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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.06.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186806236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-06
- Tag1868-06-23
- Monat1868-06
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.06.1868
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5066 1) Jeder Grundstücksbesitzer oder Unternehmer derartiger Anlagen hat davon, und zwar spätestens am Tage vor der Au-sÜhrii in der Erpedmon des MarstaüS (im Iohannishospitale) schriftliche Anzeige zu machen. 2) Der Unternehmer hat die Grube nur insoweit, als es zum Schutze der Röhren vor Beschädigungen erforderlich ist, nach Einlegung Verfällen zu lassen und auch hiervon unverweilt an der vorgedachten Stelle Anze ge zu machen. 3) Die vollständige Verfüllung der Grube und die Wiederherstellung des Pflasters, der Trottoirs oder der Chaussirung werde»! auf Kosten des betreffenden Grundstücksbesitzers durch unfern Oekonomie-Jnspector auszeführt. ' ' 4) Zuwiderhandlungen gegen die Anordnungen unter 1. und 2. werden mit Geld- oder Gefängnißstrafe geahndet. 5) Gegenwärtige Vorschriften treten mit dem 1. Juli dieses Jahres in Kraft. Leipzig, den 17. Juni 1868. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Koch. Schlechnn.1 Finanzieller Wochenbericht. Die Sonne eines selten so schönen Rosenmonats leuchtet in ungetrübtem Glanze. Ein wolkenfreier Tag folgt dem andern, und die Fruchtbarkeit der Natur schmückt die Erde mit Duft und buntem Farbenspiel. Fast möchte es scheinen, als wenn ein Strahl aller dieser Auferstehungswunder auch die alternde Börse getroffen unv ihre müden Glieder zu neuer Thätigkeit angeregt hätte. Sie nimmt manchmal Anläufe, als fühlte sie noch ZüngltngSkraft, und in Verzückung schweift ihr Buck zurück nach jenen Gipfelhöhen der Spekulation, welche sie einst unter dem Iudelrufe einer gläu bigen Menge kühn erklommen batte. Doch die Hinfälligkeiten des Alters machen sich immer wieder bemerklich und mahnen mitten in den schwelgerischen Genüssen einer aufgeregten Phantasie an die Vergänglichkeit aller irdischen Herrlichkeiten. In dieser Woche standen die deutschen Börsen unter den Nach sehen der vorangegangenen Hauste in österreichischen Effecten. Das starke Steigen konnte nicht verfehlen Realisationen nach sich zu ziehen, die eine Ermattung um so eher zur Folge haben mußten, als die Hausse eigentlich blos innerhalb der Börsenkreise selbst vor sich gegangen war, und nur darauf^ an gelegt schien, der hohen Finanz das Reisegeld für ihre Sommertouren anzuschafsen. Von Wien her war der Appell zur Hauste erschallt, von daher kam auch das Zeichen zum Rückzuge. Er geschah indeß in bester Ordnung, mu fliegenden Fahnen. Die Festigkeit der Pariser Börse verhinderte jeden starken Rück schlag und gab zuletzt der Hauste den Much, an Wiedereinnehmen des verlorenen Terrains zu gehen. Der Gldichmuch, mit dem daS serbische Ereigniß von der Pariser Speculation ausgenommen wurde, zeigt, daß die Baissiers dort vorerst gründlich abgechan sind. Was häite unier anderen Verhältnissen die Contremine für Capital aus düsem Vorfälle geschlagen? — Die Anschaffungen der für die ge stürzten Baissiers aufkommenden Agenten trieben die dreiprocentige bis 71, und zu diesem hohen Course effectuirte sich auch die Ab lösung des Coupons. Italiener trieb die halbmonatliche Liqui dation bis über 53 trotz der Couponsteuer, und Credit-Mobilier stieg über 300, in Folge der Manipulationen der alten Verwaltungs- räthe, um den Folgen einer etwaigen Verurtheilung in