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Dresdner Nachrichten : 01.06.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187506019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-06
- Tag1875-06-01
- Monat1875-06
- Jahr1875
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- Dresdner Nachrichten : 01.06.1875
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In Vieuiladl: »roUe itioiier gaii, tdt» Uiaclim, » U!>7, - I-er Raum riuer ein »aiiiaen Priilleil« loslrl IS Plg , rtiugeiandl d» Z'iie :»s P gr. tz>ar «aranlie iur doch vachilliiglge ürichci» «en der 'Jnierarr wird nicht gegeben. kuiwartige riunonren- vuilräge von un» uude» tuuulrn!»:r>'>rn uUPc» ioucu ,uirr!ren mir uu. gcuruPro»um rra nd-» jiaiiiuuu durch -uc->, iuu.!ru oder Pru r.'j u« lu» -:cuu Liliir» ioU » »v P'..e '.>!„r»a,r ! r dir Moul^rd Runuiri «brr von, c.urm ijeniag« die PrlU^-l'.r 2S P /, Ni. ISS. Zwanzigster Jahrgang. Mitredacteur: vr. Linll Nlvr^. Für baö ffenilleton: I-n«Ivlgk Tressen, Tienstag, i. Juni L87L. Politisches. Es ist eine alte Wahrheit, daß Ströme nicht trennen, sondern verbinden, Zu beiden Seiten schiffbarer Ströme sind allerwärts die reichsten Stabte ausgeblüht und haben dadurch einen Beweis des Segens der Was ferst rasten geliefert, Nordfranlreich, England und Holland verdauten ihren Strömen und Kanälen den Aufschwung lhros -Zankels und legen aus deren Erhaltung und Benutzung den größten Werth, So großartig die Verkehrsmittel der Eisenbahnen sind, für die Versendung der wohlfeilen Waaren und der Urprodukte sind dieselben entschieden zu kostspielig. Der großartige Sand stein- und Vraunkohteii-Verlehr, sowie der Transport an Obst und dergl, auf unserer Elbe giebt dafür Zeugnis;, Eine offieielle Strom- Revision in Böhmen seitens der österreichischen Behörden ist ein er freulicheS Merkmal, daß man die Wichtigkeit des Elb Verkehrs dort nicht unterschätzt. Jedenfalls werden auch die sächsischen Behörden demnächst der Frage ne,her treten müssen, wie die fortschreitende Ein engung des Strombettes .durch die übliche Art des Sandsteinbruchs! zu verhindern sei. Die Hebung des NativnalwohlstandeS ist mit der Vermehrung billiger Vcrkehrsmittel innig verknüpft und entschädigt bald jedes Land für die solcher Vermehrung gebrachten Opfer, Italien wild deshalb trotz seiner finanziellen Schwierigkeiten das Projekt Garibaldi'ü auoführen, den Tiberstrom zu regulircn. Der alternde Held setzt sich damit osi, dauerndes Denkmal und wenn der Ableitungscanal aus dem Anis und die Regulirung des Tibers sich nach dem Plane Garibaldis mit 60 Millionen Lire Herstellen lassen, wird sich diese Ausgabe bald genug mit einen; ungeahnten Aufschwung Roms bezahlt machen. Abgesehen von den Kunst schätzen, welche diese Arbeiten sicher zu Tage fördern werden und von der Beffcrung der Gesundhcitsverhältnisse, erschließt sich damit auch ein bedeutendes Hilfsmittel für die römische Industrie und den Handel. Was dort begonnen wird, ist soeben in Wien an der schönen blauen Donau glücklich vollendet worden. Die österreichische Haupt stadt, welche bisher seitab des Stromes lag, sieht nach fünfjähriger mühevoller Arbeit und mannichfachcn Opfern, denselben vertieft und mit festen sichern Ufern geschützt, durch sich segenbringend dahin- fluthen. Die Unternehmer Eastor, Hersent und Couvreux haben ein großartige» Werk geschaffen und sind ihnen, wie dem ersten In genieur el, diesAuSzeichnungen, welche der Monarch am Tage der feierlichen Eröffnung des neuen Strombettes verliehen, von Her,un zu gönnen. Bemerkenswert!) ist dabei, das, der Kosten anschlag von 25 Millionen, zu dem der Staat, das Land und die Hauptstadt je ein Drittel beitragen, nicht überschritten worden ist. Der am 15, April d, I. vorgekommcne