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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186805155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-05
- Tag1868-05-15
- Monat1868-05
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1868
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diesen jaften zenau Ber- öchten Idee, i ver- H die ein« kräste tschen ,bau- ^e die oelche licher n er- orfen c des ^inbarung über Regelung der literarischen und künstlerischen Eigen tumsrechte. 3) In Sachen des Nachdrucks wird eine sehr große Anzahl aus allen Theilen Deutschlands gesammelter Blätter den Nachweis liefern, in welcher Ausdehnung literarische Arbeiten unbefugt benutzt und nachgedruckt werden. 4) Der frühere Be schluß zur Errichtung einer Casse für die Mitglieder des deutschen Schnftstellervereins wird in einer neuen Erweiterung zur Sprache kommen. 5) Hierauf findet Beratung und Beschlußfassung hin sichtlich eingehender Anträge von Mitgliedern statt. — Besondere Wünsche und Anmeldungen, so wie zu stellende Anträge ist jedes der Vorstandsmitglieder — vr. Gustav Kühne in Dresden, RechtSanwalt Iudeich in Dresden, vr. Karl Frenze! in Berlin, vr. Friedrich Friedrich in Berlin, vr. Hermann Schmied in München und vr. August Silberstein in Wien — anzunehmen' bereit. Wir wollen noch hinzufügen, daß die königl. sächsischen Staatsbahnen, die Leipzig - Dresdner Bahn, die Berlin-Anhalter, die Berlin - Stettiner, die Berlin-Hamburger, so wie die Thüringer Bahn sich erboten haben, gegen Vorzeigung der Mitgliedskarten des deutschen Schriftstellervereins den Schriftstellern vom 30. Mai ab bis incl. 5. Juni die Hin- und Rückfahrt nach Dresden für ein einfaches Billet zu gestatten. Die Magdeburg-Leipziger Bahn, so wie die rheinischen Bahnen haben ein solches freundliches Ent gegenkommen nicht bewiesen. — In der Nacht vom Montag zum Dienstag wurde in einem Geschäfte in Leisnig, das sich unter Anderem auch mit dem Verkaufe von Brod aus der Mühle zu Klosterbuch befaßte, fünf hundert Thaler gestohlen. Dieselben sollten Dienstag bezahlt werden. verschiedenes. — BadElster. Mit Hülfe der ansehnlichen Geldmittel, welche dazu von der dermaligen Ständeversammlung zur Verfügung ge stellt worden sind, hat unsre Badeanstalt schon für die nächste Brdesaison, deren Eröffnung mit dem 15. dieses Mts. bevorsteht, sehr beträchtliche Belriebserweiterungen und Verbesserungen ihrer bis herigen Einrichtungen erfahren. Die Anstalt sieht sich dadurch zunächst in den Stand gesetzt, den Anforderungen einer noch stärkern Frequenz, alß die vorjährige Badesaison sie brachte, Genüge zu leisten, ohne Klagen über ungenügende Betriebsmittel, wie sie namentlich im vorigen Jahre während der Höhe der Saison verlauteten, befürchten zu müssen. Sie wird aber auch dem Publicum manche willkommene Annehmlichkeit mehr bieten, als bisher. Unter den Betriebs erweiterungen ist vor Allem die Einrichtung von 14 neuen Bade zellen mit Schwarze'schen Wannen in dem östlichen Flügel der 1. Etage deS neuen Badehauses — die Räume des westlichen Flügels sind nach wie vor zu Wohnungen für Curgäste eingerichtet — und die Vertauschung von 14 gewöhnlichen Badewannen im alten Badehause mit Schwarzachen zu nennen. Es werden damit von Heuer an im Ganzen 5V Wannen mit Schwarze'schem Erwärmungs- Apparate zur Verfügung stehen, und sicherm Vernehmen nach wrrd sich diese Wannenzahl noch im laufenden Jahre um 14 vermehren, indem es in der Absicht ist, auch diejenigen 14 Badezellen des alten BadehauseS. in welchen während der heurigen Saison noch ge wöhnliche Wannen aufgestellt sind, mit den ebenso eleganten als vielseitig brauchbaren Schwarze'schen Wannen zu versehen. Hand in Hand mit dieser ansehnlichen