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Dresdner Nachrichten : 17.03.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187603176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-03
- Tag1876-03-17
- Monat1876-03
- Jahr1876
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- Dresdner Nachrichten : 17.03.1876
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Wr>'.'.'U..E MarsiiMotzk iS. >»»»« I, »icrtrljid?. »ch iNa» Lv PI,,» .durch di' M«s» sMar« :» «'ge. i»>Uj«.rr>ln»»«r» luPigk. «-ill„- Lvooo re»l. scir »l, juck,,», ein,«» IVWIer Ma»nlcri»rc i>achj Nch »:c vt,»«<Ilo« VqtDkrdittdltch. 4us»»»>'!«.Nnii»l mr a»>. wirr»: „»ck ^»»>V In Hamdur«. P'r- !>». Gtk», L»I»U,. Valrl, vrcik,,,. tzrauliuit ,. M. — N»L «o,»a !u Brrltn, «>'>»zta. viic». Hamdurg, öraulfu.« M., Mun» Ar». — Vaud» « 0o in 2>a,isfur« a M. — N». '<"»» j„ gd'iuuih. — II,- »,«.Nulilor it o» il> Barl». Tageblatt für Politik, Unterhaltimg «.GeWstsverkehra Druck und Eigenthum der Herausgeber. Lltpsch L Ufichardt in Dresden Verantw. Nedacteur: Frikdr. Got-sche in Dresden. >,.'Är.WL",W ^ti mU«,,»tLu»r. In ^«uiiadt: arotc Itt-Iirr- ^11» ödi» Nachm. 4 NÜr. — Der Raum einer ein- 'I»aIU»e» Pcliltkil, «aiiet IL Pf»'. «iualiandt »I« ««Ile Si P!.,e Eine Garamie Iür »,» „tchslla,!,» Srichci- ven der Jnicraie >«ird nicht gegeten. »ulwärtige «nnoneen» riultrdae ron un» unte» lannien Firmen und Per sonen inierire» wir nur «eaenPrdnumeroi'do» Za bl UNa durch vriri- mnrkc» aber Poslriu»ah. lu»°. .«Ich, Sllten toftrn >d P>,«. I,,lernte iltr »te Montag» . Nummer »der »ach einem Jejilag- dt« Peliltcile 20 PIgc. Kr. 77. Cimmdzwauzigster Jahrgang. Mltredacleur: vr. Li»tt SI«rpF. bür das Feuilleton: Nurimnnn. Dresden» Freitag, 17. März 1876. Pvlitischrs. Dem Austausche von Zärtlichke.len, wie sie zwischen den preu ßischen Elericalen und dem Euttusministcr auSgetauscht werden, vermögen wir beim besten Witten nicht zu folgen. Gestern war es doü in den westfälischen Volksschulen cingesuhrte paritätische Lese buch, heute die Crthcilung des Religionsunterrichtes durch Lehrer, wogegen die Elericalen eifern und geifern. Allen voran dabei Winvthorst-Meppen. Trauriges Schauspiel, einen der begabtesten Männer Deutschlands seine großen Talente der traurigsten Ver irrung deS MenschcngcistcS widmen zu sehen: der Knechtung des Volkes unter Roms Gebot! Wenn die preußische Negierung kein Lesebuch in den Volksschulen duldet, in welchem Luther der katho lischen Jugend als Ungeheuer dargcstellt wird, thut sie da etwa mehr als ihre Schuldigkeit? Windthorst macht sich'S begucm, er er klärt Alles für „Lüge", was die Geschichte beispielsweise über Tctzcl und seinen Ablaßhandel erzähle, für Lüge, daß dieser fromme römische Ge' chäftSmonn in allen Kirchen, auf allen Altären seinen großen Kasten aufgestellt mit der Inschrift: „Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele auö dem Fegefeuer in den Himmel springt," für Lüge, daß er auch eine Geldtaxe für noch nicht begangene Sün den gehabt und nach dieser Ablaß für die Zukunft crtheilt habe. Durch welche Urkunden und Beweise alle diese geschichtlichen Wahr heiten entkräftet werden sollen, verschwieg Herr Windthorst. Kein Zweifel ist daran erlaubt, daß den Elericalen cs nicht um die sitt lich-religiöse Ausbildung der Jugend, sondern um die Herrschaft über die Schule zu thun ist. Tie Schule ist der Preis ihrer Be mühungen. Sie betrachteten die Schule immer als das rechtmäßige Eigenthum der Kirche. Ur. Falk erfüllt daher nur eine Pflicht der Sclbsterhaltung des