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Dresdner Nachrichten : 07.01.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187701071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 5-6 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-01
- Tag1877-01-07
- Monat1877-01
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.01.1877
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«r 7 Wn»«l.»iu«meri« >a W,c. »u»l,,e 32000 ikjvl. tzllr die Rltck«abe «I»,e> laudier Manulerivie «acht sich die Nedaction »tchl »ardlndUch. Jflltlatkn-Unnol,«« «,». nän«!«»»«««»«, Li» »»«laatvLambur». >«>. u,i.7vie». rnvu», «asrl, «»cviau. tzranksurt a. M. — »u».M«ß, in ivertitt, Leiptta. Wian. Hamburg, granksurt a. M., Mün- che«. — Daube » v». t« granlsurt a. Li. — Ur.v«,»« t» tl!,c,»»iv — La,»», Hin-, »uliier » 0». in Par,». » «j«» M '»7 I? Ssmst««» 7. J«»»«r. W Tageklatt für Politik, Unterhaltung, Heschil Börsenbericht und Kremdenkiste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepslh L Ntichardt in Dresden. Verantw. 9ledacteur: Fr. Gütdsche in Dresden. XXII. Jahrgang. Ä«str«l» «erde» Matten» «trade 1» di» «ld.» Uhr »ggenimmin, Lvnnt»,» dia Mttta,» t»Ui,r. In Neustadt: »rode Ni«»«,. I«sse » di» Nachm.<i Ubr. — Der Raum einer rta» ivalttgln Prliltetle kaiirt IL Psge. Eiugriondt dt« Zetle na PM. t-iue iSarinti» siir da» »aMUta,t,«<kricheine,r dkl Lnscrat« wird „tcht De»rbe». »udwtirtige »nnonc»!,- vtuilraLc von >,«» nnde- kannlenFiruicu niid Pe>- tvnen iiiictitc» mir >iur gkaru Drauumer»»»«- ^«t»lun« dura, Ärirs» marken oder Po>iein»ah- Innq. Acht Sitbcii tonen 15 Ps„k. Anieratc tue die nitoiltagd-Äummer oder nach einem tzksiiag« die Pelil^eUe »Ü P>„e. Mitredacteur: vr Lnill Itz1«r«x. Für das Feuilleton: Uurtin»»»»«. Dresden, 1877. Reuestr Telegramme »er „Dresdner Nachrichten." Wien, 5. Januar, Abends. Die „Politische Correspondenz" meldet telegraphisch aus Konstantinopel: Das vom Großvezier Savfet Pascha in der gestrigen Conferenz verlesene Exposü betont namentlich die Unmöglichkeit der Annahme der Einsetzung einer in ternationalen Commission', der Bildung einer gemischten Gendar merie und de- für die Ernennung von Vali's in den aufständischen Provinzen vorgeschlagenen Modus. Nach der Erklärung Savfet Paschas enspann sich eine Discussion über die Vorschläge der Mächte, die jedoch nicht in offizieller Form, sondern im ConvcrsationSton ge führt wurde. Konstantinopel, 5,. Januar. Wie das der Negierung nahe stehende Journal „Vakit" wissen will, ist in dem gestrigen außerordentlichen türkischen Ministerrathe beschlossen worden, die von der Pforte gemachten Gegenvorschläge aufrecht zu erhalten und die meisten Punkte desConferenzprogrammS unter Hinweis auf daS Bijaletgesetz und die Verfassung abzulehnen. Das Blatt meint, die ser Beschluß der Pforte werde die Bevollmächtigten möglicherweise veranlassen, von Konstantinopel abzureisen, indeß halte die Pforte an der Hoffnung fest, daß Europa Neutralität beobachte und daß eü sich eventuell nur um einen Zweikampf zwischen der Türkei und Rußland handeln würde. Konstantinopel. 