zweiter Instanz zu entgehen und sie wenigstens durch den einaestnchenen Gewinn wieder wett zu machen. UebrigenS sind die Pereire ge- nöthigt worden, in Folge der Verhandlungen in der Legislativen über die Unterstützung der von ihnen herrührenden transatlan tischen Dampsschissfahrtgesellschaft auch dort ihren Austritt aus dem Veiwaltur görathe zu erklären. Angeblich auch aus der der Otto- manischen Bank. <so glückliche Hausse-Erfolge waren wohl geeig net, den Wiener Faiseurs Muth zu machen. Nur daß ihr Schlacht feld ganz anderer Art ist als das der Pariser Haussiers. Während französische Rente zugleich tonangebendes Speculationspapier und nationales Hauptanlageeffect ist, während in Italienern ein starkes Decouvert die Grundlage zur kühn empor sich reckenden Hausse- Pyramide bildet, sind die vielartigen österreichischen Effecten stark im Auslände verbreitet und darum an sich schon leichter afficirbar in ihrem CourSstande, entbehren überhaupt ihrem ganzen Charakter nach des festen innern Halts der französischen Rente. Dann aber hat sich die Speculation den österreichischen Staatsfonds gegenüber in dcr letzten Zeit sehr passiv verhalten, und so fehlt ihnen die Unterstützung eines intensiven DecouvertS mit seinen Bedürfnissen. Als cs daher mit der Hauste der StaatSvapiere nicht mehr recht fort wollte, warf sich die Speculation in Wien auf die Eisen bahn werthe, namentlich auf die subventionirten älteren Eifenbahn- acricn, erlahmte aber auch hier bald nach dem ersten Anlaufe, da die Mehreinnahmen dieser Linie wesentlich auf dem ungarischen Getreide-Ezport beruhen und die Verhältnisse derselben noch lange nicht consolidirt genug erscheinen, um zu ernsthaften Capitalanlagen zu reizen. Von allen Seiten wird die Ansicht ausgesprochen, daß man in Oesterreich einer Schwindelepoche, ähnlich der von 1856, entgegengehe, und österreichische Blätter haben als Mittel, ähn lichen Calamitäten, wie damals daraus entstanden, zu entgehen, die möglichste Betheiltgung des Auslandes an den neuen Emissionen hingtftcllt. Gewiß eine löbliche Absicht. Wenn aber mit diesem Auslande, wie anzunehmen, die deutschen Geldmärkte gemeint sind, so möchten sie sich bei ihrer sonstigen allseitigen Inanspruchnahme nicht gar zu entgegenkommend erweisen. Legt doch eben Rußland wieder eine neue Eisenbahnanleihe von 11,730,000 Silberrubel unter der Firma Kursk-Charkow aus (das Stammaktien - Capital beträgt bloS 3,910,000 Silberrubel), und so vergeht kein Monat, wo nicht die russische Regierung mit irgend einer großem o> kleinern Anleihe bei den deutschen Geldmärkten anklopft. Bis j haben die vermittelnden Häuser noch immer brillante Geschaj gemacht. Es fragt sich, wann der deutsche Magen der süßen Lvj genug haben und wieder nach soliderer Speise verlangen wnd.I Zu der russischen treten noch die mancherlei einheimischen Emission^ von Eisenbahneffecten, welche die deutschen Börsen fortwährend in Athem erhalten, und so möchten letztere nicht gar zu viel zur Er leichterung der Wiener Speculation beitragen. Das österreichische Herrenhaus hat sich in der Eisenbahntanf- frage selbstständiger benommen, als man erwartete, und den be treffenden Gesetzentwurf der Regierung trotz Herbst's und Plener^ Opposition dahtn abgeändert, daß den dadurch beeinträchtigte! Eisenbahnen nicht blos eine billige, sondern eine an gemessene Ent schädigung zu Theil werden solle. Ferner soll es, im Fallen gütliches Uebereinkommen nicht erzielt, den Gesellschaften frei stehen, ihre Entschädigungsansprüche nach Wahl entweder bei einen Schiedsgerichte oder im ordentlichen