Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186807262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-07
- Tag1868-07-26
- Monat1868-07
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1868
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
mau, schreibt da- Könige Wochenblatt, von Zwickau und Glauchau ungefähr 80 bis 100 Mann erwarten darf, so wird sich die Zahl der auswärtigen Teilnehmer Über 600 steigern. Da- Weioaer CorpS schickt 22. Werdau 54, Crimmitschau 82, Altenburg 64, Ernstthal 43, Waldenburg 56, Lichtenstein 45 Mann. Letztere Stadt hat au demselben Tage KircheuvorstandSwahl, we-halb der ältere Theil der freiwilligen Feuerwehr abgehalten ist, dennoch wollen noch Viele am Nachmittag Nachkommen. Verschiedener. — AuS BreSlau wird telegraphisch gemeldet, daß der Stadt rach und Buchhändler Eduard Trewendt, Besitzer der Breslauer Zeitung, gestern auf einer GebirgSreise in Altwasser plötzlich ge storben ist. In Aachen ist am 22. Juli die große Fabrik von Eisenbabn- waggonS der Herren Talbot L Co., die mindesten- 300 Arbeiter beschäftigte, ein Raub der Flammen geworden; u. A. sind circa 50 eben fertig gewordene Waggons mu verbrannt, der Schaden überhaupt ein beträchtlicher. — Am Montag versuchten die Kellner der Festhalle für da- Wiener Schützenfell Strike zu machen. Um 9 Uhr Vor mittag- fand plötzlich ein großer Zusammenlauf dieser Herren in der Halle statt, sie improvistrien ein Meeting, ein Redner bestieg die Tribüne und wollte die Versammelten zur Diensteseinstellung auffordern. Der diensthabende Polizeicommiffar jedoch duldete diese Manifestation der Selbsthülfe nicht, sondern forderte die Kellner auf, ein Comue zu bestellen, welche- dann die Beschwerden der Genossenschaft den Festwirthen vortragen solle. Ein Kellner, Namen- Baumann, forderte trotzdem die DiensteSeinstellung bi- nächsten Sonntag. Man möge den Dienst verweigern (Ja! schrie der Chor), Jeder, der diesem Beschlüsse zuwiderhandelt, wird zu sammengehauen (Ja!) u. s. w. Nachdem jedoch Herr Baumann wegen Aufreizung zu ungesetzlicher Handlungsweise verhaftet worden war, legte sich der Sturm und der Streitpunkt (eS handelte sich um die Zeitdauer de- Engagement-) wurde zuletzt auf gütlichem Wege erledigt. — Bei oer allgemeinen Theilnahme, welche augenblicklich in Folge des 3. deutschen Bundesschicßen der k. k. Haupt- und Residenz stadt Wien sich zuwendet, empfehlen wir unfern Lesern ein soeben erschienene- Merkchen: „Die Kaiserstadt an der Donau, Wiener Photographien. (Zürich und Stuttgart, Leo Wörrl'S Verlag-Handlung). Dasselbe giebt in kürzeren oder längeren, meist humoristisch gehaltenen Artikeln, naturgetreue, lebensfrische und darum überaus anziehende Schilderungen au- der großen Kaiser stadt, dem Leben ihrer Bewohner u. s. w. Wir führen nur die Ueberschriften einiger Capitel an: Die Donaureise. Physiognomie der Wiener-Stadt. Wien fängt an zu lernen. Wiener Typen. Straßen-Figuren. Die schöne Wienerin. Die Theater Wien-. DaS tanzende Wien. Frisch vom Zapfen. Bitte Alle- zu lesen. Hie Welf, hie Waiblingen. DaS fülle Wien u. s. w. DaS elegant auSgeftattele Büchlein bietet auf seinen 300 Seiten so viel zutreffende Bemerkungen, fesselnde Darstellungen und trefflich orientirende Schilderungen, daß wir dasselbe mit wahrem Vergnügen und nicht ohne Nutzen für die Vorbereitung zu unserer Reise nach Wien