Dresdner Nachrichten : 16.02.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187702160
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-02
- Tag1877-02-16
- Monat1877-02
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- Dresdner Nachrichten : 16.02.1877
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»t« UII» i de- lzu- I»er, nr>, e«c! » m), e«! jaar. der Ler. g. an. >. mlt n. Ütl8«stl- »«>, hälr :n stcls Lager die mbtung ann, io. elegättt ante» te. ist »vrqcn len. Das- ana auö- > Spreize re» in der amteö zu aße Me, Viertel- "Nergut ab. «r 47 7Ü«k in d^^pedilio» Marirnft««»» I». «rmnillprct« »i«rtel,dl>r» lichSMar, LUPI,c.,»urch dic »«ft SR°ri 7ie«n«. atiijil.«ui»«»rn»0PI„. ssoovitk*». Mir dl« >iick-abe cln-r» s»ndtcr «a-uscNye ««»t sich dlc Rkdoctl»» «tchit derdludllch. Snsrrrtcn-Lunilimc a»I< wärt«: »»« V».-I»r in Hamburg, «cr- «>>. «lrn/Lcibtig. «°,ki. »rrslau, »raunurt a. M. — Itaä. Un,»» i„ vcrll», LciVUg. Wir». HLMburg, krauksurt a. M,. Mit», «tc». — v»»d, ck 0». t» granlfurt a. M. — r«. valUt in-Elicmnltz. — N»- U«»I»r ib 0». in Parts. Mltredaeteur: vr. L«, Für da» Feuilleton: L»ckMi eur: vr. B»U Ml» «»rt»»»». Srett«,. 1«. Arbr. <. - Tageblatt für Mittk. Unterhaltung,Geschäftsverkehr. Börsenbericht,IremdenlW.' XXII. Jahrgang. Dresden. 1877. Jnlrralr «el^in Marie». Srrate ,ü vt» Ad.N IIbr a»i,p»m«en, La«»»«»» di» Mittag» t»U»r. In NcilftLbt: grafe Llasier, gase übi» btachm. 4 Utzr. - Der Liauin einer «tu- Ibaltigcn Petiitkil, llsiel li Psäc. rriirgesanbi dlc Zeile »s Pjgc. Eine warauiie sür da» nachlitagige .»>,«'>> ve» der Üuscraie wird ntHi gegeben. Ru'wäriigc Sini.oncci" «uströge don uii» unde kaunlen,»rmcn »»dPe.- saucir inserirrn wir n»r p ^e»Pranumcrand c« »na d»rm r«rie!« i.xi.kcn ober Pc,rct»ai> l»»i>. Acht Lüben lo>.c.i 17 Piac. Luscraie >ar die Montag» Nummer oder »ach einen» yesiiaa« dic Peiit»-ile LU Pst«. Politische». lieber Dutzende von Bismarck-BeleidigungS-Processen schweigt sich sonst der Telegraph aus. Dieses Genre von Rechtsfällen ist bekanntlich kein seltener Gast bei den deutschen Gerichtshöfen aller Instanzen. Nicht weniger als 6000 Anklagen wegen Beleidigungen und Verleumdungen wurden im Laufe derAmtsthätigkeit des jetzigen Reichskanzler» gegen Schriftsteller, Geistliche. ZeitungSbesiher, Drucker und Nedtrer erhoben, abgesehen von den Schmähungen, welche dann und wann ein Droschkenkutscher oder Dicnstmann in der Trunken heit ausgestoßen hat. Wir enthalten uns über das Anklage-System des Fürsten Bismarck jeder Bemerkung, nicht auö Menschenfurcht, sondern um den Schein zu meiden, als sprächen wir, auf die be kanntlich auch ein Strahl jener Strafsonne gefallen, in eigner Sache. Für gewöhnlich, wie schon bemerkt, spart der Telegraph seine Elecmcltät, wenn irgendwo irgendwelcher Biömärck-Beleidiger mit irgendwelcher Strafe bedroht wird. Diesmal machte der Telegraph eine Ausnahme und übermittelte aller Welt warm das Urtheil, das über den Schriftsteller vr. Rudolph Meyer in Berlin gefällt wurde. Wer ist dieser Meyer? Meyer ist ein Volkswirth von ungewöhn lichen Kenntnissen, ein Literat von eleganter Federführung und seiner politischen Gesinnung nach conservativ. Früher n)ar er dem Fürsten Bismarck eng liirt, er wurde wiederholt zu ehrenvollen Aufträgen von ihm verwendet. Seine neueste Verleumdung Bismarck s begrün det er mit der Absicht, denselben von übler Gesellschaft trennen und in's conservative Lager hinüberziehen zu