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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186805155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-05
- Tag1868-05-15
- Monat1868-05
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1868
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3970 mehruna der Eisenbahnen nöchiaer ist, als in Hachsen. Selbst verständlich darf man aber auch im Guten nicht zu viel thun. Mit der StaaiSreaierung in- Einvernehmen getreten, hat Finanz minister von Friesen erklärt: „Ich bin der Ansicht, daß eine nur vierprocentige Anleihe von etwa 14 Millionen, oder etwas dar über, auf einen Zeitraum von sechs Jahren vertheilt, zumal wenn sie zu einem nützlichen und fruchtbringenden Zwecke verwendet wird, dem Credite Sachsens nicht schaden kann, und ohne un- verhältnißmäßige Verluste unterzubringen sein wird." Hierauf wendet sich der 8*/, Druckbogen umfassende Bericht zum speciellen Theile der Vorlage, auS welchem wir folgende Anträge extrahiren: I. Bahnstrecken in der südlichen Lausitz: a) Großschönau- WarnSdorf, StaaiSbau, Anschlag 150,000 Thlr., d) WarnSdorf- NeuaerSdorf-Sohland, StaatSbau, Anschlag 2,100,000 Thlr., e) Warnsdorf-CunnerSdorf, Staatsbau, 1,850,000 Thlr. II. Chem nitz-BargMdt-Geithain-Lausig!-Leipzig mit Zweigbahnen, Pri vatbau. ÜI. Muldeuthalbahn (Glauchau-Wurzen), Privatbau. IV. Chemnitz-Aue-Schöneck-Adorf mit Zweigbahnen, Privatbau. V. Radeberg-Camenz-Preußische Grenze, StaatSbau, Anschlag 2,500,000 Thlr. VI. Dux - Frauenstein - Klingenberg, Privatbau. VII. Plauen-OelSnitz, StaatSbau, Anschlag 2,000,000 Thlr. VIII. a) Flöha-Olbernhau, Privatbau, b) Wolkenstein-Preßnitz, Privatbau, e) Flöha-Bocka-Marienberg, Privatbau. IX Mügeln- Oschatz, Privatbau. X. Bautzen-Hansvorf, Privatbau. XI. Löbau bis zur preußischen Grenze, in der Richtung nach Görlitz, Privatbau. Summa 8,600,000 Thlr. ES werden daher vorgeschlagen: 7 Linien zum Privatbaue und 5 Linien zum StaatSbaue mit einem Gesammtbetrage von 8,600,000 Thlr. — Außerdem überreicht die Deputation folgende Projecte der Regierung zur Kenntnißnahme: 1) NeugerSdorf-Bohmische Grenze in der Richtung auf Rum burg, 2) Bautzen-Sohland, 3) Bautzen-Schandau, 4) Sohlanv- BischofSwerda, 5) Sohland-Fischbach, 6) Sohland-Radeberg, 7) Sohland-Sebnitz-Schandau, 8) Sohland-Pirna, 9) Sohland- Niedersedlitz, 10) Hainichen-Roßwein, 11) Meltheuer-TriptiS, 12) Zittau-Liegnitz, 13) Zittau-Görlitz, 14) DreSden-DippoldiS- walde-Schmiedeberg, 15) Freiberg-Nossen, 16) Schönberg'an der Boigtländischen Bahn nach Mühltroff und Schleiz, 17) Bautzen- Spremberg, 18) DreSden-Königsbrück-LandeSarenze in der Richtung auf Vetzschau, 19) Klingenberg-Nossen (Bobritzschthal), 20) Schieren- Dur(MÜglitzthal), 21) Correctionsbau der sächsischen Staatsbahn bei Altenburg, 22) Nutzbarmachung der Leipziger Verbindungsbahn für den Personenverkehr, 23) Iohanngeorgenstadt-Schwarzenberg, 24) Schwarzenberg-Annaberg. Giro verkehr der Leipziger Lank. Einsender diese- war nicht in der Bank-General-Bersammlung, sonst würde er dem Wunsche betreff- Aufhebung de- Giro-Ge schäfts entgegengetreten sein. . . ES sind erst wenige Jahre her, daß sich unter den Acttonären eine lebhafte Agitation zu Gunsten der Einführung diese- Ge schäftszweigs mit Erfolg bemerkbar machte, doch erzielte man nicht die gewünschten Resultate, weil man durch die gewählten Formali täten beim