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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186711204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18671120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18671120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-11
- Tag1867-11-20
- Monat1867-11
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1867
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Anzeiger. Amtsblatt des Könijl. BqtrkWtchtS und dkS lttathü dn Stadt 8chj!g. W 324. Mittwoch den 20. November. 1887. Bekanntmachung. Zur Abgabe der Stimmzettel Behufs der Wahl von 295 Wahlmännern für die Ergänzung des Stadtverordneten - Collegiums sind die Tage des 18., IS. und 20. November d. I. festgesetzt worden. Die Stimmberechtigten haben sich bei Verlust ihres Stimmrechts für diese Wahl an einem der benannten Tage Vormittags von 9—12 Uhr oder Nachmittags von 3—6 Uhr vor der Wahldeputation im städtischen Saal der alten Waage 2 Treppen hoch in Person einzufinden und ihre Stimmzettel vorschriftsmäßig abzugeben. Der Rath der Stadt Leipzig. Leipzig, den 12. November 1867. vr. E. Stephani. Schleißner. Bekanntmachung. Das Ausklopfen von Decken auf dem Fleischerplatze resp. auf den daselbst sich befindenden Barrieren wird hiermit bei Strafe verboten. — Leipzig, den 18. November 1867. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Thon. Bekanntmachung, die Anmeldung zur 1. und ». Armenschule für Ostern 1808 betreffend. Diejenigen Aeltern, Pflegeältern und Vormünder, welche für Kinder, die zu Ostern künft. Jahres schulpflichtig werden, allhier um Armenschulunterricht nachsuchen wollen, haben sich deshalb von jetzt an bis Ende d. I. unter Vorstellung der Kinder bei den betr. Herren Armenpflegern zu melden. Die Bestimmung darüber, welche der beiden hiesigen Schulen jedes der aufzunehmenden Kinder zu besuchen haben werde, bleibt Vorbehalten. Leipzig, den 28. October 1867. Das Armen - Direktorium. Finanzieller Wochenbericht. Leipzig, 18. November. Der Kaiser Napoleon, dessen Politik im Laufe des Jahres den Börsen so viel Alpdrücken verursacht hatte, ist sett Einweihung der Chassepots gegen die Garibaldischen Freischaaren wieder zum Schutz patron der Börsen geworden. Das vorher abgewandte Bild deS Herrschers wurde von neuem hervorgesuckt und im Allerheiligsten des Plutostempels zur Verehrung für die Gläubigen der Börsen gemeinde aufgestellt. Alle früher zur Säzau getragene Besorgniß, einmal auch die Cafsepots diesseits der Alpen knallen zu hören, verschwand, und wenn auch in den letzten Tagen der Woche die Spekulation die Verhältnisse in einem weniger günstigen Lichte erblicken zu wollen schien und mit den Coursen abwärts ging, so war dies doch mehr eine Folge von Realisationen, welche nach raschem Steigen stets sich einsinden. Denn die eigentliche Speku lation, namentlich die mtt geringen Mitteln arbeitende, ist darauf bedacht^ jeden irgendwie nennenswerten Gewinn einzustreichen, um nicht die Wechselfälle des Schicksals herauszufordern, während der Capitalist das Festhalten an seinen Papieren zwar nicht selten zu bereuen hat, zuweilen aber aber auch durch einen glänzenden Er folg belohnt sieht. Die Geschichte auch der besten Eisenbahnen zeigt, welche Täu schungen sie ihren Acttonairen im Laufe der Zeiten bereitet haben. Welche Schicksale haben z. B. nicht die in den letzen Wochen so beliebt gewesenen Oberschlesischen durchgemacht! — Schon 1862 waren sie bis 180 gestiegen. Da kam die polnische Revolution, die Erniedrigung der Tarife, die Wiederausgabe der zurückgekausten Aktien, und so vergingen eine Reihe von