Dresdner Nachrichten : 19.02.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187702195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-02
- Tag1877-02-19
- Monat1877-02
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- Dresdner Nachrichten : 19.02.1877
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lesigen llmcr- ' Zeit. -Au-.' »ä„I. litär. :tor. I n. > s ihrer >f aus, ."uali- önung cen ist lalität i>c iäi kcttcn baden er auf tage. >!f- »Ig .l'tö wie sSi.. )»«- i--0t > II. ldcr in- II d- .70 cftc sei,- ig>. -5,1» olior, enr«. e Gc« mße- Krall dcker üocl, anntcii Gcrstc, k Gc- >anrn» n wcr- ittlsl, e i:e. ic iwk» äuge»- iktraet keiner Alleln- ngrl'S D mir. >-««»» «»rs nem« Itch2««kl dl. Pos ' »u,l«„ «rooü»l»l. Für dt» «itckgade «tu,«». «andter Manujcri»t« macht sich dik Nedactto» I «icht ver»i„dttch. ^ Pus-rite« «i»ial,mc aul wart«: uack Voa>«r in Hamburg, Brr- liu, Wien, Leidig, ivalrl, Brealau, grauksurt a M. — ltuch ll»»„ tu jirrliii, Lklpjia, Wtcn. Haniburg, Frankfurt ». M.. '.viiiu- «rn. — l>»ab« ch «.«. i» Frankfurt a, M. — I r. V«>»t, in iibcmnttz. — lta- batltt«, «ulliar ch v». in Part«. Hage-latt fiir Politik, ^ Unterhaltung,HeschLstsverkehr. Börsenbericht,Jinmdeukste. XXII. Jahrgang. Dresden, 1877. Reuefte Telegramme »er „Dresdner Nachrichten." Berlin, 18. Februar, Abends. Hellte Mittag -wischen und 2 Uhr besichtigten der Kaiser, die Kaiserin, der Kronprinz, die Kronprinzessin, die Prinzen Wilhelm und Waldemar das neue Reichöbankgebäude. Anger dem Hauptvankbircctorium wa ren anwesend: die Mitglieder beö Centralanoschusseö, sämmtliche Bankbeamte. Stephan, Bitter, Matal, Bauleiter Hitzig. Stach Besichtigung der Kasse, der Tresor«, des Goldbarrenbestanbeö und des Bureauö erfolgte im neuen Saale die Vorstellung deS Eentralanöschusses. Bantprästvent Dechen» hielt dteBegrüßungv- rede und hob in derselben hervor, daß ohne die Erfolge des sieg reichen Heeres die deutsche Reichsbank ein Traum geblieben wäre, so aber sei sie verwirklicht; er schließt mit dem Dank an den Kaiser für seine Anwesenheit und illr da- huldvolle Geschenk sei »cs Portralts. Se. Malestät antwortete zustimmend, betonend, daß das Ziel nur mit Gottes Hille erreicht sei, aus ihn müßten wir bauen. Sodann fand Deleuner statt, woran am Tische des Kaiser- der Kronprinz, Prinz Wilhelm. Bankpräsident von De- chenv, die Mitglieder de- Ecntralauoschusses und Bauleiter Hitzig thellnahmen. Die Kaiserin hielt im -Nebenzimmer Cercle. Der Kaiser toastete aus die ReichSvankveamte». Locales and Sächsische». — Das Landtagümandat des Abg. Starke-Schmölln wird sich demnächst erledigen, da derselbe in den Staatsdienst tritt. Es heißt, daß Herr Rittergutsbesitzer Hauptmann a. D. Starke zum Rentamtmann in Pirna ernannt worden ist. — Die preußische Regierungsvorlage betreffs Uebcrnahme einer ZlnSgarantie sür die Prioritäts-Obligationen der Bcrlin- DreSbner Eisenbahngesellschait ist der Budgct-Eommisslon üverwiesen worden, und soll angcvlich der Abg. Or. Wehren- pfcnnig baö Referat übernehmen. Derselbe vr. Wehrenpfennlg, trat in der großer oraucr Bahn ei», um, wie cs hieß, „hierdurch die den Eingeweihten deutlich erkennbaren prcilßcuicindlichcn Bestrebungen Sachsens unschädlich und gegenstandslos zu machen". Er äußerte damals: „Der Bcnvaltungsrath und das Direktorium von EottbuS-Gro- ßenhain besteht ans denselben Personen oder doch größtentbeilö aus denselben Personen, ans welchen BerwaltungSrath und Directorium von Leipzig-Dresden bestehen. Sie wissen, Leipzig- Dresden ist letzt in Staatsbesitz übcrgegangen." Das war daraus berechnet, Schrecken vor den GroßmachtSgelüsten Sachsens zu erregen. Nun ja! In dem Aussichtsrathc saßen neben dem Ober bürgermeister von Frankfurt a. d. O. auch Leipzig-Dresdner Herren, als ganz erklärliche Folge davon, daß Leipzlg-DreSden den Betrieb auf der Bahn übernommen gehabt und den selben bis Juli 1874 geführt hatte. Die Actlouaire von Cottbus-Großenhain werden dieses frühere Verhältnis« wohl jetzt noch als ein sür sic besonders günstig gewesenes an erkennen, weil sie dadurch der Anschaffung eigener Betriebswirte ilbcrhobeii worden waren und weil sic dadurch die für mir io Meilen Bahnlänge unverhältnißmäßig großen Lasten einer eigenen Betriebs-Verwaltung ersparten. Aber jener Betrlebs- Neberlassungö-Bertrag war nun schon seit Juli 1874 wieder auf gehoben worben, weil die Bahn bis Frankfurt weiter gebaut werden sollte. Ais Herr vr. Wehrenpfennlg in sittlicher Ent. rüstung über sächsische Anmaßungen fast 2 Jahre nach Wiedrr- aulbebung jenes BetriebS-Ueberla>sungs-Bertragcs ans die staatS- geiäbrttchen Machinationen der sächsischen Regierung hinwieö, war die in Cottbus domicilirrnde Direktion der Cottbus-Großen- hainer Eisenbahn-Gesellschaft aus drei Mitgliedern zusammen gesetzt, welche alle drei preußische Unterthanm waren »nd von denen kein Einziges !e dem BerwaltungSrathe oder der Direktion von Leipzig-Dresden angebört hatte! — Wir haben damals keine Notiz von diesen Specialitäten genommen, weil es eine interne vrenßische Frage betrat. Wenn wir heute an lenen Vorgang erinnern, so geschieht es nur, weil Minister Campbausen der Be- triebS-Ncbernahme der Berlin-Dresdner Bahn „bis in s Herz von Sachsen hinein" eine eminent politische Tragweite beigelegt hat und weil es sin» auch sür uns interessant werden wird, zu Horen, wie vr. Wehrenpfennlg bei seinem in Aussicht stehenden Rcicrate die von ihm im vvrigen Jahre angebliche Wehrlosigkeit der preußischen Volksvertretung Sachsen gegenüber etwa weiter auS- maien und tarfiellen möchte. Aitt'S rieiste wäre ca zu beklagen, wenn im preußischen Abgeordnetenhanse wiederum ähnliche un begründete Anschuldigungen und Verdächtigungen gegen Sachse» vorgebracht werben sollten. Sollte aber gleichwohl der Beschluß beider Häuser ein derartiger sein, daß die