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Dresdner Nachrichten : 30.04.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187404301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1874
- Monat1874-04
- Tag1874-04-30
- Monat1874-04
- Jahr1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.04.1874
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»». I»». v»»»« «»» «». ^»»» »»V« selttgen wissenschaftlichen Verdienste und seine- Net- Wohlwollen« den Hättgen Fördern- die herzlichsten Wünsche verband. — Wie inan uns mittbrtlt. ist seit Jahren da- Grün und die Blütbenpracht am und am dem Pabttstetn nickst so berrUch gewesen wie «n diesem Jahre. Die Partie dorthin ist vonKöntg- stein aus so veauein und führt aus so schdnen Wegen durch den Waldeosriede» unserer sächsischen Schweiz, bah der stets steigende Besuch de- Padstttelncö völlig berechtigt ist. Angenehmer wirb derselbe noch durch die vorzüglich gut« und bescheidene vewirtbung oben bei der wackern Wirthin Klose. Und «er vollends in den reinliche» billigen Gastzimmern kort oben übernachten kann, ler wird eine» Sonnenuntergang oder Slufgang aus diesem isoltrten zu stehle«, diesen in der Stadt zu wechseln, dann — wavrschci»- Bergplateau zu den gcnukreichsten Erinnerungen zählen. ^ lich nach gehöriger Kueiperct — wieder nach Hause per OmnIbliS — Den Besuchern des Pvlenzthale- bietet sich von der ober halb der Waltherodorfer Mühle »ach Hohnstein und dem reizen« den Brand führenden Brücke au- ein höchst interessanter Anblich dar: man sieht nämlich in schwindelnder Höhe und anscheinend srel ln der Luit schuldend einen riesigen Blumenkranz mit elncm in der Mitte! Alle», welche vorigen Sonntag diesen -heil der Sächs. Schweiz besuchten, war die Erscheinung ein RäthscI, bis ein biederer Hohnsteiner die Sache amklärte: mehrere Fremde batten am 23. April zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät deS Königs nach Ueberwinduug grosser Schwierigkeiten eö mög- lich zu machen gemuht, die höchsten Spitzen der daS Thal auf beiden Seiten beherrschenden hoben Felsen mit einem sctnvachen Tau zu verbinden und in dessen Mitte den fraglichen Kranz zu befestigen. — Dank und Anerkennung den eben so brave» wie kühnen Patrioten! - Der Frauen. Verein gegen vertheuerung der Lebens mittel hielt vorgestern leine Monats-Versammlung in Brauns Hotel ab, um zunächst die Mitgliedskarte aus den trüberen Preis von 5 Ngr. wieder herabzusetzen. Um die Mitglieder, die dav höhere Eintrittsgeld schon bezahlt haben, zu entschädigen, wirb ihnen ein neues Statut des Vereins eingehändigt. Hierauf wurde eine Revision der Lieferanten vorgenommcn; dieselbe ergab fol gendes Resultat: lieber die Kausteiite des Vereins hat man sich allenthalben befriedigend ausgesprochen, über die Fleisckstieicran- tcn au»: nur wurde ihnen wiederholt der Wunsch an das Herz gelegt, die Karten von den Käuferinnen zu verlangen und den Preisunterschied zwischen Mitgliedern de« Vereins und Ankere» streng sestzudalten. Ein neuer Fleischer des Vereins ist H. Walter. Markgrafenstrasse. Die Butter wird bcibehaitcn von Frau Schindler und Richter, hingegen soll Herr B-ni,ich nickst mehr alsVercinslieicrant annoncirt werke», weil er sich nicht an die Vorschriften deS Vereins hält, k. b. die Butter an Aue, die bei Ihm kaufen, gleichmäßig abläßt. Die