5. Januar. Gutem Vernehmen nach werden die Bevollmächtigten der Mächte die unter sich vereinbarte Antwort auf das an, Donnerstag verlesene türkische Memorandum am Montag überreichen. London, ö. Januar, Abends. Nach einer Meldung der amtlichen „Gazette" aus Teheran wird für Persien eine HungerS- rwth befürchtet, uvd ist deshalb die Ausfuhr von Getreide aus Buscheir und anderen Häfen des persischen Meerbusens verboten worden. Lv«le« au» Sächsische«. — Der Stadtrath macht bekannt.1 daß am erhobene Recherchen sich VIe Wahrheit der in unserem Blatte befindlich gewesenen Mittheilung bestätigt, wornach «nitormirte Rathöbeamtc zu Gunsten des lir.Minckwitz Stimmen und Unterschrit ten gesammelt haben. Der Stadtrath hat die vetheiligten Beamten zur Verantwortung gezogen und mit einem Verweise belegt. Nicht so streng scheint der Rath gegen dasjenige Rath». Mitglied vorzugeben, das zw« keine Uniform trägt, aber zur «ammlung von Unterschritten für seinen mecklenburgischen Par teigenossen in viel hervorragenderem Matze mitgewirkt bat, aiö die zwei armen Subalternen. — Der bekannte Sanökrttforscher. Professor Herrinan „ Brockbaus in Leipzig ist am Freitag Vormittag, 71 Jahre alt, an Lungenentzündung gestorbcn. — Herr Gen eralstaatSa nwalt vr. v. Schwarze legte vorgestern Abend in, Saale dcS hiesigen Ballhauses vor de», Bezirksverein rechts der Elbe und massenhaft erschienene» Gästen »eine Stellung vel den Rclchötagsa, beiten der letzten Ses sion und seine politische Gesinnung bar,-ohne damit, wie er be tonte, eine Wahlrede oder ein Program», zu bieten. Der Vor sitzende des Vereins. Herr Major von Unger, präsidirte. Die maßvolle und logisch gegliederte Rede, die überall den nach allen Selten hin die Rechte abwägenden, scharfichenkcn Mann zeigte, der sich, so welt dies möglich, übed den innen der Par teien hält, sand außerordentlichen Beifall und ward zu wieder holten Male» von lebhaften Bravos unterbrochen. Das Streben nir den inneren Ausbau des nach außen befestigten deutschen Reiches beseelt ihn lebhalt. Wir sind aber im Reiche noch nicht w weit, daß wir stricte nur nach bestimmtem Prinzipc hanteln kennten; wir können Nichts zun, Prinzip erheben, was sür Ein zelne der Untergang sei» würbe. Die Theorie muß wcici'en, wenn das praktische Bedürfnis, gebietet, sic würde allein nur zu jener Gleichmacherei führen, unter der alles Leben erstirbt. Die Eigen art einer Lanbcölnstitutiou müsse auch dem Reiche gegenüber Gel tung erhalte». wenn sic g,tt sei und nicht andere Reichstbeile schäbige; so seien in bi: Reichöiustizgcsctze ein großer Tbcil sächs. 'llcchtc übcrgegangen. Bei dem Festhalten an Kaiser und Reich »,ü,se die einzelne Parteistcliung in bcn Hintergrund treten: das Prüfungorccht, fern von prinzipieller Opposition. aber gewahrt werbe». Redner motivirt seine Zustimmung zu dem Comproiiiifs und seine Stellung zu der Eiscnvahmrage (er ist gegen Uebergang an bas Reich), Gewerbeordnung, Reiorm der sozialen Fragen, LehrlingSwesen, tzontractbruch, Schöffengerichte, »nd legt in geist voller Weise über all' die Punkte dieselben Ansichten dar, die wir in diesen Blättern so viel vertreten haben. Am Schluß der Rede, nach minutenlangem Beifall, forderte der Vorsitzende die Versamm lung aus, zu», Zeichen der Achtung und Dankbarkeit dem gcebr- tcn Redner gegenüber sich von den Plätzen zu erhebe», was sofort geschah. Etne Frage warb an Herrn vr. v. Schwarze von keiner Seite gerichtet