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Dresdner Nachrichten : 01.03.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187603017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-03
- Tag1876-03-01
- Monat1876-03
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.03.1876
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»r.«, LNttvosd. S«o I, Mit» 1I7t. — va«» » — Herren Maler Sturm, Till und KüchIer batten »restliche Pottellanbtlber ae'chentt. Kurz nach 12 Ubr erschien auch Ihre Mairstät die Kbnigin Carola, welche bedeutende Elnkäuse machte. Uebrigentz batten sich dle Verkäuierinrreir verschlede»artia rostümirt und gaben io dem Bazar ein originelles, wunderhübsches Ansehen. Al» Probe der Generosität einzelner Käuier sel »ur noch erwähnt, daß eine Käu'cri» eine Tasse Thee mlt ILO Mark bezahlte. - Die «Aiig. Illnstr. Zeitung" «n Leipzig, welcher der stunmebr tobte I>r. Block als Inseratensammler. bekanntlich aber mit eben so schlechtem Erfolg. wie seine Manipulationen schlechte gewesen, bedient war, hat ihren eigentlichen Ehei in Wien. Aus alle Fäll« muh sie aber kort eine Vertretung haben, denn am gestrigen Tage erhielt eln hiesiger hervorragender Industrieller, der auch mit in jenem von der bezctchneten Redaktion berauö- gegeveurn Schantblatt: „Sächsische E drei, INä I, n cr" verungllmpil norden ist, eine Post-Eorrkspondenz-Karte mit dem Poststempel: Sicve» ster » aaslc — Wier> 27.2. 6. I-Z 16, aut welcher folgender Unsinn orakelt wird: „Sie täuschen sich, wenn Sie glauben, mit der Ermordung deö Zahnarzt 1)r. Bleck einen Abschluß der Ihnen unbeguemen Sache erzielt zu haben. Wir b>ilten es nunmchr doppelt sllr unsere Pflicht, den Tod eined rechtlich strebenden Mannes an den Mördern zu rächen. Schur- Ascher Eigennutz verdient Strate, dem Verbrecher aber ist sie gewiß. Sl. 2- 2 " ES ist Staunen erregend, wie weit dle Wuth dieser — sagen wir einfach — Leute geht! — Man sagt, wer noch Veriraucn zur Menschheit hat — ist zu beneiden. DaS mag sein, aber - solches Vertrauen kostet manchmal (Seit. Da sitzt vor einigen Tagen Im hiesigen Restau rant „Zum KlMäuscr" rin so vertrauensseliger Bauer und zu ihm setzt sich rin Mann, der ihn recht hübsch unterhält und schließlich »ragt, ob er ihm nicht aus einen Wechsel von WO Mark, der aber erst in einigen Tagen fällig. 1 Thlr. borgen wolle, diu, warum denn nicht, tagt unser ländlicher Vertrauensmann. habe ich ja doch dann den Wechsel über WO Mark! Er giebt also die l Tblr. unk der Wechselbclitzer giebt ihm den Wechsel und sagt, er werde an dem und dem rage zu der und der Stunde hier sein und den Wechsel wieder cinlbscn. Am besagten Tage kommt der Bauer und der Mann, Letzterer bestellt aber Elfteren zu Nachmittag wieder und am Nachmittag - kommt er nicht! Nun wirkS dem Bauer verdächtig und aus Vertrauen wird Mißtrauen. Er acht nach Neustadt in eine Eigarren-Hanblung und iragr unter Vorzeigung des Wechsels und Erzählung der Geschichte waS zu thun? Der Wechsel zeigt alö Aussteller und alö Acccvranren zwei hiesige wohircnemmirte Weinhändler. Ein zufällig im Ge schält anwesender Nachbar erbietet sich, den Bauer zu dem Aus steller tcö Wcchiciö zu führe». Dort crsährt denn nun der gute Landmann. daß der Name getälscht Ist, wie auch der des Slcccp- tanke», dessen