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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186804130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680413
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-04
- Tag1868-04-13
- Monat1868-04
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1868
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2782 andererseits wieder kein Angriff znbesorgen se^ wogegen das „Journal de St. PeterSSoura", gegenüber jener Erwiderung de- „Eonsti- tutiounel", seinem Petersburger College«, de« „Golos", secundnt. Zu allgemeinen Erörterungen dieser Art findet sich insofern jetzt Raum, als die auswärtige Lage an tatsächlichen Neuigkeiten von politischer Bedeutung fondauernd arm bleibt. Aus Stockholm wird von einer MinisierkrisiS berichtet, ohne daß die Gründe hin zugefügt werden, durch welche dieselbe veranlaßt ist. Während der Arbeiterstrike in Genf seine Endschaft erreicht hat, und sämmtliche Arbeiter, in Folge gütlicher Vereinbarung mit den Arbeitgebern, nach dem Feste ihre Arbeiten wieder ausnehmen wollen, find in Belgien neue Ruhestörungen unter den Arbeitern vorgekommen. Die Bewegung hat sich vom Hennegau nach der benachbarten Provinz Namur verbreitet und zwar haben die dortigen Unruhen dieselbe Veranlassung wie im Hennegau gehabt, indem auch in einzelnen Ortschaften der Provinz Namur die feiernden Arbeiter diejenigen ihrer Collegen, welche die Arbeit nicht eingestellt, mit Gewalt davon abhalten wollten. ES bedurfte einer ansehnlichen, auS Charleroi requnirten Militärabtheilung, um die Unruhestifter zu zerstreuen. Die bayerische Regierung hält zwar, wie ihr Haupt soeben erklärt hat, mit Entschiedenheit an der „Selbstständigkeit" deS Landes fest, und zwar ohne „Isolirung" auf der einen, ohne Eintritt in den norddeutschen Bund anderseits, dabei aber auch unter loyaler Erfüllung der mit Preußen abgeschloffenen Ver träge rc. In der neuen DiSciplinar - Strafordnung für daS baye rische Heer werden die entsprechenden preußischen Vorschriften, namentlich die für die Landwehren, vorzugsweise berücksichtigt; eS soll dadurch die möglichste Einheit des deutschen Heerwesens erzielt werden. Der belgische Krieg-minister hat einen Befehl erlaffen, welcher den Soldaten verbietet, außer Dienst die Waffen zu tragen. § Leipzig, 12. April. Die Stadtverordneten haben m Circularabstimmung von einem Widerspruche gegen die Wahl deS Herrn Franke aus Burgk zum ersten Oberlehrer an der ThomaS- schule einstimmig abgesehen. — Ebenso haben die Stadtverordneten einstimmig zur Herstellung des eisernen StacketS für die User mauern oberhalb der Barfußmühle, da der Rath versicherte, daß die laufende Me sich nicht unter 3 Thlr. 15 Ngr. beschaffen lasse, 63 Thlr. nachverwilliget. *!* Leipzig, 12. April. Unsere k. sächs. Garnison, das Schützen-Regiment Nr. 108, hatte vor Kurzem ihren RegimentS- arzt, vr. meä. Herberg, verloren. Jetzt ist dessen Nachfolger ernannt in der Person des bisher bei der obersten Leitung des k. sächsischen Militairmedicinalwesens, der SanitatS-Direction in Dresden, verwendeten, gleichzeitig mit seiner Versetzung nach Leipzig zum Oberstabsarzt aufgerückten frühern Stabsarztes vr. meä. Johann Wilhelm Tann er, Ritter deS k. sächs. AlbrechtsordenS. Nach der Rangliste der Königlich Sächsischen Armee datirt dessen Stabsarztdecret vom 21. Mai 1866, und es war ihm damit zu gleich Hauptmannsrang verliehen, vr. meä. Tanner trat uuterm l. März 1849 als Unterarzt II. Claffe in die Armee des König reichs, war bis zum 1. April d. I., dem