Staates, wenn er den zornigen Clericalen zu ruft: Sie werden die Schule niemals erhalten! Der Staat gäbe sich selbst auf, welcher in den Volksschulen zu lehren gestattete, waü der Papst aussprach, daß die Religionsfreiheit eine schwere Sünde, Gewissensfreiheit zu verurtheilen und UnterrichtSfreiheit verdamm- lich sei. Lei dieser Abwehr clericaler Uebcrgriffe inS Schulgebict wird Minister Falk auf die freudige Zustimmung aller selbstständigen Männer auch Nicht-PrcußenS rechnen dürfen. Die positiven Leist ungen Falk'S für die preußische Volksschule stehen fast alle noch zu erwarten. Mancher Lehrer Preußens, der vr. Falk als „Schul- hciland" begrüßte, sieht seht ein, daß er die demselben zu Gebote stehenden Mittel, die Volksschule zu heben, überschätzte. Nicht nur ist die materielle Lage der Lehrer im Staate der Intelligenz eine be schämende, sondern man fürchtet auch mit guten, Grunde, daß ihm die Kraft abgehen wird, die preußische Volksschule ihrer hohen Eulturaufgabc näher zu rücken. An der Pflege jenes falschen Pa triotismus, dem Eroberung fremder Provinzen als erhabenstes Ziel eines Fürsten gilt, wird es auch in Zukunft nicht fehlen. Für jene Eultur jedoch, welche die Vaterlandsliebe kräftigt, indem sie an den Gcoßthatcn der ersten deutschen Geister das KindcSgcmülh ent flammt, indem sic allgemein menschlich veredelnd, nicht corporal- maßig drillend am Kindeshcrzen arbeitet, wird l)r. Falk wenig zu thun vermögen. Ten französischen Kammern hat das Ministerium sein Pro gramm vorgelegt. Darin heißt cs: Mehr als jede andere Ncgie- rungSsorm habe die Republik cS nöthig, sich aus die geheiligten Ge- setze der Religion und der Moral, der Familie und deS Eigcnthumö zu stützen. Besonders hcrvorgehoben wird, daß die Republik jedes lriegerische Abenteuer vermeiden werde; die Beziehungen mit den auswärtigen Regierungen seien gut; die zur Herbeiführung des Friedens im Orient gemachten Anstrengungen ließen ein günstiges Resultat hoffen Besondere Beachtung verdient, daß Mac Mahon eine Revision deS Gesetzes über den höheren Unterricht, wodurch den Elericalen die Gründung von Universitäten crmöglicht wurde, zu verheißen sich gezwungen sieht. Eine gemäßigte, besonnene Ent wickelung der Dinge in der 2. Kammer ist durch die Zusammen setzung des Senates verbürgt Der Senat kann im Verein mit dem Präsidenten Mac Mahon die 2. Kammer auflösen. Im Senate aber haben die Eonscrvativen. wie sich bei vcn Präsidentenwahlen ergab, die unzweifelhafte Mehrheit. Hieraus crgicbt sich, daß Gainb tta, wenn er den Republikanern Maßhalten predigt, nicht nur "ernünstig, sondern auch klug verfahrt. Der Tiroler Landtag wurde „wegen pflichtwidrigen Benehmens" olos geschlossen, nicht aufgelöst Das letztere hofften die Elcricalen. Zn diesem Falle hatten Neuwahlen ausgeschrieben werden müssen, die obendrein in die schöne Jahreszeit gefallen wären, wo cs auch dem Tiroler Bauer nicht schwer wird, den Wandcrstab zu ergreifen, um da und dort den Vorträgen eines in schwarzen Artikeln reisen den Prädikanten zu lauschen. So hoffte man, wie die „N. Ztg." schreibt, Gelegenheit zu finden, eine neue wunderthätige Agitation in Scene zu setzen, von der man sich die besten Erfolge um so eher versprach, als die Liberalen Tirols in derlei Dingen weit hinter den Ullramoirtancn Zurückbleiben. Während es die letzteren, Grafen, Barone und Prälaten, nicht verschmähen, mit dem simplen Bauers mann, dem Hirten und Senner, zu verkehren, wie mit ihresgleichen, wahrend sic seine Sprache sprechen, seinen Wünschen und Bedürf