und so die Versammlung geschlossen. — AuS de», 2.7. Wahlkreis c. Vor einiger Zeit wurde in einem Leitartikel Ihres Blattes der Wunsch ausgesprochen, wissen zu mögen, oh und wie der ReichstagSabgeordnete Krause Le» Voigtländlschcn Wählern gegenüber sich bezüglich seiner Hal tung in der die Wanbcriager u. s. w. betreffenden Pctitionoirage rechtfertigen würde- In einer in Oeiönitz I. B. vor einige», Wochen abgcbaltencn Versammlung der nationallibcralcn Partei betonte Herr Krause. daß er namentlich deshalb gegen die be kannte Petition gestimmt habe, weil er eS mit den Prinzipien der Gewcrbcirciyelt nicht vereinbaren könne, für einzelne Erwcrbö- zweige besondere Beschränkungen »nd erneute, bisher glücklicher weise beseitigt gewesene Polizeiaufsicht zu schaffen. DaS klingt nun freilich zunächst sehr annehmbar; aber die persönliche Frei heit t», Gcbabrcn vcS Einzelne» bars im geordneten Staatöiebcn nur so weit geben, als hierdurch nicht die Gesammtbelt oder ein Tbeil derselben tm Erwerb, beziehentlich im allgemeinen Wohl befinden gestört oder venachtheiligtwlrb; insbesondere dürfen die Dampf- und Nlcht-Dainpfgcsctze dem Schwindel und dem Betrüge nicht neue Schlenßen zur Schädigung des Publikums eröffnen. Keinesfalls aber darf man «in des zweiselhatten Prinzipcs der Freiheit willen zurückschreckcn. die bessernde und mäßigende Hand da anzulegen. wo ein geschaffenes Gesetz vorher „«geahnte Miß- stände erzeugt bat, wie sie z. B. beim Lehrlingswesen und In Folge denen bet unseren jüngere», tbeilweise unfertigen Handwer kern, sowie in den wandernde» Lagern schlechtester Erzeugnisse z» Lage trete». Während nun der Abgeordnete Krame bezüglich der vorerwähnten Frage mit offenem Visir »einen Wählern gegrn- übertrat, vermied er in der Eisen bahn frage eine bestimmte Erklärung, tm Bewußtsein wohl, daß hier ein kltzlicher Punkt zur Vorsicht mahnt, u», nicht sonst sür im. Begeisterte ab trünnig zu machen. Dcöbaib wurde zur Bcrubigung der Ge- müther mitgctbeilt, daß. so viel ihn» aus bester berliner Quelle bekannt sei, vaö RrlchSrisenbahnproicct vollständig beiqelegt und womöglich ans Nimmerwiedersehen eingeschlafc», wäre. Wollte Gott, eö wäre so; wir brauchten bann Nichts mehr für die Ver ringerungen der sächsisclx:» Staatoeiunalmri, und hiernächst sür unseren eigenen ftcuerzablcntcn Säckel aus diesem Grunde zu beiürchten. AVer wer traut Den»? wte leicht kann Innerhalb der Wahlperiode nicht diese Angelcaenbelt wieder auis Tapet oder gar zum AuStrag kommen ? Darum ist cö unabweisbar Pflicht der Wähler, in solchen Eardinaltragei, sich seiner Abgeordneten bestimmt zn versichern und keinem Eandidatcn die Stimme zu geben, der hierüber nicht bestimmte Erkiämngen abgegeben bat. Viele werden das anläßlich der lctztlährtgen und allernenften Wirksamkeit der nationalliberalen Partei, welcher besonnene Männer mehr und mehr bcn Rücken wenden, da ein „Halt " drin gend geboten ist, von selbst thun: aber für Manche bedarf cb einer Erinnerung „nd Mahnung zur Vorsicht, die hiermit aus gesprochen sei. - Meteorologische Notizen und Andeutung des Witter ungögangeS. Die Veränderlichkeit der Temperatur irgend eines Ortes besteht nicht in de», täglichen Schwanken derselben, z. B. nicht in tem Nnterichicv zwischen niedriger