Dresdner Nachrichten : 23.02.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187702235
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-02
- Tag1877-02-23
- Monat1877-02
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- Dresdner Nachrichten : 23.02.1877
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IffOdO *l»l. ßtttk».iinn«>s»e «u». H»u,burg. v«r- LkiVtto. Valcl. «surf/ 8K«L8 LklVtst. Hamdllrg. gsiulfur».«. SK.. MÜN- «k". — H.L! Arettag, 23. AeSruar. Tageblatt für Uokitik, Wnterhattung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht und Iremdrntiste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Lltpslh G: Nkichardt in Dresden. Derantw. Kedactrur: Fr. Goedschtz in Dresden. Jahrgang. -...redakteur: Vr Lmll oivreze. Für VaS gcuiUctoni^^iitt^^Unr^unmr. il^MM^ISUHr.' S« SUupadl: «atz, «l«stcr- »LNk ü dl «Nachm. 4 Uhr. — Der Nimm einer cln> spolilncn Peul-ctle k»I,«t 1» P,ne. üiuxciluidt die AcUe LU Pi-e. Eine Äaranli« sür da» nSchstUi«i,cErichei«c>r Lei Lnlcrrle wcrS nicht gcgedeii. Auriviirlige Annoncen» ' Nu,träge von »ns nnbe» Ilimilen Firmen und Per sonen inscrirc» wir nur gegen gträniimerando- .zaftlung durch Brws- marie» oder PosictnM- lunch Acht Liibcn koilcn li- Psgc. -Jnscmte sllr die Ä-iikag»'Nummer »der n->«i,-eincm'FcMäg» die P«it,e„c ia Pf«-.' Politisches. Dem deutschen Reichstage, der gestern vom Kaiser Wilhelm seierlich eröffnet wurde, gilt unser erster Gruß. Ohne ausschwei fende Hoffnungen, aber mit besserer Zuversicht als den bisherigen Reichstagen sehen wir den Berathungen der jüngst gewählten deut schen Volksvertretung entgegen. Das kaiserliche Willkommenwort finden unsere Leser an einer anderen Stelle. Attirrisch hingegen be grüßen die Blätter der Partei den Reichstag, die eine klare Bor- cmpfindung dafür hat, daß dersÄbe nicht mehr die nationalliberalen Geschäfte seiner Vorgänger besorgen wird. Das aber gerade ist es, ivas uns mit besserem Vertrauen erfüllt. Wie FrühlingSahnung nach Schneestürruen durchzieht das Volk Deutschlands dic.Hoffnung, daß dem verderblichen Centralifiren durch den gcgyiwgrtjg versam melten Reichstag kein Vorschub mehr geleistet -wird.-Wer ein geschüchtert war, schöpft wieder frischM'Äthem, uür.'schon aierzwei- seln wollte, hebt die Hände wieder auf zu Thaten, wer Irkst asts sei nem Schildwachposten auöharrte, fühlt hinter sich die Reihen sich sammeln, schließen und ordnen. Fürst Bismarck ist micht mehr ge- nöthigt, auf die Herren LaSkcr, Bambergcr, Bennigsen' und wie die tin« 1t«»r dieser Partei weiter heißt, Rücksicht zu nehmen: Manches frohe Anzeichen deutet darauf, daß sich der Kanzler srüfaudere Par teien zu stützen gesonnen ist, als die war, mit der VaS deutsche Volk an den Wahltagen des 10. und 26. Januar unerbittlich ins Gericht ging. In gewisser Richtung ist die Stellung Bisvrara's geradezu beneidenSwerth. Er hat die Auswahl. Je nach segr«>ns Erpressen kann er sich die Mehrheit des Reichstages so oder so zusammen stellen. Die Karlen sind bei dem Rcichätagsskat so gemischt, daß, hebe er eine Farbe welche immer auf, sein Tournez allemal glücklich ausfällt. Um so größer aber auch seine Verantwortlichkeit. Einem so nüchternen, realistischen Kopfe, wie dem des Reichskanzlers, kann es nicht entgehen, daß mit der Wirtschaftspolitik, wie sie sich an Eamphausrn-Achenbach knüpfte, nicht fortzukommen ist. Bismarck kümmert sich, laut Aussage Blcichröder's, nicht darum, wie dieser sein Privatvermögen anlegt; wohl aber muß es ihm große Sorge bereiten, zu erleben, wie das Vermögen des deutschen Volkes ange legt wurde. Damit stehen wir auf dem Boden, wo sich der Reichs tag am meisten verdient Um das Volk zu machen Anlaß Hab. Wir erwarten, wenn eine Besserung eintrctcn soll, haupsächlich zweierlei: unbedingt«« Verzicht.aus fernere Cenkalistrtionen, sei es in Gestalt des NeichseisenbahnphantomS, sei cs in der Schaffung neuer Behör den, sei es in der Uebertragung fernerer Competenzen auf die Reichsgcwalt; sodann aber Bruch mit der wirtschaftlichen Ver gangenheit im Zoll-, Bank-, Gewerbe- und Handclswescn. Dann kommen wir aus dem Notstände zum Wohlstände. Von Konstantinopcl läßt man keine Depesche absendcn, die sich über die Nerven-Zerrüttung oder das Gehirnleiden deü Sultans ver breitet. Im Gegenteil, nach der Lesart des türkischen Preßbureaus erfreut sich AbdulHamid einer bombenfesten Gesundheit. Höchstens Zahnschmerzen stören die Ruhe des Schatten Gottes. Wer sich mehr für die Lesart entscheidet, daß die Ausschweifungen dcS Serail die kaiserlichen Prinzen der Osmanen-Dynastie zu Grunde richten muffen, daß auch ein ursprünglich kräftig gebauter und geistig be gabter Prinz schließlich zum bloßen Spiclball der Ränke üppiger Weiber und habgierigen Palastgewürmes herabsinkt, der thut gut, solche Ansicht nicht in Konstantinopel zu äußern. Wer soll aber in Europa entscheiden, wie weit die Gehirn-Erweichung deü Sultans vorgeschritten ist? Die niemals sehr starken Nerven desselben sind in Folge der bei der letzten Palast-Jntrigue gegen Midhat Pascha stattgehabten Vorfälle peinlich afficirt worden. Am Sonntag 11. Februar) machte der Sultan einen Ausflug auf seiner Pacht in den Bosporus bis zur Einmündung desselben in das Schwarze Meer, um frische Lust einzuathmen. ES ist dies dasselbe Mittel, welches auf Anrathen des Wiener Arztes schon bei Sultan Alurad, aber vergeblich, angewcndct worden ist. Wie tief die Erregung in Amerika die Bevölkerung aufwühlt, je näher die letzte Entscheidung darüber rückt, ob Tilden oder HayeS als neuer Präsident proclamirt wird, das erkennt man aus der ge richtlichen Verfolgung, die Grant gegen eine Washingtoner Zeitung angcordnet hat. Ein Preß Proceß in dem freien Amerika — das ist geradezu unerhört und diese Seltsamkeit erklärt es auch, daß man das transatlantische Kabel deshalb in Bewegung setzte. Du lieber Gott'. Wenn man nach Amerika jeden deutschen Prcß-Proces; tclc- graphircn wollte, da müßte man bald noch ein neues submarines Kabel legen! Das Repräsentantenhaus hat in rascher Folge die Stimmen der Staaten gezählt, die der alphabctarischen Reihenfolge »ach mit M und N beginnen: Michigan, Missouri, Minnesota, Maine, Massachusscts, Ncw-Perscy, Ncw-Pork, Nebraska und 'Nevada. Nun kommt das entscheidende O. Bei jenen M's und N'S lag nirgends ein Protest vor, beim O aber werden die Demo kraten einen letzten, verzweifelten Versuch unternehmen, doch noch das Feld zu behaupten. Der Staat Oregon ist der glückliche Be sitzer deü republikanischen Wahlmannes, welcher sein Amt als Post« meistrr, nach Behauptung^der Demokraten, nicht rechtzeitig nicder- lcgte und nun durch einen Demokraten ersetzt werden soll. HayeS und Tilden, Jeder der Beiden, hat jetzt ofsiciell 184 Stimmen, die eine noch fehlende Stimme ist die eine zur absoluten Majorität nothwendige, — 185 von 369 Stimmen. Je nachdem diese eine Stimme aus Oregon für Tilden oder HayeS gezählt wird, zieht ein demokratischer oder republikanischer Präsident in s Weiße Haus. Oesterreich hat nunmehr einen auf 10 Jahre gütigen Bank- AuSglcich zwischen seinen beiden Neichshälstcn abgeschlossen. Das Zollgebiet und die Bank bleiben gemeinsam. Es wird eine einhcit- liche österreichisch-ungarische, für 10 Jahre privilegirte Notcn-Bank gegründet, nachdem die jetzige österreichische Nattonal-Bank als solche --- - - -- ganz nach dem bisherigen BedecküngS-OcrAlknisM Rutsch und ungarisch bedruckte neue Zehner-, Hunderter- und Tausender-Noten ausgeben, alle jetzigen Noten demnach einziehcn. Von der ganzeü Notenmenge erhalten die Filialen deü Königreichs Ungarn fixe 51 Millionen als Minimum. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, den 22. Februar. Der Reichstag wurde heute Mittag durch Se. Majestät den Kaiser mit nachfolgender Thronrede eröffnet: ' - . . „Geehrte Herren! Beim Beginne der dritten Legislatur periode heiße ich Sie im Muncn der verbündeten Regierungen willkommen! Die Zusammensetzung, in welcher der Reichstag auö den neuen Wahlen hervorgcgangcn ist, läßt Mich hoffen, daß es auch in dieser Periode wie in den Seiden vorhergcgan- geiicir gelingen wird, die wichtigen Ausgaben, weiche dem Reichstag gestellt sind, im Einverständnis! zwilchen den ver bündete» Regierungen und der Bolle-Vertretung zum Wodlc der Ration in Erledigung zu vrnigcn. Vorzugsweise wirb Ihre Thätigkcit durch die Bcrchvung und Feststellung deS .panohaitsctats für daö Iabr 1877 78 In Anspruch genommen werden. Bezüglich der Ausbringung der durch eigene Ein nahmen nicht gedeckten Bedürfnisse ist das Reich durch Art. 70 nehmen sein werden, um den trikular - Umlagen durch Erb für das Reich zu ermäßigen. Handlungen mit Ocstcrrclch-Ungarn über die Erneuerung deö Handcivcrtrago sind unter Mitwirkung der Regierungen von Preußen, Baicrn und Sachsen so weit gefördert, daß die Ver handlungen mit Oesterreich - Ungarn binnen Kurzem werden beginnen können. Der Abschluß dieser Verhandlungen bildet eine Vorbildung der Reformen unseres Zoll- und Stcuershstemo, über welche die verbündeten Regierungen dcumächst in Bc- rathung treten werden. Die dem Reichstage bereits früher vorgclcgtcn Gesetz-Entwürfe Über die Einrichtung und die Be fugnisse dcS Rechnungshofes und über die Verwaltung der Einnahmen und Ausgaben des Reichs werden Ihnen wieder zugeven. Der Wunsch nach gesetzlichen Grundlagen und selbst ständigen Einrichtungen für die Behandlung des ReichShaudl aitö- EtatS, sowie tür die Gestaltung und Eontrole des Rechnungs wesens geschaffen zu sehen, wird ohne Zweifel auch von Ihnen geweilt. Die Erwartung ist daher berechtigt, daß die Verein barung Übet die genannten Gesetzentwürfe diesmal zu Stande kommen werde. Auch der ln rer vorigen Session nicht erle digte Gesetzentwurf, betreffend die UntcriuchuiigvecLceimsäUc, wirb Ihnen wiederum vvrgckegt werden. Die in der letzten Session vereinbarten Iustizgcsctzc sollen nach den darin ent haltenen Bestimmungen spätestens am I. Oclovcr 1870 in Krall treten Um diesen Termin cinbaitcii zu tömicii, Ist co nöthig, daß baldigst über den Ort entschieden werde, an wel chem das Reichsgericht seinen Sitz haben soll! Ein hieraus be züglicher Gcsctzentwur' wwd Ihnen vorgelcgt