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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186806199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-06
- Tag1868-06-19
- Monat1868-06
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1868
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»t rdie! Gma sevkr« ht Mg kU lealsch« t. St Da-Sk Em-; in Wo, hroßheijö Die AI «i nfo! »tferuW lliche- ^ Auwe»! egnen, vzelne enachth ! de- s ums des Zov öänge- r du Gikj egrade soll zleiche ^ d zu ' gen meid hft gelegao cke entfiel habe«! : östliche ig, wLhn »schon :ate, die «a von ca. spuncte lagen, hen Leprsc äx-Qua «gen die Zwecke. Beziehung ) den N mg deS R »stem der W elange. Ueberein! der l künftig lndes" -en Regie a, hinter wiesen, erbmduug nt waren' sten zu, den« revolutio- such zu nacht werde«;! dem Covnnat! zu erleichtm.> baldi war «Wesenheit« iner englischal klage wurde »I rbgehaltcn; bei! üsache, von dal wird, daß dal er allen thaldal Platz ge ' ion de- mmtlicheSchrl«! ache würdig -e«! schule, so m,! i dem doch Hl kleinen keine Sylbe verstanden, zur Unterrichtssprache gemacht «mrde. Napoleon, der diesen großen Uebelstand begriffen hatte, eapfahl, als sich ihm bei seiner Rückkehr von Salzburg im vorigen Jahre die Inspectoren und Vame8 patroue8568 der Schulen vor stellten, sehr dringend die eifrige Pflege des Deutschen, „dieser schönen Sprache". DaS Deutsche wird in Folge hiervon jetzt eben so fleißig getrieben, als es zuvor verfolgt worden. In Canada soll man neuerlich von einem Feniereinfall auS Nordamerika große Besorgnisse hegen. Man sprach von einer förm lichen InvasionSarmee von 30,000 Mann, für welche Waffen und Munition an verschiedenen Punkten der Grenze bereit lägen. Ein großer, zwei Wochen dauernder Markt in Buffalo würde den Fe niern Gelegenheit bieten, sich unbemerkt zu versammeln, auch wim mele eS in den, der canadischen Grenze zunächst gelegenen Städten bereit- von Feniern. Dieselben hoffen von den amerikanischen Be hörden nicht behelligt zu werden, da es den Letzteren nicht darauf -«kommen könne, so nahe vor den Präsidentschaftswahlen die zahl rechen irischen Wähler gegen sich zu erbittern. Wie bei allen Fenierputschen mag auch diesmal viel übertrieben werden, indessen trifft die canadische Regierung Vorsichtsmaßregeln, welche eine »emlich tiefgehende Besorgniß verrathen. Zwei bereit- nach Eng land eingeschiffte Regimenter sind telegraphrsch zurückberufen, die Freiwilligen haben Befehl bekommen, sich fertig zu halten, und cmige Tausend Mann der Miliz sind zur Verstärkung der regu lären Truppen eingezogen, endlich werden die Canadischen Seen und der Lorenzostrom von Kanonenbooten der königlichen Marine auf- Strengste bewacht. In Montreal sind alle Anstalten ge troffen, um die Stadt gegen einen Handstreich zu sichern. In Mexico dauert der Bürgerkrieg fort, und neuer ding- scheint auch der bekannte, seit Maximilians Tode geflüchtete imperialistische General Marquez wieder activ gegen die bestehende Negierung auftreten zu wollen, da er gegen die Beschlagnahme seiner Güter Protest erhoben hat und sichtlich eine Annäherung an die ehemaligen Imperialisten herbeizuführen wünscht, indem er in Abrede stellt, den Kaiser verrathen zu haben. Eine Gattung Bürgerkrieg scheint auch in den Republiken des südwestlichen Amerika dem Ausbruch nahe zu sein, denn aus Lima 14. Mai wird gemeldet, daß man den Ausbruch eines Krieges zwischen den bisher sehr eng verbündeten Staaten Peru und Chili befürchte. * Leipzig, 18. Juni. Gelegentlich deS Referats über einen von Herrn Prof. Biedermann erstatteten Vortrag theilten wir auch da- von demselben bekannt gemachte Resultat einer an den BundeSrath gerichteten Petition kurz mit, welche eine „Erleichte rung von Schädenklagen nach unverschuldeten Verletzungen von Arbeitern in