Temperatur unmittelbar vor Sonnenaufgang und hoher Temperatur Nachmittags gegen 1 Ubr. denn diese Veränderung geschieht normal. sondern es besteht die Veränder lichkeit im unregelmäßigen Gange bet Wärme-Zunahme und Wärme-Abnahme innerhalb eines Tages oder im Verlause des Jahres. Wenn man den normalen Gang der Wärme für einen Ort erforschen will, so muß man aus den BcobachtungSresuitaten einer längere» Reih.' von Jahren den wärmsten und den kältesten Tag dcS JabrcS berechnen und nun sowohl die Wärme- iunahmc als auch die Wärme-Abnahme gleichmäßig auf die auselnanbcr- solgenden Tage vettheilen. Aus diese Welse erhält man die nor male mittlere Temperatur für jeden Tag des Jahres. Die Größe der Abweichung der beobachteten Temperatur von der berech neten normalen, begründet die Größe der Verändert»chkrit der Temperatur sür diesen Ort in Betracht des jährlichen Tempcra- tnrgangrs. I» ähnlicher Weise hat man ans vieljährige» Be obachtungen tür jeden Tag die Zeiten der höchsten und niedrig sten Temperatur zu ermitteln und dann eine gleichmäßige Zu- „nd Abnahme zu bestimmen. Die Abweichung der beobachteten von der berechneten Temperatur ergiebt die Veränderlichkeit in Betracht des Wärmeganges innerhalb dcS TagcS. — Indieser Woche wirb zunächst großeiitbellü bewötttcr Himmel statthabcn. van» werden Niederschläge. Rege», und Schnee erfolgen und hicraus wirb die Temperatur sich erniedrigen. Uaromotrius. - I» dem Hause 47 der hteliae« Loulienstrnßv starb vor einiger Zeit kessen Besitzerin. eine wohlhabende Dame. weiche auswärtige Verwandte zn Ihren Erben vinterlasseii batik. Die Eine dieser Letzteren tau, vor Weihnachten ,mcl> Dresden. um das ihr zugcfalleiie Hausgruiivstuck zu übernehmen. Sie begab sich nun zu bcn sämmtiichcli Micthpartcien „nb kündigte ihnen an, daß ihre Erblasserin einmal bcn Wunsch mündlich gegen sie ausgesprochen, sie möge. wenn sie ihre Erbschaft, das Haus, an- treten würbe, den MtetbSlcuten bcn Zins auf ein Wertet Jahr erlasse». Diesen» Wunsche aber wolle sic hiermit Nachkommen. Jedenfalls ist die Erbin eine ebenso gewissenbatte nnd edle, als »acwolic Dame. da sie gerade die Weihimchtszeit gewählt hat, Ihre umiinehrigell Mictpoleute mit einem so angenehmen Ange binde freudig zu überraschen. — Mit Montag, den 8. Januar, nimmt Herr Musikdirektor Trenkler »eine Eoucerte aus de», Bergkciier, nachdem derselbe vor den Feiertage,, pausirt hatte, wieder aus. Von diesem Tage an fällt auch die entrccfreie Tanzmusik weg. Herr Musik direktor Wagner eoucertirt auch, nachdem derselbe mit seinem Ebor Berlin. Halle und Leipzig mit großem Eriolg besticht hat. von Donnerstag den t t. Januar wieder in obigem Etablissement. — Am gestrigen Vormittag gegen ' s> > Uhr war eins der vor einen Pferdcbavnwagci, gespannten Pferde auf der Praacr- straße zum Stolpern gekommen, batte hierdurch einen unverhofften Ruck gethan, wodurch der Lchlußnagel. an weichem die Waage angebracht war. ausgesprungcn „nd dieselbe den Pferden an die Hinterfüße gestoßen war. Dadurch scheu geworden. batten die Pserve auch noch die Zügel zerrissen und waren die Strecke vor der Kreuzung der Prager- »nd Struvcstraße bis zum Platze vor dem Böhmischen Bahnhöfe durchgrgangen. Ein sonstiger Unfall ist hierbei nicht vorgekommen. — Bezüglich