Dresdner Nachrichten : 16.01.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-01-16
- Sprache
- Deutsch
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- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187701161
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-01
- Tag1877-01-16
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- Dresdner Nachrichten : 16.01.1877
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«>»«. Homdurg. Nrankfurt a. M., Mün> Lv>. — D«»»« » «». In granklurt a. M. — L„„, U«Ul«r » v«. In Pari». XLll. Jahrgang. Volttische«. Auch Lichtblicke brechen au« dem socialdemokratisch verfinster. ten Wahlgewölke hervor. Ein solcher, den Augen aller guten Deut schen wohlthuender Lichtstrahl ist der Ausfall der Wahlen im Elsaß. Nicht weniger denn 6 „Autonomisten" find dort am 1v. Januar durchgedrungen, die Clericalen und Franzosen theilen fich in die übrigen 9 Sitze. Diese Thatsache, erfreulich in hohem Grade für uns, wird namentlich in Frankreich Aufsehen erregen. Immer haben wir der Bildung einer elsässer Landespartei die besten Wünsche zu gewendet, einzelne Anzeichen stellten sich tröstlich ein, daß der Groll unserer Landsleute zwischen Rhein und Vogesen über die Annexion schwinde und die Bevölkerung anfange, sich mit ihrem Geschick aus zusöhnen. aber ein so entschiedenes Symptom des Umschlages, wie die Wahl von 6 Vertretern einer Partei, die weder von den Röm lingen noch den Franzosen Rettung hofft, sondern im neuen Vater lande die Interessen ihres Heimathlandes männlich und loyal wah ren will, hätten wir noch nicht erwartet. Die wohlthätigen Folgen dieser veränderten Erscheinung werden sich bald für beide Theile ein stellen. Jene 6 Elsässer, Herrn SchneeganS an der Spitze, werden im Reichstage zu Berlin sich nicht auf schmerzliche oder theatralische Proteste beschränken, sondem faktisch Hand anlegen, daß ihr Hei- mathland fürderhin als konstitutioneller Staat verwaltet werden kann. Die staatliche Zwitterstellung, welche jetzt Elsaß-Lothringen cinnimmt, wird dann bald einem gesünderen Staatsgebilde weichen. Die Stimme des Landes wird sich unbefangener vernehmen lassen, um Mißgriffe in der jetzigen Verwaltung zu beseitigen. Den Fran zosen aber, Mac Mahon wie Gambetta, wird es eine Lehre sein, daß sie nicht mehr von der Wiedergewinnung eines kerndeutschen Landes träumen und singen. ' Daß die französisch sprechenden Lothringer sich den deutsch sprechenden Elsässern nicht anschlossen, sondern lauter scharfe karler-vous wählten, wird Niemanden über raschen. Geduld wird auch hier ihre Wirkung nicht versagen, und Deutschland hat viel, viel Geduld. Mitunter aber reißt sie auch. DaS haben in Schwaben die Nationalliberalen erfahren. Mit dieser Partei haben die Schwaben gründlich aufgeräumt. Statt 8 Nationalliberaler schickt Würtem- berg nur ihrer 2 nach Berlin; zwei ihrer Haupthähne, Elben und Pfeifer, sind ganz gehörig durchgefallcn. Trotzdem diese Herren, die sonst an ihrer Heimath kein gutes Haar ließen, in ihren Wahlreden Überflüssen von Betheuerungen der Anhänglichkeit an ihr engeres Vaterland, hat das Schwabcnvolk dm Wolf im Schafspelz recht wohl durchschaut. Ach, wenn doch Sachsen auch solche Schwaben streiche führte! v>. Elben wurde