Brcdlic>c,a>itc>, genossen allgemeines Lob; ein neuer ist Seiiert au der Kreuzkirche. Die Bierhantlung von Lehmann, am See. wird als gut bestätigt; eine neue Handlung, Döring. Flemi»i»gstraße7. läßt ibrePreiS- Eonrante unter die Versammlung vertbeilen. Tie Handlung von Petsch, JohanniSstraße, wird für Seife und Petroleum allent halben als gut anerkannt und empfohlen. — Von den Debatte» über daS Dienstnachwcisungs-Bureau, die mit ihren unliebsamen Reibungen und unangenehmen Erörterungen hoffentlich das letzte Mal unsere friedliche Fraucnverianimlung aufgeregt haben, sei nichts erwähnt, a!S daS Resultat derselben. DaS Dienstnach- wcisungS-Burcau ist vollständig getrennt vom Fraucnverein, hat durchaus kenicn Zusä uß aus der Kasse desselben und ist nur der Benutzung rer Vcrcinsmitglicder empfohlen. Ein zu erlangender Ilcbmchuß wird entweder von der Vorsteherin desselben an brust kranke Invaliden oder bedürftige Wittweii vcrtheilt werben. An griffe gegen die chriiidcnliii und die Kasiircrin des Vereins wur de» von der Versammlung entschieden zurückgewicscn, den Damen wurde vielmehr ein so allgemeines Vertrauensvotum gegeben, daß sie siä' entschädigt halten mögen für viele» Aergcr in ihrer Stell ung. Hieraus beschloß man einige Acndcrungen der Statuten. Darüber, ob einige Herren in das Comitö gewählt werden sollen, ist eine vollständige Einigung noch nicht crioigt, denn sehr viele Frauen sind entschieden gegen den Eintritt der Männer. Vor der Hand sink nur stär zwei auSscheidende Eomitödamen eine neue und eine Stcüvcrlrcteri» der Präsident!» gewählt worden. Alö lene beiten Störenfriede daS Local ve> ließen, erscholl ein langes und lchhasteS Händckiatschc». Eine allgemeine Bemerk ung sei zum Schluß nicht unterdrückt. Der Verein ist zunächst ein Bollwerk gegen neue wililüriicheSteigerungen der Lebens- rniltcl, er regt sodann viele Hausfrauen an, selbst das Markt gehen, die Flcischeinkäufe zu besorgen, er ist aber, und dies wohl am meisten, ein Wohlthätigkcitsvcrcin. Wer seinen Zucker gleich im Hut, seinen Kaffee 20-piunkweise, das Fleisch auch im Gan zen, die Kartoffeln nal' Scheffeln kamen kann, bekommt von den Verkäufern allemal einen billigeren Pre s, alö wer Alles im Einzelnen besten muß. Die arme Fra» also, die krall ibrcr Mit gliedskarte alle Lebensmittel billiger kamt, sich auch über schleckstc- Waare bei den Vorstandsdamen beschweren kann, ist doch ent schieden im Vortbeii. Um dcr ärmeren Clane aber dieie Vor theile kauernd zu gewähren, müssen sich die höheren Clanen nicht irostig zurückzi Heu , müssen nicht iuooßuito die Mitglicdcrkarle und die Vortdeile des Vereins cmnehnic» und benutzen, sondern auch in die Versammlungen kommen mit Rath und That. Von einer Dame, die einem größeren Haushalte versteht, hörten wir erzählen, daß die Ersparnisse civcS Monats durch die billigeren Lieferungen des Vereins sich aus 7 2dir. bciicicn. — Der Dresdner Ha n d c i sw i sscn scha ktl lebe Verein bat seinen eilten Jahresbericht pcröffentlicht. Der Be richt, der im Ganzen den gedeihlichen Fortgang des Vereins und das Anwachsen seines BcsttzthumS meldet, klagt doch auch über einen gewisse» JndiffcrentismuS. Er sagt: „DaS Interesse deS hiesigen Hankelssiandcö hat unser Verein leider noch immer nicht in dem Ma> c crmngt, wie cs die Zwecke, welche der Verein ver