Dresdner Nachrichten : 07.02.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187302079
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlerhafte Bindung von Seiten der Ausgaben vom 07.02.-08.02.1873.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1873
- Monat1873-02
- Tag1873-02-07
- Monat1873-02
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- Dresdner Nachrichten : 07.02.1873
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auiwlirt» : N >»»>!»- ,t»i» t Vo»I»r in Hnmbura, Skrlin, Wicn. Lkl»»i«1, vnlel, vcctlliu. grauyu>l a M —Ü'iö.k» verlto, Leipzig.coicu. Hanitura, tzraiilfurt a. M., München. — V»>0><>e0o.t» Frank« surr «. M. — k-. V-I,t in Cüemiii».— lmiltt», nul- Uar 0 Vs. i» Pari». Tageblatt fift Unterhaltang und Geschäftsverkehr. Druck und Sigenthum der Herausgeber: L'trpsch LNeicharsit m Dresden. Verantwortl. Rcdactcur: Ilklivs Reichardt. »icht «u»württze «nn»n«n- «uftrilzr von un» »n»r« kannten Firmen u. Per- lonen tnleriren t»ir nur liegen Prii«mner»nd°» tzalilung durch Biiei- marken «der V»it«k»»»h» lung. IS «tlie, Siich «gr. »««LtchL können die Hahknn« »»ich «ui eine Dre»dn««trma anweilen. »t, chM. Nr. 38 Ächtzehnter Jahrgang. MItrcdacteur: ör. k»»«s> ikiervz. Für das Feuilleton: ».»«Irvix LS»re»»>nnn. Dresden, Freitag, 7. Februar 1873. Politisches. Dem nächsten Reichstage werden die in Kürze beginnenden Verhandlungen des Bundesrathes ein reiches Arbeitsgebiet er schließen : das Neichskanzlcramt läßt zunächst das Tabakssteuer gesetz ausarbeiten, gegen welches die süddeutschen Staaten heftig opponiren, da sie hiervon eine Gefährdung des Tabakbaues im Süden befürchten ; dann kommt das Börsenstcmrgesetz daran. Ein definitives Münz- und ein Bankgcsetz sind gleichfalls vor gesehen. Der Entwurf des MünzgesetzcS ist jetzt endgiltig fest gestellt. Graf Roon hat ein Neichsmilitärgesetz ausgearbeitet und dem Reichskanzleramte vorgelegt; auch hat die Militärver waltung die Härte erkannt, welche gegen die Landwirthschaft in der Verpflichtung zu Spanndiensten bei Manövern liegt und be reitet ein Abhilfe schaffendes Gesetz vor. Diese Meldung wird namentlich auch den sächsischen Landwirthen werthvoll sein. Das preußische Abgeordnetenhaus hat binnen 21 Tagen über die Gesetze, welche die Verfassungsurkunde abändern, aber mals zu berathen und abzustimmen, ehe sie als definitiver Be schluß des HauseS an das Herrenhaus gelangen können. Ob in der Zwischenpause eine Berathung der Specialgesetze, denen die Vers'ssungsveränderung die Wege ebnen soll, stattsinden dürfe, ist eine lebhaft zwischen den Elericalen und den anderen Parteien erörterte Streitfrage. Die ersteren wollen natürlich so lange wie möglich es hinausschieben, daß von StaatSwegen der Austritt einer Kirche geregelt, ein Verbot der Errichtung von Knaben- seminarcn und Knabenconvicten erlaffen, die Erlangung einer tüchtigen deutschen Bildung den katholischen Geistlichen gesichert und das Hinübergreifen der geistlichen Zucht- und Strafmittel auf das bürgerliche Gebiet geahndet werde. Dauert es recht lange, ehe es dazu kommt — wer weiß, was inzwischen passirt? inroräuw gliquiä üt, denken die Elericalen. Sie machen bei der -.'.