Fabriken (Brennereien), Bergwerken rc." anstrebte. Die Antwort, welche den Petenten hierauf vom Präsidenten deS Bundeskanzleramtes zugegangen, lautet wörtlich also: „Auf die vou Ew. Hochwohlgeboren im Namen deS dortigen Ausschusses der national liberalen Partei im März d. I. an den BunveSrath des Norddeutschen Bundes gerichtete Petition, betreffend den Erlaß bunde-gesetzlicher Bestimmungen über Entschädigungsansprüche von Privatpersonen bei nicht von ihnen verschuldeten Unglücksfällen, hat der Bundesrath in seiner Sitzung vom 29. April d I. be schlossen, die Petition an den Bundeskanzler mit dem Ersuchen abzugeben, nähere Ermittelungen zu veranlassen, ob und inwiefern ein Bedürfniß vorbanden sei, im Wege der Bundesgesetzgebung zu dem Zwecke einzuschreiten, um innerhalb des gesummten Bundes gebiets denjenigen Personen und deren Hinterbliebenen, welche bei dem Bergbau, im Eisenbahndienste, bei dem Betriebe einer Fabrik rc. körperlich beschädigt werden oder ihr Leben verlieren, einen ange messenen Entschädigungsanspruch zu sichern. — In Ausführung diecS Beschlusses sind die sämmtlichen Bundesregierungen um Aeußerung über die angeregte Frage ersucht worden. DaS Bundes kanzleramt. Delbrück." —1. Leipzig, 17. Juni. Laut einer der Handelskammer von Seiten deS k. preuß. Consulats zu Jassy zugegangenen Mit theilung ist durch Decret vom 18./30. Mai in der Margulies u. Berkowitzschen ConcurSsache (s. Tageblatt Nr. 23 vom 23. Januar d. I.) behufs Anmeldung der Forderungen auswärtiger Gläubiger eine Frist von 120 Tagen angesetzt worden. ^.Leipzig, 18. Juni. Heute früh r/z8 Uhr ging zu der i« Magdeburg staltfindenden Generalversammlung der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft ein Extrazug von hier ab, welcher von etwa 150 Actionairen besetzt war. H Leipzig, 18. Juni. Heute früh um 8 Uhr ist die Groß- fürsttn Marie von Rußland nebst Prinzessin Tochter, sowie mit Gefolge und Dienerschaft wieder von hter ab und nach Berlin aereist. Auf dem Bahnhofe war zur Verabschiedung von der hohen Frau der hiesige kaiserlich russische Generalconsul Herr Staatsrath rc. tom Have erschienen. ) Leipzig, 18. Juni. Auf dem Magdeburger Bahnhofe ist Nestern Abend der Wagenschieber Saalmüller auS Neuschöne- srld von den Puffern zweier an einander rückender Wagen erfaßt md au Arm und Brust so erheblich gequetscht worden, daß die erhaltenen Verletzungen — Bruch mehrerer Rippen und Beschä- 4SS7 digung des Schlüsselbeins — seine sofortige Unterbringung im Jacob-Hospitale nothwendig machten. — Ein anderer beklagenSwerther Unfall ereignete sich beute Mittag in der Schletterstraße, indem dort daS zweijährige Töchter«- chen eine- Bureaubeamten der bayerischen Bahn becm Spielen mit andern Kindern plötzlich von einem daherkommenden zweispännigen Kaftenwagengeschirr erfaßt und dem armen Kinde dabei von dem einen Rade der Gelenkknochen des linken Aermchens zerfahren wurde. — Ein im Reichel'schen Garten wohnhafter, durch körperliche Gebrechen lebensmüde und haltlos gewordener Uhrmacherge- hülfe, der 25 Jahre alte, unverheirathete B. von hier, hat sich heute früh in seiner Wohnung mittels in Kaffee aufgelöstem Cyan kalium — Blausäure — vergiftet. — Heute Vormittag r/,n Uhr kehrten von Magdeburg, wohin sie behuss ihrer Ausbildung als Krankenträger auf einige Zeit commandirt gewesen waren, 30 Mann deS 72. preuß. Re giment- und 10 Mann des SK. Regiments hierher zurück. Mit tag- gingen sie wieder getrennt per Bahn nach Torgau und resp. Altenburg weiter. — Heute Nachmittag 3 Uhr wurde ein alter Veteran, der 80jährige pensionirte Polizeidiener Johann Karl Ackermann, welcher die Feldzüge von 1812 und 13 mitgemacht hatte, zur letzten Ruhestätte gebracht. Ein Commando unserer Schützen garnifon, der Verein ehrenvoll verabschiedeter MilitairS, so wie eine größere Anzahl von