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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186710148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18671014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18671014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-10
- Tag1867-10-14
- Monat1867-10
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1867
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des NathS der Stadt Leipzig. A m"287. Montag ven ia OctoU 1867. H " ' ' !i Bekanntmachung, die Wiedereinberufung der vertagten Ständeversammlungbctr. Se. Majestät der König haben anzaordnen geruht, daß die gegenwärtig vertagte Stäudeversammluna auf den L. SkoveMber dieses ZahreS wieder zusammentrete. Allerhöchstem Befehle gemäß wird Solche- und daß an die Mitglieder beider Kammern de-halb besondere Mittheilung au- dem Ministerium de- Jauern ergehen wird, hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, den 12. October 1867. GesammtmlulKeiktieW. Frhr. v. Falkenstein. v. Nostitz-Wallwttz. Roßberg. Stadttheater. Der Name Heinrich Schneider hat in der Bühnenwelt guten Klang als der emeS der ersten und tüchtigsten Mitglieder de- durch sein gediegene- Schauspiel-Ensemble ausgezeichneten Karlsruher HoftheaterS, jedoch vor Heinrich Schneider als Autor von Theater stücken haben wir, nachdem ein solches, betitelt: „Freut mich außerordentlich", am 12. October auf hiesigen Brettern er schienen, durchaus keinen Rrspect bekommen. Dies einactige Lust spiel ist ein ganz schwächliche- OpuS, besten Einstudirung sich nicht verlohnt hätte; langwellig, ungereimt und abgeschmackt — daS sind allein die Eigenschaften, welche eS aufweisen kann. ES wurde nach Gebühr still zu Grabe getragen und erblickt k.ineSfall« ein zweites Mal da- Lampenltchl. Dte Hauptrolle gab Herr Stürmer sehr geschickt und ansprechend, nur war seine MoSke wohl zu greisenhaft für den Vater emeS kaum sech-zehnjährigen BackfifchchenS. Letzterem vnhalf Fräulein Klemm zu recht hübscher Repräsevtatton, doch sollte sie nun endlich aufhören, „zwei Seelen in ihrer Brust wohnen" zu lasten, oder bester: mit doppelten Zungen zu reden, einer, die sie sich von Hedwig Raabe geborgt hat, und einer, die wirklich und von Natur ihr gehört. Herr Link benahm sich in seinen gar nicht leichten Situationen gewandt und sicher, Herr Engelhardt al tdeutschester deutscher Jünglinge" war höchst ergötzlich, und Fräulein Buse brachte mit sich selbst ihrem Bräutigam eine viel stattlichere Mitgift, alS die vom Onkel ererbte. ES folgt« ein von Herrn Balleimeister Reilinger arrangirter Walzer, besten sinnreiche und geschmackvolle Touren allgemein« Beifall fanden. Hoffaungerwrckend lächelten unS darin neue Co- stume der Damen an. Genauere Kenner der „edlen Kunst der Beine" wolle» bemerken, daß Fräulein Gerlach in letzter Zeit viele Fortschritte gemacht habe und überhaupt sich immer blühender entfalte. Den Schluß de- Abend- bildete ShakfprareS reizende- Lust spiel „Biel Lärm um Nicht-", da- uns fiel- neuen und wahren Genuß bereitet. Im Ensemble kamen einzelne Verstöße vor. AlS Beaediet kannten wir Herrn Grans schon von früher ; er bietet eine außerordentlich brave und liebenswürdige Leistung, wenn wir uns da- äußere Bild diese- forschen CavalierS auch noch glänzender denken. Umgekehrt ist Fräulein Götz — welche die betreffende Rolle zum ersten Mal spielt — ihrer Persönlichkeit nach eine Beatrice, die man sich wohl gefallen läßt, wogegen die von ihr aufgeweudete Heiterkeit und muntere Laune an und für sich »war recht angenehm wirkte, jedoch dabei de- aparten und distingmrten Wesen- entbehrte, welches um die rrrck.sche Gestalt eiueu Wall der Sitte und inneren Noblesse zieht, auch wo sie Worte spricht, dte da- zartere weiblich« Gefühl eriöthen machen müßten. Da- komische Duo der Gerichtsleute führten die Herren Klotz und Naumann mit vieler Bravour auS. Herr Stürmer