gelesen haben. — In Metz ist die pyrotechnische Schule in die Luft geflogen. Die Gebäude brannten meder. Niemand wurde getödtet, nur zwei Personen verwundet. (Eingesandt.) Der Protestantenverein und die Kirchenvorftandssrage. Da die Wahl eine- Kirchenvorstandes von einer Seite her in die Hand genommen und mit Eifer betrieben wird, wo man dem Grundsätze unserer evangelisch-lutherischen Kirche, daß sie eine Versammlung aller Gläubigen sei, in welcher da- Evangelium lauter und rein gelehrt wird und die heiligen Sacramente nach Christi Einsetzungsworten verwaltet werden, geradezu widerspricht, so wird eS nöthig, daß die wahren Glieder der evangelisch-lutheri schen Kirche dem Protestantenvereine und allen, welche sich ihm »schließen, bekennen, welche Stellung sie ihm gegenüber em- nrhmrn. Sie thun eS, indem sie der Erklärung zustimmen, welche der Vorstand der Berliner Pastoren-Conferenz am 11. Juni 1868 abgegeben hat. AuS dieser Erklärung machen sie uun folgende Sätze zu den ihrigen: „Wir glauben und bekennen mit den Kirchen der Reformation, daß die heilige Schrift alten und neuen Testament- da- Wort l Gotte- und als solche- alleinige Quelle und Richtschnur unsere- Glauben- und Leben- ist. Fragen wir den Protestantenverein: glaubst du daS? so muß n ehrlicher Weife antworten: Nein! Denn er erklärt in feiner Mitte „jede Anschauung über da- Wesen der Offenbarung Gotte- »d die Entstehung der heiligen Schrift für berechtigt, welche im Me der geschichtlichen EutwickÄung sich wissenschaftlich gebildet hat und in der Ueberzeugung de- christlichen Gewissen- Bodeu findet." Wir glauben mit der gesammten Christenheit auf Erden an 5S2V Gott, den Allmächtigen, Schöpfer Himmel- und der Erden, an. den Gott, der Wunder thut. Fragen wir den Protestautenverein: glaubst du daS? so muß er ehrlicher Weise antworten: Nein! Denn nach seiner Meinung „haben die Naturwissenschaften da- Weltbild der biblischen Schrift steller durch ein andere- ersetzt, in welchem für da- die Geltgesetzr durchbreckende Wunder keine Stelle blieb". Da- Wunder zu leugnen ist aber dem nur möglich, in welchem der Glaube an einen persönlichen Gott, der Wunder thut, nicht mehr lebendig ist. Wir glauben mit der gesammten Christenheit auf Erden an Iesum Christum, wahrhaftigen Gott vom Vater in Ewigkeit ge boren, und auch wahrhaftigen Menschen, von der Jungfrau Maria geboren, den Gekreuzigten und Auferstandenen, unseren Versöhner und Erlöser. Fragen wir den Protestantenverein: glaubst du daS? so muß er ehrlicher Weise sagen: Nein! Denn „er befindet sich nicht in der Lage, über die Person und die Bedeutung de- historischen Christus eine gemeinsame Auffassung kundgeben zu können." Nur darin scheint er einig zu sein, daß Christus jedenfalls nickt wahr haftiger Gott, nicht gleichen Wesen- mit dem Vater ist, daß ihm vielmehr nur „eine so oder so auSgedrückte Einzigkeit und reÜgiöS- sittliche Herrlichkeit zukomme. Wir glauben mrt der gesammten Christenheit auf Erde» an den heiligen Geist, gleichen Wesen- mu dem Vater und dem Sohne, der unS berufet, sammlet, erleuchtet und heiliget. Fragen wir den Protestantenverein: glaubst du da-? so muß er ehrlicher Weise wiederum antworten: Nein! denn er kennt keinen heiligen Geist au- Gott, als die dritte Person der heiligen Dreieinigkeit, sondern nur den Geist der Gemeinde. Wir glauben an eine heilige, allgemeine, christlich? Küche, die