Unfall, daß beim Durchstich des Rolleela > me» das El m nt den entfesselnden Menschenhänden zuvorkam, ist ohne bedeutende ,Nachtheil geblieben. Die Anlage von 4 neuen Brücken und einer Uferbahn, in welche die Nordbahn, die Nordwestbahn, Franz-Josephs-Bahn, Staatsbahn und Elisabeth Bahn einmündcn werden, sollen das große Werk noch vervollständigen. Aus Berlin berührt uns die Nachricht angenehm, daß das Preßburcau im auswärtigen Amt infolge einer Verfügung des Reichskanzlers völlig aufgehoben ist. Die Unzuverlässigkeit der dem Preßburcau zur Verfügung stehenden Federn hat sich bei dem letzten Kriegslärm zu deutlich herausgestellt. Die Presse in; Allgemeinen bedarf dieses Verkehrsmittels mit den Leitern der auswärtigen Ange legenheiten nicht, da sie von der Beeinflussung der öffentlichen Mei nung kaum einen nennenSwerthcn Vorthcil erfahren hat. In Epsom in England hat das Derby-Rennen in Gegenwart des gesammtcn Hofes und unter den» Zudrang eines zahllosen Publikums bei herrlichem Wetter stattgcfuuden. Trotz des Ein spruchs des MäßigkeitsapvstelS Sir Wilsried Laivson. hat das Par lament dieses Volksfestes wegen, seine Sitzungen auSgesetzt und die betreffend« donnernde Philippika nur die Folge gehabt, daß das Ministerium in der Stadt blieb und im Hause TiSraeliS für das Wohl Großbritanniens sich, vielleicht innerlich seufzend, allein abquälte. Das Negieren muß wirklich in Ländern mit ausgeprägt parla mentarischen Verwaltungen «in sehr zweifelhaftes Vergnügen sein, H«rr Buffet hat in Versailles mit der Versassungö-Eommission schweren Aerger und hat dieser schließlich rund heraus erklärt, daß die Regierung energisch darauf bestehe, daß die der Executivgewalt ein räumten Befugnisse nicht geschmälert werden dürfen. Die Bona- partisten erheben bei dieser Mißstimmung zwischen dem Ministerium und der Linken der Nationalversammlung ihr Haupt und träumen schon wieder von einem Staatsstreich, Die Kaiserin Eugenie hat den größten Theil ihrer Besitzthümer nach Arcnenberg schaffen lassen und wird dort täglich erwartet. Marschall Bazainc ist in Genf an gekommen und bei dein Grafen Pcrsigny am Ouni ckvs »aux vivo» abgestiegen. Da plant sich sicher wieder Etwas. Für das einige Deutschland, welches sich ruhig dem Ausbau seiner inneren Verhält- nisse hingiebt, ist die Negierungsform Frankreichs heute nicht mehr von dem Interesse wie früher. Eine Angriffspolitik ist in Frank reich in den nächsten 10 Jahren unmöglich, gleichviel welche Hand das Steuer führe Localer und Sächsisches. — II. MM. der König und die Königin sind am Sonntag Abend , l 0 Uhr und Ihre König!. Hoh. der Prinz und die Frau Prinzessin Georg nebst Kindern Abends ^6 Uhr von Jahnishausen wieder zurückgekehrt. — Ihre Majestät die Königin von Schweden ist gestern Abend gegen Uhr incognito, unter dein Namen einer Gräfin Rosenthal mittelst Extrazugs eingetroffen und wurde vom hiesigen schived. Eonsul, Herrn Banquier Nosencranz empfangen. Die hohe Frau ist sodann im Hotel Bellevue abgestiegcn. — Vorgestern Abend in der 10. Stunde, als Se. Maj, der König, von Leipzig zurückkchrend, über die Augustusbrücke fuhr. glitt ein Pferd der kgl. Equipage auf dein bekanntlich sehr gesät,r- lichen glatten Pflaster aus und stürzte. Se. Maj, stieg aus de»; Wagen bis das Pferd nach einigen Minuten »viedcr in die Höhe gebracht worden war. — Unsere Regierung geht mit dem Plane um, eine höhere Kunstgewerbeschule zu begründen, die zugleich mit einen» Gewerbe museum verbunden werden soll. Daö ausgcarbeitete Prostet dürfte in nicht allzu langer Zeit schon veröffentlicht werben. Eine EeuNal- stelle für Handel und Gewerbe i» Sachsen zu enichlen, hat sich un sere Negierung, wie schon erwähnt ward, nicht entschließen können. — Ueber den Termin, ivann die