nissen eisi Ohr leihen, oder doch sich so anstcllcn, pflegen die Libera len, Advocaten, Beamte, Professoren u. dergl. sich auf ihre Kreise zurückzuziehen und den „vornehmen Herrn" zu spielen. Kein Wun der, daß der naive Sohn der Berge sich mehr hingezogcn fühlt zu jenen Männern, die seinen Traditionen, seinem Wesen und Denken Rechnung tragen und eS recht schön findet an so großen Herren, so menschlich mit dem armen Teufel zu sprechen. Wäre es also heute zu Neuwahlen gekommen, so würde —daS gestehen alle Landes kundigen ein — das Resultat kein anderes gewesen sein, als daß dieselbe Partei, die sich von ihrem Trotze zu den jüngsten Skandalen! hinreißen ließ, abermals die Oberhand gewonnen nnd sich dann ^ noch hochmüthiger gebcrdet hätte. Der 'Minister deS Innern, von j Lasser, selbst Tiroler und lange Zeit Statthalter dieses Landes kennt diese Verhältnisse und regieren kann man im Lande auch ohne > — La » dtag. In Schlußberathung nahm die 2. Kamincr Landtag; daö Einzige, was darunter leidet, ist die Landescultur.st/sicrn ohne Icceerbedli^e Debatte vn, Gesetzentwurf über die «r,,.. > LandeS-Immobillar-BrandvcriicherungSanstait mit den vvn der -tzae Tiroler Lauern "erden aber >ust in diesem Punkte empfind-.beschlossenen 'Abänderungen, nebst mehreren vom Abg. lichcr sein handelt. weil cs sich da wirklich um ihre materiellen Interessen LocalcS und Sächsisches. — Den Mitgliedern der 2. Kammer ist gestern der vom Abg. Kirbach mit bekannter Gründlichkeit verfaßte Bericht über die Ein kommensteuer zugcgangen. Derselbe wird die Kammer nächste Woche beschäftigen. Lebhafte Debatten stehen bevor. — lieber die Verhandlungen der Regierung mit den Mit gliedern der Finanzdcputationcn beider Kammern bezüglich Ankaufs der Leipzig-Dresdener Bahn durch den Staat, wird begreif licherweise äußerstes Stillschweigen beobachtet. Wir sehen uns daher auch nur aus die Wiedergabe des Gerüchts bcschränlt, daß die Finanzdcputationcn gestern das Gesuch der Gesellschaftsorgane der Leipzig-Dresdner Bahn — abgclehnt haben sollen, weil die Forderung zu hoch sei. Inwiefern dieses Gerücht sich be stätigt, ist abzuwartcir und wir übernehmen für dasselbe keinerlei Gewähr. Die Forderung stieß wegen ihrer Höhe schon vor der gestrigen Sitzung auf große Bedenken. Man ver langte den Umtausch der Acticn gegen eine Rente von 30 Mark. Weitere Bedingungen waren die Ucbcrnahme sämmtlichcr bis zum Tage der thatsächlichen Uebernahme begründeten Verbindlichkeiten der Bahn, namentlich auch die Anerkennung dcsNechimngrabschlusseü auf den 31. Deccmber v. I., die Wahrung der Rechte des Personals an dem Untcrstütznngöfond und die Bewilligung der Anstellungs bedingungen der Staatsbahn an das Personal der Leipzig-Dresdner Bahn, soweit sie günstiger seien als die der letzteren Bahn. DieRe- gierung will sämmtliche Aktiven (einschließlich des Reservefonds, der 3 Mill. Ai. beträgt) und Passiven übernehmen und zwar zurück- datirt vom 1. Januar 1876, so daß alle Einnahmen und Ausgaben (darunter die Folgen des Niesaer Brückeneinsturzes) dem Staate zu- kämcn. DaSGegengcbot der Regierung geht auf 27 M. für dicActie in 3proccntigcn Nentcnschcinen im Nominalwerth von je 300 M. Die Sache steht hiernach so, daß für die Actic der Leipzig-Dresdner Bahn ein CourSwerth von 630 M. in StaatSrcnte angeboren wird, während die Gesellschaft einen EourL von 700 verlangt. Eine Rente von 10 Procent wäre zwar weniger, als 12 Procent — auf ziemlich soviel haben sich in den letzten 6 Jahren die Linien der Leipzig-Dresdner Bahn im Durchschnitt