auf Christum gegründete, durch Wort und Sacrament gesammelte, durch Amt und Regiment verfaßte Gemeinschaft der Gläubigen, an eine Heil-anstalt, die göttlicher Stiftung ist. Fragen wir den Protestantenverein: glaubst du da-? so muß er ehrlicher Weise auch hierauf antworten: Nein! denn er ver langt für die Majorität der Gemeinde da- Recht, sich nach ihrem Ermessen von unten nach oben eine Kirche zu erbauen und zu be stimmen, wa- in ihr al- gemeinsame Ueberzeugung gelehrt und geglaubt werden soll. Hiernach haben die Mitglieder des ProtekantenvereinS sammt ihrem Anhänge mit unserer evangelischen Kirche und ihrem Be kenntnisse tatsächlich gebrochen und den Glauben verlassen, auf den auch sie getauft sind, deu sie in ihrer Confirmation vor der Gemeinde bekannt, den lauter und rein zu verkündigen auch die Geistlichen in ihrer Mitte sich durch ihre Ordination verpflichtet haben. Wir bestreiten ihnen daher da- Recht, welche- sie für sich in Anspruch nehmen, ihren Unglauben in Kirche und Schule un behindert lehren zu dürfen. Denn die Kirche rann wohl schwache und irrende Glieder mit Geduld und Nachsicht tragen; fordert aber der Unglaube als gleichberechtigt mit dem Glauben anerkannt zu werden, so müssen wir eine solche Zumuthung mit aller Ent schiedenheit zurückweisen. Und wenn ferner der Protestantenverein behauptet, daß der Glaube der Kirche mit der Wissenschaft unser- Jahrhundert- un vereinbar sei, so sprechen wir eS als unsere wohlbegründete Ansicht au-, daß alle von der Wissenschaft — der Geschichte und Archäo logie, Physik und Astronomie — wirklich erwiesenen Thatsachen mit der heiligen Schrift in keinem Widerspruche steheu. Die durch bloße Folgerungen au- jenen Thatsachen auferbauten wissenschaft lichen Systeme dagegen, welche sich gegenseitig bekämpfen und in raschem Wechsel einander verdrängen, lassen die unwandelbaren Grundlagen unsere- christlichen Glauben- völlig unberührt." Da nun der Protestantenverein und Alle, welche seine Grund sätze anuehmen und theileu, die Kirche zwingen will, die ihrem Glauben entgegengesetzten Lehren de- Unglauben- al- zu Recht bestehend anzuerkennen, so sehen wir unS schließlich, bezüglich der KcrchenvorstandSfrage, genöthigt, noch an die Warnung unser- Herrn zu erinnern: „Gehet euch vor vor deu falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen; inwendig aber sind sie reißende Wölfe!" (Eingesandt.) Schwimmanstalt betreffend. Der im Tageblatt Nr. 199 befindliche Aufsatz: „Zur Cultur- geschichte der Schwimmanstalt" hat in Nr. 205 desselben Blatte- nne Entgegnung vom „BetriebSauSschuffe der Schwimmanstalt" hervorgerufen, worinuen gesagt wird: „daß die gerügten Miß handlungen, welche von einem der Bediensteten verübt wurden, in mehrfacher Beziehung übertrieben und unrichtig dargestellt feie»." — Der ganze Aussatz trägt da- Gepräge der Unsicherheit, durch welche nur zu deutlich Hindurchschimmerl, daß der Ausschuß der Schwimmanstalt, ohne wirkliche Ueberzeugung, so gut e- eben gehr» wollte, da- an sich nicht zu entschuldigende Betragen de- betreffenden Bediensteten zu beschönigen versucht. Der Au-schuß der Schwimmanstalt hat e- nicht für nöthig erachtet, sich mit dem Verfasser de- Aufsätze« im Tageblatte Nr. 199 (dessen Namen-nennung ihm in der Expedition de- Tageblattes nicht
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder