Dresdner Nachrichten : 18.01.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187701188
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-01
- Tag1877-01-18
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- Dresdner Nachrichten : 18.01.1877
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Rr. 18 »»scheint «»«»»« trü» ? U»r in der Sr»cdii«,n Mertenftrahe I». Rd»«- ne«ml»»»el» dlrrtelliid»» »ist«,- 32000 Er«». Für die Rückgabe eilige» seudter Manuscrtple «acht sich die Redaclio» «tchl verbindlich. Nn>er»tcn>«n»l!hmc au». «ürt»: ch«nse»si«i» und Vogler in Hamburg, Be > - Ii», wie». Leibiig. «afrl. kircilnu, Kranlsurt i>. Äk., — «»». Masse „> Berlin, Lclvdt«, Wien, Hamburg, lsranksurt a. M., Mit». <ben — Laub« » vo. in granlsurt a. M. — »». Bat«» in illicinnib.— Lara», I-»lI»l«, IlnUler ch ko. t» Paris. Donnerstag. 18. Januar. Tageblatt für Holitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht und Kremdenliste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Dtpslh ^ NeichNkdt in Dresden. Verantw. Redacteur: Fr. Goedsche in Dresden. XXII. Jahrgang. ynierale «erden Marien» Lirab« >S bis bld.a Ubr «ugkliammen, Soniltag» dl» Ml,lag» IS Ubr. In rieuiladt: große Nlaiier» gaiie ö diS Rachm.a Mir. — Der Raum einer ei» iralligeii Pciiijeiie laiiel IL Psae. itingesandt di« Zeile LS Psgc. vine Äaroniie sür da» nachillägigeEricheine» der Juleral« wird nicht gegeben. »lubwärllge kinuollcen- bluUrogc von uuo unbe- kauuicuNluicn und Pcr- loucn injcrircn wir nur gegen ivrüuumerailda- lZaiiluua durch Ariei- »igllcll oder PoiiciNjal,. luug. Acht Silben lo»,-« i , Psgr. Lnierate sür die MouiagS. Nummer oder nach tlncm Feftiage die Pctitjeiic 2» P,gc. MItredacteur: vr. ümii l»l«r«^. Kür da- Feuilleton: Luelvlx n»rtu»»au. Dresden. 1877. P-IiUiae«. Bis zum 27. Januar müssen alle Stichwahlen zum Reichstag beendet sein. Es giebt deren, wie jetzt fcststcht, 70, während 327 Abgeordnetensitze definitiv besetzt sind. Die erheblichste Einbuße er litten bisher die Rationalliberalei,. Im vorigen Reichstage para- dirten sie mit 149 Vertretern: jetzt ist ihre Schaar auf 101 hcrab- geschmolzcn, und in den wenigsten der 40 Stichwahlen, wobei An gehörige ihrer Partei in Frage kommen, hat sie Aussicht, durchzu- dringen. Die Kandidaten dieser Partei, soweit sie in nichtpreu ßischen Staaten aufgestellt sind, werden künftighin für ihr eigenes Geld nach Berlin fahren müssen, wenn sie ihr Heimathland daselbst anschwärzen oder seine Eisenbahnen verschachern wollen. Eisenbahn freikarten zu solch' löblichem Tl>un wird ihnen das Doll nur in sehr beschränktem Umfange zur Verfügung stellen. Die Fortschritts partei hingegen, die allerdings von 36 Vertretern bisher nur 18 wiedergewählt sieht, darf. bei den Stichwahlen ärif den Gewinn einiger Sitze hoffen. Die Rcichspartei ginge scheinbar ungeschwächt aus den Wahlen hervor, wenn sich nicht den Herren Ackermann, Günther, Richter, Schwarze u. A. die Frage nahxlegte, ob es jetzt nicht angczeigt wäre, sich mit ihren in Würtemberg und Baicrn ge wählten Gesinnungsgenossen lieber zu einer Fraktion zusammcn- zuthun, die weniger centralistisch ist, als die „Rcschspartcj". Die Elericalen haben ihre 97 Wahlkreise nicht nur fest behauptet, son dern sogar die Aussicht, es mit Hilfe der Stichwahlen auf oder über 100 zu bringen. Der ganze Culturkampf, die Äkaigesetze Falk'S und manche Polizcimaßregel hat also nichts gefruchtet. Die Wähler schaften der katholischen Gegenden sind von ihren bisherigen Vertre tern nicht abspenstig zu machen gewesen. Die Polen bringen ihr altes Fähnlein von 14 Mann ebenfalls ungemindcrt mit. Den Zu wachs, welchen die Socialdemokratie erfahren wird, tarirtcn wir neulich auf 18. Es ist das etwas zu hoch gegriffen gewesen. Wenn die Mandel voll sein wird, dürfen sich die Socialdemokratcn gratu- liren. Das beste Geschäft haben die Eonservativen gemacht. Bereits jetzt heimsten sic einen Gewinn von 10 Sitzen ein, sämmtlich den Rationalliberalen abgewonnen. Das ist eine höchst lehrreiche That- sachc. Nach links und rechts muß die bisher dominirende Partei der Nationalliberalen Haare lassen. Man beobachtet solche Vor gänge regelmäßig, wenn sich eine Partei abgewirthschastet hat ; da wird sie erst an den Enden und Rändern brüchig, sic bröckelt bald hier, bald da ab, schließlich geht ein tiefer Riß durch ihr Ccntrum und die Einzeltheilc der geborstenen Eisscholle losen sich entivcder in den allgemeinen Fluthen auf oder setzen sich an festere Gebilde an. Durch das deutsche Volk geht eben ein tiefes Mißbehagen über die Leistungen der Nationalliberalen, und wer verzweifelt, stürzt sich der Socialdemokratie in die Arme, wer aber begangene Jrrthümer wirksam heilen will, vertraut sich den Frieden, Freiheit und Wohl stand verbürgenden Elementen staatlicher Ordnung an. Somit ist der Schwerpunkt des Reichstages von links nach rechts verschoben. Den Nationalliberalen ist eine bescheidenere Nolle zugewiesen, Fürst Bismarck braucht nicht mehr auf sic die Rücksicht zu nehmen, die er so oft ihrer Zahl wegen beobachten zu müssen glaubte. Im Gegentheil wird diese Partei nunmehr von ihm die Behandlung erfahren, die sie reichlich verdient hat. Am preußischen Hofe herrscht über diese Thatsache begreifliche Gcnugthuung und sie verzuckert daselbst auch einigermaßen die Pille socialdemokratischer Wahlen in Berlin. Unter dem ersten Eindrücke der Nachricht, daß in Berlin ein Cigarrcnarbciter und ein Lohgerber gewühlt seien, soll sich am preußischen Hofe eine arge Verstimmung kundgegcben haben, die auch in einer leicht erkennbaren Spitze gegen den Fürsten Bismarck auslief. Seitdem man aber erkannte, daß das Unglück nicht so groß ist, ob ein Socialdemokrat mehr oder weniger im Reichstag sitzt, sobald mir die unzweifelhafte Mehrheit im Reichs tage nicht fernerhin mehr das Handwerk nationalliberaler Gesetz macherei treibt, hat die Verstimmung einer befriedigenderen Aus lastung Platz gemacht. Seitens rer Franzosen wird in jüngster Zeit die Haltung Deutschlands auf der Konferenz zu Konstantinopel bemäkelt. Man geht sogar so weit, Deutschland für das Mißlingen der Conferenz verantwortlich zu machen und verdächtigt uns der KriegSlust. So viel Annahmen, so viel Unsinn! Deutschland hat sich ganz im Hintergründe der Entwickelung gehalten und wenn cs ja ein Wort des Unmuthes darüber fallen ließ, daß die Starrheit der Pforte mit der Geduld Europas Fackeball spielte, so verdiente cs dafür nrir An erkennung. Denn Befriedigung muß cs doch erwecken, wenn es endlich zu einer Entscheidung: „So oder so!" kommt. Wie lange soll es denn noch in der bisherigen Hin- und Herzerrerei fortgehen? Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Konstantinopel, 16. Januar. Der große Rath tritt am Mittwoch oder Donnerstag zurBeschlußfassung über die Forderungen der Mächte zusammen. Locale- and Sächsisches. — Für die regelmäßigen Vorträge der Staatsminister bei Sr. Maj. dem Könige sind der Montag und Freitag jeder Woche bestimmt. Auch werden an einem dieser Tage in der Regel die Sitzungen des Gesammt-Ministeriums abgchalten. — — DaS Budget des nächsten Landtages wird allem Anscheine nach abermals die Forderung von einen oder zwei neu zu errich tenden Seminaren enthalten. Sachsen thut Alles, um dem Volksschul-Unterricht die nöthigcn Lehrerkräfte zuzuführen; wenn jedoch die Bevölkerung des Lande« stetig durch Zuwachs starker, kinderreicher Familien wächst wie zeither. muß sich Negierung und Landtag entschließen, immer wieder durch Errichtung neuer Semi nare dem eintretenden Mangel an Lehrkästen in außergewöhnlichem Maße zu begegnen. — Die Anfrage unserer Staatsregierung wegen des von ihr ! Redner, der einen sehr reichen physikalischen Apparat ausgestellt beabsichtigten Ankaufs der auf sächsischem Gebiete liegenden Strecken! >'"tte. kurchivantertc in dem ca. 1-/2 Stunden wahrenden Vor ! lragc das gesammte Gebiet der Physik, IN der Berlin-Dresdner Bahn hat tn den letzten ^ragen von Seilen der j heainnend rn den verschiedenen ^lrte preußischen Regierung eine ablehnende Antwort erfahren. Es bleibt Verwendung derselben fortschreitend imd »,! also dabei: Camphausen hält sür nöthig, eine Bahn zu besitzen, „die direct in das Herz Sachsens führt". Recht gütig und bundes freundlich! — Tschernajcff hat hier in Dresden, wie wir hören, so wohl zu den hier lebenden Russen, wie insbesondere zu der kaiserlich russischen Gesandtschaft in nähere Beziehungen zu treten versucht. Er ist jedoch überall auf Kühle und ablehnende Haltung gestoßen. Daraus erklärt sich auch seine schnelle Abreise von hier. — Dem einer. Lehrer Jacob S ch ü tz e in Hochiirch ist das ^ AlbrcclftSkrcuz und dem Direktor der Militär-Reitanstalt, Major v. USlar, tat» Osfiziertreuz des K. Italien. Krviicnordens ver liehen und der Assessor 1)r. siir. Stil bei in Dresden zum Po- > lizeirath daselbst ernannt worden. - - Wenn die amtliche Bekanntmachung des Wahl- Go in m I s s a r i u ö im fünften Wahlkreise vom 14. d. Mtö. ii» Amtöblattc den Zweck bat. auch gleichzeitig die Vorschrift dcö 8 21 slilwkr 2 dcö Mahireglemeistö zu erledigen, so dürste sic, wie man unö schreibt, wohl alö genügend nicht angesehen wer den. Nach der letztgckackften Bestimmung soll nämlich das osfi- cietl verisicirte Wablergebniß vollständig veröffentlicht wer den. Hierzu gehört wesentlich die summarische Angabe der in den Wahllisten auigeführtcu Wahlberechtigten, die Zahl der nn- giltlgen Stimmen, die Stlmmcnzahl der eigentlichen Wahl- canvidalcn und die Gesammtzabi der zersplitterten Stimmen. Erfolgt diese Pnblicatlo» nicht noch vor dein 26. d. Ai.. so kann man auö der Nichtbeachtung der gcsepllchenVorschriit leicht Motive entnehme», die Giltigkeit des bevorstehenden engeren Wahlaktes anzuiechte». — Gewerveverein am 1',. Januar. Von der Schwester des Verfassers ist der Bibliothek ein werthvollcS Werk „vr. K. Günzcl: lieber Brvncelcgirungcn" schenkungöwcise zngegangcn. In Folge Veranlassung durch einen Fragezcttcl hat der Vor hand, Herr Kaufmann Walter, folgendes Schreiben an daö hie sige Bezirksgericht gerichtet: „In der letzten Hanptversammlnng ldcö Jahres 1816) war einliegender Fragezcttcl im Fragckasten, welcher dahin geht, ob nicht daS K. Handelsgericht geneigt sei. die erfolglos ausgcpsändcten Persönlichkeiten allmonatlich bekannt zu geben, oder doch deren Namen an einer Tafel im Gcrichtsgc- bäuke auözuhängen. ES würde diese Maßregel insofern von großem Nutzen sein, alS böswillige Schuldner, wie schlechte Zahler dadurch bekannt würden und der rechtliche Geschäftsmann vor vielem Schaden bcwabrt bliebe. Wir wissen zwar nicht, ob solche Maßregeln mit dcy bestehenden Gesetzen zu vereinigen sind, müssen aber bekennen, daß, wenn durchgcsührt. dicö Verfahren ebenfalls Manchen abühkeckW würde, leichtsinnige oder solche Schulden zu inachcn, die -maw alö In betrügerischer Absicht ge schehen, bezeichne» tan». Dies würde gewiß auch ein Factor mebr sein, NM die jetzt unleidlich gewordenen Zustände bezüglich des Zablungssvslcms zu verbessern re." Die Antwort lautet ganz, wie Herr Walter in der betreffenden Sitzung vorauögesagt, näm lich: „Ans die Anfrage vom 21. d. M. beehrt man sich, dem hiesigen Gcwerbevcrein zu eröffnen, daß nach dem gegenwärtige» Stande unserer Gesetzgebung daö Unterzeichnete Gericht eben so wenig alö ein anderes teö Landes ermächtigt ist, die Namen der ausgepfändetcn Schuldner in der Zeitung oder durch Anschlag im GerichtSgebäudc öffentlich bekannt zu machen"! — Ein über aus interessanter Vortrag steht dem Verein am 22. Januar bevor. Herr GeneralstaatSanwalt vr. v. Schwarze bat sich nämlich erboten, im Verein einen Vortrag über die neuen Jnftizgcsetzc zu halten, und ist ibm vom Vorstände ans seinen Wunsch gleich der nächste Vercinsabend zur Verfügung gestellt worden. — Der zweite Lecrctär, Herr Brückner, bringt eine kleine Cigarektcnwickel- maschinc von äußerst einfacher und handlicher Eonstruction. vom Tischlermeister Prölß im Verein mit mehreren Anderen herge stellt. Dieselbe ist namentlich in der hiesigen Eigarcttenfabrik Compagnie Lasermc in Gebrauch, empfiehlt sich aber auch für den Hausgebrauch. Bedingung ist nur. daß der Tabak möglichst gleichmäßig eingelegt wird, was Kindern mit ihren kleinen Fin gern am besten gelingt. Die Maschine ermöglicht pro Tag 2000 Stück zu fertigen und kostet 25 Mark. Znr Umhüllung der Ci garetten benutzt man neuerdings, weil das gewöhnliche Papier kohlt und unangenehm schmeckt, Papier auö Tabakörippen, na mentlich Havanarippcn, welches nicht kohlt, und denselben Ge schmack und dieselbe weiße Asche zeigt, alö der Tabak. — Herr Ingenieur Hartwig spricht