Geschäflöskempel sogar noch nachgemacht ist. Dies mal kostet dem Bauer sei» Vertrauen nur 7 Thlr., cö kann aber such einmal thcurcr werde». — In der Restauration dev Zoologischen Gartens ist in der dorgestrigcn Nacht eine Regnlatoruhr von der Wand g e - stöhlen worden. Der Dieb, welcher sich in die Restauratioiik- lecalitäten am Abend zuvo^ cingeschlichen gehabt und dieselben «rüh mit der Ubr wieder verlassen hatte, bekam Singst, daß man ihn anhalten würde, begab sich deshalb zu Herrn Restaurateur Auraß tm Großen Garten und erzählte demselben, ein Unbekann ter habe die Ubr gehabt und er sie demselben abgcnommc». Diese Angabe glaubte man dem verdächtig genug auüschciidcii Men schen doch nicht so ohne Weiteres und nachdem er sich in noch mehrere Widersprüche verwickelt hatte, wurde er einem der Auf seher tcS Großen Gartcnd übergeben und von diesem an die Po lizei abgclicicrt. Dort war der Regulatorclebstahl bereits au- gczeigt und alö mau in dem Menschen ein steckbrieflich verfolgtes Subiect erkannt h tte gelang cS bald. ein Zugeständnis; von ihm zu erhalten, daß er den Regulator entwendet habe. — In einem Restaurant der Neustadt entstand; vorgestern Abend zwischen mehreren hiesigen Fleischern und einem Flcischcr- meister aus Großenhain ein Streit, der durch Letzteren dadurch provocirt worden war daß er über die hiesige ehrsame Fleischer zunit unk deren Mitglieder sich in beleidigender Weile geäußert hatte. Aus dem Wortstreite entwickelte sich eine Hauerei, bei weicher derGroßeiihaincr den Kürzeren zog und weidlich kurch- geprllgelt wurde. - Erfreulich ist s, zu hören, wenn junge Geschäftsleute trotz der gegenwärtig fast bis zur Ungebühr erweiterten Eoncrirrenz in allen Handelszweigen, durch Fleiß und Tt'ätigkeit vorwärts kom men und durch reelle und prouihte Bedienung sich Kundsebatt erwerben. Mit 'liecht kann man dies von dem jungen Kaufmann Gcor g R ichter in »Neustadt sagen, der jetzt das große schöne Haus Köntgstraße dir. U> käuflich erworben bat und sein seit ca. zwei Jahren ohnehin sehr ausgedehntes Bierversandtge schäft ssiel e Inserat« tagtäglich mehr zu vergrößern scheint. - Die B i l i a r d b a l l d i c v st ä h l e nehmen jetzt recht ükerhgnd. Nachdem ln der letzten Zeit mehrere dcrgl. schon hier vorgekommen «raren, sind am vorgestrigen Tage nicht allein dein Restaurateur in der sog. Waltvilla 3 Stück, 2 weiße und l soge nannter Krouzball, sondern auch dem Gastwirts) in Strehlen ein rother. ein wcißer und ein arrcuzvall spurlos gestohlen worden. Abnehmer dafür zu finden, wirb den Dieven nicht gerade schwer fallen: cö in nur wr verwundern, daß diejenigen GcichäitSlcute. welche die Billardbälle karsten, nicht bedenken, daß sie sich durch die billige käufliche Erwerbung derselben zu Mitschuldigen der Spitzbuben machen und deshalb auch gleiche Strafe, wie diese, verdienen. — In einem Hause der Hechtstraße gcriethen am vorgestri gen Abend zwei Bewohnerinnen desselben hart an einander, wo bei die Eine von der Anderen mit dem Kohlenbecken über den Kops geschlagen wurde, daß sofort das Blut hcrauSspritzte. Die Verletzung wurde zwar ärztlich verbunden, soll aber voraus sichtlich ohne gefährliche Felgen sein. — Gestern Vormittag halte ein Straßenkehrer allstem Kaiser Wilhelm-Platz das Umlück, von einer Droichke Hingerissen zu