geschwornenbank. Der Vonragende zeigte nun, daß durch diese künstliche und umständliche FiltrirungSmethode der berechtigte und nothwendige Einfluß der Gemeindevertretungen gänzlich vernichtet oder paraly- sin werde, namentlich durch die Begutachtung der Urlisten durch den Gerichtsamtmann und die bevorzugte Stellung des Bezirks- gerichtsdirectors resp. des Schwuraerichtspräsidenten. Er wies namentlich darauf hin, daß diese Staatsbeamten präsumtiv gar nicht in der Lage sind, sich die erforderliche Personalkenntniß zu verschaffen, zumal sie ja häufig von einem Orte des Landes an einen entfernten andern versetzt werden, und durch ihren Beruf gar nicht Gelegenheit bekommen, die Charaktereigenschaften der Gerichtsangehörigen kennen zu lernen, was sogar ber ihren Unter beamten weit eher möglich sei Darum müsse man, am besten im Wege einer Petition an den Landtag, darauf hinwirken, daß die Thecknahme von solchen, der Gemeinde fernstehenden Staatsbe amten bei der Bildung der Listen ganz in Wegfall komme, und daß die Feststellung der Iahresliste, aus welcher die erforderliche ausgeloost wird, durch die Gemeindevertretungen selbst er- — Allseitiger Beifall der Versammlung. Hierauf ergriff der Vorsitzende Herr Stadtrath Häckel das Wort und erklärte, über den ja allseitig als so ungemein wichtig aner kannten Gegenstand und namentlich über den Antrag des Herrn Vortragenden die Debatte eröffnen zu wollen, zumal der als Gast anwesende Herr Stadlverordneten-Vorsteher Adv. vr. Joseph auf Ersuchen Seiten des Herrn Vorsitzenden sich bereit finden ließ, darin den Anfang zu machen. Herr vr. Joseph gab nun in der an ihm gewohnten gediegenen Wesse seine Ansichten über den Gesetz-Entwurf zu erkennen und ging auf die Darlegungen des Herrn Adv. Schmidt näher ein, konnte sich jedoch des Zweifels nicht erwehren, ob mit der beabsichtigten Petition gegen die Art der Einrichtung auch das erreicht werden würde, was man zu erreichen hoffe; allerdings habe er erwartet, daß von einer Sette her, wo dies zu erwarten war, von Seiten des hiesigen Sach walterstandes in dieser Richtung Schritte gethan werden würden, doch hier seien es wieder die Erlebnisse der Dresdner Advocaten- Kammer, auf welche er Hinweise, die Resultate, welche diese mit ihren Vorstellungen bei der Regierung erzielt, solche Vorkomm nisse könnten keineswegs ermuthigend wirken, um auch für uns auf Erlangung besserer Erfolge zu rechnen. Auf die Geschwornen- liften selbst näher eingehend, erklärte der Redner, daß die Art der Wahl der Geschworenen gerade eine der leichtesten Arbeiten, die persönliche Beurtheilung eines der leichtesten Urtheile sei; es sei rathsam, schon diesen ersten Theil des Entwurfs, welcher eine Beschattung der Geschwornenbank, eine Mißachtung der Volks interessen erblicken lasse, zu erwägen, während überdies noch die enggezogene Grenze für die Geschworenen, ihre Zulässigkeit bei Beurtherlung von Vergehen, welche 4 Jahre Arbeitsyaus bedingen, der gänzliche Ausschluß der Preßvergehen u. s. w. in Betracht komme; so daß er einem Jeden anräth, die Frage an sich zu richten: was der praktische Erfolg des Mißtrauens sein werde, das die Regierung in der Art der Bildung der Geschwornen bank zu erkennen gegeben habe, man werde möglicherweise mit der Zeit wieder das alte derzeitige Gerichtsverfahren herbeiwünschen. Allein es erfordere die Gerechtigkeit, bei Beurtheilung der Vor lage auch zweier bedeutungsvollen Einrichtungen zu gedenken, welche dem Entwürfe einen Vorzug vor allen andern deutschen Schwur baß eine Verschlimmerung der Lage des Angeklagten durch Ein spruch des Staatsanwalts rc. nicht erfolgen dürfe; Redner räch dazu, diesen Vortheilen bei einer desfalligen Petition eine gerechte Würdigung angedeihen zu lassen. Die Debatte wurde äußerst lebhaft und namentlich fanden die Vorschläge der Herren Adv. Schmidt und vr. Joseph den unge- theiltesten Beifall, so daß zum Ende der Beschluß gefaßt wuroe, „daß der Städtische Verein seinen Vorstand und in Gemeinschaft mtt demselben Herrn Adv. Schmidt zur Abfassung einer Petition, (welche an die II. Kammer zu richten) beauftrage und eine Anf orderung zum Anschluß an diese Petition nicht nur an alle städti- chen, sondern auch an alle Landgemeinde-Vereine erlassen werden olle." Schließlich erwähnte noch Herr vr. Joseph eines ihm von sämmtlichen liberalen Vereinen Chemnitz'S zugegangenen Tele- fallsigen Vereine Leipzig- auffordern; auf bezügliche Anfrage des " " " ... -. "" " - -ch ' — ' "' Herrn Vorsitzenden wurde diesem Wunsche durch einstimmige Bei trittserklärung