über Motoren zur Wasserbebüng. Man tbeilt dieselben in direkt und indirekt wirkende. Die von Herrn Direktor Clanß bei Gelegenheit dev letzten Hauptvortrags war amerikanisches Fabrikat und gewährt den Vortbcil, daß sie überall in Betrieb gesetzt werden kann, wo Dampftraft zur Vcr- sügung steift. Dieselbe wurde schon bis noo Meter vom Dampf kessel entfernt benutzt und hebt das Wasser bis aus 200 Meter Höbe. Das Vornrtheil, daß sich dieselbe sebr bald abnütze, ist in Dresden durch die PrariS mehrfach widerlegt worden. Die kleinste Nnmmcr dieser Maschine kostet 440 Mark. Ein anderer Wasicrinotor. Pulsometer genannt, hat den Nackftheil, daß daö Wasser dabei sehr stark erwärmt und beispielsweise alS Külft- wasser nicht verwendet werden kann. Sebr cmpsehlenswerth Ist dagegen der sogenannte hvdranlische Widder, ein Wasscrmotor, der außer entsprechender Wasserkraft gar keine Betriebskosten verursacht. Einmal in Tbätigkelt, arbeitet derselbe ununterbro chen fort, obne Bcanssiciftigung, Rcaulirung re., oder einer menschlichen Arbeitskraft zu bedürfen. Die Maschine eristirt in drei verschiedenen Größen; Preis 11, 09 und 410 Mark. Eine ebenfalls empsehlenSwertbe Maschine für Wasserbebüng ist der Schmidt'sck'c Wasiermotor. Derselbe empfiehlt sich ganz besonders zum Betriebe von Nähmaschinen. Bei dem Drucke der Dresdner Wasserleitung reicht die Kraft teö kleinsten dieser Motoren hin, um 2 Nähmaschinen in Arbeit zu setzen. In Städten stellt sich der Betrieb freilich etwas theuer, da diese Motoren ein ziemlich großes Wasscrgiiantum beanspruchen. So verbraucht die kleinste Nummer (Preis 90 Mk.j stündlich sür 4 Pfge. Wasser nach Dresdner Tarif, eine Maschine von I Pserdekrait (Preis 500 Mk.i für I Mark 8 Pfge., eine Maschine von 2 Pferdekräften (Preis 6<>0 Mk.) für 2 Mark 4 Pfge. Wasser pro Stunde. Dabei haben diese Motoren iedoch den Vortbell, daß sic völlig geräuschlos arbeiten und durch Schließung des Habneö augenblicklich außer Betrieb geictztZvcrden können. Die Fabrik garantirt einen Nutz last der Geschichte der rten und der praktischen mit dem über das West» derselben ausgestellten Nutze» schließend. Praktische Verwendung findet die Elcetricität zur Entzündung von Minen, der Galvano- Plastik, zu galvanischen nnd clectrischen Uhrwerke», in der Heil- liciide, zur Erzeugung von Licht, zu magncto-clcitrischcn Ma schine», zur Schmcizung der Metalle, znr Herstellung metallischen Kupfers, zur Gewinnung von Ozon ,'c. Redner, der mit großer Sicherheit erperimentirtc, erntete von der zahlreichen Versamm lung reichen Bestall. Der nächste Familienabend findet voraus, sichtlich am 24. d. M. statt. — Nach einem Telegramm des „Dr. I." hat Bebel die ani ihn im G l a u ch aucr .ftrciic gefallene R c i chSta g swa h l angenommen. Dadurch erledigt sich die engere Wahl, welcher er sich hier tn Altstadt am L<>. zu unterziehen hat, unseröErachtens nicht, wenn er nick t vorher erklärt, ans die Wahl in Dresden ganz zu verzichte». Eine solche Erklärung würde allerdings alle Schwierigkeiten beseitigen. Verschweigen wollen wir nicht, daß Im Publikum auch die Meinung verbreitet Ist. es täiin: unter Umständen zu