werken, aber dabei das Glück, daß ihm nur der rechte Stiefel absatz abgefahren wurde. - Vorgestern beschloß die Reihe der MaSkcrsteste in hiesiger Residenz ein in de» Salcir der „Tonhalle" abgehaltener Maskenball, «reicher sehr zahlreich besucht war, und in größter Heitertest, namentlich auch, wie dies leider in dieser Sai son nicht immer vorgekomm.n, ohne unangenehme Zwischenfälle verlief. Die prachtvoll tceorirten Räume tcS Etablissements zeichnen sich bekanntlich auch durch die von Hern« Maler Mcbeist in wahrhast künslleri'chcr Weise al t'rosoo dargestcllten, allerdings ziemlich lrivolen Lceneri auS dem Leben des motzerncn Babelö aus, welche für die nächsten Tage noch zu sehen sein werten. Nur ungern wird daS Publikum die Nachricht vcrnchmen, daß der zeither«ge reckst strebsame und intelUgcrste Wirth des beliebten VcrgnügungsortcS. Herr Hartmann, alh solcher nächste Ostern auSjcheitet. — Vor einigen Tagen ist der neue Wirth in der Töpter- Restauration de« Oybin, welche derselbe noch nicht bezogen gehabt, zu einem ungebetenen Gaste gekommen. er wußte nicht, wie. Als er die bezügliche Lokalität listpicirte, traf ec einen Ein wohner auS Zittau ganz behaglich im warmen Stübchen einge richtet; derselbe hatte sich auch gar nicht abbalten lassen, von den vorhandenen Getränken «ich ein Gütliches zu »hun. Natür lich wurde der unbestigte Aitcrmlether ohne prozessuale Form erm'.ttirt und ihin ein anderes unfreiwilliges Logement angewiesen. — Unter den Loral-Wlhblättern Dresdens hat das „Re«b- etsen" sich nicht mir allezeit durchaus anständig gehalten, sondern auch mtt seinem lzemütl,liehen Humor viel Heiterkeit hcrvorgerufen. So persislirt das „Reibeisen" den Bericht unseres Blattes über das v Fabrici'sckie Maskensest also: „An demselben Abend, an welchem der große Maskenball im Minister-Hotel m Gegenwart Sr. k.k.Hoh. des Kronprinzen des deutschen Reiches und von Preußen abgehalten wurde, gab auch der „Deutsche Kaiser" einen Maskenball. Dadurch ward cS vermieden daß die lmeito voläo- sich auf einem Punkte zu sehr anßäufen konnte. Auch hier Zum deutschen Kaiser in Pieschen) war, wie die „D.N." sagen, „Rasse" vertreten. Lb auch hier, wie am erstgenannten Platze, zum Schlüsse eineP gelguadrille getanzt wurde, konnte unser Berichterstatter nicht sehen, denn vor ihm hatten sich vier riesige Küchen Dragoner aus vem Geschlechte derer von pro uistilo ausaepslnnzt." Dampfschiff,adrt den Wünschen des Publikum» begegnet. eS vlellelcht nur der Anregung, um die Dlrection zu verar Ertrasahrten nach Riesa einzurichten. Der aro - vei der oft gerühmten Lonlauzmtt der dle Sächs.-Bbhm. gnet. bedarf veranlassen, Anblick der Brackentrammer ist eigentlich nur vom ^bb«auer Bahndamm voll-Übersicht!Ich und vom Elbstrom au». E» würden also Ertralahrtrn eine Menge Publlkum anlocken. Die Gesell- schalt besitzt in „König Johann". «John Penn" und „Germania" Schiffe mit genügend starken Maschine», und wir glauben, lvwlr die Passiruiig der Brücke wieder thunilch ist <bei 4 Ellen über Null) würden sich diese Fahrten sehr einträglich «weisen. A »s seinem Schloß A l t - F ranken glcbt nächsten Sonnabend, gewissermaßen als Schluß der Fastnacht» Festlich keiten, Herr Gras Luerncr c.u mit gewohnter Opulenz und sinnigem Arrangement auSgcttattctt» Ba l liest. Ovlchon, wie