Landtagswahlen ftatt- sinden werden, ist etwas Sicheres noch nicht bekannt. Die offieielle Presse in Sachsen pflegt sich über solche Dinge bis zur letzten Mi nute auSzuschn eigen. Indessen bei der hergebrachten Nücksichtnalane der Regierung auf die Interessen der Landwirthschast wird jeden falls der Wahltcrmin auch dieses Mal bis zu der Zeit nach vollen deter Ernte hinausgeruckt und demgenias; wahrscheinlich in den Mo nat August verlegt werden, Tic Einberufung des Landtages seilst würde dann keinenfalls früher als im Mona! September geschehen tonnen. Bei solcher Sachlage ist vorauszu>chcn, das; der Landtag nach seiner Berufung nicht lange beisammen um wird. Nach offi ciösen Berliner Mittheilungen ist der Zu ammentritt veü Reichstags im nächsten Herbst ziemllch früh zu erwarten, und bekanntlich dürfen Reichstag und Landtage nicht gleichzeitig versammelt sein. Es kann demnach sehr leicht kommen, daß, wenn die Regierung an ihren seit herigen Grundsätzen festhält und die Wahlen nicht früher als seither stattfinden läßt, der Landtag n» diesem Jahre nur wenige Wochen tagen und lediglich die allernolhwendigsten Geschäfte erledigen wird. An eine Durchberathung des Staatshanshaltplanes für die nächste Finanzperiode, wie sie so dringend wünschenswerth ist, ivird deshalb in keinem Falle gedacht werden können. — Im „Hamburger Eorrcspondcnten" hat ein Berichterstatter aus Sachsen folgende behufs der im Juni beginnenden Einschätzung zur Einkommensteuer bei einer Behörde cingegangene Selbstdeclara tion mitgetheilt: Mir ist von einein Gutsbesitzer erzählt worden, welcher sich glücklich ein Einkommen, dem Lohne seines Großknechts entsprechend, herausgerechnet hatte; ich habe einen Fall gehört, daß ein Mann, der sich eine Köchin für seine Familie hält, ein Einkom- kommen von 900 Mark declarirt hatte, als ob es bei 900 Mark, von denen die Unterhaltung der Köchin abgeht, noch etwas außer Kaffee und Kartoffeln zu kochen gäbe ; und solches komisches, bei der Neuheit der Sache allerdings erklärliches Zeug mehr. — Bekannt lieh sind 23 Steuerbezirke gebildet, und diese wieder in 987 kleinere Districtc getheilt. Da nun eine Einschätzungscommission gewöhn lich aus 10, mit Tagegeldern von 9 Mark pr. Tag bedachten Per sonen besteht, welche im Durchschnitt 10 Tage beschäftigt sein würden, so dürsten sich die Kosten der Abschätzung wohl auf 900,000 Mark belaufen. — Herr Bürgermeister Kuntze in Plauen im Voigtlande thcille uns gestern mit, daß er sich um die hiesige vacante l 1, Raths stelle nicht beworben habe. — Gegen die Eröffnung der Berlin-Dresdner Bahn, welche am I. Juni d, I. stattfindcn sollte, hat sich ein ganz uner »vartetcr Anstoß erhoben. Die Berliner Garnisonvcrwaltung hat die Erlaubnis; zur Anlegung der Zufahrtsstraße, welche auf der Westseite der Bahn dieGroß-Görschenstraße mit der über dieDresd ncr und die Anhalter Bahn gelegten Brücke verbinden soll, inhibirt, und es wird, da der Mililärfiscus unbestrittener Eigenthümer des gesammlen Terrains zwischen der Bahn und dem Matthäikirchhose ist, zeitraubender Verhandlungen bedürfen, um die Genehmigung zu erlangen. Ohne eine Zufahrtsstraße ist invcssen die Brücke zweck los, und vas Polizeipräsidium will deshalb, da der Niveauubergang im sichcrheitspolizcilichcn Interesse nicht gestattet werden kann, die Erlaubniß zur Eröffnung des Betriebes versagen. So berichtet die „Tribüne", — Dem in der mechanischen Kratzen-Fabrik der Gebrüder Würkert in Leisnig seit 50 Jahren beschäftigt gewesenen Kammsctzcr Friedrich Wilhelm Langer ist am 24, 'Mai die ihm von Sr. Majestät dom König verliehene AlbrechtS-Ordens-Medaille und dem Kamm setzer Ludwig Thost, Arbeiter Friedrich Leuthold und Kutscher Friedrich Dietrich für bez. 32-, 28- und 25jährige Dienste