werden. Inden Kreisen der vaterländischen Industrie sind Klagen über den! >o Jahre Zeit Mangel einer gemeinsamen Gesetzgebung zum Schick; der ge- Geschäftsträger. An der Spitze des BundeSrathS erschien der Reichskanzler Fürst Bismarck. Der Kaiser, gefolgt von dem Kronprinzen, den Prinzen Wilhelm, Friedrich Carl und Alexander, wurde mit einem Hoch durch den Alterspräsidenten- Mg. v. Bonin. empfangen. Die Thronrede wurde bei der Stelle! über den Schutz der Industrie und dem Passus über die anarchischen Bestrebungen und über die Oricntpolitik mit lebhaftem Beifall un terbrochen. — Die erste Reichstagssitzung wurde von dem Alters präsidenten v. Bonin eröffnet, welcher vier provisorische Schrift führer beruft. Der Namensaufruf ergiebt 262 Anwesende, das Haus ist demnach beschlußfähig. Die Verloosung in die Abtheil ungen soll durch das Bureau erfolgen. Morgen 2 Uhr: Präsi dentenwahl. LoraleS rmd Sächsisches. — Se. Maj. der König, der nicht blos den Künsten reges Interesse widmet, sondern auch die geographischen Forschungen unch Entdeckungen mit lebhafter Theilnahme verfolgt, ließ sich am Mitt woch Abend in einem Familicn-Cercle durch den Capitän Bade' einen Vortrag über die Nordpol-Expedition der „Hansa" in den Jahren 1869 und 1870 halten. Die „Hansa" ging apf jener kühnen Forscher-Reise bekanntlich zu Grunde. — Prinz Gustav». Wasa k. H., ist am Mittwoch Abend 7 Uhr 40Min. nach Wien abgereist. — Die vorgestrige öffentliche Sitzungber Stabt-' ver ordneten bot nicht viel Mittheilsamcö; der wichtigste Gegenstand, der -Bericht deö Rechtgauvschusses über den Ent-> der rcvibirten »xurf eines Ortöstatutü zu tz werblichen Erfindungen laut geworden. Um diesem Mangel abznbecken, Ist. nach Vernehmung von Sachverständige», der Entwurf eines Patcntgeictzcs auögearbcstct worden, welcher Ihnen zugchen und eine» hauptsächlichen Gegenstand Ihrer Berathungen bilden wird. Leider dauert die gedrückte Lage, in welcher Handel und Verkehr sich!»den letzten beite» Jahren befunden haben, bei unö wie in anecrcn Ländern noch heute fort. Die unausgesetzten Erwägungen der verbündeten Re gierungen über die Mittel, derselbe" adzuizel'en, habe» Mir nicht die Uetcrzeuglmg gegeben, daß die inneren Zustände dcb deutschen Reichs einen wesentlichen Antheil aü den Ursachen der Ucbclstäntc haben, die in allen anderen Ländern gleich mäßig gefühlt werden. Tie Aufgabe, dein angenblicklichc» und örtlichen Mangel der Beschäftigung und ArbUt suchenden Krästc abzuhclfcn, liegt den einzelne» Staaten näher, als dem Reich. Insoweit der Wiederbelebung des Verkehrs ein Mangel an Vertrauen auf die znkünstigc Sicherheit der Rcchtözustäntc innerhalb Deutschlands etwa im Wege steht, werten esle mit Mir solche Besorgnisse für unbegründet halten. Die Organi- sackon dcö Reichs nnv der gesunde Sinn des deutschen Volkes bilden eine starke Schutzwei r gegen die Gefahren, welche anar chische Bestrebungen der Sicherheit und der regelmäßigen Ent wickelung unserer Rcchtszustäntc bereiten könnten. Von aus wärtigen Gefahren aber, welche auS dev noch ungelösten orientalischen KrlstS hcrvorgchcn könnten, ist Deutschland weniger bedroht, als ankere Länder. Meine Politik Ist de» Grundsätzen, welche sic vom Beginn der orientalischen Ver wickelungen an befolgt hat, ohne Schwanken treu ge blieben. Die Eontcrenz in Eonstcmti'nopcl hat leider nicht den Erfolg gehabt, die Pforte zur