des Rcicratü über die Versammlung der Hunde- frcunte i», Tivoli in Nr. 3C.C» des verfioffenm Jahrgang- un seres Blattes geht uns Folgendes zur Berichtigung zu: Der mit- anwcscnve Herr Major a. D. v. Kochtizkh war mir aus Privat- Jntcrene sür diese Angelegenheit als Zuhörer zugegen. und war daher weder zu der in jenem Referat bezüglich hober Per- sönliä' keIten Ibm belgcmcssenen Erklärung beaustragt, noch bat derselbe in jener Versammlung dad Wort begehrt ober er griffen. — Wir hören, daß heute Sonntag 11 Ubr in Heldig'S Re staurant Zimmer Nr. ü eine Versammlung -a-l t c r Schüler und Freunde des verstorbenen „nd hier in Dresden noch in bestem Andenken stehenden Direktors Al dank stattfinden wird, zum Behrste einer Vorbesprechung, in welcher Weise wohl de», Heim gegangene» ein dauerndes Denkmal gesetzt werden könne. - Vom könlgl. Stand eS amte H. (Wettinerstraßc) geht uns eine Mittbcliung zu, bei welcher der Herr Standes beamte. obschon cr znnächst bestätigt, baß das Publikum den gesetzlich zu stellenden Anforderungen mit wenig Ansnabmen be reitwillig entsprochen bat. einen Ucbelstanb erwähnt, der häufig verkommt nnd sür die Beamten, wie das Publikuni selbst, unbc- aucm und zeitraubend Ist. Viele Anmelbcnde von GevurtS- und Strrbeiällen, oder Personen, welche die Eheschließung nachsuchen, oder a»ö Zeugen bei Eheschließungen erscheine» re., lassen eö außer A ch t, sich behlsts des Ausweises über ihrePersönlichkeit mit den erforderlichen Dokumenten zu versehen, während doch dieser Ausweis, soweit die Erschcilienden dem Standesbeamten, dessen Stellvertreter ober einem der Angestellten i», Amte nicht persönlich bekanpt sind, ganz unerläßlich ist. Die bloße Nennung deS NamrnS und Standes kann natürlich nicht genüaen. ES sei daher unseren Lesern nochmals ins Gcdächtnlß gcrnsen, daß bei stdem geschäftlichen Erscheinen a,st dein Stan desamt — wenn nicht persönliche Bekanntschaft mit einen, der Beamten vorhanden ist — ein Lcg«ttmationspapier mit genommen werden mnß. und daß aiö solches am Besten ver wendet werben: der Reisepaß, die Paftstirtc, der Bürgcrschcin. die polizeiliche Wohnnngo-Aninrltebrfchclnsgung, die geschäftliche Eoneessionsnrkunde, das Anstellungs-Dcsrct, der Militärpaß, der Trauschein «wesentlich wünschenswert» bei Anmeldung von Ge burten). das Dienstbuch n. t. w. Es wird inancht Weitläufigkeit erspart weiten, wen» das von-Jedermann beherzigt wird. ' — In Dö ein stürzte am Januar von eine», Hanse > des Niedermarkteß der Zlrgcidcckermelster Hcnntg au» das Pflaster des Hvsraumes. Da» Seil, weiches zur Befestigung der Lette, gedient, hatte nachgelassen. Der Verunglückte bat dadurch die schwersten inneren Verletzungen erlitten. — An demselben Tage hat sich der daselbst wohnende P. Kremer sei,, ans Fuld a eine Pulsader durchschnitten, um seiner Elnlleferung in das Arineu- haus zu entgehe». — Freib erg. am ll. Januar. Da in Ihren, werthrn Blatte über die politische Bewegung unserer guten Bergstadt dis heute noch keine Mittheilung gebracht worden ist, so erlauben wir uns. Ihnen einige Notizen zur gef. Verwendung z,«gehen zu lassen. In unsere», Ul. Reichstags Wablkrelsc herrscht in diesen Tage» ein sehr lebhaftes und im Ganzen erfreuliches politisches Treiben: Dkütschconirrvative, NationaUiberalc