rentirt; aber eine ;ehn- procentige Rente ist in der nächsten Zeit nicht mehr zu erwarten, da die neuen Linien dieser Gesellschaft sich gar nicht sehr rentiren. Nicsa-Elstcrwerda verzinst sich nicht sonderlich, Frciberg-Mulde ist eine Sackbahn und die Fortsetzung nach Böhmen ungewiß und — wenn gebaut — nicht sehr rentabel; Nicsa-Lommatzsch-Nossen ist gar erst im Bau begriffen und kann auch nicht viel bringen. Die Strecke Borsdorf-Meißen hat sich ja bis jetzt nrch nicht zu 4Procent verzinst. Lange wird die Ungewißheit über den Ankauf der Bahn nicht dauern. Der gestrigen Sitzung, welche sich bis in die späten Rachmittagsstunden ansdchnte, wohnten die Minister v. Friesen und v. Nostitz bei. — Am 11., 13. und l4. d. fanden im hiesigen Gymnasium zum heiligen Kreuz unter Vorsitz des Rectors, Professor 0r. Hultsch, die Maturitätsprüfungen mit 41 Schülern und 1 Auswärtigen statt. Das Neifczeugniß konnte Allen ertheilt wer den; 2 Abiturienten erhielten die Eensur l und 6 die Id. Mit Aus nahme von Zweien, die für sittliches Verhalten die II erhielten, ward allen Anderen die I ertheilt.— Am Vttzthum'schen Gymnasium wurde allen 17 Abiturienten, die sich der Prüfung unterzogen, das Neifczeugniß ertheilt. Der Prüfung wohnte außer dem Administrator, Obersthofmarschall Graf Vitzthum, als Vertreter des Königs GeheimerNalh I)r. Fellcr bei. Als PrünfnngSeommissar fungirte Rector Ziel. — 'Nachdem nun das Wasser der Elbe zum großen Theil wie der in die Ufer getreten ist, laßt sich auch der Schaden übersehen, welchen dasselbe in den Garten, Feldern und Wiesen angcrichtct hat. Derselbe ist zum Theil sehr erheblich; während auf einer Stelle, auf einem Felde oder Wiese Alles verschlammt oder versandet ist, hat daS Wasser an anderen Stellen wieder tiefe Löcher gerissen und die gute Ackererde mit fortgenommcn. Nicht allein Gartcnzäune und Einfriedigungen hat der Strom mit fortgcnommen, sondern sogar feste steinerne Gartenmauern umgcstürzt und die Steine davon große Strecken fortgcrollt. Auf einigen Wiesen, besonders in Obcr- Nathcn, wo der Strom während des Eisganges bereits ausgetreten war, haben die Eisschollen tiefe Ackerfurchen cingcrissen, theilweise den Nasen förmlich abgcschält. — Wiederum hat vor Kurzem ein hiesiger Geschäftsmann mit Hinterlassung vieler Schulden unserer Stadt den Rücken gekehrt und ist so zu sagen durchgcbrannt. ES ist dies der Kaufmann und Bunt papierfabrikant Bcnemann. Wie wir hören, ist er von hier aus zu nächst nach Prag abgedampst und hat vorher noch mehrere Außen stände eine- seiner Freunde ohne dessen Lorwissen rincassirt und mitgenommen, worüber bereits Anzeige bei der König!. Staats anwaltschaft vorliegen soll. — Wie uns ans sicherer Quelle mitgethcilt wird, ist gestern Mittag der hiesige Bankier Qucllmalz auf der hiesigen Börse von einigen DetcctivcS verhaftet worden. In Betreff der Veranlassung l dazu verweisen wir auf eine Notiz in unserem gestrigen Blatte. — In Eamcnz befindet sich seit einigen Tagen ein unbekann ter geisteskranker Mann von übcrmitteler Statur, mit dunkelblon dem Haar, rothcm Schnurrbart, goldncr Brille, ausgehender 30rr. i dessen Leibwäsche 1'. X. lateinisch gestickt ist. in Verwabrung, aus p,c,elke„ siccben mit kränkeln, oder gae i,ict-k ionkomme». lo welchem durchaus keine Auskunft über seine Persönlichkeit heraus- d e 01'Oie» Bäume kann ckemo kaslctzen. wie koriacS Jakr klc zubrinqcn ist. Sollte einer unserer Leser über diese Person Aus- Akornkäume an ker Weikcug. welPe ein i>iiekliä>'s!äktcr Baegcr kunst > geben im Stande sein, so möge er sich gefälligst an die im Bearikk. mit Amtshauptmannschast in Eamenz wenden 'keinem KoikwäacOM» von ker A'l'lakk ans :',k.r klc hiesige Grabl zur ictzigcn Bcratpung gestellten Anträgen gegen eine Stimme an. — I» 'der 1. Kammer, die vorgestern eine kurze Sitzung dielt, würben in Ueberclnsliiniiiung mit den Beschlüssen der r. Kammer niedrere Positionen dcS AuSgabcbukgetd bewilligt, darunter zur Vollendung der Neubauten und inneren Ausstattung der bdbcrcn Gewerbeschule zu Chemnitz. D.cie Summe soll jedoch, dem von ker Kammer angenommenen Grundsatz zufolge, nicht in das ausjcrcrdcntlichc. sondern in daS ordentliche Budget eingestellt werden. — Aus Antrag dcd Pro fessor Or. Fricke würbe eine Petition eines gewissen Kle in i ch in Dresden aut Aushebung tco 8 6 des VolköichulgeletzcS, betreffend den contcisionellcn Unterricht, nicht aut sich beruhen gelassen, sondern wegen der in derselben enthaltenen Schmähun gen der positiven Religio» für unzulässig erklärt. Eine andere Petition KlemichS um Ein'ührnng deS allgemeinen Wahlrechts bei den Landtagswahlcn wurde einfach abgclehnt. Dagegen wurde eine Petition tcö Stadtrathö und der Stadtverordneten zu Ros-wein, in welcher gebeten wird, ein Landgericht dahin zu verlegen, der Rcgierungzur Kenntnis; überwiesen. — Ocflentliche«:ttzung brr Stadtverordne ten, den 15. März c. unter Vorsitz des Hr». Ho'rath A cker- mcrnn und Milanweienheit des ssrn. Stadtraih Teucher. Cö handelte sich zumeist nur um Bewilligungen von nicht be deutenden Summen, die der Rath iür DaS und Jcneö fordert und welche der Finanzausschuß sämmtlich empfahl, so daß die TagkSorcnnna schnell erledigt werten konnte. Doch die Schien« Heu dcrNedieligkclt, die sich olt ganz unerwartet da öffnen, wo man eö gar nicht iür möglich halten sollte, wurden auch heute mehrfach aufgezogen und z. Epp über die Anbringung eines Ab ortes und verschiedene bauliche Veränderungen in einer Schule mit einem Umstand besprochen, der hier umsomehr zwecklos er schien, aiü erstens Niemand einen bestimmten »Antrag stellte und andererseits cS sich ciniach darum handelte, die posiulirteSumme zu bewilligen. waS auch schließlich nach langem Reden ebenso geschah, aiS ob gar nicht geredet worden wäre. In der drei st ünbigcn Sitzung wurden dem Stadtratb nach de» Gutachten deS Finanzausschusses bewilligt: VOM Mark für den Ausbau der Ncuitättcr GaSlabrik und den Neubau der GaStabrit; VVUi Mark zur Verbindung einer Anzahl Cntrobrstränge der neuen Wasserleitung mit den benachbarten Hauptrrhr.n; 4IN Mark iür Zuleitung tco WasscrS in die l. Gemeindeichule; >824 Mark zur Errichtung einer Eiemcntarklasse und Anstellung einer neuen Lehrkraft an der X. BezirlSschule; 5V53 Mark aiü Berechnungo- gcld iür die Corrcction der Fußwege an der Bautznerlirasc. Mit der Errichtung einer Feuerwache im Gewandhaus erklärt man sich einverstanden und bittet dabei den Stadtraih, bei 'Neuorgani sation der Feuerwehr eine de» Stadtbezirken entsprechendere Verthcilung ker Feuerwachen clutreten zu lassen; genchwigt auch, Vas; daö Gesuch der dcidcn Slitstädter Logen um Erlaß vcn KaufSabgabe» bezüglich dcö Logengruntstückrs Ostraallcc Nr. r>. berücksichtigt wird. Die vom Collegium beantragte Vermehrung der diesseitigen Mitglicdcrzahl des ständigen gemischten Aus schusses für öffentliche Gesundheitspflege ist vom Skattrathe ad- gclchut worden, wovon man unter dem „Ausdruck deS Bedauerns" Kcnnrnlß nimmt und cS bet der bctr. Mirlhcilung dev Stayt- rathS und b.m „Bedauern" bewenden läßt. Schließlich