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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186807187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-07
- Tag1868-07-18
- Monat1868-07
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1868
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V731 1- eu :v. n- ng ln jo- IlN ril len rdo en- eil- die rde sck nne rln- nen »aßt. sich zur dn ge biete folgt mrch Ver- ierzu Mfe, Ver- i da- -and- aus- : ge- rater- -aber, : diese »arauf verde. Woche direc- enech arge- ! Pro- >k h« »rochen : Güte ndung rbande ächsten 'wzigtt bilden, m eine bevor- mittagS :rmann rmrr.eln !eS ans Knecht a, wel- erschul- rd, ein- : herab reg und Kame- hinter- l seinen S Bre-- nd de-- Schweiz au hin -ner auf len An- und sich e bereits gebracht, ung des t Mann, einen gänzlich mittellosen erst gestern hier zugereisten fremden Hand werker, zur Polizei, wo er die erforderliche Unterstützung fand. — An dem Neubaue auf der Windmühlenstraße, Ecke de- SchrötergäßchenS, verunglückte heute Nachmittag ein daselbst be schäftigter Zimmerlehrling. Er stürzte zwei Stock hoch bis in den Keller hinab und wurde dabei am Kopfe schwer verletzt; man brachte ihn nach dem IacobShospitale. * Reudnitz. In der letzten Gemeinderathssitzung Hierselbst wurde zunächst in Folge einer Verfügung deS königl. GerichtS- amteS Leipzig I. die Theilnahme an einer Conferenz von Ver tretern der umliegenden Ortschaften, wegen Gründung einer Armen-, Kranken-, ArbeitS- und CorrectionSanstalt für den Bezirk deS Gerichtsamtes genehmigt und an die Herren Prautzfch, Ackermann und GötjeS der Auftrag ertheilt, der gedachten Ver sammlung beizuwohnen. Der Beitritt zu dem betreffenden BezirkS- Armenverein selbst wurde jedoch namentlich aus finanziellen Be denken fast einstimmig abgelehnt. Dagegen erklärte man sich mit dem auS der Mitte deS GemeinderacheS hervorgegangenen Anträge auf Einführung einer geregelten öffentlichen Armenpflege für Reudnitz durch Eintheilung des OrteS in verschiedene Armenbezirke und Erweckung resp. Organisirung der Privat- Armenpflege einverstanden und ernannte zu diesem Behufe eine Commission, bestehend auS den Herren Prautzsch, Ackermann, vr. Kerndt, OrtSrichter Schmidt, vr. Kupsch und Schuldirector Schaab, welche entsprechende Vorschläge machen, einen Organi- sationSplan entwerfen und hierüber dem Gemeinderath bis 1. August Bericht erstatten soll. — ES wurde ferner beschlossen, den auf der Gemeindestraße am Harzerschen Grundstücke befindlichen Wasserabfluß unterbrechen und durch eine Deckschleuße in die Hauptschleuße leiten zu lasten, dafern die Ausführung sich ermög lichen läßt; sowie den betreffenden Hausbesitzern aufzugeben, die vor ihren Häusern auf der Straße angebrachten sogenannten Schlammfänge auf ihre Kosten zu beseitigen, resp. in die Höhe ru verlegen. — Ein Gesuch um Unterstützung für den Besuch deS BadeS Elster wurde wegen unzureichenden Nachweises der Be dürftigkeit des Petenten abgelehnt, ebenso ein anderes um AlterS- diSpensation behufS Einrichtung eines Barbier - Geschäfts. (?!) — Auf eine Verfügung deS königl. GerichtSamtes Leipzig I., betreffend die Herstellung einer Schleuße auf der nördlichen Seite der Dresdner Chausteeftraße zur Abführung deS Regen- und Abfall- wafserS au- den daselbst befindlichen Grundstücken wurde beschlosten zu erklären. daß die Gemeinde Reudnitz nicht befugt sei, auf dem der Stadt Leipzig gehörigen Grund und Boden Schleußen anzu legen, sowie daß deren Herstellung auf städtische Kosten z. Z. ab gelehnt worden und wegen der Lage der betreffenden Grundstücke eine anderweite Verbindung mit den Tagerinnen der Reudnitzer Straßen nicht zu bewerkstelligen sei. — Hinsichtlich der An forderungen, welche wegen Unterhaltung des CommunicationS- wegeS