Tage seines Patents als Oberstabsarzt mit Hauptmannsrang , eine Dienstzeit von etwa- über 19 Jahren ausmacht. Seit Neujahr 1864 war er Bataillons arzt II. Claffe, seit 1866, wie oben bemerkt, BataillonSarzt I. Claffe. AlS solcher machte er den Feldzug von 1866 in Böhmen mit. Dort ward er im August beim Feld-StabS-KriegSgericht als Ge- richtSarzt attachirt und verpflichtet. Der Feldzug von 1849 in SchleSwig-Holstein fällt in sein erstes Dienstjahr als Unterarzt. Von Michaelis 1852 bis ungefähr ebendahin 1854 war er an die chirurgisch-medizinische Akademie nach Dresden commandirt und dort ausgebildet. * Leipzig, 12. April. Der Stolze'sche Stenographen Verein hielt am 7. d. M. seine letzte wissenschaftliche Sitzung im Winterhalbjahr. Er entwickelte im Verlaufe desselben eine vielseitige Tyätigkert, indem er sowohl für die weitere Ausbreitung der von ihm gepflegten Kunst durch UnterrichtScurse, alS auch für die praktische und wissenschaftliche Ausbildung seiner Mitglieder durch Uebungen und Vorträge Sorge trug. Außerdem lieferten einzelne Mitglieder wörtliche Nachschriften von öffentlichen Ver handlungen und Vorlesungen. Der allgemeine CursuS wurde nach 24 Stunden mit einem Preisschreiben, wobei die Herren Schmidt, Bergmann und Uhlemann die besten Arbeiten lieferten, beendet. Die tm Verein gehaltenen Borträge behandelten einzelne Capitel des St. Systems, sowie englische, französische und russische Stenographie. Letztere Abhandlung gewährte besondere- Interesse, da ihr die Mitteilung vorauSging, daß die russische Regierung die Verfasser dieser nach Stolze's System bearbeiteten Stenographie zur Bildung Fine- stenographischen BüreauS in Petersburg ver anlaßt, nachdem die Schüler jener bei einem Wettschreiben den Sieg davongetragen hatten. H Leipzig, 12. April. Durch die Entgleisung einer Ma schine in Corbetha ist gestern auf der Thüringer Bahn eine ziemlich aufhältliche Störung erngetreten, da das Hrnderniß trotz der an gestrengtesten Arbeit erst nach geraumer Zeit hat beseitigt werden rönnen. Der gestrige Aoendzug, der '/4N Uhr hier eintreffen sollte, kam i» 8»lGe deffr» er- heißte Molzen 4 Uh, hier «n, ebenso mußte» andere Züge deshalb zurückbleibe». — Gestern »uro« die hier lebende Ehefrau eine- auswärtige, Schreiber- gefänglich eingezogen, weil sie seit einmer Zeit ei, wahres Geschäft daraus gemacht hatte, in hiesigen VerkaufSläde, beim Auslegeu der Verkaufsartikel einzelne Maaren zu stehle,. Sie hatte auf diese Weise eine Menge Handschuhe, Stiefeletten dergl. zusammengeschleppt, als man endlich hinter ihre Schliche -am und ihr das Diebshandwerk legte. ** Leipzig, 12. April. Zu den Feiertagen haben sich ei«e große Anzahl sächsischer und fremder Militärs hier eingestellt, ganz besonders aber wieder eine Mehrzahl von Angehörigen unserer ehemaligen preußischen Garnison, denen ihr Leipzig, wie sie sagen, unvergeßlich bleiben und stet- einen guten Klang behalten wno. ** Leipzig, 12. April. Am gestrigen Abende hielt Herr Liebknecht im Saale des Arbeiterbildungsvereins einen Vortrag übe, ««erikaniscke Zustände mit besonderer Berücksichtigung de- zwischen dem Staatsoberhaupte und der Volksvertretung ab gebrochenen ConflictS und der Tragweite desselben. Redner gab u. A. eine Darstellung von Iohnson's Charakter; er behauptete, daß die allerdings nicht unbedeutenden Eigenschaften des Präsiden ten hoch wohl überschätzt worden seien, sein ganzes Wesen sel nach dem übereinstimmenden Urtheile aller amerikanischen Berichte ein leidenschaftlicheres, als man vermuthet hatte; eine