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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186710296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18671029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18671029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-10
- Tag1867-10-29
- Monat1867-10
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1867
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r, L . t" 71--s ff» Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 3vr. Dienstag dm 29. Oktober Bekanntmachung. 1867. thum en; für England und Preußen bildet dasselbe keinen Die dreihrmdertandfanfzigjährige Jubelfeier der Reformation wird in Uebereinstimmung mit dem Herrn EphoruS und bez. mtt Genehmigung der Königlichen Kreis - Direction in unserer Stadt durch einen in allen Volksschulen am 30. d. M. Vormittag- um 9 Uhr, in der Realschule um 11 Uhr und in den beide» Gymnasien am 31. d. M. Vormittags 10^/, Uhr abzuhallenden Festact und durch eine Jedermann zugängliche, am 31. d. M. Nachmittag- 4 Uhr in der ThomaSkirche dem nachfolgenden Programm gemäß stattfiudende Musikaufführung begangen werden. Leipzig, den 28. Oktober 1867. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schlrißner. ProGramm. Mustkaufführung in der ThomaSkirche zur Feier de- 350 jährigen JubilänmS der Reformation Donnerstag den 31. Oktober 1867 Nachmittag- 4 Uhr. Solosauger: Fräul. Nat. Schilling, Fräul. Clara Martini, Herr Rebling und Herr Hertzsch. Chor: Der Thomanerchor. — Orchester: DaS GewandhauSorchesier. 1) Cantate: „Line feste Burg ist unser Gott" von I. S. Bach. 2) Der SS. Pfal«: „Kommt, laßt un- anbeteu" von F. Mendelssohn-Barthvldy. 3) Chor, Arie (Sopran), Chor, Arie (Baß), Chor, Arte (Tenor) und Chor (Hallelujah) aus dem Oratorium „Der Messt«-" von G. F. Haendel. Di« Eingänge zur Kirche werden zur Vermeidung von Störunge» um 4 Uhr geschloffen und von da ab der Eintritt in dieselbe nicht mehr gestattet. ^inmyirllrr Wochenbericht. Victor Emanuel hatte nachgegebe«, und ein Ministerium Cial- diui berufen, den Unterwürfigkriispakt Frankreich gegenüber zu besiegeln. Hinter den in Toulon eingeschiffte« Divisionen stand eine französische Armee, und das Schwert Italiens hatte dagegen nicht- auszubieten als die Berufung auf da- italienische Volk, da- aber noch zu keiner Nation geworden isi, und trotz seiner vierund- zwanzig Dtillione» Menschen weder zu Land noch zu Waffer dem Angriff irgend einer Großmacht gewachsen ist. Victor Emanuel hatte, trotzdem er als Politiker für nicht groß gilt, unerhörte- Glück gehabt, da e» ihm gelang Andere für sich arbeite» zu lassen. Ein solche- Verhältuiß bleibt aber nicht ohne Nachwehe»; denn die für den Schwächer» so schwere Kunst undankbar zu sein glückt nicht Jedem. Di« Abhängigkeit von Frankreich zwang den König dem italienischen Nationalgesühl' einen Faustschlag in- Gesicht zu versetzen, und Le« Gebot de- Cäsar- an der Seine Folge leistend, an dm römischen Grenze» stehe» zu bleiben, um von fern da gelobte Land zu «Ecken, dessen Bettet« seiner eigenen Existenz gefährlich werden könnte. Sndeß drängte sich denkend« Politikern gleich im Anfang« die Ansicht auf, daß Frankreich- Imperator in dieser Angelegenheit »och nicht sei» letzte- Wort gesprochen, daß die VerhÄtniffe ihm nicht gestatteten, dm ewig« Groll Italiens, welche- er unter Umständen brauche» konnte, auf sich zu laden, und daß es ihm blo- darauf ankomme dm Beweis zu liefern, wie er nicht gewillt fei die Prätevfiou« de- Schwächer» sich ge fallen zu lassen, nachdem er von Mexico und Luxemburg seine Hand hatte