Vermehrung und beziehentlich verbesserten Einrichtung der Badezellen ist eine Vermehrung der Dampfkessel und der Neubau einer 70 und etliche Ellen Hohen Dampfesse erfolgt, deren Höhe- und Weiteverhältnisse in Verbindung mit der Construction der neuen Kessel dafür Garantie in Aussicht stellt, daß daS auf dem Badeplatze und in den benachbarten Park anlagen verkehrende Publicum nicht mehr, wie es zeitweilig, je nach der Windrichtung, bisher der Fall war, durch Rauch belästigt werden wird. Wenden wir aber den Blick auf die oben schon er wähnten neue« Annehmlichkeiten, die Elster seinen lieben Gästen von Heuer an bieten wird, so ist vor Allem der eleganten und comforiabeln Einrichtung des großen Balconzimmers in der I. Etage des Badehauses zu einem, mit einer reichen Auswahl politischer und belletristischer TageSblätter ausgestatteten Lesecabinet, besten Benutzung ohne alles Entgelt freistehen wird, zu gedenken. Werden dieses entre'efreie Lesecabinet viele Curgäste gewiß sehr willkommen heißen, so darf dies nicht minder von einer sehr beträchtlichen Verstärkung des Bademusikchors unter der bewährten Direktion unsers Hilf gelten, die, wie auf dem Badeplatze, so namentlich auch während der abendlichen Re'unions im Cursaale allen Kunst freunden einen reichen Genuß in Aussicht stellt. Schließlich sei noch der Etablnung einer Kaffeereftauration auf dem Badeplatze, als der Erledigung eines von vielen Seiten seit längerer Zeit schon gefühlten Bedürfnisses mit dem Bemerken gedacht, daß sicherm Vernehmen nach von der Badesaison 1869 an auch die Eröffnung eine- eleganten Kasteesalons auf dem Badeplatze, dessen anfänglich schon für Heuer beabsichtigte Herstellung nur durch die Aufhältiichkeit des Baue- und die kurz bemessene Bauzeit behindert worden ist, in Aussicht steht. Und so sind wir denn Heuer bester als je zuvor darauf vorbereitet, eine ansehnliche Zahl von Curgäften willkommen zu heißen, und bester als früher in den Stand gesetzt, denselben 8979 die anderwärts gewohnten und liebgewonnenen Annehmlichkeiten auch unsererseits zu bieten. Möge uns dazu möglichst reichliche Gelegenheit geboten sein. (Dr. I.) — Die Witterung war bisher für die Landwirthschaft d'e günstigste. Die kühle Temperatur insbesondere begünstigte das Er starken der Saaten und hielt die Entwickelung des Ungeziefers zurück. Daher steht auch überall daS Wmtergetreide vorzüglich und berechtigt zu der Hoffnung auf eine reiche Ernte. Sehr güistig verlief auch bisher in Folge des angemessenen Feuchtigkeitszustandes deS Bodens die Frühjahrsbestellung und es berechtigen deshalb auch die Sommersaaten zu den besten Hoffnungen. Dasselbe gilt von der Production des Viehfutters auf Feldern und Wiesen, da zum besten Gedeihen desselben alle Bedingungen vorhanden sind. Auch die Obstbäume versprechen einen reichen Ertrag. Diese glänzenden Ernteaussichten haben nun nicht verfehlt, auf tie Preise des Ge treides in der Art einzuwirken, daß sich dieselben fortgesetzt zum Sinken neigen; denn es wird eben nur der reelle Bedarf gekauft, während die Speculation unter den obwaltenden Verhältnissen ruht. Schon in kurzer Zeit dürften übrigens die Getreidepreise ansehn lich sinken, wenn man nämlich erst Gewißheit über den Ausfall der Ernte in den südlichen Ländern haben wird. Schon jetzt wird in England ägyptischer Weizen nächster Ernte auf Lieferung ver kauft, und die Verschiffungen werden voraussichtlich Anfang Juni beginnen. Algier, Süditalien, Spanien und Californien werden ebenfalls zu dieser Zeit über die Ernte im Klaren sein, um den englischen Markt zu beeinflussen. Sobald die Käufer mit einiger Sicherheit die Zukunft übersehen können, werden zunächst die Preise deS Londoner Marktes fallen, wenn