und Socialbemo- kraten ringen «»,» den Preis der EanNvatur. »Namentlich wer ben von natlvnalliberaier Seite die größten Anstrengungen ge macht, bas Volk anszukiärcn und für Herrn Pcnzig zu begeistern. Letztgenannter Herr wird Ihren Leiern vom Lanvtage der zur Genüge bekannt sein, den Lehrern des hiesigen Wahlkreises klingt seine iamose Rede t» der 2. Kammer von» Ist. November I87st noch beute in den Obren ick. die Broschüre von Becger in Leip zig!) u„b wen», sie schließlich eine», solchen Manne wre Stimme nicht geben, so wird Ihne», das Niemand verargen"). Für diesen Herrn Pcnzig wüblt der diesige inationalliberale) Wahlverein allerwärts durch seinen vicigeschästiaen Vorstand, welcher schon viele aute nnd schlechte Reden verbrochen hat und jetzt rubelo« von Ort zu Okt zieht, mn seine» Köter sür das liebe Publikum auozuwcnen, namentlich um Unterschritten zn gewinne». Ist es ihm doch hier sogar gelungen - einige LassaUranc, zi?» zu wer ben, die nun ihre slühereu GeiinnungS -Genossen, die Soeial- bcmokraten, zur nationallidrralen Favne rusen »olle»; wenigsten- schloß die letzte Wahlversammlung in Frciberg mit diesem komischen Schanspkcle. — Die dcutichrouservative Partei bemüht sich cbeniallo. ihren Eanditaten. den Herrn v. Oehischlägel. a,is Ruder z„ bringe», nnd wahrend Herr Pcnzig in nahezu ernst- hatten, Tone hier behauptet, kein Freund „von weiteren An- nertonen" »u sein, und der socialbeinokratischer, Partei verheißt, ihre Interessen cnst dem ssteichStage vertreten zu wollen, so spricht sich Herr v. Oehischlägel gegen jede Reaction und für einen ge sunden Fortschritt aistl. Das Publikum bildet sich natürlich seine Meinung darüber selbst. Der Herr Wanterlchicr Vr. Perrot. als Vemettzr des Herrn v. Oehischlägel, hat sich durch die Ruhe und Klarheit in seinen Auslassungen reichen Beifall bei allen Unbefangenen erworben, mit größter Gewandtheit und Sachkenntnis, wußte er die gegen ihn versuchten Angriffe treffend abzuwciscn und tnuß alten andern Rednern gegenüber, die hier amgetreten sind, »urbediugt aiö Eapacitat gelten. — Den Ean- didaten der Socialtcmvkratßn. der bereits trüber hier ausgetreten ist» bat Referent lischt sprechen hören können, sein Adjunkt ver mag mit dem besten Willen nicht, die großen socicadtmokrallsa eu Ideen für das Puvltkum einer solchen Versammlung numdrecht zu machen. Und so ging cs vinübcr nnd sierüber. Eie erlassen mir wohl einen trtaiiiirteu Bericht über die GeiechtS,veise der auttretenkcn Kämpen; die Grundsätze der Noblesse und beS An standes, wie auch der Wahrheit und Objektivität kamen zun,eist in »Anwendung, und so verliefen die KampieStagc — in den Wahllokalen mindesten- — so ziemlich in gleicher Weise barmlos und srietlicv' Doch die beschauliche Besprechung des Erlebten, der Nachhall dttKlange aus den burchräuchertenVersammlunatz- sälen erhält noch bentt «Ine» guten Thell de- Frcibcrger Publi kum- in lcbhaitcc Bewegung: an, Biertisch kommt es häufig zun. Plänkeln, und wer hier nicht bedingungslos zur nationalltderalci, Fahne schwört, ist gewöhnlich ein ganz dummer Mensch, der mindestens zu bedauern ist. oder ein Particularist, wenn nicht ei» Reactionär oder gar ein RcichSvcrräiber u. deral. In ge wissen Kreise», hie leider zur Zeit großen