folgt — Fortbildung, Unterstützung. Stellenvermittelung — eigentlich als selbstverständlich voraurstetzcn lassen; wir bedürfen dieieS Interesses, betbätigt durch den Beitritt in unsere» Verein, durch Theilnahme an unseren Arbeiten. durch stete Benutzung unseres StcllcnpermittclungS-Bnrean bei Besetzung von Vakan zen , soll inner Verein ri ebt dios indirect, sonder» auch direct praktische Vortbciie gewähre». Weil sicher jeder hiesige Kauf mann dies wünscht, deshalb, !o hoffen wir, wird er auch seinem Wunsche gemäß in dcr Folge handeln!" — Am 15 ZiehuiigStagk' 5. El. 85. Lankes-Lotterie, erhielt die Collection pon Max Kothc a. d. Frauenkirche >7, 5000 Tblr. auf Nr. 38,807. — HcutcAbcnd bat die hübsche, frischeSoubretteFri.Avony im Victoria-Salon ihr Benefiz. Immer bi liebt gewesen wird sie heute das Vergnügen haben, einen vollen Saal vor sich zu sehen. Morgen Abend tritt zum erstcumal ei» Buffosänger. Herr Mon- tenori, aus, dessen Vorträge ebenso wie die seiner mitanttrelenkcn beiden Söhne, jugendliche GcsgngSkomikcr, in sranzösischep .»,d italienischer Weise stattfindcn. — Auf dem VercinSgiück - Schachte in OelSnik verunglückte cm im Anfänge der zwanziger Jahre stehender Bergarbeiter tödtlich dadurch, daß derselbe, auf der Tonne zu Tage fahrend, in Folge irgend welcher, noch nicht aufgeklärter Ursache, beim Ausgange des Schachtes von der Tonne fiel oder sprang und in den tiefen Schacht hinabstiirzte. - Versteigerungen den 1. Mai ln dem Gerichts amte: Stolpe»: Friedrich Gottiöber'ö Feldgrundstück, 70 Thlr. taxirt. — Verlautbarungen Im Handelsregister. Die bisherige Firma „Gaukernack n. Käscbicr" lautet von nnn an „Sandmann u. Käsebier", auSgcichicdcn ist Herr Friedrich Franz Gaudernack. Auf dem die Acticngcscllschait unter der Firma „Sächsische Crcditbank" betreffenden Folium ist dcilaulbart wor den, daß der Gcscllichaitövcrtrag vom 12. Juni 1871 und dessen Nachtrag vom 28. Januar I87l! abgcänkcrt worden sind und daß die Einlage der »Actionäre au! 2,000,000 Tblr., welche in 20,000 Slcticn ü I»o Tblr. zerlegt sind, herabgesetzt worden ist. Ein getragen die Firma „Oscar Praiisnitzcr", Inhaber Herr Oscar Prausnitzer hier. Für die Finna „August Stickel" hat Herr Gustav Heinrich HcinsinS Procura erhalten. — Ocisentlick, c Gerichtssitzung am 25. April. Die Hauptverhandinng wider den aus Clbiölach bei Borna ge bürtigen Lackirer Johann Heinrich Hcracrt mußte aukiallcn, da der betreffende jetzt i» Wachwitz doiniciiircnkc Mann, trotzdem er schon srüb 5 Ubr von seinem Wohnort ausgebrochcn war, in der elften Stunde noch nicht an GerichtSsteile erschiene» war. Schös junge» der. wenigsten- , Beflissenen ... . .örtcn wir die- auv dem Monte eine- der A achwitzer Flur. — 27. «pell: Han» Bruno Mar von Kettler. ein Namensvetter de» Mainzer streitbaren Kirchcntürsten, aber nur avanclrt bl- zuur Handarbeiter, schon zweimal tm In laute bestraft, stand beute vor dem vom Herrn Gcrlchtsrath llinert präsidirten Schöffengericht. um 2 Jahre Zuchthaus. 