auch bis zum Eintreffen des neuen Getreides noch zwei bis dritthalb Monate vergehen mögen. Für die Wollproducenten eröffnen sich sehr günstige Aussichten, so zwar, daß sie für die bevorstehenden FrühjahrSwollmärkte auf lev hafte Käufe unter höheren Preisen der Wolle rechnen können. Die ganze Sachlage berechtigt zu dieser Behauptung: der gute Ausfall der Leipziger Messe in Tuchen und anderen wollenen und halb wollenen Stoffen, die gesteigerte Fabrikthätigkeil, die höheren Preise auf den Londoner Wollauctionen, die Erschöpfung der Lager deut scher Wollen in Nordamerika und die gegründete Aussicht auf billigere Nahrungsmittel, welche den Consum anderer Artikel stei gern werden. Die Aussichten auf die Zukunft sind daher nach einer langen trüben Zeit die günstigsten, und es ist nur zu wünschen, daß sie, waS die Ernte anlangt, nicht durch elementare Unfälle herabgestimmt werden. — Aus Bayern wird folgendes hübsche Stückchen gemeldet: Der katholische Pfarrer in Altenbuch bei Marktheidenftld hatte seinen Bauern eine Adresse gegen das Schulgesetz vorgelegt und ihnen in mündlicher Belehrung das Ruchlose dieses Gesetzes nach- ruweiseu gesucht. Der Lehrer, dem das Gesetz gefällt, legte eine Adresse für dasselbe auf und wies den Bauern nach, daß der Pfarrer sie belogen habe. Am nächsten Sonntage konnte der Pfarrer in der Predigt seinen Zorn nicht bewältigen. Nach einigen heftigen Ausfällen über die gottlose Zeit und das gottlose Schul gesetz rief er aus: „Jener, der berufen ist, mit mir die Jugend zu erziehen, ist für die Entchristlichung der Schule, und hat mich, ja mich, der Lüge bezichtigt. Armer Lehrer auf deiner Orgel! Ja, dieser Mensch trete hervor und verantworte sich! Er trete hervor!" Nach längerem Schelten und wiederholter Aufforderung tritt wirklich der Lehrer vor und antwortet: „Ja, Herr Pfarrer, S i e haben gelogen! Doch ist hier nicht der Ort, die Sache weiter auseinander zu setzen." Wie nun der Pfarrer zu schimpfen fort- fährt, zieht der Lehrer die Register und übertönt ihn mit der Orgel, daß der Pfarrer endlich die Kanzel verlassen muß. — Aus der Gegend von Augsburg im bayerischen Schwaben erschallen verzweifelte Hülferufe gegen dce Maikäfernot h. Man wünscht dort, daß der landwirthfchaftliche Verein für Schwaben einen förmlichen Maikäferkrieg organisire, da der gesammte Pflanzenwuchs von diesem furchtbaren Feinde bedroht sei. Von einem einzigen etwa 20jährigen Kirschbaume schüttelte man 16 Pfd. Maikäfer ab. Die Bäume sind so dicht mit diesem Ungeziefer beladen, daß sich die Aeste biegen. Eine chemische Fabrik in Senkel bach bei Augsburg bezahlt den Ctnr. Maikäfer mit 2 Gulden --- 1 Thlr. 4 Ngr. 4 Ps. — Dieselben Klagen ertönen auch auS den gesegneten Niederungen unseres sächsischen Vaterlandes. Allein so lange man auf die Stimmen der gewichtigsten Naturforscher und Naturkenner, wie vr. Gloger in Breslau und Oberforstmeister v. Manteussel in Colditz nicht hört und die nützlichsten Freunde der Land- und Forstwirthschaft — darunter den Maulwurf — systematisch verfolgt, die Todfeinde der Maikäferlarven aber, die Dohlen, Saat- und Mandelkrähen, Sperlinge, Staare rc. zum Vergnügen schießt, wird alle menschliche Mühe nicht ausreichen, daS Unheil abzuhalten. So lärme die Natur in ihrem Walten nicht gestört wird, so lange der Mensch durch sogenannte Cultur ihr nicht die Mittel raubt, das Gleichgewicht zu erhalten^ so lange eine angemessene Vermehrung der insectenfreffenden Threre statt finden kann, wird die Natur auch dafür sorgen, daß die Insecten nicht übermäßig anwachsen. Nimmt ihr aber der Mensch dre Mittel, dann wird alle seine Anstrengung nicht hinreichen, das Uebel zu beseitigen.
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