Dresdner Nachrichten : 27.02.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187602277
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760227
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-02
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- Dresdner Nachrichten : 27.02.1876
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4, M«iM. »Gs,«. 28voa»k»l- S»s»r«in,.>n»«d«, ,«». »«r« >»»«»^«1, «tn»» MZNwA ftAk » » » Il-chin.» U»i. rllNfukt "« - r* -E« in Id«««»». — N— «.L»a«»-. »,»>,»« v» t» Hart». Tageblatt snr PoM, Unterhaltung u. Geschäftsverkehr, < Druck und Sigenthum der Herausgeber: Litpsch ör Neichardt in Dresden. Verantw. Redakteur: Fritdr. Gordsche in Dresdm. ' — Der «»um «In« «I». il»»I»>»,« Pktllt'II, I» >U U Vs«', ZcU« « «!„ «In« i»«runlt« sül »«» «tchkitt,!,« ctr>cH«i» «a der Jnl«,»l, »IN »ich» «utwINi,, »,«,nr«n. «uftrt,, »«» »nd »nd«» kuunteu 8trm«» »nd Per- »»nen inlertren wir nur «e,rnPr!i»u»,er»ndo» Aadlu», durch vrirf- «nnile» ,d,r P«st»>n»->h» lu,». «lchl «itden k»It-n I» PI»e. Nn!er«u iür »te M»nt-,d, Nu««>« «der nach eine» y«iu<>^ die Weuucltk ro PlLl. -kr. S8. «inundzwanrlgster Jahrgang. ' vr. Li«» utllelour Lack«», Dresden» Sonntag, 2 7. Februar1876. P-lttische». Soeben wurde in München seiten der bairischen Regierung er klärt, daß sie den Plänen auf Centralisirung der deutschen Eisen bahnen entgegenzutreten entschlossen sei. Da trifft denn der Be richt recht zu guter Stunde ein, den Abg. Starke-Schmoelen Namen» der Eisenbahndeputation über den gleichen Gegenstand für die 2. Kammer Sachsen« erstattet hat. Die Deputation erwähnt de« ganz entschiedenen UnmutheS, mit welchem das Projekt beson der» von den Bevölkerungen derjenigen Bundesstaaten ausgenom men wurde, welche ein mehr entwickeltes Eisenbahnnetz besaßen, der allgemeinen Abneigung gegen Veräußerung eines Besitzes, auf wel chem zum guten Theil die ganze wirthschaftliche Entwickelung einzel ner Bundesstaaten basirt ist, und mit dem abermals ein wesentlicher Theil der den einzelnen Staaten vom Reiche gewährleisteten Selbst ständigkeit verloren gehen würde. Der Bericht bezeichnet die Erwer bung der preußischen Staatsbahnen durch das Reich nur als den ersten Schritt zur Ueberleitung auch der übrigen deutschen Bahnen auf dasselbe. Wohl verkennt der Bericht nicht, daß beim jetzigen Eisenbahnwesen Uebelstände mannichfacher Art bestehen: die Willkür mancher Directionen, die Tarifunsicherheit, die Differenzialfrachten, die Verschiedenheit der Classification der Güter u. s. w. Statt aber den verworrenen Knoten solcher Mißstände gewaltsam zu zerhauen, empfiehlt sie den Erlaß eines Eisenbahngesetzes durch das Reich. Waren die deutschen Regierungen unfähig oder ungeeignet zrft Leiturm de» Eisenbahnwesen» - Der Bericht sagt: Nein! Die säch sische Regierung hat bei den Bahnen nicht bloS finanzielle, sondern auch volttwirthschaftliche Gesichtspunkte betont; gleichwohl verzinste sich der vom Lande Sachsen mit großer Mühe und Sorge geschaffene Eisenbahnbefitz nach einem angrmrffenen Fuße, das darauf gewen det« Caoital amortisirte sich; da« Land erhielt von den Bahnen einen Ueberschuß und brauchte nur mäßige Steuern zu zahlen. Wenn in Berlin ein« auch