Entscheidung über die Berlin-Dresdner Frage bei den Reichs-Instanzen gesucht werben müßte, so würde dieses dann wenigstens zur Klarstellung der jenigen Prlncsplcn führen, aus welchen man sich das deutsche Reich an maßgebender Stelle erbaut denkt. — In Wien ist der Dichter Salomon Herm. M osenthaI. Verfasser von der Deborah. Sonnenwendbos. Deutsche Komödianten und anderer Dramen. am Sonnabend gestorben. Moienthal war 1821 In Kassel geboren. - Eine dankcnswerthe Aufgabe sür das städtische statistische Bureau wäre die Ausarbeitung einer Karte von Dresden, welche ein Bild der Bevölkerungsvichtigkelt der einzelnen Stadttheilc lieferte. In Berlin hat man eine derartige Kakte entworfen, weiche am Grund der letzten Volkszählung in 40 verschiedenen Farbenabstusmigen anglcbt, wieviel Menschen aus einer bestimmten Fläche von ^Metern zusammcnicben. Für jede Gruppe von 10 bis 1000 Menschen ist eine besondere Nuance gewählt. Eine solche Karte wäre äußerst instructiv tür Sanltätöwesen, Schule, Polizei, Steuerbehörden, Post u. s. w. — Vor der Stichwahl am W.Ianucir ist bei den Vorständen der verschiedenen Wahlburcaux ein Schreiben des Stadtrathö eingclaufen gewesen, dessen wenig glückliche Fassung ziemlich böses Blut gemacht l at. Es war in jenem Schreiben auogciührt. daß die Kosten für Speisen und Getränke, weiche die mit dcm Wahl- aeschäit betrauten Burger während des Wahltags zu sich nahmen, in einzelnen Fällen am 10. Januar bei der ersten Wahl zu groß gewesen seien. ES wurde den Wahlvorständen möglichste Spar samkeit eingeschärst. So wenig Jemand auch einer überflüssigen Ausgabe das Wort reden mag, so hat dieser generelle Tadel doch vielfach verletzt. Hcrvorgerufcn soll diese Rüge durch die Eham- pagnerrechnung eines Wavibureaur worden sein. Es wäre richtiger gewesen, die überflüssigen Ausgaben für Champagner zu streichen und sie denen zur Vast zu schreiben, die sic verursacht haben, statt die Wablbureaux. deren Thellnehmer nur sie unvermeid lichen Ausgaben sür IbreS LclbcS Unterhalt In Rechnung stellen, i», Allgemeinen zu vermahnen. — Daö neue Dresdner Hottheater soll bekanntlich «ine prächtige Uhr erbalten. Da- Ministerium dev Innern bat die AuSlübrung derselben der Leipziger rcnommirten Uhrmacher-, Firma Bernhard Zacharlä übertragen. - Heute Abend singt die Lvroicr Naiionai-Sänger-Geiell- schatt Lchmtd an» dem Innthale nochmal» tm Bergkcuer- Restaurant. wo sie am Sonnabend von kcm zavlrelch anwesende» Piii'Itknm Mi« aroßem Bella» aniqenommcu ward. Nachmittag wurde i hiesiger sächsischer . größteSchl epp - «er der Elbe, gen. „Magdeburg", vom Stapel gelassen. Dampfer Ist 00 Bieter lang. 6 Meter breit und wirb mit ttusrüstung 600 Mm. tiefgehen; die Dampfmaschine ent- " - D" ' Dampfschiff- und Maschinenhauanstalt erbaute, größte Schic damv^" - Dieser ^ voller Ausr .... ^ . wickelt 300 indlzlrte Pferdekrästr. Dieser Rätcrschlrppbampier ist von der Kette uschieppschtsssahrtderOber-Elbe bestellt unb will dieselbe ihn zum Schleppdienst zwischen Magde burg und Hamburg verwenden. - Wir theilten vorgestern mit, daß am verflossenen Sonn abend echte» Münchner Hofbräu-Bler. als große Seltenheit in Dresden, bei Oöcar Nenner (Brüdergassei rum Ausschank gelange, und heute ist zu constatireu, daß der ganze köstliche Stoff — sünsze b.n Hektoliter- bereit» und zwar währcnd jenes TageS vertilgt worben ist. ES war vorgestern zu Zeiten kaum in die Hanöllur unb RestaurationS-Ziinmer zu kommen; die Dresdner Biertrinker warm qualitativ und quanti tativ massenhaft vertreten und ließen sich vom OScar ein Jeder aus mindestens iüns „Blaß" aichrn. - Nachdem die hiesige „Montag S-Z eitu na." welche einige starke Angriffe ans die Gründnngöftrma M. Schic Nachfolger enthielt, wiederholte Auflagen erlebt hatte, ist sie letzt nachträglich aut Antrag genannter Firma polizeilich mitBe- schiag belegt worden. - Ein schönes Naturschausplel bot sich den am Sonnabend den Vogeigcsang bei Pirna Passirenten dar, indem an diesem Tage Nachmittags 3 Uhr in dem in Posta gelegenen Nitzschner'« schcn Stcinbruche sich eine colossale Felswand unter donnerndem Getöse loölöste und majestätisch senkte. Wie Sachverständige ver sicherten, soll die gefallene Wand einen cubischc» Inhalt von circa 400,000 Fuß haben. — Annabcrg» den 16. Februar. In der Fastnacht nach dlgtcr Tanzmusik wurde der Ltrmnpswirter Mchcr von dem aus nächtlicher Revision degriffenen Gendarm in Arnbield in dem Moment betroffen, als derselbe seine vormalige Geliebte, welche schon zweimal darniederkam. auf der Straße ablaucrte und derselben mit einem Messer einen Stich ln den Rücken deibrachte. Der Strumpfwirker wurde an die König!. Staatoanwaltschast Annabcrg abgeliefert. — Der GerichtSvicner des GerichtSamteö Oschatz, Namen» Friede. Clemens Marschner, der kürzlich nach Unterschlagung an vertrauter Gelder von Oschatz entflohen Ist und verfolgt ward, hat sich im Appartement' eines Restaurants am Ncnmarkt in Leipzig am Freitag Mittag erschossen, nachdem er zuvor dort zu Mittag gegessen hatte. — OeNentliche Sitzung deS Gcwerbeschietö- erichts am 9. nnb 0. Februar unter dem Vorsitze der Herren Uabträthe Böttger vcz. Hendel. Der Malergchilfe Splett hat, wie er angiebt, bei dem Maier Ienke nach Ltundenlohn und in Accord vom i. Dcccmbcr 1"76 dis 21. December dessel ben Jahres gearbeitet und noch 13 Mark 16 Pfennige rückstän diges Lohn »-sowie 1 Mart 15 Pfennige für 'Arbeitsmaterial. welches er für den Beklagten gekauft, zu fordern. Da der Be klagte beide Punkte in »Abrede stellt, cö auch dem Herrn Vor sitzenden Böttgcr, aller Bemühungen ungeachtet, nicht gelingt, die Parteien zu einem Vergleiche zu bewegen. der Kläger aber dem Beklagten über das von ibm Behauptete den Eid anträgt, Letzterer aber diesen zurückgiedt, so hängt, wie erkannt worben, der Entscheid davon ab, ob dieser Eid bezüglich beider Punkte geleistet wird. In dieser Rechtssache waren als Beisitzer thätig die Herren Lackirxr Franke, Ricmerineisier Opitz, Barvier Bud- schik und Werkiührer Baumgart, in der nächstfolgend referirtcn die Herren Bäckermeister Hauswald, Rahineninacher Schild. Kürschner Vetters und Frame. Der Lackirergchille Mickel trat bei dem Maler Lißke am 10. October 1876 in Arbeit. unb cs wurde ihm seinem Anfuhren nach am :l0. December tieielbe ohne allen Grund gekündigt; demgemäß glaubt er, seinen Lohnverhält- nlssen entsprechend, 21 Mark Entschädigung beanspruchen zu können, »'tun hat aber der Kläger, wie er selbst zugesteben muß. die von rem Beklagten zu den Akten gegebene Lohnkarte, nach deren klarem Inhalt eine Kündigung zwischen ihm unb dem Ar beitgeber nicht bestehen solle, unterzeichnet; cs kann daher nicht Wunder nehmen, daß er mittelst Bescheids mit seinem Ansprüche und der Klage abgcwieien wird. Auch der Zimmermann Wun derlich wird von diesem Schicksale betroffen. Er hat vci dem Baumeister Kühling in Arbeit gestanden, ist, wie er behauptet, ohne allen Grund ans derselben entlassen worben und nun der Meinung, daß er zur Forderung einer Lodnentschädigung von 2.'» Mark 20 Pfennigen berechtigt »ei. Im Laute der Verdank- Hing stellt cs fich nun adcr heraus, daß er. ovnc gegen die Kün digung Einspruch zn erbeben, die Arbeit nicdergeiegt habe. Wun derlich wirb demgemäß durch Bescheid mit seiner Klage abgewic- sen. Als Beisitzer inugirten in dieser Klagsachc die Herren Zim merpolier Hachcnberger, Rahmenmacher Fracrmann. Zimmer meister Fuchs und ManrenncisterMicuo, in der nächstderlchteten die letztgenannten drei Herren »nd Herr Maurer Weber. Der Maurergeselle Handrack nnb 15 Genossen sind bei dem Bau- spccnlanten E. Linke tür ein Stnndenlohn von 25 Pfennige bei täglich lostündlger Slibeit beschäftigt gewesen und am 6. Decem bcr 1876 ohne Kündigung entlassen worden; sic verlangen dcö halb Lohncntschädiguiig auf die Zeit vom gedachten Tage an bis nächsten Sonnabend im Betrage von 6 Mark 88 Pfennigen sür Beklagte giebl zu, daß die Kläger In dem von Arbclts- und Lohnverhältnisse zu ihm gettan sein und spricht davon, Htrrklotz habe ihn bloS ans Rache beschul digt u. s. w. ES bllev trotz dev erhobene» Einspruchs beim Alten. — Des Betrugs bez. Beihilfe hierzu beschuldigt, erscheint ei» Ehe paar. bcr Weber und Lecorattvnsmaier Frirdr. Wilhelm Grimm au» Mhla» und dessen Ehefrau Anna Grimm gtb. Mantig vor dem SchöffcngerichtShvs unter Vorsitz de» GerlchtSrath Exncr. Das Vorleben des Hattptangrklagten Hätz-listtrr schcn mehrere dunkle Punkte anfzuwetsen, denn er Ist vrrctt- wegen Urkunbensälschung und Betrug mtt 1 Jahr 1 Mou. Zuchthaus, wegen Unterschlagung mit 6 Monate» Gefänguiß und wegen anderer crlmmlnellrr Vergeben mit 14 Tagen und 4 Monate» Getänguiß bestraft worden. Die letztere wegen versuchten und vollendeten Betrugs vom GirichtSamt Reichrndach zuerkannle