entsprochen und endlich zur Aufnahme neuange- meldeter Mitglieder verschütten. Verschiedenes. velche sich seit Anfang dieses "Jahres" bemerkbar gemacht hat. Die Zahl der Verstorbenen blieb mit Ausnahme einer einzigen Woche durch gehend- unter der jetzt gewöhnlichen durchschnittlichen wöchentlichen Zahl von ungefähr 50. Es kamen nämlich Todesfälle Meldung in der ersten Woche Januar 41, zur An- zwetten dritten vierten ersten zweiten dütten 53, - 47, - 37, Februar 49, - 35, - 34. In Uebereinstimmung hiermit stehen die Aeußerungen einer großen Anzahl von Aerzten, dahin gehend, daß sie neuerdings von Geschäften weit weniger in Anspruch genommen gewesen, als zu Ende des abgelaufenen IahreS. In den Apotheken ferner wurde Klage geführt über Geschästsstille und endlich hat sich in letzterer Zeit ein irgendwie erhebliches Auftreten von epidemischen Krankheiten nicht gezeigt. Diese Bemerkung gilt namentlich auch vom Scharlachfieber, an welchem im Januar 2 Kinder und in den ersten drei Wochen des Monats Februar ebenfalls nur 2 verstorben find. Dagegen ist zu erwähnen, daß seit Anfang Februar 11 Pockenkranke, und zwar 5 aus dem IacobShospital und 6 aus der Stadt angemeldet worden sind, sowie daß unter letzteren am 18. Februar em Todesfall vorgekommen ist. Weniger günstig war der Gesundheitszustand hiesiger Stadt in den letzten drei Monaten des vorigen Jahres, indem während derselben Scharlach und Masern, zum Theil auch Keuchhusten in epidemischer Form sich zeigten. Die letztgedachte Krankheit machte sich bemerk bar schon vom Frühjahre an, erreichte in Bezug auf die Zahl der Erkrankungen die höchste Höhe im Juli und August, machte sich aber auch noch bemerkbar im September und October. An langend dagegen Scharlach und Masern, so zeigten diese Krank heiten während der letzten Monate des vorigen Jahres ein entschieden epidemisches Auftreten. Ueber den Grad der Ent wickelung der Epidemie, namentlich auch über die Zahl der vor gekommenen Erkrankungen, fehlen die erforderlichen Unterlagen, weil zu Zeiten von Epidemien Anzeigen über die einzelnen Erkrankungen Seiten der hiesigen Aerzte nicht gemacht werden, auch gesetzliche Bestimmungen nicht vorhanden sind, durch welche die letzteren zur Einreichung von Krankentabellen veranlaßt werden könnten. Indessen sind doch einige Notizen zu erlangen gewesen, welche zur Beurtheilung der fraglichen Epidemie dienen können. Zuerst ist hervorzuheben, daß von Anfang October bis Ende December unter 702 Verstorbenen 80 Fälle von Scharlach und 5 von Masern angemeldet worden sind. Die letzteren ver theilen sich auf die einzelnen Monate in folgender Weise. ES kamen im Monat October von 207 Verstorbenen 24 Scharlach 1 Masern November - 187 - 34 - 4 - December - 208 - 32 - 0 - zur Anzeige. Außerdem geht auS den Zusammenstellungen der sämmtlichen hiesigen Armenärzte mit Einschluß des Ziehkinder- Instituts hervor, daß in der Armenpraxis und in der eben gedachten Anstalt während des Monates October 27 Fälle Scharlach 13 Masern Novbr. 30 - - 9 - Decbr. 23 - - 4 - in Behandlung kamen. Endlich ist zu bemerken, daß nach den Mittheilungen deS Herrn Prof. vr. Hennig in dessen Kinderklinik während der letzten drei Monate des vorigen Jahres von 24 Kindern nur eines und zwar im November eine Nachkrankheit von Scharlach beurkundete, während von 102 in derselben Zeit in der Kinder-Poliklinik behandelten Kindern 3 (1 im November, 2 im December) an Scharlach litten. (S. W.) Leipzig. Bei der KreiS-Prüfungscommission für einjährig Freiwillige haben sich bis mit dem 21. Februar d. I. 151 junge Leute angemeldet. — Darunter befinden sich 14 Nicht-Sachsen, und ihrem Stande nach 84 Kaufleute, 21 Studenten, 18 Gymnasiasten, 9 Oekonomen, 5 Gewerbtreibende, 2 Pharmaceuten, 3 Techniker und 9 verschiedenen Erwerbszweigen Angehörige. — Von diesen 151 Angemeldeten sind 117 m Leipzig, 34 im Regierungsbezirke, beziehentlich im Auslande aufhältlich. — Die Kreis - Prüfungs- Commission ist am 2. d^M. zur Prüfung der eingereichten An meldungsgesuche zufammengetreten, und werden die ärztlichen Unter suchungen, denen sich sodann die schriftlichen und mündlichen Prüfungen anschließen werden, Ende nächster Woche beginnen. (S. W.) gefall lithot größe Nr. ! 3. Z * auf ' Verei sich e Die fortsck Aufhe aängl Resoli wird casse i dem ss angebi diesen komme solche gang. Tage zu wü solche Händler vlieben eine be Uebrige Art vo Packträ angewi. daß eit e»r1« pr. Vivo pr. 1 v»1r. ttLLtSk I«0 »-Val st« - Set ?». Stxl ,. Lrdl v. »00 v. 100
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