der Dichter sagt, Niemand ungestraft unter Palmen wandelt, will Gral Lnckuer doch seine Gäste unter Palmen speisen lassen, indem diese Bäume, mitten aus den Tischen riiiporstclaend, die Gäste überschatten werde». Die Inlccutruug dieses poetisch-noblen Eln'alleö wird vielleicht ei» ziemstchcv Bcuielchcn Reichsmark de anspruchcn, weil die seltenen Bäume zum großen Theil von aus- wärtö bezogen werden müssen, um cincn wirtlichen Palinciihain Herstellen zu können. - Mit beute ziehen in den Eoncertbau» Victoria- Salon verschiedene neue Künstler ein, musikalische ElownS, eine Velocipeden-GeseUschast „nd eine Geselischast, dir sich.,die Meister der lapancsischen Spiele" nennt. Diese Neuheiten sollen durchaus crcrlleut sei». — Die Wasscrstuthcn. welche sich glücklicherweise letzt wieder verlaufen, baden auch dem Gasthausc „Zur Schanze" I» Hotter wttz gar arg mitgesplelr und »amcnstlch im Garten, wo sie die Kegelbahn, Tische und Bänke mit iortschwcmmtcn, bös gewirtdschalter, arger als in den Jahren 1^45 und 1862. Dock« die freundliche Wirthiu, Frau Wutwe Manrmilsch, läßt sich tcc- valb die irohe Laune nicht verderben und darum kein graues Laar wachsen wenn sie nicht schon im Besitze von dergleichen sein sollte. — In der vorvorigen Nackst sind einem hiesigen Fischer and seinem unterhalb tcS Japanische» Palaie-gartenS i» der Eibe i!e geilte» Fischkasten ra. >'.«> Pfund Fische. ii.iiircuklich Barb.n und Weißfische, auch ein Zander und eine Aalraupe gestohlen worden. Eine in Trachau wohnhafte 67 Jahre aste ledige Fraucnö- perio» ist vorgestern Nachmittag i» der 3. Stunde i» der Hcckst- siraßc von einem Bl ntstürz bciallcn worden und alsbald ge storben. Man hat den Leichnam nach der Todtciihalle dcS Neustädte» Friedhv'cö geschafft. — Herr Rudolph Scndig, der intelligente Wirth, der bit- lang Pächter des bekannten Hotels ,. Z u m F- o r st h a u S " in S ei'andau gewesen, riehlel jetzt, da s.iii Pacht abgciauieii. an: selbe» Orte ein eigenes Geschält unter der Firma : „ Sei> dig ' s Hotci unb Pension" ei», dessen oPcielle Eröffnung noch spcciell angezeigt werden wird. DaS neue Etablissement mit großem schattigen Garten, befindet sich gegenüber dcmKrippcner Bahnhof, in schönster Lage direct an der Elbe; cö ist ganz nc» und bcguein eingerichtet und daß Alles da sein wird, daß siel« Jeder dorr wirkiieh Wohlbefinden kann, dafür bürgt der Name d«S Besitzers. — AuS dem Plauenschen Grunde. Schon im vori gen Jahre wurde in diesem Blatte aus die Slothweiidlgkeit einer Bahnverbindung Zwischen Potichappel, NiedcrhermSbori, WilS- druff, Deutichcnbora hiiigewieicn. nie ist aber dieselbe so in den Vordergrund getreten, als bei der durch den Einsturz der Stic sacr Elbbrückc ciiigctrcteucn Vcrtchrsüockuiig. WaS hätte mm werden sollen, wenn auch ticMcißiierBrücke beschädigt war oder die Meißner Strecke sonst unsahrdar wurde, eine Verbindung aber am diepeiiigeui liier fehlte t Und doch ist diese Verbindung so leicht durch, Erbauung der obbczeichnclcn Verbindungsbahn hcrzuslellc», da die Entfernung zwischen NiederhcrmStorf. diS wolst» bereits eine Kohlenbahn nährt, und Dcmschcubora nur ca. I'2 Meile beträgt. Unser ganzer Kobleuvcrkehr, der jetzt de» Verkehr am dem Dresdner Ec>itralvah»hos und tcrMarienbrückc so sehr stört, wie der -Personenverkehr