noch so vorzüglich zusammengesetzt« Controlstelle für alle deutschen Bahnen besteht, so ist sie nimmermehr im Stande, den zahllos« localen Interessen gerecht zu werden. Klage» jetzt schon, trotz aller Fürsorge derRegierung und des Landtags, einzelne sächsisch« LandeSthrile, daß man ihrm Wünsch« nicht schleunig genug Gehör schenke, wie soll e» werden, wenn die betreffenden Gegenden ihre Gesuche anstatt an die mit den Verhältnissen wohl- oertrauten heimischen Behörden und den Landtag, künftig an eine NeichScentralbehörde und den schon mit Geschäften überlasteten Reichstag richten müssen? Selbst beim besten Willen sind diese Centralstrllrn nicht geeignet zur Erledigung oft kleiner und anschei nend unbedeutender, für die Interessen der Gegenden aber höchst wichtiger Wünsche. Di« Vertreter der Gegenden im Reichstage fänden selten Gelegenheit, ihre Stimme für die heimischen Petenten zu erheben. Wa» der Starke'sche Bericht darüber entwickelt, wie gefährlich e» sei: einem Menschen da» Schicksal von 400,000 Eisenbahn beamten und die ganze Zukunft von Industrien in die Hand zu legen, haben wir selbst früher auSgcführt. Interessant und neu ist die Angabe de» Berichtes, daß die sämmtlichcn deutschen Eisenbah nen, mit Ausnahme der bereits im Reichsbesitz befindlichen in Elsaß- Lothringen. bi» Ende 1874 5,808,636,112 Mark gekostet haben. Will da« Reich die deutschen Bahnen aber nach dem Durchschnitts satz« ihre» Ertrage« in den letzten 5 Jahren erwerben, so betrüge der Ankaufspreis 8 Milliarden Mark — allerdings für die Börse eine verlockende Aussicht! Da» ganze Reichöeisenbahnnetz müßte, um sich zu 41, Procent zu verzinsen, einen jährlichen Ueberschuß von 360 Millionen Mark ergeben. Dieser ist, trotzdem gewisse Er sparnisse wohl möglich sind, um so weniger zu erwarten, als viele kostspielige Neueinrichtungen aus der Centralisation erwachsen wür den. Höchsten» die Bahnen aus der Gründerzeit betreiben ihren Ankauf durch das Reich. Dieses soll dem Bankerotte nahe Unter nehmungen retten. Statt Vortheile für die Gesammthcit, würden solche nur für die Börsenkreise aus der Centralisirung der Bahnen erwachsen. Für da» Voll sind vielmehr hieraus nur neue Steuern, verdoppelte Matricularbeiträge oder Tariferhöhungen zu be fürchten. Die Deputation warnt entschieden auch vor cinein partiellen Ankauf von Bahnen durch daü Reich. Die preußischen Staats bahnen, die man dem Reiche anbieten will, verzinsen sich jetzt noch nicht zu 4 Proc.; außerdem hat der preußische Staat die nothleidcnde Nordbahn und die Pommersche Centralbahn erworben. Preußens Netz bedarf noch sehr des Ausbaues im Osten. Wie kommt das Reich dazu, die Pflichten Preußens zu erfüllen und eine coloffale Schuldenlast zu 4' - Proc. für Preußen zu verzinsen? Geht aber der Eisenbahnbesitz Preußens auf's Reich über, so liegt die Gefahr nah«, daß die neue Behörde den Güter-Vcrkehr so leitet, daß die an deren Bahnest) bedrängt werden, daß sie sich von selbst zun, An kauf« anbictm. Die Ueberlassung der preußischen Bahnen an'S Reich ist keineswegs ein hochherziges Opfer, sondern für Preußen «in finanziell sehr gutes Geschäft auf Kosten des Reiches, fördert den Einheitsstaat und muß den tiefsten Unmuth der Be völkerung Hervorrufen. Möge man lieber, meint die Deputation, bas Tarifivescn von Seiten de- Reiches revidircn. DaS Reichs-Eiscnbalmamt soll cinc wirksame Controls über alle deutschen Bahnen üben und bei Eon- flikten entscheiden; dann wird eö bald eine Behörde sein, die sich in ihrer hohen, freien Stellung in» Reiche de» allgemeinsten Vertrauens erfreut. Jetzt ist die Zukunft unsicher und die Noth der Eisen- j^nduslrle beruht zum großen Theil darauf, daß nur wenige Bahnen neue Betriebsmittel bestellen. Weiß doch Niemand, was die Zukunft «bringt! Die Deputalicn bat sich jedoch nicht abhalle» lassen, zu empfehlen, auch ferner noch jährlich angemessene Suiuinen ans de» sächsische» Staattzbahnbau zu verwenden. Besonders den 'Vau von Secundärbahnen solle inon iu's Auge fassen. Soll inan diese schmäl oder breitspurig bnucn? Schmalspurige Bahne», w.emt dir ierung, sind billiger herzustellen und auszurüsten, die Betriebs- > Mannschaft zu Dresden über, welche in allen, in den Geschäftskreis Verhältnisse sind auf ihnen günstiger. Aber da» trifft nur bei Secundärbahnen von weniger al» 13 Kilometer Läng« zu. Die Kosten für Umladung von Gütern auf schmalspurigen Bahnen sind wiederum zu groß. Als Kennzeichen von Secundärbahnen nennt die Regierung einen geringeren Verkehr und Beschränkung der Fahrgeschwindigkeit auf 30 Kilometer in der Stunde. Solche Secundärbahnen bestehen schon in Sachsen, nämlich: Wüstenbrand- Lugau, Gaschwitz-Meuselwitz, Hainichen-Noßwein. di« Zweigbahnen von NarSdorf nach Penig und Rochlitz, von Niederschlema nach Schneeberg und endlich die Südlausitzer Bahnen. Diese Bahnen haben sämmtlich nur geringen Verkehr, fahren mit geringerer Ge schwindigkeit, sind aber trotzdem als Hauptbahnen gebaut. Sie decken, mit Ausnahme der Wüstenbrand-Lugauer und der Gaschwitz- Meuselwitzer Bahnen, die Betriebskosten nicht, weil Verkehr, Tarife und Betriebskosten nicht im Einklang stehen. Bezüglich der Süd lausitzer Bahnen dürfte sich, wie die Deputation hofft, ein günstigeres Resultat dann Herausstellen, wenn dieselbm vollendet und einige Jahre im Betriebe sein werden, da es eines solchen Zeitraumes in der Regel bedarf, um an größeren Linien den Verkehr zu entwickeln. Die Schluß-Anträge der Deputation lauten nun, die Staats- Regierung zu ersuchen: «0 eine Elsenbabn von St. Egydien über Lichtenstein. Callnberg und OelSnitz nach St 0 llbelrg, sowie eine Verbindungslinie dieser Bahn mir der Chemnitz« Siiederwürschnlber Eisenbahn bei vuaau und eine kurze Zweigbahn vom Oelönktzer Sammelbahnhofe au» in der Richtung der prosectirten Oelönitz-Hohen- steiner Linir an welche die Schächte der Coneordia- und Kalscrgrube anschliehcn können, auf Staatskosten zu erbauen; b) mit dem Baue der Bahn sobald al» thunlich, jedenfalls aber in der gegenwärtigen Finanzperlode zu beginnen; 0) die hierzu enorderliclzen Mittel auö den verfügbaren Be ständen deö mobilen Staat-Vermögens zu entnehmen; ä) der Staatöregieruna zur Erwägung anheim zu geben: „yd ei sich, um den bcreltö fördernden Werken sobald alS möglich die Füglichkeit zu gewähren, ihre Kohlen per Bahn zu verkrachten, nicht empfehle, zunächst mit dem Bane der Strecke OeiSnitz-Lugau zu beginnen." Diese Bahn würde dem Staate gegen 9'/» Mill. M. kosten, die Kohlcnwerke müßten die VerbÄdungSgeleise mit der Bahn au eigene Kosten tragen; die Bahn soll als Haupt-, nicht Secundärbahn gebaut werden. Einen anderen LandeStheil bedenkt die Deputation mit folgendem Anträge: „Die Regierung zu ermächtigen, seine nolmalspurige, im Unterbau zweigeleisig herzustellende Secundär-Eisenbahn mit Loeomotiv«Betrieb von Gaschwitz nach Plagwltz- Lindenau auf Staatskosten zu erbauen. Dieselbe wird gegen 730,000 M. kosten." Ferner soll die Regierung ermäch tigt werden: «einer, zur Erbauung einer normaispurigen, eln- gkleisigen Secundär-Eisenbahn von Rosse» Im Muldenthaie aufwärts »iS Lichtend erg mit Locomotlven-Brtrlcb. zu bildenden Actlengesellschast die Exproprlatlonö-Befugniß zu ertheilen." Dieselbe Ermächtigung soll zur Expropriation für eine nov malspurige, eingcleisige Secundärbahn von Wilkau nach Kirch - berg ertheilt werden. Der mit gewohnter Sorgfalt ausgearbeitete Eisenbahn-Bericht, au» dem wir im Vorstehenden einen Auszug brachten, ist in allen seinen Theilen unterzeichnet von den Abgeordneten May, Schreck, Hartwig, Kökert, Philipp Starke-Schmölen und Walter. Die drei nationalliberalen Abgeordneten Körner, Kramer und Stauß sind jedoch mit dem Theile, der von dem Neichs-Eisenbahn-Projekt handelt, nicht in allen Punkten einverstanden; sie behalten sich die nähere Darlegung ihrer theil- weise von der Motivirung des Berichts abweichenden Anschauungen für die mündliche Bcrathung vor. Wenn, wie wir hoffen, diese drei Herren zu dem Schluß-Resultate kommen, daß die sächsischen Bahnen nicht verkauft werden sollen und daß die Negierung allen Schritten entgcgenzutretcn habe, die von langer Hand her auf dieses Ziel lossteuern, so wird kein Mensch Etwas dagegen einwenden, wenn sie ihrer Meinung einen selbstständigen Ausdruck verleihen 'Nur ersieht sich das Land, und gewiß in erster Linie ihre Wähler schaft, daß sie auch nicht indirect zu Maßregeln verhelfen, deren Folgenschwere für Sachsen und die Besteuerung seiner Bevölkerung, ihrer Einsicht gewiß nicht verborgen sind. Locale» «nd Sächsisches. — Heute vor 8 Tagen stand S. M. König AlbcrtGevatter. DaS ist an sich bei unscrm König nicht gerade eine Seltenheit, denn gar häufig widerfährt ihm die Ehre, als Taufpathe in's Kirchenbuch eingetragen zu werden. Am vorigen Sonntag aber lag ein gewiß seltenersFall vor. Es war dein Viccfcldivcbel Gebauer im Pionnier- bataillon der 7 Knabe nach einander geboren worden und alle diese sieben kleinen Pionniere sind gesunde, prächtige Burschen. Nacb altem Brauch hebt der Landcsfürst den 7. Sohn aus der Taufe und sorgt wohl auch für seine Erziehung. Außer dem König stand auch noch der Generalmajor v Funke und der Eompagniechcf Pathe. Möge der Täufling seinen hohen Pathcn Ehre machen und. wenn er, wie daü Jedem passirt, scheinbar unübcrstcigliche Hindernisse auf seinem Lebenspfade findet, als muthiger Pionnicr sich seinen Weg bahnen! — Mitthcilung der königl. Waffcrbau-Tirecticm über den gestrigen Wasserstand: In Prag l 1 Uhr Vormittags Mol- ^ dauwafferstand 132 Centn», über Null, seit gestern Früh 31 der erstgenannten Behörde fallenden Angelegenheiten die officielle Bezeichnung: K. Kreishautmannschaft zu Dresden als Genera lcommission für Ablösungen und Gemein heit», theilun'gen führen wird. — Für den Abg. Bamberger, der dieser Tage in Dresden alle BerführungSkünste springen ließ, läuft jetzt eine seltsame Reclame durch die Blätter. Ein Mannheimer Blatt erzählt: „in einer Be-> rathung von Führern der Nationalliberalen sei dieser Tage beschlossen worden, eine etwaige Bewerbung Ludwig Bamberger'S um ein neues Mandat zum Reichstage nicht als Parteiische zu betrachten und der selben keinen Beistand zu leisten." Der Grund liegt nicht etwa in der Gründerthätigkeit Bamberger'S. In dieser Richtung hielt er sich schlauer als Miqucl unsichtbar für die Menge hinter den Couliffen. Vielmehr lassen ihn die Nationalliberalen fallen wegen des politischen Vorlebens des weiland hessischen Accesfisten, auS dem jüngst Berliner Blätter pikante Neminiscenzen in Form von Aussprüchen über Mo narchie im Allgemeinen und über die Familie der Hohenzollern im Besonderen zum Besten gegeben haben. — Herr Wasserbau-Jnspector Weber schreibt unS: Indem Artikel über den „Einsturz der Niesaer Brücke" in der gestrigen Nummer der „Dresdner Nachrichten" ist unter Anderem die Be merkung enthalten, daß „die Vorbereitungen zu Einstellung der Dampfbagger behufs Aushebung eiyeS seitlichen SchifffahrtSkanalS bei der Riesaer Brücke nur säumig getroffen würden". Dies ist unrichtig! Die Auftakelung und Ausrüstung der Dampfbagger ist vielmehr sofort in Angriff genommen worden und wird in der energischsten Weise betrieben, um dieselben zur Ausführung der fraglichen Baggerungsarbeiten zu rechter Zeit zur Verfü gung zu stellen. — Hieran anschließend bemerken wir, daß mit der Anlegung eines Kanal» neben dem bisherigen Flußbett ungesäumt vorgegangen werden soll, um den so dringen» gebotenen Schifffahrts verkehr nicht auf längere Zeit hinaus zu behindern. Man hofft, die neue interimistische Fahrstraße in 3 Wochen herzustellen. Es wird aber auch schon jetzt alles Mögliche gethan, um den Nebelstän den abzuhelfen und man hat auch deshalb eine Dampffähre in Gang gebracht, auf welcher die an der Elb« bei Riesa ankommenhm Per- fonrn nebst ihrem Gepäck auf das jenseitige User und in einem be reitstehenden Zuge auf der Bahn writerbefördert werdm können. Was aber dieHerstellung einer interimistischen Brücke für die Bahn rüge, sowie den Bau einer neuen wirklichen Gitterbrücke anlangt, so soll das Direktorium der Leipzig-Dresdner Eisenbahn bereit» in Un terhandlungen mit der K. Staatsregierung getreten sein, um von derselben eine Unterstützung durch die tüchtigsten und erfahrensten Fachmänner für den Neubau zu erhalten. Der durch den Einsturz der Brücke erwachsene Schaden soll sich übrigens nach einem unge fähren Ueberschlag auf wenigstens 4 Millionen Mark beziffern. — Nachdem bisher die sämmtlichenStaatS-Caflen unbeanstan det „Preußische Banknoten" annehmen durften, schreibt eine Verorvnung unserer gesammten Ministerien vom 24. d. Mt», vor-, daß, da nach einer Bekanntmachung dcS ReichS-BankdirectoriumS vom 18. d. MtS. die Einlösung von Banknoten der Preußischen Bank zu 50, IM und 5M Thlr. vom 15. März 0. ab nur noch in Berlin bei der Reichsbank-Hauptkaffe stattfindet, nunmehr