Jahren, ehe sie denselben Cours wieder zu erreichen vermochten. Bergisch-Märkische standen bereits 160 und haben durch die unberechenbaren Erweiterungen des Unternehmens, welche Actienvermehrungen nach sich zogen, 20 X eingebüßt. Aehnlich verhielt sichs mit den fortwährend in Geburtswehen liegenden Rheinischen. Ein schlimmer Nebenumftand dabei ist, daß man nie recht weiß, wielviel Aktien und Obligationen in einem Jahre zur Berechnung kommen. Der Coursverlust der Köln - Mindener seit der Verdoppelung der Stammaktien ist an sehnlich genug; indeß wurde dadurch wenigstens die Amortisation beseitigt. Alle diese Verhältnisse trugen mit dazu bei, den Blick der Spekulation von den westlichen Schienenstraßen hinweg auf die östlichen zu lenken, und der Erfolg hat auch nicht getäuscht. Die Oberschlesische Bahn genießt bis jetzt des BortheilS eines im Ver- hältniß zur Ausdehnung des Gesammtunternehmens nur mäßigen Stammkapitals, ein Vortheil, der auch nöthig ist, um bei der ge ringen Rentabilität der Zweigbahnen die doppelte Last der Staats superdividende und der Ersenbahnsteuer erträglich zu machen. Man weiß, welcher großen Einnahmen es bedarf, um ern Prozent Mehr dividende zu erzielen, welche ungeheure Transporte ber den niedrigen Tarifen der Bahn (den allerniedrigsten überhaupt) dafür in Be wegung gesetzt werden müssen. Jede Vermehrung des Stamm kapitals bei einem so rentablen Schienenwege ist also so lange wie möglich zu vermeiden, und mit 9recht nahm daher die Börse die Mittheilung eines Börsenblattes von der beabsichtigten Verdoppe lung des Aktienkapitals mit Ungunst und Fallenlassen des Courses auf. Wir wißen nicht, ob die königliche Direktion wirklich eine so üble Weihnachtsbescheerung ihren Aktionären zugedacht hatte;- neueste Nachrichten lauten indeß dahin, daß der Verwaltungsrath eine Emission von Stammprioritäten beschlossen hat, wofür eine Reihe prvjectirter Erweiterungen der Bahn gebaut werden sollen. Diese Stammprioritäten würden natürlich an den Erträgnissen des alten Unternehmens keinen Antheil haben. Es handelt sich näm lich um den Bau einer scklesisch-böhmischen Bahn Breslau-Franken- stem-Glatz eventuell bis Wildenschwert (laut Prager Friedenstractat) und der Linien Frankenstein-Nerße-Cosel-Leobschütz und Zuckmantel. Wegen dergleichen secundairen Linien eine Verdopplung des Stammactiencapitals vorzunehmen, wäre der ungeschickteste Gedanke, den ein Gesellschaftsvorstand fassen könnte. — Außerdem will die Oberschlesische Bahn die Verlängerung von Posen nach Bromberg mit einer Abzweigung einerseits nach Jnowraclaw, andererseits nach Thorn bauen, und zwar für vierzehn Millionen Thaler vierpro- centiger, von der Regierung garantirter Prioritätsaktien. Eine Rentabilität dieses Schienenwegs liegt allerdings sehr fern. Es ist anzunehmen, daß, sobald das Schrcckbild der Aciienverdopplung verseucht worden, der Cours des Papiers sich wieder heben wird, da schon jetzt eine vierzehnprocentige Dividende für laufendes Jahr errungen scheint. Die Woche zerfällt in zwei Perioden: in eine aufsteigende und eine absteigende Bewegung. Eben so rasch wie man zuerst in die Höhe gegangen war, siel man wieder, und die Spekulation zeigte, daß ihre Hausiekraft keine nachhaltige, weil sie am Publicum keine genügende Stütze fand. Wir haben schon einmal früher darauf aufmerksam gemacht, daß bei der Ueberladung des Marktes mit den verschiedensten auswärtigen Papieren eine concentrirte Hausse, wie in früheren Zeiten, überhaupt nicht mehr zu erwarten. Alle diese Hausiebestrebungen haben daher etwas Mühsames und zeugen
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