Einslnß besitzen, spielt auch hier der politische Fanatismus eine große Rolle, so daß nur Derjenige eine persona gräto werben kann, der tüchtig mit ins Zeug geht und den Mantel nach de», Winde zu bangen versiebt, ganz zu geschweige« von den finsteren Mienen nnd mürrisch- kältllchen Aeußerunge». denen tick' ein Nicht - Mignon auvsetzt. der nicht im großen Strome mit scknviinmcn mag. Sie sehen also, geehrter Herr Redacteur, daß auch wir unseren ..kleknen Krieg" haben und daß Sie bei Ihren 4 Eandidatcn nicht mehr so gar viel voraus habe». Wollten Sie I» Ihrem werthen Blatte, das von den hiesigen enrcsgtrtrn Ratio,lallibcrale» ebenso gierig verschlungen wird, als es darnach von denselben Schmähungen aller Art empfängt, dies« flüchtigen Züge veröffentliche», so bürs ten Sie dadurch kau», «Inen Feind mehr erhalten, wohl aber einige Besonnenere denn doch der Erkenntnis, dcö Nichtigen näher bringen. -) Sctthkr haben lie ein taktboliek Schweigen beobachte!. — In Sonne der g ist am ö. Januar das dem Buschaui- seder Thoma- gehörige Hans mit angebauter Scheune und Stal lung sanunt einer Menge Getreide. Flitter re. verbrannt. Die ltcbwertbe Gattin des Geschädigten selbst ist, der Brandstiftung verdächtig, eingesponnrn worden. — — In der Flur deS Dorfes Zschi er c n bei Mügeln ist am l. Januar der bereit- stark tn Fäuiniß übergegangcnc Leichnam eines Mannes angcsck'wommen. — - In der Nacht vom 2. zum 3. Feiertage soll bei eine, Kälte von 17 Grad ein fremder Mann in Gohlis bei Leipzig in einen, hilfsbedürftigen Zustande aufgesunden und in das Spritzenhaus, welches zugleich als Geiängniß (!» dient, gesperrt, am folgenden Tage tott aufgeinnden und dann ohne jede weitere Recognttlon beerdigt worben sein. Dieses fast unglaubliche Er eignis,- wird in einem „Eingesandt" des „Leipziger Tagebl." er zählt. Auch fei. wirb blnzugesügt, die Untersuchung im Gange. - — VerstcIgerungcn in denGcrichtvämtern am 8. ts.: Lcip-täs Erwin Frlcdr. Oow Lucius' Hausarnndstück in LInkenau 18,0st0 Mark; Lauen stein: Earl Gottb. W. Hering'- Bauergnt «Nd Feld-, Wiesen-- und Holzgrunbstück in Döbra 5st,2.'»7 Mail; Dresden: Earl Gottl. Rud. Schaar- schuch'S Hausarnndstück in Mickten IC,,.VS» Mark; Frciberg: Heim. Rob. SckiloN'A Grundstücke in Neubau »sc, Mark. — An, st. kS.: Ede,i, Nitz: Frlcdr. WIlh. Münnich's oe.z. Fried». Landon Münnich's Grundstücke das. 8<>,'»Ni>Mar>', NIM«)Mark; WilSdruff: Earl .>tinr. Bnrkbardt'ü Brancrclgrungstück i» Herzogswaide IO.Ü77 Mark; Dresden: Earl Gust. Philipps „nb Earl Emil Mattschtckl'SBaustcllcngrundstück das. M.stü Mk.; Annadera: die der A'inaberger Aktiengesellschaft gehörigen Grundstück« in WIcfa 340,185 Mark, 2322 Mark. 45.s>l> Mark. 1050 Mark; SrbniS: die den Eheleuten Hcrlt geh. Feld- und Wieicngrunbstücre I« Hlntcrhcrmsdorf 25!»2 Mark; Dresden: Heinr. Gustav Tachsel'o Fclkgrimdstücke in Löbtau 2200 Mark. 2200 Mark. 2200 Mark, 7000 Mark, 2200 Mark. 2200 Mark. 2200 Mark; Reichend ach: Franz Jos. Daniel Kreische'- Hausarnndstück das. 5000 Mark; Leipzig: Adele Baumgärt- ncr'o Haiiognnidstück IN Reudnitz 27,507 Mark; Ei'emnitz Aug. verw. Brüiiiel'v Hans- und Gartengrundstück :i«»io Mark: Dresden: Ernst Wilh. Junker s Grundstäct «st.OM Mark:
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