Strafe verbüßt Grimm noch letzt und ist dieselbe iinofer» von Einfluß ans daS heutige Strafmaß, als das zu bcurlheilrnbe Vergehen schon früher vom Angeklagten begangen war. Die verehelichte Grimm ist 2l Jahre alt. katholischer Eoweision und gleichfalls schon einmal wegen Unterschlagung bestraft. Es war tm Imit v. I.. Grimm brancblc höchst nothwenvig zur Deckung von WcchselsorderutigLtt Und Bezahlung bcr LogiSiniethc Gelb und ließ in Folge dessen Wt Darlehiis-Gesnch In der Zeitung iiiscriren. Unter Anderem ging auch von dem Zeugen, PrivatuS Gottlob Schäfer eine Darlehliö-Offertk. ei» Mw Grimm trat mit bemselbcn alövald In Verbindung. Aul bloten Wechsel, welchen ihm der Angeklagte zur Sicherstellung anSstellen wollte, ging S. nicht ein. erklärte sich aber bereit, als ihm Grimm den Vorschlag machte, die angeblich Ihm cigenthümllch zugehörigen und in seinem Besitz hefiiivlichtu Möbelstücke rc. zur völligen Sicher heit als Kauiöobiecte abzutreten. Um gewiß zn gehe», verlangte Schäfer die gerichtliche Recogiiltlsii des Kaufvertrages, welche renn auch murr Hinzuziehung des Lokalrichtero Wagner am U». Juni v. I. erfolgte. Hierauf erfolgte die Auszahlung des Dar- lchnS i» gewünschter Höhe von 375 M.. ein Betrag von 75 M. auf den Monat warb dem Darleiher vom-Angeklagten a>S Zinsen rrsp. Leihgebühr iür die „abgetansten" Möbelstücke rc. gewährt. Ucbcrdico war neben dem „Kaufvertrag" »och ertra ein am 16. Juli fälliger Wechsel über 450 M. ausgestellt. Am Fälligkeits- Termine war Grimm plötzlich über alle Berge und Schäfer mußte die schincrzlichc Entveckmtg machen, daß die von ihm ..ge kauften" Stücke zum größten Theiie nicht Eigenthum des An geklagten waren, vielmehr dessen Logiöwirthln, der Zeugin Frau Seliger, Zwingerstraße» gehörten. Unter diesrn Umständen hatte S. das Nachsehen. Gegen die verehelichte Grimm lag der Verdacht nabe, daß sich dieselbe der Beihilfe zum Betrüge schuldig gemacht habe; die Beweisaufnahme be gründete diesen Verdacht ieboch nicht, wenigstens keineswegs hin reichend. Sowohl die Angeklagte stellt entschieden ihre Beibri ngung in Abrede und ihr Ehemann gleichfalls, der überhaupt noch zur Bekräftigung bemerkt, er würde heute sicher nicht an dieser Stelle sitzen, wenn seine Frau Kenntniß gehabt hätte, aus weiche Welse er die dringendsten Geldmittel beschaffen wollte. Weiter führt Grimm zur Rechtfertigung an. der von Schäler er langte Geldbetrag sei sofort von ihm zur Deckung mehrerer For derungen verwendet worden. Die Staatsanwaltschaft war durch Herrn Staatsanwalt.v. Hellmann vertreten. Der Gerichtshof erkannte kür Grimm unter Verschmelzung des Erkenntnisse« vom Gerichtsamte Rcichenbach wegen vollendeten unb versuchten Betrugs auf I Jahr 2 Monate Gefängnis«, vic bereits verbüßte Strafe Ist in Abrechnung zu bringen. - Angekünbigte Gerichts-Verhandlungen. Heute Vormittag v Uhr lisch folgende Tage Hauptverhantlung wider die Gebrüder Georg und Mar Gcöz aus Oien, wegen Be trugs. 