(sehnlichen Majorität im Abgeordnetcnhause und dem starken Willen der preußischen Regierung, sich in dem Staatsgebiete acht länger eine staatsfeindliche Macht etabliren zu lassen, sicher lich Fiasco. Oesterreich folgt dem guten Beispiele dcS deutschen Reichs: soeben hat im Reichsrathe ein Gesetz die Lesungen passirt, welches die Beschlagnahme von Arbeitslohn schlechterdings für unstatt haft erklärt Der Reichsrath hatte anfänglich wenig Lust, diesem im Interesse de« socialen Fortschritts noihwcndigen Gesetze Bei fall zu schenken; die ebenso glänzende, als von Wohlwollen gegen die arbeitenden Elasten getragene Beredtsamkeit dcS Justizmini ster vr. Glaser entriß ihm endlich das zustimmende Votum. — Sin Centralbahnhof für die nach Wien kommendcn Reiscnden soll im Centrum der Reichshauptstadt angelegt werden. Man taxirt seine Kosten auf 30 Millionen Gulden. Da Fürst Liechtenstein, welcher anständig genug war, die au» Deutschland vertriebenen Spielhöllcnpächter nicht nach sei nem Westentaschenfürstenthum ziehen zu lassen, andererseits den ebenso vertriebenen Ordensschwestern und Jesuiten sein Schloß in Vaduz einräumen will, so hat der Liechtensteiner Landtag «nergisch gegen diese unwillkommenen Gäste protestirt. England faßt die Erwerbung der Eisenbahnen von Staats wegen scharf in'S Auge. Im nächsten Frühjahr soll zunächst der Anfang mit dem Ankäufe der irischen Bahnen gemacht werden. Die letzte Rede von Thiers gegen die Stellung, die ihm der DerfaffungSausschuß auferlegen will, wird in Frankreich viel be sprochen. Thiers will sich nicht zu einer Art Mikadostellung verurtheilen. sich nicht einsam in die Präfectur von Versailles sperren lassen, während sich in der Nationalversammlung die höchsten Geschicke des Landes entscheiden Niemals, erklärt er, w 'lle er ein bloser Strohmann sein; die Stellung, die cr, „ein kleiner Bourgeois", wie er sich nannte, durch vieles Studium und Arbeit erworben, will er nicht aufgebcn, das sei Schmach und Demüthigung. Niemals will er darauf verzichten, in der Nationalversammlung zu erscheinen, die „mich anhören, mir Glauben schenken, nur Recht geben wird und das Land wird ein Gleiches thun", äußert er. Die Organe der Confervativen nen nen «ine solche Sprache krankhaft und suchen Thiers einzuschüch tern; die Republikaner ermuthigen ihn, bald werde ihn wieder der Strom der Popularität hoch emportragen. Die öffentliche Meinung Frankreichs bekundet ein unverwüstliches Vertrauen in ThierS. Die Einzahlungen auf die Drei-Milliarden-Anleihe nehmen so unerwartete Proportionen an, daß der Finanzminister angeblich nicht mehr weiß, was er mit den vielen Millionen, die sein: Kaffen füllen, anfangen soll. Die Medaille hat freilich auch eine Kehrseite, allein die vollen Koffer und die hohen Course verbergen dieselbe wenigstens in diesem Augenblicke. Jedenfalls beweist dieser Zustand in einer eclatanten Weise, welch' erstaun liches Land dieses Frankreich ist. Eine starke und reguläre Re gierung, ein Waffenstillstand der Parteien und wahrhaftig, noch in diesem Jahre könnte nicht allein die ganze Kriegsschuld be zahlt, sondern es könnten auch alle Spuren der Verluste, des Elends und der Jammer» der letzten Jahre verwischt — oder vbertüncht sein. LocalcS «nd Sächsisches. — Gestern Mittag ^12 Uhr kam I. K. H. die Frau Her zogin von Genua auf hiesigem böhmischen Bahnhof an und wurde von I. K. Hoheiten dem Kronprinzen und Prinz Georg daselbst empfangen. -. — Auch die neuesten Nachrichten über das Befinden I. M. der Königin lauten befriedigender. Der Schlaf während der Nacht war verhältnismäßig gut, das Fieber ist beinahe ganz geschwunden, die Schwäche hat wenigstens nicht zu- gcnommcn. Der hohen Kranken wurden gestern einige Austern und sonstige StärkungS- und ErsrischungSmittel gestattet. Recht rührend soll der Empfang der Herzogin von Genua, die gestern Mittag hier eintraf, gewesen sein. Sie wurde sofort von ihrer schwerkranken Mutter empfangen. Die Freude des Wiedersehens hat, wie man erst befürchtete, keine bedenklichen Folg« für die Kcanke gehabt. Landtag. Die 2. Kammer