einer Wahl zwischen Mayhoss und Käusscr. — Soeben ist der bekannte nnd höchst cmpfchlenswerthc „B rief- nnd Fahrpostl> cricht n c b st T cl egra p h en - Lari s" von Posldircctor K. Härtel in Kt eißen (IX. Jahrg. Hcst l) erschienen. DerBcriclft bringtwicdcrum die wesentlichsten Bestimmungen und Taxen sür den Postvcrtchr innerhalb des Deutschen Reiches und nach dem Anstande:e. rc. und zugleich ei» Verzeichnis, der Orte, in denen sich Comulate des Deutschen Reiches befinden. (Preis 80 Pf.) — Bei Kt aStcnsesten sind Ueberraschungcn ja sehr be liebt, nur nicht solche, wie sie vorgestern Abend im „TivoI i" dein Verein der Tanzordn er, welcher eben seinen Maskenball beginnen wollte, bereitet wurde. In letzter Stunde — cS war schon eine Anzahl MaSkcn anwesend — verbot die kenigl. Polizei die Abhaltung dcö Balles hauptsächlich deshalb, weil cö den neuerdings verschärften gesetzlichen Bestimmungen zuwider sei. daß Privatgesellschaften, denen die Genebmigimg zur Abhaltung dev Maskenballes nur für Mitglieder und durch diese eingcführtc Gäste crtbcilt wurde, zu ihren Vergnügungen öffent- lichen Blllelvcrkanf ankündigcn. waö allerdings von dem Vereine gethan worden ist. Da indessen schon iüni Tage vorber der Maskenball in dicstr Weise annoneirt nnd zur Entnahme von Billets gegen Eintrittsge'.d Ungeladen ward, so war die Ver wunderung dcr durch das Verbot Betroffenen namentlich darüber nicht ilngcrcckftsertigt. daß erst im letzten Augcnblickc die gesetzlichen Bestimmungen zur Geltung gebracht wurden. ES verursachte natürlich nicht geringes Aufsehen a»f der Wettincr- straßc, wenn Droschken vor dem Tivoli hielten, durch deren Fenster die bunten Farben eines oder mehrerer Kostüme leuch teten und dann die ahnungslosen, im Vorgefühle aller künftigen Freuden schwelgenden Insassen von den Männern mit den blitzenden Helmen bedeutet wurden, daß cö mit dem Balle nichts sei! So Etwas ist bitter nnd mancher Droschken kutscher wird von Thräncn berichten können, die er in bellen Strömen stießen iah, wenn er eine der grausam enttäuschten Schönen wiederum an ihrer eignen Hauöthürc, anstatt vor dem Ballsaalc absctzcn mußte. Auch die Herren Pct ermannu. C o. hatten zu nichts weniger Ursache alö zur Freude, denn — wohin nun mit den angeschafftcn Vorräthcn? Jedenfalls wird dieser Fall eine Warnung für alle Vcreinsvorsländc sein, sich, ehe irgend welche öffentliche Unternehmen begonnen werden, genau mit allen elnschlagendcn polizeilichen Bestimmungen bc- kamst zu machen. - Behufs Gründung eines Vereins mr die hierorts lebenden Angehörigen der ostcrr. » ngar. M onarchic hatten sich am 16. d. Ni. Abends im Restaurant Müller 25 den ver schiedensten Lebensstellungen angcbörige Herren versammelt. Im Austrage dcö vorberatoenten Komitees begrüßte Herr IN. Seldicr die Anwesenden in einer Am'prache, in welcher derselbe kurz die Tendenz dcö künftigen Vereins, denen Bestimmung cö sein wird. daS Band der Zusammengehörigkeit und dcö Gemcinsinnes fester zu knüpfen, sowie den Gedanken, das materielle und intellektuelle Wohl seiner Mitglieder resp. dcr hier lebenden Oesterreichcr im unuängiichsieu Sinne des Worts zu fördern, zur