lichkeit aller Arten reiches Leben geklagt und die Vorzüge aer Pariser und Straßburger Tage gerühmt. Unmöglich, irgendeine wirtschaftliche Frage zu erörtern. Währung, Zollkredit, Transitlager, Termingeschäfte, Tariffragen: die Besucher hatten den Eindruck, daß dieses ganze Gebiet ihrem durchlauchtigen Wirt ein böhmisches Dorf sei. Wo her sollte der bayerische Standesherr, der es bis zum Assessor gebracht und nur im diplomatischen Dienst einige Erfah rungen gesammelt hatte, dieses Gebiet auch kennen? Er selbst hat scherzend einmal erzählt, er habe Karriere ge wacht, weil er immer einen guten schwarzen Rock angehabt und den Mund gehalten habe. Einen guten Rock hatte er auch jetzt noch an. Aber nun mußte er reden. Und das war schlimm für ihn. Der Reichskanzler, sagten die dem Fürsten Hohenlohe Getreusten, kann zwar unter den obwaltenden Umständen nichts Positives leisten; doch welcher fürchterlichen Pläne Ausführung hat seine Weisheit schon verhindert! Das war ein guter Einfall, denn das Hemmungvermögen eines Mini sters kann kein Mensch kontrollieren. Aber ohne Beweis glauben wir oft Getäuschten solchen Behauptungen nicht. Für uns ist der Heros des Verhinderns einfach der Mann, der das Boetticher-Attest, diese herrliche Frucht kollegialer Ge richtsbarkeit, der staunenden Welt vorlegte, der das Wort vom allzu schnellen Tempo der Sozialreform sprach, Beamte zur Strafe für ihre der Abgeordnetenpflicht entsprechende Abstimmung aus den Ämtern jagte und die Umsturz-, Zucht haus- und Heinze-Vorlage in den Reichstag brachte. Für uns bleibt er der Mann, der nie den winzigsten selbst gefundenen Gedanken aussprach, nie auch nur den Schein des ernsten Arbeiters wahrte, nie dafür sorgte, daß die Wahrheit hüllen los an den Thron kam, immer zu Festen gestimmt schien und, während er für die Firma des Deutschen Reiches ver antwortlich war, die betrübendsten, unheilvollsten Dinge geschehen ließ. In dem Telegramm, das 1894 den Fürsten Hermann zu Hohenlohe-Langenburg als Statthalter nach Straßburg be-