nahm gestern mit Dank ein Schreiben S.M. des Königs entgegen, welchem ein Exem plar einer goldenen Medaille beigetügt war, die zur Er innerung an die goldene Hochzeit geprägt worden ist. Der König entbot dem Landtag seinen Gruß, gedachte in dem Schreiben der Tbcilnabmc des Lanbcö an icncm Feste und insbesondere der Stiftung, deren Verwendung der Landtag vertrauensvoll in seine Hände gelegt babc. Es sei dem Könige ein Bedürfnis!, als besonderes Zeichen seines Tankes für die bewiesene Anhäimliehkeit an sein HauS jeder Kammer ein Eremplar dieser Medaille mit dem Wunsche zu übergeben, sie im Kammerarchive anfzubewabre». — Vorgestern hatte vr.Leist- »er den Slbg. Ludwig alb Vorstand der 4. Deputation intcr- pelllrt, warum noch kein Bericht über die Leipziger Petition um Beseitigung der 1. Kammer und Einsninung des Ein kammersystems erstattet sei. Im Volle finde dieses Verlangen großen Anklang. fWiberspruey rechts.) L udwi g entgegnet, daß eine gewisse Reihenfolge in den Petitionen stets beobachtet worden sei. Stach gewissen neueren Vorgängen sei ihm aber die Situation der 2. Kammer eine so cigcnthnmliche geworden, daß cs ihm säst schiene, als ob wir schon das Einkammersystem hätten. Die überwiegende Gewalt scheine in der 1. Kammer zu liegen; cr wolle die Entwicklung der Dinge abwarte», ebe cr Bericht erstatte. DcrMinister v. N o stitz-Wal lwitz ent gegnet bei einer späteren Gelegenheit, daß nach den weitgehen den Eoncclsioncn, die jetzt in dem -Verwaltungsgcsctze die I. Kammer gemacht, kein Anlaß zu solchen Acußcrungcn vorzu- liegen scheine. Ludwig: Er vertrete seine Ansicht und cr allein, nicht der Minister, habe ibn zu controlircn. <Oho! rechts.) — Kicrauf würbe iRcicrent Israeli einem Anträge des Abg. Petri entsprechend in Bezug auf die bekannte Marschncr- sehe Pet, t! on in Betreff der öffentlichen Eoncerte in geschlopencn Zeiten in dein Beschlüsse der I. Kammer sich nähernder Beschluß gefaßt. Wie der Reg.-Nath p Mangoldt und sodann der Minister mittl'cilte, Abg. Petri aber als noth- wcndig bczcichncte, wird demnächst cincmildcrnteVerorbniing erlassen werden. Gestern beschloß lNti. Günther) die Kammer, daß ibr Dircctorinm dein, Beginn jeden Landtags erörtern solle, ob lind inwieweit den Anträgen dcS porhergegangenen Landtags nachgekommen ist. Sodann berichtete Krause über eine Petition der Knappschaft des Nicterwürsch- nItzcr S tc i n k o b I c n b a u - V e rein s. Die Petenten ! wünschen, daß die Regierung die Sicherstellung des Knapp- schastöpcrmögenS und die Neubearbeitung des Statuts ver anlasse. Nachdem lw. Schubert sich über die Natur bcr Knappscha tskastcn verbreitet und eine ähnliche Einrichtung sür den Steinkohlenbergbau verlangt, wie sic beim Metall- bcrgbau besiehe, 1),-. M inckwitz sich der Petenten schr warm angenommen und der Geh. Rca.-Nath K ünzcl erklärt, daß die Regierung bereits die Rcvinon tcr betr. Statuten In Aus sicht genommen habe, die bald erledigt sein werde, daß jedoch einige Punkte au! den Rechtsweg zu verweisen seien, übcrgicbt die Kammer die Eingabe der Regierung zur Berücksichtigung. Eine lange Debatte ruit eine Petition von :)5 Fabrik- und Mühlenbesitzcrn an der Freiberger Mulde gegen die jetzige Benutzung der Wasserrcchte durch den Bergbau hervor. Die Deputation empfiehlt in einem Berichte, bcr den Abg. Barth-Stenn zum Verfasser bat, Abgabe der Petition als Material bei dem künftigen Wasscrgcsctze zur Kcnntnlßnabme der Regierung, sowie Anstellung von Untersuchung darüber, ob und welche Wassermcnge zur Zeit dem oberirdischen Wasser lache der Mulde jetzt und später durch den Rothschönbcrgcr Slolin entzogen