zwischen Leipzig und Dres den-Altstadt könnte dieser Linie zugcwiescu werden, wie wiebeS auch in der de» versammelten Stauden zugegangcncn Petition der Stadt WilSdruff und der uiiiiiegcridcn Ortschaften, welche auch noch durch eine Petition der Großindustriellen teS Plauen- schcn Grmidcü unterstützt worden ist, reckst klar und überzeugend dargeiteilt ist. Möchte dieselbe doch d e Berücksichtigung finde», die ihr gebührt. Mit wahrer Genugthumig haben wir auch un ter der Hand erfahren, daß de» vcrsammcstcn Ständen empfohlen werken soll, zu der so dringend nothwendige» Erweiterung un seres Personenbahnhofs in Porschappel. welcher beiläufig gesagt, einer der sregucntcslen Sachsens ist, die Summe von 3000 Mark zu bewilligen. (Wer lacht 0 Nun damit läßt sieh schon etwaö anölühren, wir glauben jedoch, daß nach Verwendung einer sol chen enormen Summe zu diesem Zwecke, wir jcdcmallS immer noch wie bisher bei starkem Pcrsoneuandrauge genöthigt sein werken, in Stnrm und Weiter die Züge im Freien zu erwarten. Nack« um'erm schwachen Laicnverstantc könnte dem Ucbel nur dadurch gründlich adgcholicn weite», wenn »ia» den, de» Per sonenverkehr io sehr belästigenden Gntcrbahnhof nach dem jetzt säst unbenutzten Kohlcnperron verlegte, dadurch wäre aber eine Erweiterung deö Perionciidahiihoiev zu erzielen, der allen An- iprüchen auch für spätere Zeiten genügen würde. Hoffen wir das Beste. — Der Kaufmann S in Pirna ist plötzlich unsichtbar ge worden. Wie man vernimmt, soll er sich des in 8 175 des Reichs Strafgesetz-Buchs mit Gefängnis? bedrohten Verbrechens gegen die Sittlichkeit schuldig gemacht und seine Verhaftung auf Antrag eines Einjährig Freiwilligen, welchem er seine sodoinitische Zuneigung zu gewendet, bcvorgestanden haben. — In Wies« bei Kamen; ist am N>, Februar die 60 Fahre alte Kinderwürtcrin Christiane Frenzel ans Pulsnitz in dem Wasser graben vor dem Berg'schen Gute todt aufgesundcn worden. Etwas Weiteres ist noch nicht ermittelt. — Am 25. Februar hat man in einer Düngergrube in Königsbrück ein neugeborenes Kind ausgcfunden, auch bereits die unnatürliche Mutter desselben ermittelt und verhaftet. — Versteigerungen in den GericbtSä intern. Den 2. März: Brun bis: Earl ZIcrstiß'ö gewesene Restaura- tlonSgrimdstück „Noßsck'!öfteren" in BorSten. 18,000 Mk. Airiia- berg: Theodor Oskar Bandcl'S Hanögrundstück das., 20,050 Mk. Sck'andau: Georg Wilhelm Fischer s und Johann Samuel Herrmann Rupprccht'ö Haus- und Gartcngrnlidstück in Krippen, 6750 Mk. -- Den 4. März: H alnichen. Ernst Mor tzHeinrichs HauSarundstück daß. 2l.4R>Mk Dresden: Earl Ernst äihcod. Knauthe'ö HauSgrundstüek in Pieschen, 27,000 Pik. Ehemnltz: Friedrich Wilhelm Schnbert'S Hanö- und Gartengrundstück ln Harthau, 36M N!k. taxirt. — Oessen tliche Gerichtssitzungen am 25. und 26. Februar Moritz Pctcrmann in Ratevcra war, der Hinter ziehung der Hundesteuer ln zwei Fällen beschuldigt, zu !8 Mark Strafe vcrurtl cilt worden, wogegen er mit dem günstigsten Er folge Einspruch eihvd. Das Gericht erkannte, nack tem Herr Staatsanwalt Brückner bezüglich des ersten Falles Freisprechung beantragt und die Bcnrtheilnng des zweiten Falles in taö Er-! «messen beSGerickitshvscS gestellt hatte, aui völligeStraffrcisprcch-! Ring. — Gustav Hermann Schmitt ward gegen die verebel.Sieber! i klagbar, weil diese zu seiner zukünftigen Schwiegermutter gesagt haben soll: „Der Herr in der Brille geht erst alle Morgen 4 Uhr fort daS Bitzen hört gar nickst auf." Der Brilicnmann war Schmidt, der nach den Angaben der Sieber ost b>8 will) 4 Uhr bei seiner Braut sich auil'altcn iolltc. Die Privatangek'agte bc-- strcitct cntsck'iebcn. vom ,,Bäl>cn" gesprochen zu haben, und giebt >iiur bezüglich des Umstandes, daß Schmitt mitten ihm nicht gehörigen Schlüsseln cigcnmäelstlg verfahre, zu eine darauf lunN ! zielende Acußerung geinaeist zu haben. Gegen die Straivcr-! ^ iügung von 20 Mark erhob dfi Sieber Widerspruch, erhielt aber schließlich »ach cingelcstetcr Untersuchung 5 Mark Streue. Der erste Bescheid ward bestätigt. Der vo» Herrn GcrickstSrath lir. Müller vräsiklrtc Gerichtshof verurihcilte den Handarhcitcr Ma- thäus Kiugmanu auö Weißig bei Kamcnz unter Annas,me mil-, dernbcr Umstände zu l Iadr Gesäugriiß und 2 Jahre» EI>ren- reckstsverlust. Der Angekiaate war zu zwei verschiedenen Male» zur Nachtzeit in Baubuden elngebrungcn und hatte sich tabri einige Gegenstände von undtteuteiidem Werthe anaeelanet. Die Vertheldigung war durch Herrn Iusllzrath 1)r. Gchaffrath ver treten.-Earl Reinhard Frohner, Dlrector der blcstgen Gewrrbe- bank erhob gegen de» Redactcur des cbcmaligen humortslischcn Blattes „Die Fackel", Moritz Stctrrbach, wegen mehrerer belclki. gerrdcr Artikel Strafantrag. Der Hausbesitzer Carl Otto wurde älrtchkallö gegen den Letzteren, sowie gegen den Restaurateur Wil helm Emil MareuS wegen Beleidigung klagbar. In Nr. 45 der „Fackel" vorn vorigen Aabrc erschien unter der «ezetck'»»l>'g „Vogelwlrsenrückbllck" ein Aussatz, der unter Anderem den Klä ger Fröhuer mit kein flüchtig gewordene» ehemaligen Stadtratb Beck ln verschiedenen Beziehungen verglich und eine Besprechung über die Wirksamkeit Frehner's als Dlrector der Köticwltzrr Pa pierfabrik enthielt. In Sir. 47 desselben Witzblattes befand kick« ein neuer Angriff gegen Fröhnrr. ES enthielt diese Nummer einen „Brief des flüchtigen Beck andKairo an seinen Freund und Vvllcgcn Fröhuer", dem» Inhalt dazu geeignet war, den Kläger öffentlich lächerlich zu mache». Weiter enthielt die Fackel Sir. 2 von 1876 einen Artikel, überschriebc» mtt: ..EI» gemachter Man» vor, 1866", dessen Inhalt sieh aus den Kläger Earl Otto bezog und gleichfalls mehrfache Unrichtigkeiten enthielt. Stcinbackr be kennt sich in beiden Fällen zur Veriasserschait, hebt jedoch bejon- derS hervor, daß ihm rl» Referat der „Dresdner Nachrichten" seinerzeit maßgebend gewesen sei, bezüglich der Köttcwltzcr Papier fabrik gegen yröhner so vorzugehen. wie er c» in seiner „Fackel" geihan habe; lerrier bezieht er sich bei dein gegen Otto gerichtete» Artikel darauf, daß er den Hauptinhalt desselben dem Mitange klagte» Marcuö zu verdanken habe. Die erste Instanz erkannte iür Stcludach aus 3 Wochen Gesäugriiß, sür Marcuö aus 20 SR. Strafe. Gegen diesen Bescheid erhoben Fröhuer und die beiten Airgcklagtc» Einspruch. Erster« lediglich, weil die erkannte Strafe <u gering sei. Silo Vertreter Fröl»rcr» plaidirw Herr Atpreat Brauer, mit Kräiten vernüht, den zweitinstanzliche» Bescheid i»i Sinne seines Elientcn umgewandeit zu scheu. Herr Adv. Gustav Mevcr vot allen juristischen Scharfsinn ans, eine völlige Frei irrcchung