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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186807232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar; Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-07
- Tag1868-07-23
- Monat1868-07
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1868
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Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der SM Leipzig. W 205. Donnerstag dm 23. Juli. 1868. Bekanntmachung. Vom 1. August d. I. ab wird das Bureau der hiesigen Staatsanwaltschaft (BezirkSgerichtS-Gebäude II. Etage) von früh 8 bis 1 Uhr und Nachmittags von 3 bis 6 Uhr für den Geschäftsverkehr geöffnet sein. Leipzig, den 21. Juli 1868. Der Königliche Staatsanwalt. Hoffmann. Bekanntmachung. Das unter der Collatur des Unterzeichneten Stadtraths stehende, für Studirende der hiesigen Universität aus Leipzig oder Anna- berg bestimmte Höltzel'sche Stipendium, bestehend in einem Freitisch im Convictorium und einer Freiwohnung, kommt demnächst zur Erledigung. Etwaige Bewerber um die- Stipendium wollen ihre schriftlichen Gesuche unter Beilegung der erforderlichen Zeug nisse spätesten- bis zum LS. August «. bei unS einreichen. Leipzig, den 20. Juli 1868. Der Rath der Stadt Leipzig. > vr. E. Stephani. Cerutti. Bekanntmachung. In Betreff der am 25. vor. Mon. licitirten Locale in der an der Schillerstraste zu erbauenden Der-aufshalle ist denjenigen Bietern, an welche der Zuschlag erfolgt ist, besondere Mittheilung zugegangen und werden in Gemäßheit der LicitationS- bedmgungen alle übrigen Bieter hiermit ihrer Gebote entlasten. Wegen Berrniethung der jetzt nicht zugeschlagenen Abtheilungen Nr. 7, S—11 der Halle wird s. Z. anderweiter Lieitationsterrnin anberaumt werden. Leipzig, den 20. Juli 1868. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Cerutti. Deutscher Turntag. m. —b— Weimar, 21. Juli. Wir sind im gestrigen Berichte bei dem in Aussicht befindlichen Conflicte mit den Deutsch-Oester- reichern stehen geblieben, können jedoch heute die tröstliche Versiche rung geben, daß in Folge ihres theilweisen ZurückweichenS noch in der gestrigen Abendsitzung ein von beiden Seiten als zulässig er klärte- Verhältniß hergestellt worden. Es fand ein vermittelnder Antrag von Naumann au-Hameln Annahme, welcher eine Comunssion einsetzte, die der heutigen Verhandlung ein Statut vorzulegen hatte, bestehend in der Hauptsache auS dem verbesserten Inhalt der jetzigen Geschäftsordnung und den Namen Grundgesetz führend. Der unannehmbare österreichische Entwurf wurde bei Seite gelegt. Unsere Genossen in Oesterreich haben nun DaS oder wenigstens etwa- Aehnliche- von Dem, was sie haben wollten, sie können ihr „hohes Ministerium" befriedigen und kommen nicht mit leeren Händen heim, wie sie den Fall der Ablehnung ihres Verlangens bezeichnten. Die deutsche Turnerschaft ist nicht ohne Selbstüberwindung von dem bisher von ihr emgeschlagenen Wege abgegangen; möge man sich dessen in Oesterreich zur rechten Zert erinnern und nun vor allen Dingen die rechte nüchterne Turn arbeit in die Hand nehmen, vor Allem die Turnplätze bevölkern, woran eS im Augenblick noch sehr gebricht. Indessen, bevor wir von dem Fortgang der Berathungen be richten, erübrigt noch, de- gestrigen gemeinsamen Festmahls, so wie eines sich demselben anschließenden, m höchstem Grade anziehenden Ereignisses zu gedenken. In den Räumen der Turnhalle, welche, wir sagen leider, gleichzeitig eine Restauration beherbergt, fand daS