nachgewiesen, daß er den Entwurf zu einem Reichsgesetze über die Abtretung der sächsischen, würtem- bergischen und anderer Bahnen an das Reich in Berlin ausgear beitet hatte, und diese Thatsache, die er vorher abgeleugnct hatte, trug wesentlich mit zum Sturze der nationalliberalen Partei in Würtemberg bei. Ihre Sitze nehmen jetzt reichstreue Abgeordnete der Partei ein, die in Berlin nicht schweifwedelt, sich ihrer Heimath bewußt bleibt und nicht ohne Noth Landesrechte und Landesbesitz mit Hurrah zum Opfer bringt. Auch in Preußen muß die national- liberale Partei auf mehrere Sitze verzichten, »velche sie an Mitglieder der preußischen Aristokratie abgeben muß. So schickt sich das Volk überall in Deutschland an, einer Partei den Stuhl vor die Thür zu setzen, die herrschsüchtig und unduldsam wie keine andere, sich schwer an dem Wohlstände und der Freiheit des Vaterlandes versündigte. In den nicht geradezu verblendeten Blättern macht sich allmälig über die socialdemokratischen Bataillone, die am 10. Januar vor den Wahlurnen aufmarschirt sind, eine besonnmere und ruhigere Beur- theilung geltend. Wie hoch werden es denn die Socialdemokraten bringen, selbst wenn sie bei den Nachwahlen einige Sitze erobern sollten? Wir taxiren hoch auf 18, also auf ein Sechszehntheil des Reichstages. Anders stellt sich freilich das Exempel, wenn man die auf socialdemokratische Abgeordnete gefallenen Stimmen addirt. Wohl möglich, daß diese Partei, die 1871 123,975, und 1874 351F72 Stimmen unter ihre Fittiche nahm, diesmal mit 800,000 paradirm wird. Aber unsere Wahrnehmungen und die Beobach tung unbefangener Männer bestätigen, daß in sehr vielen Fällen diese Ziffern nur zusammengeblasenen Sand darstellen, auf dem sich kein Zukunftsstaat errichten läßt. Viele Correspondenzen aus der Provinz erzählen uns, daß in Ortschaften, die voriges Mal fast Mann für Mann socialdemokratisch stimmten, diesmal keine einzige oder nur wenige Stimmen für diese Partei abgegeben wurden. So ist es in einer ganzen Anzahl Dörfern des Schwarze'schen Wahl kreiseS gewesen. In 13 Orten von 17 des 15. Wahlkreises, in denen das vorige Mal die Mehrheit für Vahlteich stimmte, unterlag derselbe jetzt. In Köthendorf z. B. erhielt 1874 vr. Gensel nur 15 und Vahlteich 137 Stimmen, diesmal aber bekam Gensel 133 und Vahlteich brachte es auf nur 65. Ferner Liebknecht, der sonst immer mit einigen Tausend Stimmen siegte, fiel in seinem alten erzgebirgischen Wahlkreis um ein Haar durch und hatte nur 400 Stimmen über seinen Gegner. Den Wahlkreis Altona hat aber LaSker mit 9 Stimmen Mehrheit den Socialdemokraten entrissen. Die Socialdemokraten können also nicht bloS siegen, sondern auch wieder verdrängt werden k Sie gleichen im Erobem den Alles über schwemmenden und ebenso zurückweichenden Mongolen, nicht den da« mühsam Gewonnene zäh festhaltenden Deutschen. Damm ver zage man nicht gleich, wenn auch einmal ein Socialdemokrat durch kommt, sondem gebe lieber solche Gesetze, welche die ehrlichen Leute nicht für die Verlockungen und Vorspiegelungen dieser Partei reif machen. Mustern wir aber da« anderthalb Dutzend Socialisten, welche im Reichstage sitzen werden, nach ihrm Personen, so finden wir h darin keinen Grund, erschreckt Mltredacteur: vr. L»»II Für da« Feuilleton: mehrere gediegene Gelehrte cmfweist, aber «enig Personen, die als Abgeordnete sich durch Sachkunde und Einblick in das Staatsganze auSzeichnen. Neben den Häuptem dieser Partei, Liebknecht, Bebel, Hasenclever und Haselmann sind denn doch gar zu viele Nullen. Und darin hat diese Partei entschiedenes Unglück, daß gerade die maßvolleren und kenntnißreicheren ihrer Mitglieder diesmal durch fielen. In Braunschweig unterlag Bracke, ein fleißiger Gelehrter, in Sachsen Vahlteich, einer der ehrenhaftesten und unterrichtetsten Socialdemokraten, in Hamburg Geib, ein tüchtiger Schriftsteller. Wenn denn einmal der Reichstag Vertreter aller Parteien in seinem Schooße zählen und alle Volks-Strömungen wiedcrspiegelnsoll.isteü ein Malheur für eine Partei, wenn an Stelle ihrer gediegenen Ele mente Unbedeutendheiten auftreten. Das ist ein gewiß gerechter Vorwurf, den man der Socialdemokratic macht, daß sie bloS des - AgitirenS und AufregenS halber Menschen hinausschickt, bei denen und S.-D. Mayhoff-Bebel.Pcnzig.Fritzsche und Brockhaus-Wiemcr. - «ick« «»<»«« 5«t» «ick« nt»inril»l> incnckt»« Holtzmann (N.-I.3787) undFabr.Breitfeld (cons.3578); außerdem Wiemer (S.-D. 800) und Tannert (Fortschr. 283). 22. Krei«: Auerbach: Gewählt Soc.-Dem. Sattler Auer mit 8140 gegen Fabr. Dictel (n.-l. 4694) und v.Trützschler (cons.3048). 23.Kreis: Stichwahl zwischen Näßer (S.-D. 4923) und Geh. Finanzrath Meusel (cons. 4624). Außerdem Krause (n.-l. 4121). Demnach sind gewählt: 5 Conservative: Reich, vr. Schwarze, Ackermann, Richter und Günther ; 1 Fortschrittsmann: Eysoldt; 3 Nat.-Liberale: Frühauf, vr. Gensel und vr. Stephani; 6 Socialdemokraten: Dcmmler, Most, Bebel, Motcllcr, Liebknecht, Auer. Außerdem stehen nach 8 Stichwahlen bevor: 2 zwischen Fortschritt und n.-lib. Fränkel-Pseiffer und Walter-Niethammer ; 1 zwischen n.-lib. und cons. Holtzmann und Breitfeld; 2 zwischen cons. und S.-D. Heinrich-Geißer und Meusel und Näßer, 3 zwischen n.-lib. sie nicht gerade trauert, wenn sie nicht gewählt werden. So hoffte die Socialdemokratie bei den vorigen Wahlen selbst nicht, dm Cigarrenarbeiter Eckstein im Plauen'schen Grunde oder den Expedien ten Fink in Pegau-Borna durchzubringen. Trotzdem wurde in beiden Wahlkreisen nach der Möglichkeit agitirt; aber Zungenfertig keit, wallender Blondbart und Kanonenstieseln erweisen sich doch nicht als zugkräftige Mittel gmug. Als aber in einem holsteinischen Wahlkreise der Cigarrenarbeiter Reimer durchkam, erschraken Die, die ihn näher kannten, darüber selbst in hohem Grade und Reimer durfte sich im Reichstage nicht viel herauswagen, um die Partei nicht bloSzustellen. Was uns dieser Tage ein Mitglied des eng lischen Unterhauses, das uns die Ehre seines Besuches schenkte, sagte, ist doch wohl begründet: es ist besser, die weltbeglückendcn Ideen werden im Sonnenlichte der öffentlichen NeichStagsdebatte vor getragen und angesichts der Nation auf ihre Ausführbarkeit ge prüft, als daß die unzufriedenen Geister sich in Verschwörungen gegen die Ruhe und Ordnung des Staates cinlassen. Wenn die Arbeitermassen erkennen, daß viele der Versprechungen, die ihnm vor der Wahl gemacht werdm, sich in der Wirklichkeit nicht ausfüh- ren lassen, so bleibt der Rückschlag nicht aus. Was aber Gesundes in den Grundsätzen einer Partei ist, das wird sicher zupr Siege kom men, und gerechte Beschwerden der arbeitenden Clafsen abzustellcn, ist die Ehrenpflicht nicht einer, sondern aller Parteien. Neueste Telegramme ver „Dresdner Nachrichten." Berlin, 15. Januar. Im Abgeordnetenhause erfolgte heute die Präsidentenwahl und Constituirung des Bureaus. Abg. v. Ben nigsen (nat.