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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186805290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-05
- Tag1868-05-29
- Monat1868-05
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1868
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Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 150. Freitag den 29. Mai. 1868. Bekanntmachung. DaS betheiligte HandelSpublicum wird hierdurch benachrichtigt, daß eine Restitution von Meßunkosten für Propre- und Transito- güter, die während der gegenwärtigen Ostermeffe im freien Verkehr hier eingegangen sind, nur dann gewährt werden kann, wenn die hierüber einzureichenden Verzeichnisse nebst Unterlagen längstens den 30. Mai d. I. bis Abends 6 Uhr allhier abgegeben sind. Später eingehende Reklamationen können von hier auS keine Berücksichtigung finden. Leipzig, den 5. Mai 1868. Königliches Haupt-Zoll-Amt. Keßler. OeffrnMche Verhandlungen der Stadtverordneten vom 27. März 1868. (Auf Grund deS Protokolls bearbeitet und veröffentlicht.) (Schluß.) Im Ausschüsse war über die Rathsvorlage betreffs der Er höhung der Lehrergehalte beschlossen worden, der Versammlung zu empfehlen, uä 1. beim Pathe zu beantragen, an jeder Bürgerschule die Lehrergehalte der 3. bis mit 6. Stelle auf 600 Thlr. zu erhöhen, dagegen die Gehalte der 13. bis mit 16. Stelle auf 500 Thlr. herabzusetzen, und zwar die Erhöhung nur dann eintreten zu lasten, wenn durch Vacanzen die Herabsetzung derselben ermög licht wird. all 2. die geforderten Alterszulagen abzulehnen, aä 3. den Antrag des Raths anzunehmen; wogegen aä 4. angeführt wurde, daß einmal den Kammern ein Gesetz über die Pensionirung der Lehrer vorgelegt wäre, sodann der Rath vom Collegium um Revision des städtischen Pensionsregulativs angegangen und die betreffende Vorlage abzuwarten sei, und deshalb Punct 4 des Rathsbeschlustes abzulehnen sein wird. Herr Wehn er: Bei Punct 2 möchte ich mich wohl für den Ausschuß erklären, wenn nicht eine Scala festgestellt wäre, welche dreierlei Gehalte umfaßt. Die Folge davon würde sein, baß den Schuldirectoren bei dem Aufrücken der einzelnen Lehrer eine be ruhende Stimme zufallen würde, so daß die Beförderung viel mit in ihrer Hand läge. Wer wollte behaupten, daß in dieser Be ziehung mcht mitunter Menschlichkeiten Vorkommen könnten. Die geschmeidigeren und gefügigeren Leute würden leichter aufrücken, alS die charaktervollen Männer. AuS diesem Grunde möchte ich mich lieber für die Alterszulagen erklären. Herr Näser: Gegen die Alterszulagen ist hier schon oft in früherer Zeit gesprochen worden. ES ist wohl wahr, daß bei einer Versetzung in Elasten, die nicht nach dem Dienstalter fragen, Irr- thümer unterlaufen können, gegen solche hat aber schon früher das Collegium seine Stimme erhoben, wo es galt, dem Verfahren ge wisser Schuldeputirten auf die Finger zu sehen, und in dieser Weife würden wir auch künftig persönliche Begünstigungen wohl verhindern können. Ich berufe mich auf daS Zeugniß eines früheren Mitgliedes dieses Collegiums, welches selbst Lehrer ist. Dieser sagt: AlterSzulagen gewähren, heißt einfach die Dummheit unter stützen, gleich wie die Verständigkeit und Verdienstlichkeit. Ich erkläre mich daher für den Ausschuß, dessen Anträge mehr darauf berechnet find, den AmtSeifer zu unterhalten. Für die Pensionirung der Lehrer ist jedenfalls hier bester gesorgt, als irgendwo in unserem Staate. Beiläufig möchte ich mich noch im Sinne eines im heutigen Tageblatte enthaltenen Artikels aussprechen, welcher eine größere Beschäftigung der