4 Uhr Nachm. Hauptverhandlung wider de» Gärtner Adolph Söderwall aüs Großenhain, wegen Diebstahl und Unter schlagung. - Einsprüche: O Ubr wider Hermann Tschierkc. wegen versuchter Erpressung. 0' s Ilvr wider ElemenS Atoivb Heinrich Heuvcl hier, wegen Körper-Verletzung. '>,i Ubr wider Hermann Pfützner in Radeberg wegen Beihilfe zum Diebstahl. 10 Uhr wider den Steinmetz -August Lorenz in Äiasewitz wegen Diebstahl. IO'/, Uhr wider den Kaufmann August Mcvcr in BolkmarSdori. wegen Verletzung der öffentlichen Ordnung. lo'< Ubr wider Wilhelm Hoppe vier, wegen Kuppelet. 11 Ubr wider den Hand arbeiter Friedrich Antritt) in Nieder-PestcrwO', wegen Ucber- tretung. — WMerungS>«eo»«MP«iff am 18. Frdr., Mttt. I Uhr. Barometerstand nach Oscar Vösvlt «Wallstr. io»: W Pariser Zoll - v. fseitgestern 2' -L.gestieg». - Tbermometrograph nach Reau« mur: 6" über o. Diffcrem vö» gestern zu heute 5"; »ictugste Trmp. 3» Wärme, i'öä'stt Tcmp. 8 " W. - Die Schloßthurm- fahne zeigte West-Wind. Himmel: dicht bewölkt. — «ldvSb«i»LreSde»l.l8. Febr..Mltt.. 252 Cent.über 0. HL?te«»ie«»I,»»et',«-I»« 1Ü«aIl»»t Iitninreu. 6eio ljuUvIÄu «lsr Dout.-?' IitzL üeuuurlo in Uawl-UIF dbt' U^' rliv 'lsnij virtur um l«. l odpuur um 6 ^tir Uorjxeiui: den Mann. Der ihnen behaupteten ch Lobnvrrhältniste zu i den haben und von ihm ohne Kündigung entlassen worben seien, ist aber der Ansicht, daß die Kläger, weil sie von ibm nach Stun- benarbelt bezahlt worben, aus Kündigung keinen Anspruch gehabt hätten. Da, allen Vorstellungen des Herm Vorsitzenden Hendel ungeachtet, die Parteien zu einem gütlichen Uebereinkommcn nicht zn bewegen waren, so erkannte daS Gewerbeschiedogerlcbt dahin sür Recht, daß der Beklagte, weil er de» Klaggrunb c!n- geräumt habe, und der Umstand, daß das von ihm den Klägern zu gewähren gewesene Arbeitslohn nach der Stunde berechnet worden, in keiner Weile an der durch K NO der RelcvSgewerbe- ordmmg geordneten Bestimmung, wonach daö Verhältnis« zwischen Arbeitgeber unb Arbeitnehmer überall da. wo etwas Andere» nicht vereinbart worden, einer 14tägigen Kündigung unterliegt, Etwas zu ändern vermöge. einem leben der Kläger die geklagte 6 8" ' > zu Lohnentschädigung von 6'Mark 88'Pfennigen -»"bezahlen, auch die Prozeßkostrn allein zu tragen schuldig sei. — Oeiientliche Gerichtssitzungen am 17. Febr. Der Hausbesitzer Ernst Friedrich Ra drisch in Neustrlesen ließ im Monat Mai vor. I. zu drei verschiedenen Malen, gewöhnlich wenn er in etwas erleuchtetem Zustande von seiner Stammkneipe nach Hause ging, aus der Straße seinem Zorne gegen den al» Nachtwächter «unatrrnden Mitkläger Herkiotz sretri Lauf. Zu nächst am 8. Mai -Nachts gegen 12 Uhr begrüßte er Letzteren mit den Worten „Lump, Lapven" v.s.w.. vor dem er(Rahrisch) sich nicht fürchte. Vierzehn L«« später bemerkte er zu Herklotz in der Lutber'schcn Restauration, so ein Lappen wie er (Herklich» gehöre nicht hterver. und namtte ihn wiederholt lappiger Nacht wächter. alter Lappsack u. s. w. Am 24. Mai Nachtü icankaltete und schimpitc der alte Spectakelfriede nieder aus den Straf«»« -Ar. 4 »nd 1» in Striesen gegen seinen Erbicinb. Wege» ruvestörenbcn Lärmen» und Beleidigung warb er schließlich zu 36 M. Ltrase verurlpeilt. Radrlsch will unschuldig wie ein Lamm Ort. 4^^ Nla^. II>U^r. 1'iiNlSo (8e!»ottlZ .. 