-lib.) wurde mit 351 von 367 gütigen Stimmen zum Präsidenten, Abg. Klotz (Fortschr.) mit 211 von 366 Stimmen zum ersten, Graf Bethusy mit 223 von 307 Stimme»: zum zweiten Vicepräsidenten gewählt. and getretenen Forstinspcktor Schier aus Forftamte Grlllenvnrg ist daö Präbicat »rliehen worden. — am unser Haupt zu verhüllen. ist längst kein Geheimniß mehr, daß die Socialdemokratie zwar eine unverhältnißmäßig große Zahl gewandter Agitatoren besitzt und Locale« and Sächsische«. — Dein In Ruhestand Hbckendorter Revier im Foi „Forstmeister" taxfrei verliehen — Das Ergebniß der Reichstagswahlcn.liegt uns nunmehr theils in directen Telegrammen und Briefen (wofür wir den Herren Absendern bestens danken), theils im Dresdner Journal vor. 1. Kreis: Zittau rc.: Stichwahl zwischen Fabrikant Frän- kel, 6630 (Fortschr.), und vr. Pfeiffer (gemäßigt nat.) 6047 Stimmen, außerdem Cigarrenarb. Keller (S.-D.) 1202). 2. Kreis Löbau: der bisherige Abgeordnete Professor Frühauf (n.-l.) mit 4466 gegen vr. Roscher (cons. 2172) wiedergewählt. 3. Kreis Bautzen: Rittergutsbesitzer Reich (cons.) 8951 gegen Graf Stollberg (clerical 1830) und Cigarrenarb. Keller (S.-D. 1427). ' 4. Kreis Neustadt-DreSden: vr. vonSch warze (cons.) mit 6908 gegen Liebknecht (S.-D.) 5400 wiedergewählt. 5. Kreis: Altstadt-Dres den: Stichwahl zwischen Drechsler Bebel (S.-D. 6940) und Pro fessor Mayhoff (n.-l.) 4375, außerdem Hauptmann Käuffer (cons.) 3967 und vr. Minckwitz (Fortschritt) 2023. 6. Kreis: Dresden- Land: Hofrath Ackermann (cons.) mit 6973 wiedcrgewählt gegen SattlerAuer(S.-D.)3880,außerdemvr. Schaffrath676. 7. Kreis: Meißen:Prof.Nich ter(cons.)mit7053 wiedergewählt gegenDeco- rationSmaler Nauert (S.-D.) 5237 und Fabrikant Scheller 1704. 8. KreiS: Pirna: Advokat Eysoldt (fortschr.) mit 6050 wieder gewählt gegen v. Koppenfels (cons. 3647) und Tischler Peters (S.-D. 715). 9. Kreis: Freiberg: Stichwahl zwischen Cigarren arbeiter Fritzsche (S.-D. 5147) u. ParticulierPenzig(n.-l.5103). Außerdem v. Oelschlägel (cons. 3913). 10. Kreis: Nossen: Stich wahl zwischen Kfm. Walter (fortschr. 5528) und Fabrik. Niethammer (n.-l. 4687). Außerdem Holzschneider Burkhardt (S.-D.4504). 11. KreiS: Wurzen: wiedergewähltRittcrgutsbes.Günther (cons.) mit 7807 gegen Gürtler Hadlich (S.-D. 3332). 12. Kreis: Leipzig: Vicebürgermstr. Stephani (n.-l.) wiedergewählt mit 10,776 gegen Bebel (S.-D. 5250). Außerdem Hänel (Fortschr. 1757). 13 Kreis, Leipzig-Land: Hofbaurath Demmler (S.-D.) mit 9420 gegm Ludwig-Wolf (n.-l. 4502), vr. Haberkorn (cons. 2859) und Findel (Fortschr. 1863). 14. Kreis, Borna: Stichwahl zwischen Bürger meister Heinrich (cons. 5366) und Expedient Geiser (S.-D.3868). Außerdem Scharf (n.-l. 3787). 15. Kreis, Mittwesda: vr. Gen sel (n.-l.) mit 9031 gegen Prokurist Vahlteich (8328 S.-D.) 16. Kreis, Chemnitz: Buchbinder Most (S.