gitbt man dem Stadtrathe zur Erwägung anheim, ob cS nicht zweck mäßig sei, ein alle siraßcnpolizcllichcn Vorschritten umfassendes Regulativ in Gcmcinjchast mit der kgl.Polizcidirection zu erlassen. In Anbetracht der vorgerückten Zeit ward ein aiö dringend ein- gcbrachter Antrag auf die nächste Tagesordnung gesetzt. Ende 10 Uhr: folgte geheime Sitzung. — Der Gewcrbcvcrcin hielt am 15. d. M. statt eines Stiftungsfestes einen sehr zahlreich besuchten Famlllcnähend ab. Daö Programm füllten „Fcstouvcrtl.rc" von Lassen, „Ungarische Tänze. Sir. 5 nnd 6", von BrahmS, „StcucrmcmMlcv und Matrosenchor" auö Wagner'S „Holländer", „FricassirtcS Trom- vctcn-O.niutctt", von der Mannsicldt'lchcn Capelle In bekannter Vorzüglichkeit epecntirt, unv Sololiedcr von VereinS-Mikgliedern mit verdientem Beifall vorgctragcn. Besonders gefiel her ge milchte Choc dcö Allgemeine» Turnvereins (Dirigent: Herr Lehrer Busch). Dem Comitce gebührt für die Ausstattung tqr diesjährigen Famllicnabente der beste Dank dcö Vereins. Am 31. März beabsichtigen die SängcrdcöAUgemeinen Turnvereins im Gcwcrbehansc ein Conccrt zum Besten der Waperealainitojen zu geben. wobei unter Anderem auch Anacker'ö „Bcrgmannsgrnh" wieder zur Anisiihrnng kommen wird. — Zu Ebrcn dcö 25-jäbrIae» Dienstjubiläums dcö Director der Sächs.-Böhm. DampsichiffiahnS Gesellschaft Herrn Hvnack hatten sämmtliche im Dienst befindliche Schiffe, wie auch daS DlrcctionSgcbäudc vorgestern a» der Terrasse geflaggt. Bei dem Passircn dcö LoscbwitzcrHcnenSwurde» dievorbciiabreudcn Schiffe der Gesellschaft durch Böllerschüsse begrüßt. Eine Deputation ker Beamten übergab trüb Herrn Hönack in seiner aui der Schukgut- straßc gelegenen Wohnung ein Ehrengeschenk, bestehend auS einem silberne» Pokal. Der Kopf desselben lat au seiner Außenseite vicr Weinreben, welche am Anfänge dcö Halles an Weintrauben ain'chlicßcn. Die zwischen len Weinreben liegenden vier glatten Flächen waren mit dem Gott Neptun mit der Gabel, mit einem verschlungenen Sinker und mit der Umschrift „IO. März 1851 — 10. März >870", sowie mit der Umschrift „Herrn GullavHönack, Director der Sächs.-Böhm. Dampfschllsfahrlö.GcscUschasr, gewid met von den Beamten der Gesellschaft" siuincick' geschmückt. — Die U ebe ri ührn n g der F a l keu st ra ß e über die Eisrnbah» schreitet sehr langsam vorwärts, trotzdem man jetzt biö zum AuSgang dcö Streites mit dem Besitzer des Eckhauses der ivalkcn- iinb Fcidschiößchcnsiraßr eine provisorische Mauer er richtet hat, und mit der Verfüllung auch so ziemlich fertig ist. Ader waö noch weit mehr zu rügen is', daS Ist die Langsamkeit, mit der man städtiichrr SeitS mit ker Verbreiterung deS kurzen Stückes der Faikenstraße von ker Biückc ab bis zum Felki'chlöß chcn voracl'k. Bereits Anfang vorigen HerbitcS wurde der Bau und die Banslimmc von den Stadtverordneten genehmigt und eS lag also durchaus nichts mehr vor, mit dem Bau vorwärts zu gehen, grade letzt, wo teö Brückenbaues wegcn die Straße so wie so gesperrt ll'i. Ader nach alter Erfahrung, analog anderer Baute». muß nun erst die Brücke fertig werden und kann die Straße noch einmal gesperrt wegen der Verbreite rung. Wollte man sich auch hierüber beruhigen, so bleibt eS aber geratezn unverantwortlich, daß die eine Reibe der schönen, kräftigen Kastanicud iuiiie noch nicht versetzt wurde. Daö konnte bereits vorige» Hnkst oder in der jetzt günstigen Zeit geschehen, da wartet man gewiß wieder bis zum Lemmcr. wo kann > > I8U iE 1 !, Ii>L! 't Ml .!
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