in dem selben Geschäft, das einem Jeden von ihnen zuerkannte BclobigungS- Decret der lönigl. KreiShauptmannschast in Leipzig, in Gegenwart des gesainmten Fabrikpersonals durch den dortigen Bürgermeister Erchenbrecher überreicht worden. Außerdem erfreute der Geschäfts- Inhaber Herr Otto Würkert seine fleißigen und treuen Arbeiter durch ansehnliche Geldgeschenke. Das Ganze gestaltete sich für das Fabrikpersonal zu einem durch obligates Mittagsmahl und Tänzchen ilkustrirten Festtage. — Man schreibt uns aus Ncustriesen: Sie würden sich um das Gemeindcwohl neuerdings ein kleines Verdienst erwerben, wenn Sie den Wunsch vieler Sommerfrischler in Loschwitz, Weißer Hirsch, Wachwitz, Vlasemitz und besonders der Arbeiter nnd Geivcrbtrciben- dcn unterstützten, die Pferde bahn möge nun endlich ihren Somme rfahrpl an ausführen. Wohl goht seit Beginn Mai ein Frühwagen um 6 (statt wie früher um 5!) nach der Stadt, Aber ihm folgt nicht der früher im behördlich sanktionirten Fahrplan enthaltene 2. Wagen um 6'", sondern zwischen 6 und 7 geht gar kein Wagen. Dadurch sammelt sich zum 7 Uhr-Wagen ein mißmuthigcS Publikum an (vor. Woche 83 Personen'/, welches diesen Wagen überfüllt, so daß auf den Zivischenstationcn kein Platz zu erlangen ist. Die Direktion könnte hier doch leicht genug abhclfcn. — Wie sich voraussehen ließ, ist in» Laufe des gestrigen Nach mittags die Löwin im zoologischen Garten gestorben. — Dagegen erhielt der Garten an Zruvachs durch Geburt: 1 Rennthier, 1 AxiShirsck», 1 Wapiti, 5Wölfe, verschiedene Fasanen, Enten, Hübner und Tauben. Angckauft wurden 2 Waschbären, Zu»» Geschenk i erhielt der Garten 3 Ichneumons von dem Herrn Fabrilbentz Eonrnd Ricckcn, — Die Personensrcqucnz auf dem Böhmischen Bahnhofe Alt stadt Dressen am vorigen Sonntage ivar abermals eine äußerst leb hafte, Die Gei'ammizahl der daselbst expedirlen Passagiere bestes sich aus nicht weniger als 28,900, die sich mit >-1,2-0 Personen 8130 im Eingänge, 0->90 in» Abgänge auf vie Bodenlmcher uns mit l-1,<>8<> Personen 8080 im Eingänge, 6000 im Abgänge aus die Ehemnltzer Linie vcrtheilen. Befördert wurdon aus beiden Linien ab und nach Station Altsladt-Dresdri, 00 Züge. -12 fahrplanmäßige, 18 Extra-Personcnzüge. Von diesen letzteren verlehrwn nach und von Tharandt allein 8, nach und von Koniastein, Krippen, Boden bach 10. — Ein Freund unseres Blattes theilt uns mit, daß an eurem jungen Weinstock lsranz. Sorte , den er vorigen Mai vm» Herrn Kunstgärtner Wci g t, Bautznerslraße 32, im Topfe gelaust uns der in oiestm Jahre bis zu I' Meter hoch trieb, nicht weniger als zrveiunddreißig Trauben hangen. Das ließe ja aus eine erfreuliche Fruchtbarkeit des Weines in diesen» Jahre schließen, — Da das Arbeitslohn für das Ausreden von Wurzelstöcken häufig den aus dein Holze zu lösenden Gelobelrag überw.-gk. sochgc- statten jetzt einzelne Oberförster in fiskalischen Waldungen armen Leuten das Ausreden 'derselben für sich. Es wird damit au» billig sten Platz für neue Pflanzungen geschaffen. Alles verspricht dieses Jahr eine ungemein reiche Ernte an Heidelbeeren. — Wie inan aus Wien berichtet, wurde der erlauchte Vater I. M, der Königin Carola vonSachsen, Prinz Wast». auf seinem Schlosse bei Hacliug bestohlen. Um die Mitte Mai vermißte »nun zehn silberne Eßlöffel, zwölf silberne Messer mit Stahlilinacn, zwölf neue noch ungebrauchte Kaffeelöffel, zwei silberne vergoldete, mit Perlmutterhest versehene Dcsjertmcsser, zwei Gabeln und vier Ser vietten, In dein Eßzcug war eine Fürstenlrone und der gothische Buchstabe „G" eingravirt. Der Thäler gelangte durch ein offenes Fenster in die ebenerdige Wohnung und entwendete aus einer un verschlossen gewesencnTischlade die bezeichnet?!» Silbergeräthschaften, Sechs von dem Diebstahle