-D) wiedorgewählt mit 12,118 gegen Buchhändler Dunker (Fortschr. 6812) undReg.- Rath Böttcher (cons. 3154). 17. KreiS, Glauchau: Wiedergewählt Bebel mit 11,037 gegen Fabr. Beck (Fortschr. 6l28). 18. Kreis, Zwickau: Wiedergewa^U Kaufmann Motette (S.-D.) mit 10,971 gegen Bankier Händel (n.-l. 5116) und Kaufmann Walter (Fortschr. 1752). 19. KreiS: Wiedergewählt Schriftsteller Lieb knecht mit 7012 gegm Baumeister Uhlmann (Fortschr. 6576). 20. Kreis, Zschopau: Stichwahl zwischen Expedient Wiemer (S.-D. 4928) und vr. BrockhauS (3838, n.-l.); außerdem Amt-! mann Höfer ILOI. 21. Kreis, Annaberg: Stichwahl zwischen Fabr.! Wünschen enffprrchm. Bisher war Sachsen im Reichstag vertreten durch 6 Conservative, 4 Fortschrittspartei, 7 Nationalliberale und 6 Socialdemokraten. — Wie wir hören, hat sich das Consortium, welches im Juni 1876 die von der königlich sächsischen Negierung ausgcgebene Neunzig Millionen Mark dreiprocentige Nentenanleihe übernommen, nachdem dieselbe vollständig begeben, heute aufgelöst. — Tschernajeff der Russe, General der Serben iin jüng sten Türkenkriege, ist von Prag, woselbst ihm von der panslavisti- schen Czcchcn-Jugend stürmische Ovationen dargebracht worden sind, hier eingetroffen und wohnt im Hotel Bellevue. — Das Befindest des Herrn Maiorö Portius ist leider noch nicht so zuiriedensteilenb, baß derselbe die Leitung der Mi- litärbautcn wieder übernehmen könnte. Er muß sich, um einen Rückfall zu vermeiden, noch so lange dcS Dienstes enthalten, bis der durch den Sturz vom Pferde bewirkte Riß der Hirnschale wieder durch Bildung von Ealluö zugchcllt ist. — Wir machen baS Publikum nochmals darauf aufmerksam, daß die Zweithalcr- und Eindrittelthalerstücke deutschen Gepräges, welche bekanntlich vom 15. Nov. 1870 ab nicht mehr als gesetzliche Zahlungsmittel anzuuehmen waren, welche bis zum 15. Februar 1877 von der Finanzhauptkasse zu Dresden, der Lotteriedarlchnökasse zu Leipzig und von sämmtllchen Forstrent- ämtcrn.Bcch-kösteuercinnahmen.Hauptzoll- undHauptsteuerämter«, Ncbcnzollämiern, Untersleueräintern und Zoll- und Stcucr-Reccp. turrnfowohl in Zahlung angenommen, als auch gegen Reicho- odcr Landcömünzcn umgewcchselt werden. — . — Der am 14. Januar 6 Uhr 20 Min. srüh aus Dreöden nach Görlitz abgcgangcne Postzug erlitt in der Gegend von Seitschcn einen kleinen Aufenthalt dadurch, Vast der Bremsklotz des am Ende befindlichen Postwagens während der Fahrt verloren gegangen war und die herunterhängenden Stan gen des Schleifzeugcö fortwährend auf die Schienen ausstauchten, wodurch leicht ein Ausglelsen des Postwagens entstehen konnte. Glücklicherweise ging, der Vorfall ohne bedenkliche Folgen für die Im Postwagen befindlichen Beamten und Schaffner vorüber nnd konnte die Fahrt nach nothdürftigcr Ausbesserung fortgesetzt werden. — WaS der beschränkte Untertbanenverstand eines Leipzigers nach dem Herzen des dortigen Schweinsknöchcl- Monitenrs nicht Alles zu leisten vermag! In einer der letzten Nummern icncö Wrltblattcs böbnt ein Plelß-Athencr, und noch dazu in gebundener Rete, die Landeshauptstadt Dresden wegen des Wahlsiegs Bebels und glcbt die Schuld davon — nun wem? dein Grafen Bellst! WaS der arme Graf nicht Alles verbrochen haben soll! Sein Einfluß in