3 Jaknce Ehrenrechtsverlust und Stellung unter Poilzclaussicht 1» Empfang zu nehmen. Er war In der Setienfabrlk von Geißler beschäftigt unv benutzte Ende Decemver eine niüsslqe Stunde, nm seinem College» Kuntze einen Zehnthaierschcl» an« dcr Kiste ber St ^ . zu fahren, räumte dort den ganze» Kleiderschrank seiner Genosse» auv und mit Geld, Kletbern, Regenschirm. Reisetasche u.. s. w., setzte er sich auf die sächsisch-böhmische Bahn und dampfte >ni fort InS k. k. Oesterretckstsche. Etwa einen Monat später stellte sich der Herr von Kettler, da da» Geld unterdes,en anvgegangc» war, dem Richter in einem kleinen Orte bct Triest. Er gab an. daß er die Reise nach dem Süden nur angetrctc», west er eine Brieftasche mit 800 Thlr. gefunden habe. Diese seien Ibm aber zur Hälfte aus dem Wege gestohlen worben. Nun glaubte» Win aber weder Richter noch Staatsanwaltschaft diele romantische Geschichte und er wurde auf Antrag des Herrn Staalöanwalt Reiche-Elsensluck zu obiger Strafe verurthelit. — Tagesordnung der t. Kammer, den 30. April, Vorm. II U. Berichte: DasAuog.-Budgct, Departement der Finan zen, den B a u e t a t betr. - Tagesordnung der 2. Kammer, den SO. April, Bonn lO U. Das Budget der Staatseinkünfte. — Witter«,,a--BroI»«,«t,tunn am 2V. April, Avd. 5 U. Barometerstand nach Otto L Bösolt hier: 28 Paris. Zoll 2 L eit gestern gefallen 1'/» L.>. — Thermometer nach Reanmur: Grad über Null. — Die Schloßthnrmfahne zeigte Nordwest Wink. Himmel: bewölkt. Elbhöliei,» Dre-dru, 29. April, Mltt.: 50 Cent, unter 0. Tasstsgeschtchtr. Deutsche» Reich. Kann, ist in Königsberg in Pr. der Sacknägcrstccik beendigt, so haben nunmehr die Salzträgcr und Skcniiexer einen Strc k In Scene gesetzt und zwar, nachdem sic in ein ge» der belebtesten Straße» große Strecken Steinpflaster amgeiissen batten, so daß tie Passage für beladene Wagen ge hemmt und die Polizei in die größte Verlegenheit gesetzt wurde Schließlich mußte» die Meister selbst die Röcke abwerlcn „nt hfiaskcrn, was such mit Eller und ttnbcrtroffeiihcit geschah. Eine Einigung hat noch nicht erzielt werden können. Frankreich. Die „Llbcrtü" schreibt: Man erinnert sich der Besorgnisse, welche mehrere Abgeordnete in der Debatte über die FortS von Paris hinsichtlich der Verletzung unserer Grenzen in Vcrthkiriglingsznstand geäußert haben. In Erwiderung am diese gerechte» Besorgnisse erklärt ein soeben erlassenes Decket des Präsidenten der Republik für gemclnnützig und dringlich de» Ankarll deS Termins, am weichem die herrschenden Punkte um die Städte Verdun. Toul. Langreö und Bellort gelegen sind. An diesen Punkten sollen solide Festungswerke amgcsührt und unserer Grenze die Deienstvkratt wicdcmegeoen werden, welckw sie seit der Abtretung von Altes und dem Elsaß verloren batte Die Regierung wirb bet der Nationalversammlung solort nach dem Zusammentreten derselben tie Genehmigung zur Aus lösung de» Generalrathc» von Marseille »achsuchcn. — Die Nachricht, daß ber Gras von Ehamborb In Versailles elngrtrof- fcn sei, wird der „Agence HavaS" alö unrichtig bezeichnet. In der Hutfon» der Pariser Damen Ist ein völliger Um schwung elngetretcn. Während bisher die Hüte mit Blumen bis zum Erceß überladen waren, besteht jetzt die Zierde in einem feinen seidenen, gestressten Foulard, der, zierlich um die Huttorm gewunden und gefaltet, „och einige Zipsrl auf ber Seite nach hinten herabhängen läßt. Aus Toulouse, Sl. April. wird der „Agence HavaS" ge schrieben: „Gesten, Morgen hatten wir hier das schreckliche Scbau- ipici einer doppelten Hinrichtung. Ties hat nnn in Vieser trau rige» Zeit keine außerordentliche Bedeutung. Denn seit vier Wochen reist der Scharfrichter