76,Z» »NI ptark. ^oissi^O - - 6.l 7^7.1 icrnv i-iebi, I'Sfi«et>i 2s - - ictnv Petnviir I«, buli» - dil. blnltbisu 7U6.Z TttNV tc ävvtt - 7> c- 1V8IV b, berii-'-kt - Z.l Nolrlvr . . . 7.71.7 L V, 8 Iinuoli. - icop»»>u,x«n. 7il,' lombl. KoOsI - 7:.') Cbrisliunslim! 0 mürs.iig, iilu'' 1.0 ^ ttai'.inlL6n. . 707,7 L- n le^oott - ,0.'Z 8Lo« bbolm. . 7,8.1 KO loiebt. >l-1»uvs ?olor:'diir8 . 70t.U Oku vtill, lisitor ölaiknu . . 7«-!.!, 8 still, bodaiiit I-'i i- IVi«„ . . . 7>ik>.5 k still dorlvckt . O.o O. Alvmel . . . 7SI.1 l-sIV m-i«8i^, Hundt - - 1 ' Ksullllltf-uksor 7.I.7.2 8 still, Kebol'») - - !>ivinomüuäv D 7,.',.V 8IV toiobt, ivolltis^) - l.i ilnmbur^ . . 7.73.1' 8IV 4 liiseli. derloLbt - - 7L1),0 8IV ivicbt, dn.ll> bsri.') - - ^rololä . . 7.77.1 8ÜV mitSriiA. bz><1velvt^) - - s.Ü Kasflol . . 777.7 p 8tV «cbiraeli. ^oilcigs Karlsruko 7«, l N! 8IV lvicbt. I'oüvol't'') -i- >!»->>» . . . 7-i^i s leicbt. rsoUxiA 1.'» «68.Z a a sekivacl», ivöseicl l') Vre»!»u . . 777,1 830 loicbt, Ksdei <) Zoss >nz: sxon. i>) ' > lieze». >) uaruttix. 2) 8e» L) ruliix. , _ vunsU^. Amdtz Uoesv. -) Ksxon ks^sn. l7»dtzr8»vdt. 6»r >V!1.Di» kuromotSk ivt, iu uiitzZoi- nmok äas Äiaimäm bat vicb »acb äsv> .VkilAe-rrub iveloeb an lioto uvbr abtxsoommkv. Da .mgleiob in (.'sntnl!- aml 8ii6o8tsliropir <j«r Lutt«>iveb um msdrsr« LLilttmtzl, » gbl'nUdN. sinä ells 6r»6isn1on un6 sie in ffnn'/. I)ou1.sel,I»»iä borrsebsvck- I^uttstroiuuii^S''''»oUvtzuob orior inilssix, nur 1'rieä»ieb8bafon moläol. Atürwivubon ^Vsvt. mit In Ullmbiii^ ist «N» >Vitteruus vv>2u<lvrl!eb mit ltog-Xvüen. äon britisrlien lusoln äausrn ^or6A08tv.imio <ort. >Vribrsn6 in I'SiovsdtU'ff mit «lorkom ötsigBU Mifleiolk stliGN^o b'-rUs tzinxotrstön, ist «liu» 'i Iistonottoi- l»>» lii^a um! >Vilua tipuvssoo. 1» diornst-on, ^ «tttiloutLeblalzsl unä t raukrsidb bot <iis tVLrws ul-zvooiumvu. vrtefkssten. »'. E. Ab.. Chemnitz. „Um eine» Streit zu entscheiden, bitte ich. mir mitzutheste». ob Herr Kammersänger Riese die Partien eine» torischen oberHeldentenor bekleidet?" - Nun. ivenn Herr Riese noch krin Helbtntenor ist. dann giebt'S über Haupt keinen! Anonym, hier. „Dari ein Soldat aus Posten Ge schenke annehmen und hat er, neun dieö geschieht, Strafe zu er warten?" - Versuchen Sie eS nur einmal, und der wackcre Krieger würde Sic sotott beim Kragen nehmen. Ein Anderes wäre e». wen» ihm «in vo>üb«rgchcndeü schönes Kind stillschwei gend ihr Herzchen schenkte-
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