hcrrührende Pieper verlauste ein ca. 20 Jahre alter Bursche in eine»»» Wiener Trödlcrgeschästc, — Gestern Vormittag stürzte an der nördlichen Ecke der Stol- pener- und Radebergerstraße eine Garlenwand mit sammt einem mit Schieferdach versehenen Lusthause zusammen. Es »st laugst der Mauer hin ziemlich lief ausgcgraben worden, um Wasserrohre zu legen, und bei dein dortigen sandigen Boden hat die Mauer den Stüypunlt durch die Unterwühtung verloren. Glücklicher Weise ward durch den Einsturz Niemand beschädigt, — Auf dem Kohlgäßchen hier sah es am Sonnabend in der 8. Stunde sehr kurios, goivissermnßcn venctianisch aus. Das ganre tiefliegende Gäßchen nicht allein, auch ncbcngelcgcneHausslurenuud Keller und im Hause Nr, 2 sogar eine Wohnstube mit Kammer und Küche standen unter Wasser. Der Bruch eines Rohres des Wasser werkes hatte dic Fluth aus die Straße geschleudert uuo dieMiuiaiur- Ueberschivemmung veranlaßt. Mit gau» bedeutender Gewalt drang das Wasser durch die Erdmaffen hinvurch und lachende und jam mernde Gruppen sahen dem Wülhen deü Elemen'eS ;u, Im klebri gen ging es gut ab — außer der Mütze eines Jungen hat ore Fluch kein Opfer verschlungen-, es gelang denherbeicilendenWasserbeau.ien durch Absperrung der betreffenden Rohrslrecke d-.m Ausströmer» Einhalt zu thun, das Wasser im Gäßchen verlief sich und die be wässerten Locakiläten befreite man durch Aufstellung einer Pumpe von ihrem nassen Inhalte. — Nächsten Donnerstag in den frühen Morgenstunden ivird die Kunstrcitergesellschast von Reu:, aus Oesterreich kommend, mit tels Extrazugcs unsere Stadt passiren, — Am 2!', Mai hat ein Milirärpostcn in der Nähe der hie sigen Schützen'chicßstände zwei Männer festgenommen, bei welchen man eine große Ouantität Bleikugeln und Patronen vorsand. Der Eine hatte ein Gewehr bei sich, mit welchem sie ihrer Angabe nach harmlose Schießübungen anstelle!» wollten. Das Weitere wird sich finden. — In der Fricdrichstadt sind vorgestern Abend uvei junge Burschen, von welchen riwor einer mit einen: ihm gehörigen Tolch- messer dem Andern e/ e>iuher geprahlt hatte, schließlich in Streit geralhen, und hat der Besitzer des Messers dem Andern mit demsel- hen eine Kopfwunde bcigebracht, die jedoch rsicht gefährlich zu sein scheint. — Gestern Nachmittag in der 5, Stunde caramholinen ans der Augustusbrücke ein Omnibus und cine Droschke auf eine für die Letztere recht unangenehme Art, denn Ersterer stieß io mächtig gegen die Droschke, das; der Hintere Thei! auf beiden Seiten losbrach. Die Insassen, ein Herr und Dame, ivm den zu ihren: nicht geringen Schrecken unsanft ans die Straße befördert mW mußten, nachdem sie sich erholt hatten, ihren Weg zu Fuß fortsetzen. Welchen von den beiden Kutschern ein Verschulden trifft, wird schwer zu ermst teln sein, — Auf dem Pirnaischen Platze stürzte gestern Mittag ein Mann, anscheinend von einem plötzlichen Unwohlsein befallen, zu sammen und wurde nach dem Krankenhause geschasst. Dort zeigte sich aber, daß sein Zustand die Folge von Trunksucht war und wurde er deshalb nicht ausgenommen, — Am Sonnabend Abend gegen 7 Uhr sind die Pferde einer an der Dampfschiffwartchalle unterhalb der Glacisstraßc haltenden herrschaftlichen Equipage plötzlich scheu geworden und durchgegangcn. Sie sind durch mehrere Straßen der Neustadt hindurch gerast bis an den Wald, dann wieder umgekehrt und endlich in der Sänger- straße erst aufgchaltcn worden. Eine Dame, welche in den, Wagen gesessen hat, als die Pferde durchgingen, ist gleich anfangs heraus- gesprungen und hat dadurch beim Fallen einige Eontusioncn erlitten, der Kutscher dagegen ist auf dem Bocke sitzen geblieben. Sonstiger Schaden scheint nicht angericbtet worden zu sein
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