Roch mit seiner fürchterlichen Ma schine und seinen Gebissen durch daS ganze Land, um bald da, bald kort der Justiz Sühne zu verschaffen. Hier sollte aber et was ganz Außerordentliche- rintrLtcn. Einer der zum Tode Ver- urthctlte», und zwar derjenige, rer biS zur letzten Secundc hoch und thcucr seine Unschuld beictnvor und welcher zweimal während der Toilette ohnmächtig geworden, mußte förmlich au! das fatale Brct gezerrt werden, während er fortwährend schrie: „ölon viou, mon Viou, ave? nitiö ckv moi!" Nachdem nun schon der Kopi des ersten Vcrurrbcilten gclailen war. versagte die Maschine den Dienst und das Messer blieb über dein Kopie deS sich unschuldig agcnden schweben. Ein Schrei teö EntietzenS ging durch die Menge. Dcr Scharfrichter und die Gehillen thaten ihr Mög lichstes, um die Maschine in Gang zu bringen, während der Un glückliche sich unter verzweifelten Anstrengungen aus der Brille der Guillotine zu bringen versuchte. Endlich fiel daS fatale Messcr zum dritten Maie und der Gerechtigkeit war Genüge ge leistet. Die zahllose Menge zerstreute sich hieraus, die Bestürzung war au? alle Gesichter gemalt. Schreiber d!«!es wobnte im Jahre l8O0 zu Vittcrdo im Kirchenstaate einer ähnlichen Scene bei, je doch verhinderte dort daS Volk die Fortsetzung der schrecklichen Scene und der Dciingucnt wurde spater vom heiligen Vater be gnadigt." Spanten. Vom spanischen Kriegsschauplätze wird gemeldet, daß die Flotte aut der Rhede von Santander vor Anker gegangen Ist. Die Formation eines dritten Armcecorpö In Larcdo unter General Conckm ist ihrer Vollendung imhe. Letzterer hat sich am Sonnabend nach Santona begeben. — Den Karllsten sinh von der Serielle her über Bermeo neue Waffenvorräthe zugrfiihrt worden. Dieselben verstärken ihre Streitlräste an der französi schen Grenze. Holland. Die Akchlnesen haben am 11. d. M. in einer Stärke von 8000 Mann einen »Angriff ans die holländischen Stellungen gemacht, dcr Indessen ebenso wie ein an, 1«». von ihnen unternommener »Angriff aut den Kraton zurückgewicscn wurde. »An rer »Vcrtbcikigunä des Kratons nahmen alle hollän dischen Truppe» Tbeil; der Kampf, In welchem die Holländer 0 Torte <rarunter 2 Offiziere» und 00 Verwundete hatten, dauerte 8 Stunden. DaS Gros dcr holländischen Armee wird bercilS am L9. nach Java sich cinsä'iffcn. Zun, Eoininandantcii dcr zurückblcibenten Beia»,mg ist der Oberst Pcl ernannt worden. tvrircstrnlanp. Das Ministerium BuigariS hat seine De- Million cinacreickst, welche vom Könige angenommen ist. Der »Vertrag >»!k der deutschen Regierung, durch welchen derselben gestattet wird, in, Thale von Olhnipla antiauarische Forschungen anzustcllen und nach Altcrthüincrii zu graben, ist unterzeichnet worden. England. In London Ist rin diplomatischer Agent von Don Carlos eingetroffen, um eine »Anicibc zu negocilie» und zu- gleich die Interesse» seines Aullraggederö bei der rngilschr» Re gierung wahrzunehmr». dieselben übermäßigen Lobsprüche, die sie bekämpfen möchte. Astr meldeten schon, daß Dresden die erste deutsche Stadt sein wird, die im kommenden Herbst da- Werk vortübrt. Bis dahin können sich die Musikfreunde mit ocnMelotte» und ber originellen Rhythmik der Oper durch die soeben rlnzeluers.i,iciienc»tDttvten, Fürst,,rr- Hofmnstkhaiikliing) KlavIerNbcrtragiiiigcn bekannt mache». Die charmante