Gewährung der Zuge ständnisse zu vermögen, welche die europäischen Mächte im In teresse der Menschlichkeit und zur Sicherstellung des Friedens für die Zukunft glaubten verlangen zu sollen. Die Eonfcrcnz- Verhandlnngcn haben aber das Ergebnis! gehabt, daß die christlichen Mächte nntcr sich über das Maß der von der Pforte zu beanspruchenden Bürgschaften z» einer Uebcrclnstim- muilg gelangt sind, für welche vor der Eonscrcnz wenigstens ein allseitig anerkannter 'Ausdruck noch nicht bestand. Es ist dadurch cm fester Grund zu dem Vertrauen täbteordnung mußte wegen unbcendcter Vorarbeiten aus- geletzt werden, und hinsichtlich der Reorganisation der A rmenvers org u ng sbch ö r de betreffs deren der Stadt- rath eine Vorlage hierüber gegeben und um deren Berathung gebeten hatte, kam co auch zu nichts. Ter genannte AMMis;, schlägt nämlich vor, in Erwägung von Mancherlei, z. B. dessen, daß seit den früheren Verhandlungen auch in den Kreisen der - Bürgerschaft namentlich die Frage der Ein ührung besoldeter Armencommlffarc Icbl'alt crörtct und zum Gegenstände von positiven Gegenvorschlägen gemacht worden ist und dastlnzwischen das Material in der Sache sich bedeutend angehäuit hat und > eine nochmalige gründliche Vorüccatvung aller Unicriacicn dringend gebeten erscheine, vor der Hand von einer Bcralhung der stadträtdiichen Vorlage abznsrhcn und den Ltubtralh -u eo- inchcn. eine anderweiteVorberarvung durch eine and jellMitgliedern g jedes Eollegii zu wählende Eommisston vorucvmcn zu lassen. Dieser > «nsschußvorschlag Nntcr trotz lclpatter Bekämpfung durch Stt'dtv. ! E v alvbauö, der diese nenerlici e Verzögerung der seit l OIavrc» ' In Angriff genommenen Rcorgani'iations-Angelegenheit, eine , geradezu „unvcrantwortliche" und die Einsetzung einer gemischien ' Depnlallon eine ganz zwecklose nennt, gegen 2 Stimmen An nahme. Allo — abnartcn, was in dicscrAngclcgcnhcit übrigens nicht geffihrllch ist, denn halte sie, wie Stadlv. Heger bcmcrkr. Re Zeit, so kommto nun aus 4 oder 6 Wochen auch nicht a». — Collegium genehmigt die Erwerbung einer an der Bloch- mannstraße gelegenen Ehrlich'schen Srittoparzclle und die Ver äußerung einer an der Pesialozzistraßc gelegenen Evmmunparzeile: an Hrn. Privatns Moritz Siebert, sowie die Begründung einer ständigen 2urnlchrcrstelle an der Anncnrealschuic, machte sich sodann schlüssig über einige Lebrcr-Bcsolrungcn und Gra- tiffcationcn und bewilligte schließlich als Einrcchnnngogeld für, die durch die Rinderpest entstehenden Kosten booo Mark. — Die Leiche der Frau Bi arie Simon wird heute Mittag 1 Uhr per Trauerwagen von Loschwitz aus hier am Wohn haus der Verewigten, dem sogcn. Vogelstein'schen Hause, neben Helbig's am Tbeaterplatze. cintrcffcn und von dort auö wird sich der Traucrzug nach dem Trinitatis-Kirchhof i» Bewegung setzen, woselbst die Leiche in einer Gruit, welche eine Gräfin der Frau Simon vermacht hat. bclgeletzt wird. In die Wohnung soll die Leiche nicht erst gebracht werden. ES stcht eine große Tbeilnahme bevor, jedenfalls auch Seiten unseres Königlichen Hoics; auch vcrmuthct man das Eintreffen einer im Auktragc der deutschen Kaiserin A u g u st a von Berlin nach hier gesandten Trauer- begleiiung. Die Verstorbene wurde noch bis in die neueste Zelt öitcr mit Eorrespontcnzen von I. M. der Kaiserin Augusta ge ehrt, ebenso wurde die Verewigte von I. M. der König'» Carola doch