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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186308085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18630808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18630808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-08
- Tag1863-08-08
- Monat1863-08
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1863
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I» diesem Sirme «a- denn auch die Feier vollzogen werde». Vorder aber fassen wir unsere Wünsche für de- Vaterland- Wohl ergehen in de» Ausruf zusammen: . Loch da- große in seiner Verjüngung mächtig auflebende Deutschland! Hoch den Männer», deren Bestrebungen da hin gerichtet sind, ihm de» Standpunkt wieder zu gewinnen, den es, einflußreich für die Geschicke der Menschheit, einzu nehmen von Gott berufen ist! Deutsches Turnerlied.') Bei Leipzig unter Donner der Kanonen Ist wiederum nach dunkler GrabeSvacht, Getauft vom Schweiß und Blut der Nationen, Da- deutsche Volk vom Todesschlaf erwacht. :,:UmS Leben rang dort mit Napoleon:,: :,:Die auferstandne deutsche Nation!:,: Die Erde mußte bi- zum Grund erzittern Bei der Geschütze höllischer Musik, ES mußt' der Garden ehrner Keil zersplittern, Er prallt au deutscher Heldenbrust zurück. :,:Zurück wirst Bataillon auf Bataillon:,: :,:Im Vorwärtsmarsch die deutsche Nation.:,: Was klagt ihr Geister in den dunklen Lüften, Daß ihr für uns umsonst gefallen seid? Wir knieen hier an euren Todesgrüften Und schwören einen dreimal heil'aen Eid. :,:ES schwöre mit uns jeder deutsche Sohn:,: :,:Treu bis zum Tod der deutschen Nation!:,: Wir wollen hoch die deutsche Fahne tragen Und fest sie halten mit der Eisenhand ; ES sollen in uns heiß die Herzen schlagen Für'S Vaterland, für'» theme Vaterland. :,:Der Iubelruf schwell' an zum Donnerion,:,: :,;E- lebe hoch die deutsche Nation!:,: Julius Mosen. *) Eine schöne Festgabe zum Leipziger Turnfeste ist da- obige Gedicht, welches der unglückliche Dichter, um seinen Turnern noch seinen Dank für dre ihm erwiesene Liebe zu hinterlassen, auf seinem Schmerzenslager für das Leipziger Fest dichtete. „Zwei Tage Zeit gebrauchte er dazu, um die Verse zu dictiren," schreibt ein yreund da rüber. Da- Lied mit zündender (Komposition von Ferd. Möhrtng ist in dem für das Fest herausgegebenrn Schützen-- und Lurnerliederduche von Erk und Schauenburg enthalten. Es ist auch mit Clavierbegleitung erschienen und wird bald wie die anderen Lieder Mosen'S Gigenthum des Volkes sein. — Um dem kranken Dichter eine Freude zu bereiten, hat der Lahrer Hinkende Bote, dessen Jllustnrte Dorfzeitung das Lied zuerst mittheilte, Beiträge zu einem Ehrenbechec für Julius Mosen gesammelt. Es sind bis jetzt 250 Gulden eingegangen und der rühmlichft bekannte Künstler Karl Sieben Pfeiffer in Pforzheim hat die Ausführung freudig übernommen. Mosens Fefllied berechtigte- Bild bot der folgende Abend. Herr Manuel Car rion, Mitglied de- ScalatheaterS zu Mailand, de- HosttzeaterS zu Madrid, k. k. österreich. Kammersänger, «öffnete ei» Gastspiel und bewies, daß er unter den Tenoren der Gegenwart auch jetzt noch, wo seine Stimme dem Alter mehr als erwünschte» Tribut gezahlt, ein Recht darauf hat, unter die ersten Größe» feine- Farbe- gezählt, ja, was einzelne technische Eigenschaften betrifft, der vedeuteudste Tenorist dieser Zeit genannt zu werden. Sein Auftreten, getragen durch ein höchst würdevolles AeußereS, durch noble- Spiel und fein in- Einzelne gehende Mimik war denn auch von mächtigem Erfolge begleitet; er mußte die Cavatine de- dritten Actes wieder holen, und e- ist somit außer Frage gestellt, daß auch der weitere Verlauf seine- Gastspiel- volle Häuser und begeisterte Hörer finden wird. Wir find im Staude, nur Wenige- Über die Laufbahn unsre- MeisterfäugerS sagen zu können. Manuel Earriou de Auguiauo, Ritter des Ordens Carls III. von Spanien, ist in diesem Lande geboren, und noch in Spanien hat er von italienischen Lehrer» den Grund gelegt erhalten zu einer technischen Bildung, die jetzt in vorgerückten Jahren kaum an eine Abnahme des Organes denken läßt. Carrion hat sodann Jahre hindurch Italien aus schließlich besucht, vor etwa zehn Jahren Wien zum erstenmal ent zückt und seit einigen Jahren auch im Victoria-Theater zu Berlin anhaltend Lorbeeren geerntet. Seinen Weltruf