Ouvertüre, Menuet, Chor tcr Chalscnträger, Benoilö »Romanze und der in »Wien enthusiastisch ausgcnomtneue Walzer keö l. Finale liege» von jetzt ab i», Druck vor. -j- Der Londoner „The Grobe" von, 20. »Avril schreibt über da» phyiharmonlsckc Concert. bei welche», unsre Lanrümännl» Mary KrebS mltwlckte „DaS C-Moil-Concert v. Beethoven erschien mit Frl. Mary Krebs, welche mit Recht eine der größten lebenden Pianistinnen genannt wirb. Frl.KrcbV kommt zu un» zurück nach einer mehrjährige» »Abwesenheit mit dericlöc» grvli- artigen Technik, die wlr schon alö Kind an Ihr bewunderten, »»r noch mit selbstständiger gereisten Fähigkeit», und »Au.drncio- weisen, Eigenschaften, welche daö größte Studium »ia r geben kan», und welche nur mit dcr Zeit durch Erfahrung und Gunst dev Publikums erreicht werden können. Frl. Kicba «and die Aufnahme, zu welcher sie von jedem gcblidctcn n »histuw i cr.c!'- tlgt ist, sie ward nahrhaft herzlich empfange» nur imiimal ge rufen mit eine», Enthusiasmus, tcr nickst größer st n omste." Ebenso äußern sich die übrigen Journale Londons wcibthall be geistert über tie sächsische Holpianistin. -s Die „Deutsche Jagdzcitung" bringt für de» »April in Nr. 7 eine Interessante »Anregung „lieber Jagdschul percinc", so wie einen »Nachtrag zur Aucrhahnjagd. Jagdb.rlchle anö der »Mark, Abschußlisten und sonstige »agtlich ' thcllungen. interessante Litt- Feuilleton. -!- DaS große Concert zum äOjäbrigen Jubelfest des „Or- pbcuö" Nutet In der schon angeführten Felge mit Frl. Orgönl Sonntag, den 3. Mal Nachmittag 5 Uhr, t» tcr Franenklrche statt. Dem »Anschein »ach steht ein stbr reger Besuch bevor, wag an sich ganz begreiflich mit für die Zwecke deS »Atvert- vcrcins recht erfreulich ist. Seine Majestät rer deutsche Kaiser bat den Componisstn Edmund »Abesscr iSchülcr dcö Hoicapciimcislcrö ve. I. Rietz» in Anerkennung dessen O,uö >02 „Biblische Bilder" für Piano- sortc, ein scbr buirvolleS Eabinctschrciben überreichen »affen. in welche», besonders bervoracbobc» wird, mit welchem Interesse Seine Majestät dcr Kaiser und König daS Weck entgegen genommen. k »Wien schwärmt noch Immer für Leo DellbeS Oper „Dcr König hit'S gesagt". Die reizende» Melodien, tie köstlich travcslirtcn, altväterlichen Tanzwrisen, ker als Lustspiel ohne Musik höchst amüsante Tert. beherrschen augenblicklich , , ^ Tert. beherrschen augenblicklich ren in der Wiener Kunsthorizont. Alle Journale sprechen stch einmtsthig in v .... ...... Schös- tleskin Sinne aus »nd die „N. fr. Pr. . welche nachträglich er- fengcricht. Staatsanwaltschaft. Vcrthcitigung nnv Zeugen, außer- mabnen möchte, DelibeS nicht neben Bach und Mozart zu stellen, dein die Zuhörer, warteten umsonst aus ten Laclirer, weicher einen! verfällt von der S. Spalte dieses ,ZV." gezeichneten Artikels in Vermischtes. *Let der Kr «pp scheu Fabrik kn Essen ist vorerst zu Versuch-Zwecken und demnach zur »Verwendung In de» Küstc»- batterien rl» 35'/, Cm. RIngkaiwnenrobr bestellt wo,dcn. Dies Caliber ist tajtelbe, wie es dcr von dcr Parllcr »Auostcliung von >867 bekannte, letzt vor Kiel ausgestellte Krupplcbe Uiho-Piüntcr hat, dabei aber zur »Ausnahme einer mehr als doppelt slälkcrc» Vulvcrlatung bestimmt. Der Gnßstablbivck zu riesen, oefcl'ütz beianv siä' bereits aus ter Wiener Aiiösiciinng und dancbc» alö schwerstes biö jetzt