geschätzt, welche noch zwei Tage vor dem'Ableben der Fra» Simon dieselbe in Loschwitz in -Begleitung dcS Kgl. Leibarztes Herrn Geb. Metizinalrath Or. Fiedler bcsnchte. Während in Loschwitz vor dem Abgang der Leiche tcr OrtSgeistliche die Todtcnscier crsebrirt. wird auf hiesigem Trinitatlsklrchhose und zwar aus ausdrücklichen Wunsch tcr Verewigten Herr ArchidiaconnS Döhner a!S Vcrlrctcr der Kirche sprechen. Die „Liedertafel" wird an der Gruit singen. - Hierbei sei noch berichtigend er wähnt , daß Frau Simon nicht nach gestriger Angabe eine ge borene Ezcchin war, sondern eine Wendin, aus tcr Gegend von Bautzen. — Excursion des GewerbevcreinS am 20. F- e - brua r. Sin der ersten diesjährigen Excurston dcv Gcwerbc- vercins vom 20. d. M. nahmen ca. 500 Mitglieder Thcil, incl. tcr Damen, die daö günstige Wetter wobl vor Allem dazu be stimmte. DaS Ziel tcr Ercrnsion war das neue Gera n genen - haus aus der Mathstdcnslraßc. Zum Voraus muß man gestcbcn. werde, welche von dcr Confcrcnz als europäisches Bedürfnis! an erkannt worden Ist. Wenn die Erwartungen üncrsüllt bleiben sollten, welche in dieser Beziehung sich an die Verheißungen der Pforte und an die Einleitung der F-ricdcnövcrhandiiingcn mit Serbien und Montenegro knüpfen, so wird Meine Re gierung wie biöher so anch ferner bemüht sein, in einer Frage, in weicher die deutschen Interessen tpr eine bestimmte Linie dcS Verhaltens nicht vorschrclbe», Ihren Einfluß zum Schutze der Christen In der Türket und zur Wahrung reü europäischen Frie dens, insbesondere aber zur Erhaltung nüd Befestigung ihrer eigenen guten Beziehungen zu den ihr verbündeten und be freundeten Regierungen anszuwrnkrn. Zu diesem friedlichen Werke rechne ich vertrauensvoll aus Gottes Segen." Berlin, 22. Febr. Die Eröffnung des Reichstags durch den Kaiser fand unter dem üblichen Cercmoniel im Weißen Saale des kgl. Schlosses statt. In der Hoflogr bemerkte man den Botschafter Italiens, Graf de Launay^ dcn russischen General v. Reutern, die AmicM fin formell lignidirt. Dies« Notcn-Bank wird mit ihren, jetzigen Capital ^ Gesandten der Schweiz, Schweden», Hollands und den türkischen > rechts und links Löge» für die Beamte». Jeder Flügel besteht aus Souterrain, Parterre, Etagen und Dachraum. Im Söutcrraln befinde» sich nntcr Anderem die HcizungSanIagcn (Hcißwasscr-Lusthcizung), die Dainpstüchc «mit 5 Kesseln von 50 bis 18» Liter Inhalts, die Waschanstalt «mit 2 großenKessclns, eine Wäschtrockcnhalle, ein Raum, in tcm ein Kessel dchuiö Vertilgung gewisser Sck'inarotzcr durch erhitzte Lust ausgestellt ist, die Lcichenzclie, dieKohlcnbebältcr. Wasserleitung führt die nöthigcn Wässer bis in die höchsten Etagen. Die Trcp- - pen sind eng und schmal und können sännntlich leicht abgesperrt werden. Im Parterre befinden sich Spciscsälc und ArbcitSsäle, in der ersten Etage 2 ZI,inner für die Acrzte. sowie die Kapelle. ' Jeder Gefangene erhält auch In der Kirche seine besondere Zelle fKästen, den Eingängen zu de» Kajüten unserer Dampfschiffe oder dcn Hüttcl cn „nscrcr Obsthökerinnen ähnlich), von der ans er zwar Altar und Vrcdigcr, aber keinen seiner Mitgefangenen sehen kann. Solcher Zellen, in mehreren Etagen ausgestellt, wird die Kapelle ca. >80 rnkhaltc». Reben dem Altäre werden die die Orgel befindet sich ln der Mitte. (Die Kapelle befindet ' SW K.«'t
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