Publicum die Meinung hervorrief, die Bankdirectton lege selbst keinen Werth auf die schnelle Entwickelung dieser Branche. Indrrect begünstigte man also die auf tatsächliches Bedürfniß beruhende Gründung de- Leipziger Cassen-Verein-, zum eigenen directen Nachtheile. Heute nun fordert man von den Bankacttonären Aushebung des früheren Beschlusses, doch wohl nur im Interesse des Caffen- VereinS, der sich die lästige Concurrenz der Bank vom Halse schaffen möchte, gewiß aber nicht in dem Interesse der Bank. Der Giro-Verkehr ist bei uns noch so jung, so unbekannt im großen Publicum und in Folge dessen seine Entwickelung eine so langsame, daß man heute beim besten Willen nicht im Stande ist, ein Unheil zu fällen, wie er den hiesigen Verhältnissen am ge eignetsten anzupaffen, ist. Er wird mit der Ausdehnung de- städtischen Bezirks Hand in Hand gehen und dadurch einst nicht bloS den kaufmännischen Kreisen, sondern auch Privatleuten und dem Gewerbestaud zum unentbehrlichen Bedürfmß werden, daS nachher jedenfalls das Bestehen am Platze mehrerer Giro-Anstalten begünstigen dürste. ES ist nun vorläufig kein für die Bankactionäre stichhaltiger Grund angeführt worden, auS dem eS ihrem Interesse entspräche, jetzt, bloS als Folge einer augenblicklichen Verstimmung, einen Ge schäftszweig fallen zu lassen, der unter dem Druck und in Folge der KnegSzeit zwar keine Entwickelung, aber auch keine Verluste herbeigeführt hat, dem aber doch noch eine Zukunft bevorsteht, wenn nur die Bankdirectton dem Publicum die Ueberzeugung bei bringt, daß sie die fernere Betheiligung desselben überhaupt wünscht. Wollte sie aber beute, um dem Cassen-Verein gefällig zu sein, da- Girobureau zuschließen, so könnte der Fall eintreten, daß man ihr in 10 Jahren darüber die bittersten Vorwürfe macht und sie zum Wiederbeginn drängt; daher dürfte eS für den Augenblick geboten erscheinen, erst weitere Erfahrungen abzuwarten. Unmöglich kann der Cassen-Verejn der Ansicht zu seinem Gedeihen der Rücktritt de- Concurrenten un forderlich sei, denn auch er darf sich über zu große Bethv deS Publicum-noch nicht beklagen ; auch er kann nur Vadui Interesse dafür in weiteren Kreisen rege machen, wenn neben ihm noch ein ähnliches Institut nach demselben Ziele strebt, vorläufig ist für beide Theile noch Terram genug vorhanden, um sich nicht gegenseitig zu hindern und eben deshalb erscheint der vom Cassen- Verein provocirte Kampf nicht zeitgemäß. Beide Institute sollen über dem Niveau kleinstädtischer Bank- Politik stehen, denn sie finden ihren Vortheil im gemeinsamen Dienste des PublicumS. Wenn man sich nun erinnert, daß die Bankactionäre seiner Zeit für Einführung deS Giro-Verkehrs stimmten, in der Voraus setzung, daß die daraus erwarteten Vortheile, wie sie früher ver hältnismäßig schon der Credit - Anstalt zuflossen, auch der Bank eine befriedigende Entschädigung für damit verbundene Arbeit, Kosten und Unbequemlichkeiten bieten würden, so darf man noch heute die Ueberzeugung hegen, daß ihr diese Vortheile mit fortschreitender Entwickelung des Giro-VerkehrS nicht auSbleiben werden. Der bedeutendste darunter ist eben der, daß, wer den Giro-Verkehr zu Monopolisten im Stande ist, dadurch die sicherste Handhabe be sitzt, den Geldumsatz am Platze zu reguliren, um so mehr wenn es ein Noten-Institut ist. Diese Aufgabe war seiner Zeit der Bank zugefallen. Jetzt macht ihr der Cassen-Verein deren Lösung streitig. Läßt sich die Bank durch passive- Nachgeben hierin auS dem Felde schlagen, so wird eS ihr so bald nicht wieder gelingen, das ver lorene Terrain zurück zu gewinnen. 