zurückziehe» müsse». Sobald er seiner Unterschrift unter dem S«pt«mb»rverttag Achtung verschafft und gezeigt, daß ohne sein« Wtllen über da» Schicksal de- Papste- nicht entschiede» werde« dürfe, würde er auch Victor Emanuel uuter irgend einer Form ein« weitern Schritt vorwärts gestatten. Di« thatsächlich bewiesene Unhaltbarkett de- Septembervertrages würde «inen natürlichen Vorwand dazu liefern, dm Papst neu« Coucession« an da- Königreich Italien z« beweg«. Gb doch da- ganze Verfahren d«S Napoleonidm gegen den Pap einem langsam« AnShunger» desselben, und daß die» klerikale Partei erkennt, hat sie in wiederholt« Amßerung« über d« Kaiser vst genug au-gesprocheu. Wer war es, der 1859 dm Einfluß Oesterreich- »ach de« venetiauische» Winkel verdrängte? Wer war eS, der de» Bruch de- Tractat- von Zürich und die Berandung de- Papste» von dem größt« Lhetle seine» Gebiet- ohne irgend einen Einspruch hingch» ließ? — Und derselbe Herrscher sollte jetzt ernstlich de» Greise» t« Vatiea» sich an- »chm»? — Scho» sprach die „Pattie^ von dar Bereitwilligkeit Factor; Oesterreich wird in nicht- Frankreich sich Widers«tzru, und Spaniens Minister weigern der frommen Königin jeden Real zur Unterstützung Rom- au- dem ohnedies leeren Staatssäckel. So ist der Papst arm au wirklichen Freunden. Napoleon der Erste wollt« de- Papst«- Herrschaft auf die PeterSkirche nebst dem PeterS- platze, de» Palast de- Vaticana und den de- heilige» Ofsicium» beschränken und einen französischen Bischof au- ihm machen. Frank reich- jetziger Herrscher mag ein Jnter«ffe daran Hab«, dm Papst nicht zum Werkzeuge de- italienischen König» werden zu lasse», indiß wird er'- auf die Länge der Zeit verhindern können, daß der Strom de- Zeitgeistes auch den Thronseffel im Vatiean über- fluthet? — Sowohl Frankreich wir Italien hatte» sich bei den Verhand lung« zu dem Septembervertrage im Fall eine- Aufstande- in Rom selbst ihre freie Entschließung Vorbehalten gehabt. Der ver such eine- solchen durch die eingedrungenen revoluttonaire» Agenten ist nicht au-geblieh«, aber gescheitert. E» ist k«ine Frage, daß der gebildetere Ttzeil der Bewohner de- Kirchenstaate- der Priester herrschaft müde; indeß die große Menge isi apathisch und nicht Wenige leb« von dm erblassende» Herrlichkeiten de» Papflthum». Da» persönliche Erscheine» Garibaldi'» auf dem Kampfplatz« ver größert aber die Gefahr eine- neu« Au-bruch-. Für Napoleon blieb also bei der Rathlosigkeit der italienischen Regierung, nach dem er einmal de« Papste seine Unterstützung zugesagt, nicht- übrig al» eine neue Intervention. Wie e» in Florenz au-fi«ht, zeigt der Rücktritt Cialdini'- von seiner Mission, ein neue- Mi nisterium zu bilden, und da» Poffenspiel der Regierung Garibaldi geamüber. Von angeblich so und so viel Kriegsschiff« bewacht, gelingt e» ihm von Caprera zu entkommen und in Livorno zu land«, von wo er sich off« nach Florenz begiebt, daselbst eine Rede an da» Volk hält, und uuanfgehaltm zu dm Freischaarea. ans römischem Gebiete eilt. Die Kugel von ASpromonte hat d« Gang de» Volk-Held« zwar verlangsamt, aber dm Gedanken an Rom kein« Augenblick tu seinem Gedächtniß abzuschwächm ver mocht, und der vieljährige Kampf zwischen dem VolkSmanne und dem Priester im Veticau wäre längst zu End« gewesen ohne die Intervention de» Kaiser- an der Seme. ' Auch die-wal eile» aarm wieder herbei zur Rettung de- Papste», ie wird die Unkostmrechnung dafür lantm? — Auch am Flo rentiner Hof durchkreuz« sich di« liberal« .»»d reaettonatr« Strömung«. Der älteste Sohn Victor Emanuel» wird als kein
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