Sachsen ist Im Hirne so eines GosenvcrtilgerS noch immer so eminent, baß er der Sociat-De- mokratle zu Wahlsiegen verhilft. Ja, bis nach der Ncichshaupt- ftabt Berlin muß folgerichtig seine Macht reichen, denn dort wären die Socialdemokratcn Hascnclever und Fritzsche, Baumann und Ralkow nicht gewählt worben oder kämen nicht zur engeren Wahl, wenn — Brust nicht wäre.. Wohin doch blinde national- liberale Partbeiwut führen kann! - DaS diesjährige Dresdner Abreß-unbGeschSitS- Handbuch, welches soeben fertig gestellt worden ist und das, wie »vir bereits erwähnten, vom 18. d. M. an zur allgemeinen Ausgabe gelangen wird, nimmt, um zunächst des räumliche» Umianges zu gedenken, im I. Abschnitte, welcher den alpha betischen Nachweis der selbstständigen Einwohner und der längere Zeit hier aufhältlichen Fremden enthält. 446 Seiten ein; daS sind 4 Seiten mehr als 1876. Eine gleiche Vermehrung weist bcr 2. Abschnitt, baSsogen. Häuicrbuch — Aufführung der Bewohner nach der alphabetische» Folge der Straßen — aui. Eine Vermin derung von 6 Seiten hat dagegen ver 2. Theil erfahren, obgleich die darin enthaltenen Gcwerbtreibenden abermals einen Zuwachs von 4 Selten erhalten haben. Es kann nur alS den veränderten Verhältnissen Rechnung tragend bezeichnet werden, daß der in diesem Tbcile ciithaltene Text einmal einer zeitgemäßen Sich tung unterworfen und das auSgeschicden worden ist, waö nicht mehr darin gesucht wurde. So hat man den die Vereine und WohlthätigkeltS- re. Auftakten enthaltenden Abschnitt durch Weg lassung der blöder vcrzelchneten Vorstands-Mitglieder ge mindert. Ferner bat mau dasselbe erleichtert, indem »»an die.ohnehin nicht vollstäntlagcwescnen Notizen über die haupt sächlichsten Gebäude und Denkmäler Dresdens gänzlich strich. Seitdcin für ungemein wcnig Geld praktische Fremdenführer in den Verkehr gekommen sind, konnte das Adreßbuch lene Angaben entbehren. Den Text selbst aniangenb, so fielst man bei einiger Prüfung, baß fortgesetzt aui möglichsteVervollkoiimmung Bedacht genommen wird. Man hat z.V. iin 1. »Abschnitte bei bcnlenigen Namen, welche glclchlautcn, jedoch verschieden geschrieben werken und deshalb auch an anderer Stelle zu suchen sind, Verweisungen angebracht, welche das Auffuchen wesentlich erleichtern. Gleiche Verweisungen sind weiter auch ln dein die Geiverbtreibenden umfassenden Abschnitte zu finden.. Nicht geringe Mühe hat eS sicher verursacht. die erst gegen Ende dcS vorigen Jahres be kannt gewordene Verschmelzung der Tbarandtcr» mit der Freibergerstraße und die völlig veränderte Nuinerirung der selben in alle Theile, wie geschehe», noch mit auszunebinen. Die veränderte Bezeichnung der Halbegasse (letzt Bankstraße», welche wir am 1. Januar im vlrntöblatte veröffentlicht fanden, konnte jedoch, »vic man crsiebt, nicht mehr berücksichtigt werden. Man hat dieser Aendermig ans Seite 350 deutlich gedacht. Neu im 4. Theile ist die Einreihung dcS DiScipIinarhoies und der . . - . JuhaltS'Ber- zeichniß und die vermehrte und gut geordnete Zusammenstellung der für hiesigen Stadtbezirk geltende» sickerheits- und wohlsahrtö- pollzeillchcn Bestimmungen. Das Buch wird demnach allen Und wenn Jemand «»«.irgend welcher
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