geierligtcs Geschütz ein :io>2 Cm. Ringgcsci ütz po» 300,000 Kil. Letzteres war indes» noch nicht iür die tcistiche Marine und Küstenartillerie adoplirt, picimebc führt die criterc alS schwerstes Calider die 24 Cm. Kanonen ans dem „König Wilhelm" und die 20 En,-Kanonen temnächst auf de» 3 Frc> al te» „Preußen", Großer Kurinist" und „Friedrich tcr Große". DaS schwerste bis jetzt in Küstcnbattcricn placirtc Calider ist die 28 Cm. Ringgelchütz-Kanone und Mörser. Die llcbcrzeugiing, daß acgenübcr de», erheblich stärkeren Calider, wie sie England und Rußland und neuerdings auch Italien ans Ihren Schiffe» >ühren, die Wirkung unscrer kleineren Calibcr noch zurücitritt, daß ferner die 12- ja I4-züIIigcn Panzer des russischen „»Peter der Große", des englischen „Fury" und „Devastation" ans grö- ee Distanzen, wenigstens gegen die bisherige» Geschütze, unver- mdbar und diese daher a» de», Bombardement dcr Küste mit renscibcn gar nickst zu bindern sind, bat zu rem neue» »Versuche geführt. Lila» hofft, mit de», Geschosse des neuen Geschützes noch einen 20- bis 22-zölligen massiven Elsenpanzrr glatt durchschlagen zu können. * DeS Jägers Walduhr. Nach der Nachtigall, die fast die gaiize Nacht hindurch singt, ist der Fink dcr früheste ter »Vögel, er gickst daS Signal zur allgemeine» Rcvcillc; sein Ge sang gebt dem Aufgange ber Sonne voraus und ertönt von l'/r bis 2 Uhr deS Morgens. Von 2 bis 2'/- Uhr läßt die schwarz- köpfige Grasmücke ihren Gesang erschallen, de, mit dem dcr »Nach tigall rivaiisiren wurde, wäre er nicht so kurz. »Von 2", bis 3 Ubr hört man den Wachtelschlag, den kurzen eindringlichen, der mit seinem „Weg vom Bett! Weg vom Bett i" die Langschläfer m mabnen scheint, an ihr Tagewerk zu gehen. »Von 3 bis 3V- Ubr läßt die rothbäuchigr Grasmücke ihre melodischen Triller er schalle». »Von 3'/, bis 4 Uhr hört man tie schwarze Amsel, die !o gut Melodien lernt. Von 4 bis 5 Uhr läßt die Schwarzmeise ihren schrillen Gesang ertönen. Von 5 bis 5 - Uhr beginnt der gewöhnliche Sperling zu piepen, dieser geflügelte Gassenbube, her ein Feinschmecker und Faulpelz ist. ein Tumultuant, aber keck und ergötzlich in seiner Unverschämtheit. ^Schauspieler in China. „Die Bühne", schreibt der Times-Corrcipondent in Shanghai, „ist in China der nie drigste aller Beruie. Schauspieler tbeilci, mit Barbieren die Strafe ber Ausschließung von der Concnrrcnz bei literarische» Prüfungen. In Shanghai trat unlängst ein berühmter Tragöde Namens sstang Neb-Iln auf. Jung, hübsch und geschickt, richtete dieser Mann, wie man sagte, »Verheerungen In den Herzen seiner weiblichen Zuhörer an. Eine Initzfc Cantoneser Daine, tie Tochter eines in Shanghal lebenden wohlhabenden Chinesen, sah und be wunderte ihn. schmachtete, wurde krank und weigerte sich, getröstet zu werben. Der »Vater wusch seine Hände in der Affaire „nb be- ab sich nach dem Süden mit - wie tie Dame vorgicbt - ker Kenntnis, von dem, was folgen würde. Die Mutter des Mäd- clstnS eröffnete sofort die Unterhandlungen fiir eine Hcirath, voll- og alle vom chinesischen Gebrauche vorgcsckstiebcncn Förmlich ellen und verbeiratbete schließlich ihre Tochter mit dem Schau- lplelrr. Zufällig trat eS sich, daß dcr Ehe-Hsien oder Magistrat von Shanghai ei» Canwncse ist,i»v daher natürlich mit dieser Classe der Bevölkerung synipatbisirt. Kaum