der Haupt- chwierigkeiten der jetzigen Lage bestehe darin, daß ein eigentliches reieS Bürgerthum in der Union thatsächlich nicht vorhanden, daß vielmehr drei Parteien (die ^demokratische", welche für die Selbst herrschaft der Einzelstaaten emtritt, die „republikänische" und die „radikale") das ganze politische Leben beherrschen. Zwischen denselben bestehe seit dem Ende deS Krieges noch eine Art Kriegszustand, und die- sei der erste Anlaß zum Conflicte mit dem Präsidenten gewesen, da dieser von dem ihm zustehen den Rechte der Begnadigung in einem auffälligen Grade Ge brauch gemacht, die confiscirten Ländereien in zu großen Masten zurückgegeben und überhaupt die sogenannte ReconstructionSbill nicht nur nicht befördert, sondern sogar gehemmt und bekämpft habe. Redner beleuchtete die ReconstructionSbill näher; nach der selben sollen aus den Negern freie Arbeiter gezogen, das consiscirte Land ihnen zur Bewirthschaftung übergeben und eine geistige Bil dung derselben durch tüchtige Schulen befördert werden. Die Resultate, welche die verschiedenen Lehrer der Negerschulen der Regierung angezeigt, sind insgesamt» t so günstig auSgesculen, daß, wenn auch erst m vielleicht 10—15 Jahren, die wirklichen Erfolge der Heranbildung diese- VolksstammeS zu Tage treten werde,. Schließlich ging Redner noch auf die verfehlten Bestrebungen Johnsons und dessen Versetzung in den Anklagestand näher nu, gab ein Blld von der amerikanischen Verfassung überhaupt, und berührte endlich kurz die drei Fragen, welche er nächstens zum Gegenstände eines weiteren Vortrags machen werde: 1) Capital und Arbeit, 2) die sich anbahnende politische Umgestaltung m>d 3) der Rückschlag, welchen die Abschaffung der Sclaverei aus die Lohnarbeit ausübe. ffi Leipzig, 12. April. Wie wir vernehmen, findet nächsten Donnerstag rrn Restaurationssaale des neuen Theaters ein größerer Gesellschaftsabend der Zwanglosen statt, an welchem außer ein heimischen Künstlern ein vorzüglicher Pianist aus Berlin mitzu wirken den Wunsch ausgesprochen hat. * Herr Dres sel, dessen Tochter in voriger MontaaSfitzung deS Seidenbauvereins einen öffentlichen Vortrag über Seidenzucht hielt, welcher , mit dem Vorzeigen der benöthigten Hürden, der Mer, der Spinnhütten rc. verbunden, um so interessanter war, als man hier selbst bei sonst hochgebildeten Leuten auf eine kaum glaub liche Unkenntniß in Bezug aus Seidenzucht stößt, wird in diesem Jahr seine Raupenzucht in noch größerem Umfange betreiben, al- im vergangenen Jahre; vom Directonum de- Waisenhauses wie vou den betreffenden Behörden sind auf sein Gesuch in zuvorkommend ster Weise Helle freundliche Räume im Waisenhause ihm dazu über lassen worden. Bei seiner mindesten- 200,000 Raupen umfassenden Zucht wird einem Jeden Gelegenheit geboten werden, hier sich über die Behandlung der Raupen zu instrmren, und es beabsichtigt Herr Dreffel auf den Wunsch vieler seiner vorjährigen Besucher Faun- lienkarten zu 10 Ngr. und Karten auf eine einzelne Person lau tend S 5 Ngr. auSzugeben, welche für die ganze Dauer der Zucht gültig sind und den täglichen Besuch gestatten, wobei bereitwillig jede erforderliche Auskunft gegeben wird. verschiedener. — In Bezug auf den in der vorigen Nummer deS Tageblattes gelegentlich der Besprechung von Shakespeare'- „Sturm" ent haltenen PaffuS, daß nach der Behauptung der Commentatoren sei die Bemerkung gestattet, daß eS alS ziemlich feststehend betrachtet werden dürfte, daß zu Ehren der beregten Festlichkeit im Jahre ISIS,
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