evcnt. Hcradminderung der Strate zu erzielen, seine Benin iingerr biieven jedock) ohne EUolg. Da» Gericht bestätigic daü cisie Erkenntnis,. - TagcSortnung der 1. Kammer, den l. Marz, Vorm. 11 Uhr Fortsetzung der Berathnng de» Berichtes der ersten Deputation, daS k. Leeret, einige Abänderungen der gesetzt. Be- tli»,»ruligen über die Verhältnisse der Eivilstaatsdicner betr. — Tagesordnung der 2. Kammer, den 1. März. Vorm. >1 Uhr. Fortgesetzt Sei inßberaihrlng über de» Bericht der Finanzdepntatioii über daS AuSgabcbndget, vctr. daS Dcpartc ment dev EnitriS und öffcntlichkii UistcrrickstS, sowie tcü außer- orteiitlichcu Budgets, „die Errichtung einer Vcterinärlliriik bei der Universität Leipzig". - - A » gekü,itlgte Gerichts-Verhandlungen Leute Vormittag '.»Uhr Hauptverhandluttg widerten vormaligen Lteuerassisicute» Oöcar v. Sck'önbcrg aus Böruichen wegen Ur kundenfälschung. 4 Uhr Nachmitttagö wider die Wäscherin Ehri- stianc Emilie Haucke a»S lZZoltzscha bei Siossen wegen Diebstahls. — WktterungS-Beodaristurrg ain 20. Februar. Abtö. 5 Uhr. Baroiiictc'.üaiid nach Otto L Bösvlt hier: 28 Pariser Zoll ßä-L. «seit gestern L. gestiegeni. — Thermometer „ach Rcaumur 4 Grab über Null. — Die Schloßthurmsahnr zeigte West- Wind. Himmel: trübe. Regen. — Ekbhvlre in Dresden, rt>. Februar, SRItt.: 320 Cent. überE Tage-acschtchte. Dentschr» Reich. Der Eisgang der Warthe hat die Brücke in Posen glücklich passirt; dieselbe ist nunmehr dem Verkehr, dock) wegen ihrer Beschädigungen nur sür Fußgänger, wieder fiel- gegeben. DaS Waffer steigt noch fortwährend und steht gegen wärtig bereits über 18 Fuß hoch. Bei Ncustabt hat die Wartüc die Ehaussec durchbrochen. Die Geldstrafen, weiche Frist. v.Massrnbach über verschiedene renitente Geistliche der Erzdiöceie Posen verhängt hat, sind jext dein ,Kur. Pozn." zusolgc aus die Summe von 44,203 Thlr. w Sgr. I32,6It> SR. angcwack'se». Der in Schönebeck an den Häuser» angcrichtcte Schaden wird auf 300,000 Thlr. abgeschätzt, iisti der cigenthümlichcn Lage der Verhältnisse ist der völlige Ablauf des Wassers kann: vor 14 Tagen zu erwarten. ES werben immer noch Häuser gr räumt, weil sie ciiiziistürzen drohen. Lcbcuemittel fließen rcrchlick' ans Magdeburg und der Nachbarick-ail, aber Geld ichlt. Das HanSgeräth der »reisten Wohnungen ist toial vernichtet. Trotzdem taS Wasser i» de» Straße» vcrUlö 2)-_- Fnß gciallcri ist, können die Bewohner doch »ur in Kähncir mit einander verkehren. In den Schönebeck benachbarte» Dörfern Pöirimcltc und Glinde ist taö Unglück gleich aroß. Von Barby und Umgegend sind viele rauicnd Morgen Gärte» und Acckcr überflnthet. In Glinde ist nicht eine Hand breit Land sichtbar Die Bewohner habe» sich aus die HauSböden geflüchtet und taö Vieh in dle Stuben ge bracht, wo cS aber cbensallö noch zum größten Theil im Waffer steht. Die Veranlassung der Ucbcrichwcinmrmg wird dem neue» Umsluthkanal zugcsclsticbe» n»d>iiai»k»tl!ck' dem Umstande, daß trotz Aiiwcisnng die Herausnahme der Schütze deö großen WchrS bei Pretzien zu spät erfolgt sein soll. Auch dcr FIScuS hat bedeu tende» Schaken erlisten. In der Schömbccker Saline sind 10,000 Ecntncr Salz durch das Wasser vernichtet worden. Der Betrieb der Werke ist eingestellt. Daö Urtbeil der Tobte »schau-Jury, betreffend den Zusammenstoß der „Franconia" und