8. Suchhändler - Ostermesse. Ausstellung von HannS Hanfftängel in Dresden und Berlin. vv. Leipzig, 14. Mai. In dem akademischen Gebäude neben der Buchhändlerbörse auf der Ritterstraße, dem sog. Neuen Hause (erbaut 1686 zunächst für Professoren), war bis heute eine ganz erlesene Ausstellung des von dem weitaus bedeutendsten Photo graphen Sachsens, HannS Hanfftängel in Dresden, zu Ber lin neuerrichteten photographischen KunstlagerS geöffnet. Wrr haben zu bedauern, daß die Ausstellung nunmehr schon geschloffen ist. Hoffentlich wird die nächstjährige länger geöffnet bleiben und in einem geräumigeren Locale eingerichtet werden. Die Heuer entfalteten Kunstschätze waren in jeder Beziehung hervorragend und machten auf den Beschauer einen geradezu überwältigenden Eindruck. Von den in Hanfstängel'S Dresdner Atelier angefertigten berühmten Dresdner-Galerie-Photographien war ein Sortiment ausgestellt. Das Werk ist bekanntlich noch nicht vollendet und wird mit jedem neuen Blatte künstlerischer und daher werthvoller. Die neuesten Bilder in dieser Art köstlicher Reproduktion sind RuySdael's Juden-Friedhof, die Vestalin von Angelika Kaufmann und außerdem eine Galerie der schönsten Krauenköpfe aus den Ge mälden der größten Meister, wie Tizian rc. — BiS jetzt ist da- obengenannte eigentliche Galerie-Werk bis zum 34. Blatt vorge schritten. — In der Frauengalerie ist auch der Kopf der reizen den Walachin am Brunnen m dem Gemälde von Thumann (wohlbekannt von der Del Vecchio'schen Kunstausstellung) er schienen. Großartig war die Fülle der classischen Blätter auS andern deutschen und nicht-deutschen Ateliers von europäischem Ruf, welche in dem neuen Etablissement Hanfstängels zu Berlin ein Central- Depot gefunden haben, Kunstwerke von größtem Umfange und gediegenster Haltung auS russischen, englischen, italienischen, fran zösischen und andern ausländischen Atelier- ersten und höchsten Ranges, wie z. B. auS denen der photographischen Abthelluna de- kaiserl. russischen Generalstabes und deS akademischen Künstlers Doß in Petersburg f„Die Kunstschätze der kaiserlichen Eremitage in photographischen Nachbildungen direct nach den Origi nalen ... von Carl Böttger"s, sodann deS trefflichen I. Laurent in Madrid f „ Die Museen Spanien-. I. und II. Serie,: die Meisterwerke deS könial. Museums zu Madrid, 482 Blatt in größtem Format", ein staunenSwertheS Werk, von dem wir die Hauptblätter auf unserm städtischen Museum wiederzufinden Höffens; ferner den Atelier- von W. England in London (herrliche Rhein- landschastSbilder, Augenblicksbilder); von FranciS Bedford in London (Marion L Comp.) Hundert große Photographien auS Aegypten, Palaestina, Koustantinopel, von den Küsten des mittel ländischen Meeres, au- Athen rc.s; endlich auS den ArbeitSsalonS von Carlo Naya in Venedig ^wunderbar' schöne Ansichten von Venedigs u. A. m. Ein große- deutsches Atelier dürfen wir nicht vergessen, da von Franz Hanfftängel in München, dessen neueste- kunst- historisch wichtige- Unternehmen eine Sammlung von 6Y Blatt in Folio Abbildungen der vorzüglichsten Sculpturen der Münchener Glyptothek ebenfalls rühmliche Erwähnung verdient.
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