so trefflich als Leonato, wie Herr Deutschinger alS Mönch. Herr» Saalbach müssen wir gegen eine rn unserer Nachbarschaft laut gewordene Aevßerung in Schutz nehmen; er hat die ganz richtige Auffassung de- alten Antonio. Herr Link und Herr Claar (dar freilich eiumal stockte) können im Spiel befriedigen, aber die schlimme „Laute Sie" der ehrlichen Nachtwächter ist auch im Zuschauer lebendig und verlangt durchaus einen „süßeren" Clauoio und ch»» „loftbarer«" Prinzen; Beatrice müßte denn, ihren Worten »ach, „für die Wochentage" untermittelmäßige Ansprüche mach«. Herr Herzfeld (Don Juan), Herr Gilt (Lorrado), HerrEbe- ri«S (Borachio — der nur immer sich so zusrmmevnehmen und geben möge, wie heute), Fräulein Ehr mann (Margaretha). Fräu lein Klemm (Ursula), ja selbst Herr Weber (Bote) — sie Alle befriedigten mehr oder minder, d. h. Borachio sollte wohl noch viel bester gegeben werden, doch für Herrn EberiuS war es da- Mögliche. Die Erwähnung deS Fräulein Forme- alS Hero haben wir uns absichtlich bi« zum Schluß aufgrspnt. Nach ihrer wirklich überraschend guten Lösung der doch schon recht in- Ge wicht fallenden Aufgabe steht wohl auch unser gestrenger Herr Oberregiffeur nun nicht mehr an, sie bester als bisher zu beschäf tigen. Ueber dieser Hero lag allenthalben der eigentbümlich wür zige Dust und Hauch einer lieblich bescheidenen Mädchenblume. Dte Scene in der Capelle hat sie auch mimisch gelungen verav- schaulicht. Man glaubt« an ihren Schmerz, man hörte den ban gen Aufschrei der Ohnmacht. Fcäulein Forme- ist ein Talent — ohne Zweifel, und dazu, waS für den ästhetischen Sinn de- Men schen doch auch etwa- sagen will, «in Talent mit wahrhaft schöben äußeren Mitteln! vr. Emil Kneschke. verschiedene«. * Leipzig, 12. October. Die Einführung der Ge- schworvengerichte in Sachse« scheint nunmehr zur Thalsacke zu werden Sicher« Vernehmen »ach ist bereit- vom königliche« Justizministerium ein vom GeneralstaatSanwalt vr. Schwarze her rührender Entwurf eine- Gesetze-, die Bildung der Geschwornen- listen und der Gefchwornenbank beireffend, namhaften RechtS- gelehrten, den sächsisch« Staatsanwälten und den Advocaten- kammern zur Begutachtung zugegangeu. * Leipzig, 12. October. Di« Theilnehmer am bursch en- schaftlichen Wartburgfestjubiläum finden freundliche Berücksichtigung von Setten folgender Eisevbahn-Direktion«:. 1) der Magdeburg-Cöthen'Halle-Leipziger, — 2) der Main-Neckar« Eisenbahn, — 3) der Berlin-Hamburger, — 4) der Maadebarg- Halberstädter, — 5) der Birliu-An Halter, — 6) der Thüringer und 7) der Werra-Bahn, — insofern auf diese» sämmtlichen Bahnen den Festtheiluehmern die Rückfahrt von Eisenach theils ganz frei gegeben, theilS bedeutend ermäßigt wird. * Leipzig, 13. October. Die von einem Verein strebsamer Jünger der Musen veranstaltete Feier der 25jährigen dichterisch« Wirksamkeit Rudolf Gotischall- fand gestern Abend im großen Saale de- SchützrnhauseS hirrselbst unter der lebhaften Theilnahme eine- zahlreich« Publicum- statt. Nach einem vom Gesangverein Hella- vorgetragenen Chor betrat Herr vr. Ad. Silberstein die Rednerbühne, um alS Festredner d« Entwickelung-gang, welch« der Jubilar alS Dichter genommen, und die Eigenthümlichkeit und Bedeutung seiner poetischen Wirksamkeit darzulegr». Dte ganze Rede, auf der« Einzelheit« hier natürlich nicht emaeaange» wer den kau», zeugte für die Gründlichkeit und Gediegenheu der wissen- jschaftlichen Bildung de- noch jugendliche» Gelehrt« und ließ einen recht intereffauteu Blick in da- mit eben so viel Tact al- scharfem .Urtheil geschilderte geistige Schaffen leine- hochbegabten Dichter- Genie- thua. Daß der Vortrag laut« und anhaltend« Beifall «miete, war wohlverdienter Lohn. Herr Deutfchinger, a» früherem Erscheinen durch seine veruf-pstichten abgehalten, trug««» nachträglich »och den einleitend« Prolog, Fräul. Link und die
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