der „Strathclytc" lautet folgendermaßen: „Wir erkennen, baß W. Nusicll, Tb. O.uin- larr und I. Snllivan durch Versinke» in die Sec in Folge des Sin kens tcS Dampfers „Stratbeivde" durch die ihrem OrganISumö zugefttgte Erschütterung und die späteren Leiden zu Tote gckoui «me» sind; und daß zweitens das Sinken deS genannte» Dampfers durch die Nachlässigkeit, die selst schlechte Führung und die rück sickstSIoie Navigation der die „Franconia" zur Zeit der Kollision vctchiigcnden Pcison verursacht und baß diese Person des Todlichlages schuldig ist. Die Jury verdammt ans das stärkste daS Verfahren der die „Franconia" beffhtigenden Person, daß dieselbe vo» der Unglückostättc sorttamptte und die Mannschast unb die Passagiere ihrem Schicksale überließ, anscheinend ohne irgend welche Hilfe zu leiste». Die Jury kann sich nicht enthal ten. taö Verfahre» der den Schlepper „Palmcrston" auö Dover deschligcritcn Personen, die. wen» sic gewollt hätten, den Un glücklichen hätten Histe bringen könne», in ihr VcrtammungS- urthcil einzilschließcn." Die „W. Z." bemerkt dazu: „AuS dieser» Urthcil scheint hcrvrrzugchcn, daß,trotz«emMr.Stubhs als Ver treter der „Franconia" bei dem Ingucst anwesend war, weder der K'aritäir, noch cin-r der Mannichast des deutschen Danrplcrö vernommen worden ist. Wäre dies der Fall gewesen, so würde daö Urthcil wotl Kapitän Key» oder einen derOEiziere nariihai't ! gemacht haben, während eö tl'atjäei lich nur in, Allgemeinen die den Dampicr befehligende Person erwähnt" Tie gegen den j ä'-apitän der „Franconia" erhobene Beschuldigung, daß er ohne ! Hilie zu leisten sich crstfcrnt habe, wird auch durch eine brieflicho . Erklärung dlö Tr irily-Leotren, die in der „Shipp. Gaz." vcr- ^ öfscntlicht ist, bestätigt. Eö heißt dort: „Ich bin ganz sicher, daß, Zoen» rer Dan,p>cr gestoppt und eine» seiner zahlreichen Böte, so- wie ärztliche Hilie, die man ohne Zwelicl-an Bord hatte, geschickt ! hätte, viele Menschenleben mehr hätten gerettet werten können, da viele erst starben nachdem sic ausgenommen waren. Dle Un- iiicliichlichteit der den Dampfer befehligende» Personen, die. wenn sie gewollt hätten, so wcrthvelie Hille hätten leisten können, be darf meinerseits keines Komnicntarü Dir über daS Fileö bei Miloö'aw führende Brücke der OelS- Gncsencr Eisenbahn ist eingcsiürzt und in Folge dessen der Ver kehr aut dieser Bahn zwischen Gncscn und IarocI» eingestellt. — Die Ehaussec nach Neustadt, sowie die Brücke über die Wartbe. sind durch den Eisgang ans der Warthe in großer Grlabr. Die Zeche Schürbank und Eharloltcublirg bei Aplerbeck i» Westfalen wurde I» der Nacht zu:» 24. Februar von cliicui Wasserturel'bruch hrimgeruch». I»i erste» Augcrihlickc g'anbte man, die Katastrophe habe de» Tor Po» 67 Berg erste» herbeige- sül-rt, glücklicherweise hat daS Unglück kies r, limiang nickst arrge- nvmmcn Aste nämlich die ,.West'. Zig." molbet, würbe» inr Lause des Tages bis aut süris. ric Abi-urs nur ^ llbr »och vermißt wurden, alle Arbeiter zu Tage geschafft, zwei vo» viele» aller- LingS iott. Nrraarrr. Der Kaiser hat hsrlänfia i5.ooo Fl iür bie durcki die Ilk1,krichiiiemmn,ia > elmgijnllilk» Bkii vlaur PcstS und . er beiracl'harikii Vrlsck'aite» au lou ioicii. Die Kaiteii» hat zu
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