Lehrer empfiehlt, die sich viele von ihnen auch selbst wünschen. Lehrer Thomas bemerkt zunächst, daß er persönlich von der RathSvorlage nicht betroffen werde. Die Gleichstellung der Lehrer gehalte sei erst 1860 gemacht worden und habe den Wünschen vieler Lehrer widersprochen. Er macht darauf aufmerksam, daß die Leistungen de- Lehrer- nicht blo- nach seiner Stundenzahl zu be messen seien, sondern daß man auch die Zeit in Anschlag bringen müsse, welche er auf die Vorbereitung zu den Stunden und auf die Correcturen namentlich in den oberen Elasten zu verwenden habe. Es rechtfertige sich daher eine Gehaltsabstufung, jedoch in der Weise, daß der Gehalt mit der Führung einer bestimmten Elaste verbunden sei. Da dies jetzt nicht der Fall ist, so komme es vor, daß Lehrer sich weigerten in eine höhere Elaste aufzurücken, weil ihnen diese eine größere Arbeit aufbürde. Seien einzelne Lehrer für eine bestimmte Elaste ganz besonders geeignet, so müßte eine persönliche Zulage oder eine ausnahmsweise Gehaltserhöhung ür diese eintreten. Beispielsweise erwähnt Redner den hochver dienten Elementarlehrer Klauwell an der 4. Bürgerschule, einen Mann, der für die Ausbildung deS Elementarunterrichts wesentlich gewirkt hat und in dieser Hinsicht weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt ist. vr. Georgi macht darauf aufmerksam, daß die Ansichten im Jahre 1860 den heute geäußerten ganz entgegengesetzt waren. Gegenüber der Gleichmachung der Gehalte erschienen nun gerade die AlterSzulagen als Abhülfe. Er wünscht ferner, daß die Scala sofort eintreten möge und nicht erst mit Eintritt von Amis- erledigungen. Geheimrath v. Wächter schließt sich dieser letzteren Aeußerung an und beantragt im übrigen: dem Rach die Ermächtigung zu geben, den Lehrern, welche sich ausgezeichnet und bewährt haben, nach 25jähriger Dienst zeit eine Allerszulage zu gewähren. (Findet Unterstützung.) Director Näser findet dies nicht geradezu unthunlich, indessen müsse bei einem solchen Entschlüße des Raths auch das Collegium der Stadtverordneten gehört werden. Advocat Schrey wünscht, daß die Angelegenheit der Pensionen nicht ganz fallen gelasten werde. Lehrer Thomas erklärt sich damit einverstanden, daß die Gehaltsstaffel sofort in das Leben trete. Was die Pensionen betrifft, so haben die Stadtverordneten jederzeit treuverdienten Lehrern gegenüber entsprechende Beschlüße gefaßt. Wenn jetzt der Staat die Emeritirung, in die Hände nehme, so müßten die Lehrer bedeutende Beiträge zu den Pensionscassen zahlen und die Höhe der Pension richte sich dann nach dem Gehalte, mit welchem sie emeritirt würden. Von diesem Gesichtspunkte aus erschiene der WLchtersche Antrag annehmbar. Herr Hahn spricht sich ebenfalls für den letztgenannten Antrag aus und beantragt zugleich, daß die höher dotirten Stellen nur den Lehrern zutheil werden, welche die betreffenden Elasten wirk lich führen. (Wird nicht unterstützt.) Zum Schluß spricht sich der Referent Adv. Schilling gegen die Alterszulagen auS. Hierauf wurde da- Ausschußgutachten in seinem ersten Anträge einstimmig angenommen, im 2. Theile desselben mit 22 gegen 20 Stimmen abgelehnt; der zweite Antrag wurde gegen 13 Stim men angenommen. ES entspinnt sich hierauf eine Debatte, ob durch die Abstim mung der von WLchtersche Antrag erledigt sei, waS der Vorsteher vr. Joseph auSführt, wogegen die Herren Geheimrath von Wächter, vr. Georgi und Adv. Schreh sich erklären. Die Versammlung erachtete gegen 12 Stimmen die Abstim mung für zulässig und wurde hierauf mit 24 gegen 18 Stimmen
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