nach Zweinaundorf neuerdings der hiesigen Gemeinde zugemuthei werden, wird resolvirt, bei dem deSfallsigen früheren ablehnenden Beschlüsse zu beharren. * Leivzig, 17. Juli. Vorgestern Mittag entstand in Treppenvorf bei Rötha im Kunze'schen Hause Feuer, in Folge besten dieses HauS sowie daS Armenhaus in kurzer Zeit niederbrannte. Man vermuthet, daß die Zigeunerfamilie Munk auS Lyon in Frankreich, welche durch Wahrsagereien und auf dringliche Bettelei bei den Bewohnern von Treppendorf sich un angenehm bemerklich gemacht hatte, daS Feuer angelegt habe. Munk hatte nebst den Seinen sofort nach AuSbruch deS Feuer- den Ort verlassen, wurde aber durch die GenSdarmerie in der Nähe von Gruna eingeholt und verhaftet. * Leipzig, 17. Juli. AuS Wurzen wird gemeldet, daß vorgestern der Ziegeldecker Teller von dort beim Eindecken einer Scheune in Deuben vom Dache herunter und auf einen Balken fiel und an den Folgen dieses Falles verschied, sowie daß an dem selben Tage ein Schulknabe an der Eisenbahnbrücke in der Mulde ertrunken ist. — Zwei Tage vorher hatte die Frau deS Haus besitzers Storl in Kämmerei bei Brandis in einem Anfall von Geistesstörung sich durch Erhängen selbst entleibt. *-f* Dresden, 16. Juli. Neuerlich hat sich hier ein Ver- schönerungSverein für Neu- und Antonstadt gebildet, welcher directe Verschönerungen erstreben, sowie der Vernachlässigung ent gegenwirken will, welcher die genannten Stadttheile, im Vergleiche zu denen der Altstadt, Seiten der städtischen Verwaltung unter liegen Vernachlässigungen giebt es nun aber in unserem lieben Dresden überall zu verzeichnen und nur die Bürgerwiese, die Park straße, überhaupt daS sogeNannte englische Viertel machen eine Ausnahme. Man schont nur für die Fremden arbeiten und blenden zu wollen, eS wäre sonst unbegreiflich, wie nicht fern vom königlichen Schlöffe, hart am Zwinger, zwischen der Ostra-Allee und der Annenstraße, ein Stadttheil fortbestehen könnte, der seines Gleichen an Unsauberkeit und schlupfwinkeliger Bauart in dem geringsten Städtchen unseres Sachsen sucht. Die Gerber, welche in Leipzig so viel Anstoß mit ihrem Geschäft erregen, bewohnen an der Parthe eine, doch nach einer Seite hin dem Luftzuge auSae- setzte Stadtgegend, unsere hier in DreSden dagegen treiben ihr Handwerk am Weißeritzgraben, der ring- von hohen Häusern um schloffen ist. Kein Wunder, wenn der penetrante Geruch von den thierischen Abfällen zuweilen selbst die Luft in der Annenstraße verpestet. Und dabei ist der Schlachthof noch immer an seiner alten Stelle, und dabei ist man eben dabei, einen etwas freieren Platz in der Gegend durch einen Neubau wieder zu verengen! Rechnet man nun zu dem Allen, daß der Weg an der Poppitz in alter gefahrdrohender Weise fortbesteht, daß eS möglich ist Schutt- und Steinhaufen jahraus jahrein in der Chemnitzer Straße liegen zu lasten, ungeachtet die steigende Frequenz von Fußgängern und Wagen nach Plauen deren Beseitigung dringend erheischt, und rechnet man nun dazu, um uns nach einer anderen Seite zu wenden, daS regellose Durcheinander in der Pirnaische» Vorstadt, dann freilich wird man den Neu- und Antonstädtern sagen können, daß sie mit ihrer Klage über Vernachlässigung in Dresden nicht vereinsamt dastehen. Immerhin liegt in dem von 200 sehr ehren- werthen Bürgern Dresdens gegebenen Beispiel eine Aufforderung zur Nachahmung, denn nur da, wo sich Jeder im Nochfalle selbst zu helfen weiß, kann in einem Gemeinwesen Ersprießliches gedeihen. — Die „Dresdner Nachrichten" schreiben: Unser Räder ist nicht mehr! Gestern Nachmittag halb 2 Uhr verschied er sanft und ruhig zu Teplitz. Der Mann, der uns länger denn ein Vierteljahrhundert so frohe Stunden geschaffen, der von der Bühne herab Tausende erheitert nicht bloS hier, sondern in ganz Deutsch