hrt er fich vor nehmlich durch die unübertreffliche Ausführung Rosfini'scher Par tien gesichert und man hat in Berlin wohl nicht unrecht gethan, ihn hier mit Rubini auf gleiche Linie zu stellen. Seine Leistung am 7. als Manrico im „Troubadour" war von einer Ausdauer de- Organ-, von einer Glvth der Stimmung, von einer Gewalt ungekünstelter Empfindung, die Abstufungen der Slärkegrade trotz einiger italienistrenden Maninirtheit von einer Feinheit, die ver schiedenen Arten, den Ton zu binden, staccato, schluchzend, voll und breit zu erzeugen, von einer Mannigfaltigkeit, die Oekonomie im Gebrauche der Mittel durchweg so trefflich berechnend, der Uebergang de- herrlich auSgebildeten FalsetS in die Bruststimme so ungemein sicher, daß wir nicht anstehen, da- Ganze eine muster gültige Leistung zu nennen. So wenig wir der neuitalienischeu Oper als Kunstgattung ausschließlich da- Wort reden möchten: solche Darstellung läßt uns willig auch die abschreckendsten Dinge dar n entgegennehmen. Die Aufführung im Uebrigen war lobenSwerth; da sämmt- liche Rollen die frühere Besetzung hatten, so kann eS bei dieser summarischen Anerkennung heute sein Bewenden haben, k. I-. Umsatz bei der Sparcasse und dem Leihhause im Monat Juli 1863. ES wurden bei der Sparcasse 44,978 Thlr. l3Ngr. 5 Pf. eingezahlt und 27,534 - 23 - 4 - zurückgezogen, überhaupt aber 2681 Bücher expedirt, worunter 211 neue und 101 erloschene. DaS Leihhaus hat auf 9042 Pfänder 32,203 Thlr. — Ngr. ausgeliehen und für eingelöste 8046 Pfänder 29,048 Thlr. 15 Ngr. zurückempfangen. »st s k» '.«i » «> hat leider darum nicht zur Aufführung gelangen können, weil die Composition desselben erst einige Tage vor dem Feste dem Fest ausschüsse eingesandt wurde, so daß e- den Musikern an Zeit fehlte, die Begleitung zu arravgiren und die Stimmen auSzuschreidev und einzuüben; außerdem war auch dem Publicum die Melodie ganz unbekannt und es mußte schon au- diesem Grunde die Vor führung unterbleiben. — Räthlich wäre eS freilich gewesen, da- Lied gar nicht in das Festprogramm aufzunehmen, da die Unmög lichkeit de- Vortrag- klar auf der Hand lag. Für solche Feste bestimmte Lieder sollten entweder nach allgemein bekannten Melodien gedichtet oder e- sollte doch dafür gesorgt werden, daß die dafür bestimmte Composition rechtzeitig eingesandt würde. Ll. L. Stadttheater. Mittwoch, den 5. August bildete eine höchst lebendige Darstellung de- „Heinrich von Schwerin" einen würdigen Schluß der theatra lischen Feier de- Turnfestes. Herr Hanisch, der auch bei dieser Aufführung sein Beste- gab, sprach »ach Beendigung de- Stücke- einige herzliche Worte, Herr Director Wirsing verband mit seinem Danke für bewiesene rege Theilnahme das Verspreche», fortdauernd wie bisher die dramatische Kunst dem Dienste vaterländischer Ge sinnung zu weihen, und ein wackerer Zuschauer aus dem Parterre, wie wir hören ein Berliner? erwiederte darauf in eben so gewandter als herzlicher Weise. Der ganze Theaterabend trug auch diesmal den Charakter de- Gehobenen, zur Begeisterung Anregende». Ein ganz anderes und, sagen wir eS offen, in seiner Art gleich Srrtchttgung. Der Herr Referent über da- dritte deutsche Turnfest in Nr. 218 d. Bl. sagt über den Abgeordneten Parristu- au- Bran denburg, daß er dem österreichischen Redner nicht gedankt, wohl aber bedauert habe, daß nicht mehr schwarz-weiße Fahnen beim Feste zu sehen gewesen. Durch diese- Referat könnte offenbar ein gehässige- Licht auf den preußischen Redner fallen und ich halte mich daher als Wirth de- pp. ParrisiuS für verpflichtet, da- gedachte Referat zu erläutern. Herr ParrisiuS hat laut stenographischem Bericht (D. A. Z. Nr. 181) gesagt: „Ich fühle mich tief verpflichtet, einige Worte auf da- Hoch unserer Freunde au- Oesterreich zu «wieder», welche- dem preußischen Abgeordnetenhaus galt. Nicht leicht kann etwas ein wohlthuendereS Gefühl «wecken, als solche Mannesworte aus dem Munde eines Freunde-." (Diese Worte enthalten nach meiner Meinung eine» Dank). Fern«: .Ich habe mit Schmerz gesehen, daß die preußischen Farben so wenig vertreten waren, ich finde ab« diesen Umstand für vollkommen gerechtfertigt. In Preußen ist jetzt di« Sonne duich eine Wolke verhüllt" u. f. w. (Der Schmerz meine- Gaste- ist hiermit hinlänglich motivirt). Bering.
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