Mahl statt. Georgii von Eßlingen eröffnte die Reihe der Trinksprüche mit einem Hoch auf die Wohnstätte de- deutschen Turnen-, da- deutsche Vaterland, vr. Götz-Lindenau trank auf die endliche Beherzigung de- alten Spruche-: Helft Euch selbst' Fritsch-Laibach brachte einen Gruß von den Ufern der Adria und schloß mit dem Wunsche auf Wiedersehen in der Metropole Oesterreichs, ein Toast, welcher auf den verschiedensten Seiten die Gefühle de- Zweifels wachrief. Friedländer-Elbing brachte dn Weimarifchen Turnerschaft, WaßmannSdorf-Heidelberg den gesellschaftlichen Vereinen Weimars, welche ihre Locale zur Verfügung gestellt, ein Hoch. Der nächstfolgende Redner, ein Schwabe, Langer auSBiberach, widerlegte in der glänzendsten Weise, daß in seiner Heimath die Gefühle de- Haffe- gegen unsere neuen staatlichen Institutionen so ganz unauSreißvar emgepflanzt seien. Er meinte, daß eS allerdings in seinem Vaterlande Rappel köpfe gebe, die da sagten: „die FranzöSli könne eS nit zugebe, daß wir uns an Norddeutschland anschließe," indeß sehe man sich diese Leute genau an, so werde man bald bemerken, daß es nur solche seien, welche den Rock von oben bis unten zugeknöpft und den Hut so breit haben, daß auch kein Sonnenstrahl bis zu den Fuß zehen gelange, es seien namentlich die Bauern, welche erst noch von der Cultur beleckt werden müßten. Weitere Redner waren Hornstein-Frankfurt, Schürmann-Leipzig (Gruß von Leipzig und Hoch die deutsche Turnerschaft diesseits und jenseit- der Mainlinie), Angerstein-Berlrn, Träger-Cölleda, Hufeland-Bremen und Hagen-Salzburg. Dem Festmahl folgte das schon oben angedeutete erfreuliche Ereigniß. Der Turnlehrer Kahnold war mit einer Schaar von 200 Knaben im Alter von 10—14 Jahren auS Apolda herüber gekommen und führte deren turnerische Leistungen dem Turntage vor. Es wird zur Zeit in unserem deutschen Lande nur wenige Orte geben, wo das Schülerturnen derartige Resultate aufzuweisen hat, wie sie diese Apoldaer Jugend unter Leitung ihre- in höchstem Grade tüchtigen Lehrers zeigten. Alle vorgenommen Frei- und Ordnungsübungen wurden von dem Größten und Kleinsten mit einer so musterhaften Präciston und Ruhe voraeführt, daß man fast glauben konnte, man habe ein bestens einexercirteS Regiment vor sich, und von Seiten der massenhaften Zuschauer erfolgte in un ablässiger Folge der Zuruf freudiger Anerkennung. Die Knaben sollten nach der ursprünglichen Idee wieder zu Fuß zurückkehren, der Turntag trug jedoch Sorge, daß sie, nach des Tage- Hitze und Mühe, mit der Eisenbahn zurückbefördert wurden. Mancher Ab geordnete wird von dieser Vorführung den guten Willen der Nutzanwendung mit nach Hause nehmen. In der heute fortgesetzten Berathung erledigte man zunächst den Punct hinsichtlich deS nächsten deutschen Turnfeste-. Obgleich Kassel sich zur Uebernahme desselben für nächste- Jahr in allen Stücken erbot, so beschloß die Versammlung doch, daß erst im Jahre 1870 da- Fest stattzufinden habe, und man entschied sich in erster Reihe für Kassel, in zweiter für Bre-lau, in dritter für Wien, letztere- für die Deutsch-Oesterreicher wieder auf deren dringenden Wunsch eine Concesston, vor deren Ausführung unS indeß ein gütige- Geschick bewahren möge. Man bedenke: 1868 in Wien Schützenfest, dazu die herabgekommenen turnerischen Verhält nisse daselbst, daS sagt jedenfalls Alles. In Bezug auf den künftigen LrhebuugSmodus der Steuern zur AuSschuß-Casse wird bestimmt, daß eS bei dem alten Satz, ein
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