werde. Der Petenten nehmen sich aa: Uhlcmann, F-ahn au er, Kac ferste in, tcr dem Bergbau schoncnderc Benutzung der Wasserkräfte, Ersetzung derselben durch Dampf und rücksichtsvolleres Vorgehen gegen den Wasserbedarf der Gemeinden empfiehlt, Oehmiche», bcr sich nur schwer mit dem bescheidenen Anträge der Depu tation begnügt, Krause, der Entschädigung vom Bergbau haben will, und Secr. DIetcl. soweit der Herr Sprecher vernehmbar war. Hingegen bestreitet I)o. M e! sehn er und namentlich Sachße manche Angaben der Petenten. Saebße warnt die Kammer, nickst in dem Streite zwischen zwei In dustrien, Mühle» und Fabriken gcgen Bergbau, Partei zu er greifen. Ec schildert als Sohn des Bergbaus dessen volks- wlrthschastlichc Bedeutung und Bewirb. Stackstem sich noch Geh. Rath Freies leben gegen wcitergcbcndc Anträge ausgesprochen, wird die Petition einfach der Negierung zur Kenntnlßnabme abgegeben. — Mit Bedauern hören wir, daß der allgemein verehrte Herr Bürgermeister Neubcrt schon seit einiger Zeit an einem schleichenden Fieber nicht unbedenklich erkrankt darniederliegt. — Sitzung der Stadtverordneten am 5. Febr. Der Stadtrath hat sich In der Prießnltz-Ueberbrüekungö-An- gelcgenbclt wieder durch IlcicS Schwelgen ausgezeichnet und daS Erste, was heute vom Eolieglum beschlossen wir-, ist eine abermalige dringliche Erinnerung der Sache. In Kooge Be richtes beS VerwaltungS-AuSschusscö (Res. St.-P. Wachmann) über die baldige Inbetriebsetzung teö bis fetzt gelegten Robr- nctzeS der neuen Wasserleitung erklärt sich daS Eolieglum mit dem Proiecte, die in der Neustadt bereits vollendete Wasser leitung im Laufe dieses Sommers mit Wasser zu füllen. um deren Dichtheit controlircn zu können, und mit der Aufstellung eines Pumpwerkes und Reservoirs, wie mit der Verwendung von 5000 Thlrn. ä Conto der Änleihc einverstanden, beschließt aber dagegen, daß die Abgabe Yon Wasser auf öffentliche Ge bäude und öffentliche Zwecke beschränkt werde. AIS Deputa tion für Berathung über eine jährliche Nationalfeier werden die Herren Hofrath Ackermann. Prof. vr. Wigard und Adv. Krause eingesetzt, lieber den Nachirag zum Regulativ der Gememdcanlagen, welcher heute wieder den Stadtverordneten vorlieat, haben wir bereits unter'm 29. v. MtS. Mittheilung gemacht. DaS Collegium tritt dem Beschlüsse deS StadtrathS bei: die Befreiung des WohnungSmiethzinscS von der Abgabe bei gleichzeitiger Ermieihung eines von derWohnunggetrenn- ten Gcwerbciocalcs hat nur dann statt, wenn der MiethzinS für daö Gewcrbelocal nicht 150 Thlr übersteigt. Ein vom Stadtrath mit dem Ehrlich'scben SM über die Parzelle an der Pestalozzistraße — 4545 Quellen — zur Erbauung einer Gememteschule abgeschlossener Kauf soll nach Berichtigung eines formellen Punktes gcnchiwlgt werden. Hinsichtlich der Versetzung der Leinwandhändler vom AntonSplatz nach Neu stadt zur Zeit teö Iohannismarktes erklärt sich daS Collegium mit dem Beschluß des StadtrathS, die Leinwnnthändier auf dem bisher imicgchabtcn AntonSplatz zu belassen, nicht einver standen , nimmt vielmehr das Minoritätö--Gutachten ihres Rcchtö-Auöschnsseöan.dahingehend, die Leinwandhändler auf den Kaiser-Wilhelmöplas zu verweisen. Die Debatte über diesen Punkt ward eine schr ausgedehnte. Es wirb ferner ein Kauf zwischen bcr Stadt und dem S taatsMnS über ein Areal znr Herstellung der Ostbahnstraße genehmigt und brr Antrag des StadtrathS. die gcncrclle Bewilligung der im Vorjahre bewilligten persönlichen Gehaltszulagen bei Ausrückungen der Subaltcrnbcamten des RathcS autzzusprechen, abgclchnt, da gegen aber der Aufwand für Instantsctzung der Directorrn- Wohnungcn ln der