That werde» zu lassen, erläntcrtc. Die demnächst folgende Besprechung dcS Statiltcn-Eniwlmö erforderte eine längere Debatte, welche als Endresultat die Urbcrweisung an den provisorischen Vorstand zur cndgiltigen Feststellung, den gestellten »Anträgen und gemachten Vorschlägen gemäß ergab. Die Zahl der Vor stands - Mitglieder wurde auf 1 iestgestellt und wurden Herr vr. Seidlcr zum Vorsitzenden, Herr Professor Herget zum stcllvcrtr. Vorsitzenden; die Herren Bergmann, Cassirer, Tromm ler. Schriftführer, Prüsker. Weiß und Kohn zu Ausschußmit gliedern gewählt. Schließlich wurde die erfreuliche Mittheilung gemacht, daß dcr Vertreter des I. allgem. Beamten-VereinS der österr.-llngar. Monarchie, Herr Stadtrath Hartwig, dem jungen Vereine ein aus Wien erhaltenes Gedcnkblatt, mit dem pho tographischen Porträt Sr. Majestät dcö Kaisers, gewidmet habe. Die Versammlung schloß in später Abendstunde mit einem Hoch auf Se. Mas- den Kaiser. - Kieldungen zum Eintritt in den „Verein" sind an das Bureau dcö östcrr.-ungar. Vereins, Victorla- straße 11 park., zu richten. — In einem kaufmännischen Geschäft der Altstadt hatte vor einigen Tagen AbcndS vor Geschästsichluß dcr Cassirer einem der CommiS eine Summe von 150 Mark übergeben, womit am nächstfolgenden Morgen sogleich ei» Wechsel beglichen wer ken sollte. Der CommiS übergab daö Geld dem betreffenden Lehrling, dcr die Sache besorge» sollte nnd dieser ließ cö im Mangel eines ibm zur Verfügung stehenden verschließbaren Pul- teö auf seinem Schreibtische über Stacht liegen. Am anderen Morgen fehlte das Geld, man suchte überall darnach, fand cS aber nicht nnd zeigte nunmehr die Sacke bei dcr Polizei an. Von dieser wurden die clngcbendstcn Recherche» gegen diejenigen Leute des GcschäftSpersonalo. welche früh am Morgen zuerst im Lokale gewesen waren, sowie auch gegen den betreffenden Lebr- ling selbst angestellt, aber Alles blieb vergeblich. Am Nächst folgenden Morgen ist nun aber die vermißte Geldsumme im Ge- schäitslokale aus einem Schranke wieder gesunden worden, wohin sic jener Lehrling der Sicherheit wegen gelegt zu babeu sich nun mehr erinnerte. — Wir Geilten bereits mit, daß Herr Klöppel, der Päch ter beö „ Waldschlößcpeii - Stadt - Restaurantö" und effekt von 80 Procent. — Herr Photograph Krone bringt Grüße Besitzer dcS .. TrIa n o ii" sich von Dresden entfernt habe, weil an den Verein von Herrn Kapitän Bade und zugleich die Kkit- er. wenigstens momentan, seine Zahlungen einzustellen und seine daß derselbe seine Wette - in Sachsen bis 1. Januar! Insolvenz anzuzclgen sick' genöthigt sieht. Um von vornherein 1811 100,000 Bnennarken zu sammeln, gewonnen; der Dresdner! entstellenden Gerüchten zu begegnen, können wir auö bester Quelle Gewerbevercln lieferte allein durch Hcrrr Krone 45,000 Stück, j miltbcilc», daß wohl zumeist die Veranlassung -u dem traurigen Den Hanptvortrag vielt Herr Direktor Ur. Nciimann „D i c. Schritte, zu welchem sich der sonst tückftigc 2'Krth hat entichlie'-c» Electricitat und ihre Anwendung in dcr PrariS."-müssen, in d,n Umständen zu suchen is». daß die Pachtverhält.
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