land durch seine dramatischen Schöpfungen und Gastspiele, für ihn ist der Vorhang dieser Erdenbühne gefallen. Das Hoftheater ver liert an ihm nicht nur einen thättgen Regisseur und eins der ersten, hervorragendsten Mitglieder, sondern alle dem Institut Angehörigen einen der besten Collegen. Mit Allen trauert aber jedenfalls auch da- Publicum, das in ihm einen Vertreter der Komik verliert, welcher schwer zu ersetzen sein wird. Der Hin- gegangene spielte zuletzt am 2. Juni in seiner Posse „Ella". Als rhn daS volle HauS nach manchem Abschluß hervorjubelte, hatte wohl Keiner eine Ahnung, daß mit dieser Rolle sich seine Künstler laufbahn schließen sollte. In Folge einer noch in Dresden an ihm vorgenommenen Hühneraugenoperation war am Fuße eine Entzündung entstanden, die von dem Dahingeschiedenen anfangs in Teplitz wenig beachtet, später aber durch Echauffement höchst gefährlich wurde und den sogenannten „Brand" herbeiführte, so daß man schon von einer Amputation deS Beines sprach. Noch am Dienstag hegte man Hoffnung; die Voisehung beschloß eS ander-. — Am Mittwoch Abend gegen S Uhr verschied in Dresden nach längern, mit großer Resignation ertragenen Leiden im 69. Jahre eines rastlos thätigen Lebens der Medicinalrach Herr vr. Karl Friedrich Trinks, Ritter deS sächsischen Atbrecht- und deS Lucchestschen St. Ludwigsordens. Mit ihm verliert die homöo- pathffche Schule ihre erste reformatorische Autorität und den be deutendsten Nachfolger HahnemannS, verliert die ärztliche Wissen schaft überhaupt einen scharfsinnigen Denker, einen fmt und fort bis in seine letzten Lebenslage dem Fortschritte huldigenden Forscher, einen feinen und klaren Diagnostiker, noch mehr aber verliert die medicinische Kunst einen mit seltener Arzne kenntmß auSgestatreten Therapeuten, einen Arzt im vollsten und edelsten Smne deS Wortes. Eine zahlreiche Clientel auS den niedern wie aus den höchsten Schichten der Gesellschaft, die ihm unwandelbar treu biS an sein Lebensende anhing, beweint in ihm einen ebenso vorsich tigen und sorgsamen, alS theilnehmenden und unermüdlichen Berather, und daS Glück, daS seinen Fuß'rpfen folgte, war nur der nothwendige Ausfluß einer durch lange Erfahrungen erwor benen Beobachtungsgabe und Technik. Wie der Verblichene oft auS weiter Ferne durch Briefe und Telegramme berathen und citirt wurde, so weilte auch stets eine große Zahl Fremder hier in Dresdens Mauern, um seines RatheS sich zu bedienen, daher dieser Verlust in nahen und weiten Kreisen die regste Tkellnahme finden wird. (Dr. I.) — Die am 1. d. M1S. auf dem Heller bei Dresden be gonnenen praktischen Uebungen deS Feld-Artillerie-Regi- mentS und der FestungS-Artillerie-Abtheilung werden noch biS zum 19. August fortgesetzt. Gegenwärtig sind die erste und dritte Fuß-Abtheilung deS Feld-Artillerie-Regiments und die dritte und vierte Festungs-Compagnie mit den Schießübungen b schafiigt, werden aber am 25. d. MlS von der zweiten und vierten Fuß- und der reitenden Abtheilung, sowie von der ersten und zwenen Festung--Compagnie abgelöst, welche die Kmonade, die wir jetzt mit Ausnahme der Sonntage tagtäglich zu hören bekommen, biS zum 19. August ausdebnen werden. Die Tage vom 20. biS 22. August sind für den Batteriebau und vom 24 bis 26. August zur Vorbereitung für das Manövrr vor Sr. Majestät dem König bestimmt. Die Uebungen beginnen jeden Morgen früh 7 Uhr. verschiedenes. — AuS Gustav Freitag's Feder ist ein größere- biographi sche- Werk über den unvergeßlichen Karl Mathy zu erwarten. — Von der Tauchnitz'schen öolleetion ok Oerman ^utborg liegt bereit- daS 9. Bändchen vor, welches Lessing'S Nathan und EmiLia Galotti enthält, daS erstere Stück von W. Taylor, daS andere von CH. L. LeweS übe, setzt.
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