VII. Bezirks- und ). Gcmeindeschnle in den Beträgen von 117 Thlr. o Ngr. 7 Pf. und Thlr. 10 Ngr. bewilligt. Den Schluß der ragcsordnuug bildete die schon oft in der Tagespresse zur Sprache gekommene Angele genheit deS Durchbruchs der Terrasse von tcr Münzgaste nach der Appareille und ward das vom Finanz-Ausschuß dem Eollegium vorgeschlagene Gutachten, den Beschluß des Stadt raths, den proiectirtcn Durchblick) dcr Bn-rl schen Terrasse ln Richtung der Münzaasse nach dcr Elbe unter Aeecptation der zugcsichertcn Beiträge im Jahre >«7:1 auszuführen re., angenommen. Die Dampfschifffahrto-Gcsciisck alt bat zur Aus führung 5000 Thlr. gegeben, und obschon die Atjaccnien der Münzgasse sich nicht eben opferwillig gezeigt haben, ko sind doch von erst In zweiter Linie bctbelligtcn Umwohnern Bei träge zugesichert; trotzdem aber wird sich dcr nö'hiae Auf wand immer noch auf 21.500 Thlr. bclaustn. DcrSladtrath wird vom Collegium noch um Mittheüung über die Deckung dieser Summe ersucht. Schluß »»10 Ilbr. Folgt eine ge heime Sitzung. — Neuester Berechnung zufolge zählt setzt Sachsen 30 ka tholische Vereine, Bruderschaften und Orden bei einer katholischen Bevölkerung von etwa 50,000 Seelen. — Der vorgestrige große Maskenball in Braun s Hotel war zahlreich besucht und der Ton im Ganzen recht gesellig und anständig. Ob hier und da indessen nicht trotzdem kleine pikante teto L-ietek statt hatten, mit Champagnerlaune gewürzt, wissen wir nicht. Ein wenig auffallend war eine ziemliche Anzahl De bardeurs; aber, jlieber Gott, daß Nonnen nicht auf die Masken bälle gehen, weiß man ja, und so ein Debardeuranzug ist auch nicht theurcr als ein anderer, scheint aber doch in mancher Hin sicht den Damen der öffentlich en Bälle lieber zu sein. Ein Beifallssturm brach los, als die drei Kaiser mit Gefolge durch 1« Saal schritten. Die Persönlichkeiten paßten recht leidlich in Maske, Kleidung und Haltung und war namentlich die gigan tische Figur dcS deutschen Kaisers täuschend nachgeahmt. Auch Küche und Keller wie Decoration ließen nichts zu wünschen übrig, namentlich für den Keller schlug unter den Larven nicht bloS eine einzige fühlende Brust, sondern — sehr viele. Die Stöpsel knall ten aller Orten und die letzten Gäste mögen wohl auf demHeim» weg schon von der Morgenröthe überrascht worden sein. — Als ein Hausmann auf der Leipziger Straße gestern Morgen den zum Grundstück gehörigen Garten revidirte und dabei in daS darin befindliche Lusthaus kam, mußte er sich nicht wenig verwundern, darin einen ihm völlig unbekanntenJnsaffen zu finden, der eS sich daselbst ganz wohnlich gemacht zu haben schien, und noch im tiefsten Schlafe lag. Nachdem er ihn geweckt und von seinem Lager aufgescheucht, suchte er sich seiner Person so schnell als möglich zu entledigen und au» dem Grundstücke wieder zu entfernen. — Es vorlautet, daß die Kettenschlepper-Gesellschaft ihre» Wirkungskreis erweitern will, da sie nun auch Ketten in einige der größeren und schiffbaren Nebenflüsse der Elbe zu legen ge denkt. Jedenfalls wird dies zum Aufblühen der Schifffahrt gar wesentlich beitragen. — Am Mittwoch Abend ist wieder einmal der Fall vorge- kommcn, daß ein Fremder vor dem Hostheater von einemDierH- manne drei Stück BilletS zu der an jenem Abend stattfindend«» Vorstellung gekauft hat, welche sich als ungiltig erwiesen hat»». — Bei dem gegenwärtigen AuSholzen der Bäume t» de» Neustädter Promenaden, am Albertplatze Rautznerplatze) ist recht sehr zu wünschen, daß die Stämme nicht gar zu sehr da» Aus sehen gerupfter Vögel erhalten. Je mehr Blattfliche, dssto-e-
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