Rechtswege geltend zu machen. Die Bestimmung, daß Entschädigung nur zu leisten sei, wenn die Bahnen im Allgemeinen in ihrem Einkommen nicht zurückgegavgen fiel weg. Eln Mitglied des Hauses meinte, daß die Bahnen hl und so nichts bekommen würden. Wie uns scheint, sehr richtig,! deswegen beeilten sich auch Minister und Abgeordnetenhaus ml der Annahme der Abänderungen. Bekanntlich fiel auch in dci Commission des norddeutschen Reichstags der radicale Antrag, du Elsenbahngesellschaften zur Einführung des Ernpfennigtarifs W eine ganze Reihe von Massengütern zu zwingen, ebenso radical durch. — Die kurze Gunst, welche die Berliner Börse einen Augenblick den einheimischen schweren Act;en zuwandte, vermochte den Cours derselben nur wenig von dem vorhergegangenen Fall zu erheben. Die Speculation an dem großen norddeutschen Fondsmarkt hat einen zu kurzen Athem für'eine lange Hauste. Cosel Odeiberger stiegen isolirt bis 90, obgleich Alles, was ihnen zu Gute komm, auch den Oberschlesischen zu Theil wird. Am meisten Gunst fan den Thüringer, welche schnell emporgewachsen sind, wogegen hessische Ludwigsbahn nicht über 130 hinwegzukommen vermochten. An dem Steigen der Lombarden und den Hin- und Herbeweguu- gen der Franzosen ist freilich Berlin nicht schuld, sondern folgte fremden Impulsen. Die Unternehmer der Halle-Gubener Eisen bahn sind eben daran, ihre Papiere unter das Publicum zn bringen. Wichtig für die Käufer der Stammprioritäten ist das Fehlen einer statutarischen Bestimmung, wonach die Inhaber derselben das, was in einem Jahre an den fünf Procent Zinsen etwa fehlen möchte, im nächsten auf Kosten der Stammactionam nachträglich ersetzt erhalten. Dieser Mangel verleiht den Stanm- vrioritäten der Bahn einen geringern Werth; denn über den Ausfall des ersten Betriebsjahres vermag niemand Sicherheit zn geben. Die neue Bahn ist als Zwischenlinie zu betrachten, da sie an*rhren eigenen Endpunkten in keine Handelsemporien ersten Ranges mündet, darum sind die in dem Programme der Unter nehmer hervorgehobenen Parallelen mit Magdeburg-Leipzig und Leipzig-Dresden nicht glücklich gewählt. An einer spätern Ren tabilität des Unternehmens, sobald es gelingt, dem günstigen Terrain gemäß, das Anlagekapital innerhalb mäßiger Grenzen zu halten (eine nachträgliche Anleihe wird freilich nicht ausbleiben,, mögen wir nicht zweifeln, ohne darin dem Sanguinißmus der Reclame irgendwie eine Begründung beizulegen. Die Generalversammlung der Magdeburg-Leipziger hat die nachträgliche Zulassung der präcludirten Actionaire zur versäumten Abnahme der neuen Actien mit großer Majorität abgelehnt. Eine solche Zulassung wäre nur statthaft gewesen für Solche, die un zweifelhaft ihre Abwesenheit während der officiellen Aufforderung zur Zeichnung hätten Nachweisen können, oder deren Verhältnisse es erklärlich machten, daß sie von der Ankündigung ohne Kenntniß blieben, z. B. kleine Leute im Besitz von wenigen Stücken. Die Nachlässigkeit vermögender Actionaire, die kein anderes Interesse kennen, als ihre Coupons abzuschneiden, und sich nicht die Mühe geben mögen, trotz ihrer Betheiligung an den Actienunternehmungen irgend ein finanzielles Blatt einzusehen, verdient keine Nachsicht. Jeder hat die Verpflichtung, sich um sein Eigenthum, mag es be stehen, worin es wolle, zu kümmern, oder er muß lasten, wenn er daran Einbuße erleidet. Die grenzenlose Passivität ich gefallen t nur der Theilnehmer an Gescllschaftsunternehmungen hil willkürliche Gebühren der Verwaltungen befördern, oft genug biß zum völligen Ruin. 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