sämmtliche Staatskassen gehalten seien, sich von jetzt an der Annahme von dergleichen Thaler-Noten gänzlich zu enthalten. — Wie bereits in früheren Jahren, so hat auch in diesem der Geflügelzüchterverein und zwar zum 1. Male in den freund lichen Räumen der „Flora" eine Ausstellung veranstaltet. Die aus allen Gauen unseres deutschen Vaterlandes eingesendeten gefiederten Gäste gehören außer verschiedenen Zicrvögeln dem Tauben-und dein Hühnergeschlechte an. Diese aber sind auch in den verschiedenen Nacen, ja oft gar wunderbaren Kreuzungen vertreten. Unter den Hühnern begegnen wir den prachtvollsten Exemplaren der Bramah- putras, Kochinchinesen, Aokahamas rc. Die gar stattlichen und ernst drcinschauenden Herren Hähne sind zwar infolge der üblen Witterung ctivaS heiser geworden, cs hindert sie aber nicht, ihre Stimmen gar kräftig ertönen zu lassen; andcae Sänger (saus oomparaisoo) würden sich entschuldigen. Wa» die Tauben anlangt, so sind dieselben in den reizendsten Formen und Farben vertreten, vom stolzen Kropftäubrich an bis zur zarten Lach- und Turteltaube. DaS ist ein Girren und Zwitschern! und entsteht n eine kleine Differenz, so löst sich diese doch stets auf in der Äebe üßem Spiel. UebrigenS genießen die reich vertretenen Taubcn- äinilien insofern einen großen Vorzug, als dieselben Delle-Etage ogiren, während die Sultane des Hühnervolks mit ihren OdaliSken parterre placirt sind und dadurch die ksuts volöo ebenso vertreten ist, wie die daweo voll'e. gerade wie bei „unsere Leut'" auf dcr Börse sich die dausso und baisse repräsentirt. DaS würde dcr gute König Heinrich lV. sagen, wenn er jetzt diese kolossalen Hühner sehen sollte; er würde seinen Wunsch etwas modisicirt haben, denn in cinein Topfe hat so ein Huhn gewiß keinen Platz. Sowohl für Tauben, als auch für H ü hncr wurden erste und zweite Preise vertheilt. Für Tauben erhielten u. A. erste Preise: I Hromada hier zwei für weiße M'oiitcauban und filbcr- blaue Mövchcn : H. 'Marten in Lehrte zwer für sclnoarzc importirte englische Capdcttrn und rotbe Indianer; A. Senfe.th bicr einen Centnn. Fall. — In Leitmeritz Mittags 12 Ilbr Wassersland 383 für Brieftauben: O SoiwS liier einen für weiße earrn'cke Meocbrn: I Ziickerkandel b:er einen für gelbe ckincmcbe Meschen: L. 82olf Centn», über Null, im weiteren Sinken, pro Stunde 3 Eentim — In Dresden Nachmiltags 6 Mir Wasserstand 322 Eentim, seit Früh 7 Ul>r 14 Eentim. gefallen. — Die bisherige General Commission kür Ablesungen und Gemr>nl:eitstlie>lnng>n wnd vom nächiien Monat Man a!s Bebende aufgelöst. Die Geschäsie derselben geben van da ad in ibrem ganun Umfange «nd für ben Verrich de« ganzrn Landes an die Kreishanpr- hier zwei für schwarze und weiß.' chinesische Mevchen Für Hübner s-.-r schwane dU' iruden: H. aber erste Preise: E. Hecke! hier für gelbe E.-chinckina: H Marlen in Lebtte für rcbbubn'arl iae und O Eechin.blna: E Tu'che v: Ebcmintz n ! Hromada für unxortitte Lrvvo »-orrir; E. dNiger Goldlack. Neck' beme»len wir. da Mane d:e Ausileliuna mit rd'.rm Beu che Beirirdlgnug ansaestnochen bar. Kii'.d in n-.vz.g Pr.:bm> Br.ch'.ii a hier für Han- b.e;>n und ch:c roll»
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