Polizeibeannen gaben dem Braven das letzte Geleite. ** Leipzig, 18. Juni Vor einiger Zeit wurden in den Orten Knautnaundorf und Großdölzig an gerade auf dem Felde beschäftigten Leuten freche Diebstähle verübt, und eS fiel der Ver dacht auf ein Frauenzimmer, welches in diesen Ortschaften sich jerumgetrieben Dieser Tage nun hat man in einem vielfach scbon »estraften Dienstmädchen aus Grimma, welches auch in der Leis- niger Gegend rc. ähnliche Diebereien ausgefüyrt, die Urheberin auch der obigen Verbrechen ermittelt und dieselbe vom königlichen Gerichtsamte LeiSnig aus, woselbst sie sich in Haft befand, hieher abgeliefert. — Man schreibt uns aus Reudnitz: Obgleich laut Ver ordnungsblatt vom 20. November 1856 „daß Besteigen von Men schen auf von Hunden gezogenen Wagen so wie zu starke Ladungen derselben" ausdrücklich verboten, etwaige Zuwiderhand lungen aber unnachsichtlich zu bestrafen sind, so kann man doch alle Tage sehen, wie die edeln Besitzer solcher Fuhrwerke, sobald sie auf die Chauffeestraße in Reudnitz gelangen, sich sofort in den Wagen setzen, oft zwei Personen zugleich, und nun in vollem Galop nach Hause fahren. Sie wissen nämlich recht wohl, daß sie dieS in Reudnitz straflos thun können, während sie in der Stadt selbst sich in Acht zu nehmen haben. Es ist wahrlich em pörend, die armen Thiere bei der jetzigen bedeutenden Hrye keuchend daherrennen zu sehen. Das Publicum aber kann leider hier gar nicht- thun, da die Behörde erst herbeizurufen in Reudnitz meist unmöglich ist. Könnte denn aber von Gerichtswegen dem Gesetze nicht auch hier volle Geltung verschafft werden? — In Folge einer im preußischen Armee-Verordnungsblatte bekannt gemachten Cabinetsordre ist von Sr. Majestät dem König von Preußen angeordnet worden, daß die im Laufe diesis Jahres da- zehnte Dienstjahr beendenden Landwehrleute aus dem Militairdienst mit Iahresschluß entlassen und zum Landsturm übergeführt werden. Die Ausdehnung dieser Maßregel auf die ganze norddeutsche Armee würde namentlich von den sächsischen Landwehrleuten mit Freuden begrüßt werden, da diese als Kriegs- reservisten dem Feldzüge 1866 beigewohnt haben und bereits mit vollendetem achten Dienstjahre ihrer Militanpflicht enthoben ge wesen wären, wenn nicht zu ihrem Nach heile das neue Militcur- gesetz rückwirkende Kraft gehabt hätte. — AuS Dresden berichten die „Dresdner Nachr." übereinen Besuch im dortigen Zoologischen Garten: Die meiste Anziehungs kraft übte die Löwin mit ihren vier Jungen im Raubchierbause auS, die ein treffliches lebendes, wildes und doch so familiäres Bild bot. DaS kleine vierblättrige Kleeblatt wälzte, rollte und prügelte sich auf dem raschelnden Stroh herum, stets die Augen auf die sorgsame Mutter gerichtet, die wie ein fester Schutz und Schirm entweder Über oder neben ihnen stand und nur auf Augen blicke den Käfig umkreiste, oder inS dunkle Schlafgemach behufs nächtlicher Vorbereitungen marschirte. Es war dies ein Familien bild, daS nur noch in der Wüste, aber unter gefährlicherer Si tuation, zu finden ist. Kräftiger sind die bereits verkauften, aber immer noch in ihrem alten Standquartier garnisonireuden beiden acht Monate alten Löwen, die, von der Mutterbrust entwöhnt, nun schon in- stramme Jünglingsalter hingetreten sind und die Kinderschuhe auSgezogen haben. Sie bearbeiteten mit ihren Zähnen da- Knochenfleisch beim Souper nach allen Regeln afrikanischer Sitte, und wenn der Zahn der Zeit eben solches Gebiß lieferte, wie das der beiden scharfgekrallten Zwillinge, dann dürfte nicht immer neue- Leben aus den Ruinen erblühen. Einer Epi sode oder vielmehr eines kindlichen Curiosums müssen wir noch erwähnen, da- sich vor Kurzem am Asienhause zutrug. Dort stand eine- TageS ein Vater mit seinem männlichen Nachwuchs.
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