war die Kunde ver breitet, alS die hiesige cantonestsche Gesellschaft »/lang Deh-Iln der Entiührung anklagte, seine Verhaftung und Folterung, sowie die Bestrafung und Stnsperruna seiner Frau, die behauptete, laß durch aus ketneEntsührung stattgeiundcn habe, daß dleHeirathformell unv gehörig war, und vaß sie ihren Gatten liebe und nicht zu verlassen gedenke, herbeifühlte. Man sagt, tte Canton-GIlde ging so weit, dem Magistrat 20.000 TaelS anzublctcn, falls er einen Man», der Scbande über eine Familie, mit dcr viele ihrer Mitglieder verwandt Wien, gebracht habe, enthaupten lasse. So weit wagte Indcß der Che-Hsien nicht zu gehen, aber er verortnete bcm un glücklichen Bang 100 Sckstäge mit einem schweren BambuSstocke auf den Knöchel, ließ Ihn 12 Stunden mit verschränkte» »Armen an den Daumen hängen, waö natürlich die theliwclle »Verrenkung dcr Schultern zur Wirkung hatte, und eine» sinnreichen Kragen um de» HaiS legen, dcr aus den »Apfel des Halses drückt und ein durch anhailcntcs Husten erschwertes beständiges CrstlckungSge- fühl erzeugt. Das Mär-cben selber erhielt 100 Peitschenhiebe in das Gesicht» deren Wirkung eine Zcrflelschnng ber GcstchtS- züge war." - Der alte Wrangel und der alte Papst. Die Frische des 90jährige,, Geburtstagskindes »Wrangel lernt man erst recht schätzen, wenn man es mit anderen Greisen, z. V. dem Papste, welcher nächstens tag 82.Lebenöiahr vollendet, vergleicht. Wrangel ist ganz wohlgemnth »nd läßt den Herrgott einen gute» Mann sein, während Pius» obwohl mehrere Jahre jünger, sich Immer unwirsch zeigt und kindisches Wesen angenommen hat. In einem Punkte stimmen Beide überein, nämlich in dcr ileber- schätzuna Ihrer Kräfte, wenn auch aut verschiedenen Gebieten; Piuö ist herrschlüchtlg, Wrangel verliebt, aber jener kann den Männern so w»nlg gefährlich werken, wie dieser de» Frauen. Daß der Papst in der Grammatik besser zu Hause, gicbt dcr Fcldmarschail zu; allein mit Reckst sagt dieser: Cs kommt doch ans EInS heraus, ob PinS Im Dativ oder Accnsativ stuckst. »Noch einen Punkt baden die beiden alten Herren gemein; der heilige Vater kan» der PcterSpfcniiige nie genug bekommen und »Papa Wrangel sagt: Baar Geld lacht, und von fröhlicher Gesellschaft kann tck, mich schlecht trennen. * Der Großfürst Alert von Rußland, der dritte Sohn deS Kaisers »Alexander, der erst vor eine», halben Jahre von seiner aroßc» Nesse znrückgclehrr ist, wird aus Be'khl deS Kaisers wieder eine längere Expedition i» die subtropischen Gc« Wässer mitmachen. Obgleich dcr Großsürst Alexi alS der zukünf tige Generaladmiral Rußlands betrachtet wird. Ist seine Beihclli- gung an diesen Ex-petltionei, eigentlich ..eine Wcttumsegiung wider Willen". De, Großfürst hatte bekanntlich kurz vor seiner erste» Reise In Italien wider den »Willen des Kaisers und heim lich eine Mesalliance „ist einer NIckstc des FinanzministcrS von Relitcrii geschlossen und seither noch nickst scine Frau, die In Italien gcblieben ist, wiedcrgeiehen. Seine Hoffnung aui Aner kennung dieser Cbe durch den Kaiser soll übrigens ebenso uner schütterlich sein, wie dcr feste Wille des Kaiser«. diese Eben zur ilnken Hanv «n den Gliedern ker kaiserlichen Familie nicht mehr zu gestatten. Hi ?S2 64« «7SI ISS! l»0 4,!> SSO ?40 MS I>4S »IS -,>:s! Sl7 17S I
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