wollen. Ein eigentüm liches, sicher ein verwerfliches Mittel, Jemanden durch Ver leumdung wieder gewinnen zu wollen! Seit Jahren führte Meyer einen immer kecker auftretenden Feldzug gegen die Börsen-Corruption in Berlin. Cr rühmt sich in seinem Buche „Politische Gründer", in der inzwischen eingegangenen „Eisenbahn-Zeitung" und „Reichs glocke" Artikel veröffentlicht zu haben, ganz mit der bewußten Absicht, die Minister Camphausen, Delbrück und Achenbach zu be leidigen, um sie zu zwingen, Klage anzustellen. Was Meyer an schlimmen Dingen Bleichröder, Hansemann, Miquöl, Lasker u. A. nachsagt, ist schon das Stärkste was man lesen kann. Man ließ ihn gewähren. Niemand klagte gegen ihn! Als er jedoch begonnen hat, sich über Bismarck Anspielungen zu erlauben, dic gedacht >zu werden uns nicht gedacht werden sollen, schlug seine Stunde. Nicht wegen seines Buches „Politische Gründer", sondern' wegen einer Notiz in der von ihm herausgegebenen „Social-Politischen Correspondenz" faßte ihn der Staatsanwalt. Durch den Gang diese» ProeesseS ist die Grundlosigkeit der gegen den Reichskanzler erhobenen Beschuldigung für Jedermann dar gethan. Ein englischer Minister würde zwar auch in diesem Falle nicht gerichtliche Hilfe in Anspruch genommen haben ; aber wir räumen ein, daß hier der Fall für den Fürsten Bismarck wesentlich anders liegt, als bei den Tausenden von Anklagen, die sonst erhoben werden. Näheres enthält die „Tagesgeschichte." Es ist, man mag auf einem politischen Standpunkte stehen, auf welchem immer, eine allseitige Nothwendigkeit, daß kein Schatten auf die persönliche Ehre des ersten Reichs-Beamten, des einzigen für Alles in Deutschland verantwortlichen Mannes falle. Fühlte Bismarck, daß diese Gefahr vorlieye, so erfüllte er im allgemeinen Reichs-Interesse eine Pflicht, den fnvolen Kränker seiner Ehre, der wenigstens den Muth hatte, sür seine Beschuldigungen einzutreten, zur 'Rechenschaft zu ziehen. Diese Exceptionellität der Umstände rechtfertigt eö auch, wenn der Telegraph über den Ausgang eines ProeesseS berichtete, für deren Analoga sonst jede Jahreszeit gleich günstig ist. Schwere Anklagen, jedoch anderer Art, wurden im preußischen Abgeordnetenhause gegen den Minister Achenbach erhoben. Mit den Millionen von Thalern, die ihm frühere Volksvertretungen bewil ligt, hat derselbe höchst mangelhaft gcwirthschaftet. Die Kanal- und Elsenbahnbauten liegen in Preußen sehr im Argen, die öffentlichen Bauten rücken überhaupt kaum merklich vorwärts, es fehlt jeder Plan, den Technikern sehr oft die Befähigung, jede ordnende Hand, und was das Schlimmste ist: die ministerielle Ratlosigkeit erklärt sich permanent. Was im Rausche der Milliardenzeit nicht für Börsenzwecke daraufging, was nicht für Militairzwecke Verwendung fand, ward höchstens zur Schuldentilgung benutzt; für productive Ausgaben siel nur wmig ab. Auch heutzutage weiß Herr Achen bach keinen Rath, wie der Noth zu steuern, und wenn Herr Duncker von der Fortschrittspartei eine energischere Betreibung der öffent lichen Bauten beantragt, brr! wie da Herr Achenbach den Verletzten spielt, hei! wie da Herr Lasker und die „Nat.-Ztg." diesen „Popu laritätshaschern" den Kopf waschen. In England würde sich, das führte dieser Tage die „Börsen-Zcitung" mit ungewöhnlichem Ver- ständniß aus, ein Ministerium, das gleich dem preußischen die wirth- schastlichcn Interessen des Landes außer Acht ließe, nicht vier Wochen lang am Ruder halten können. Bei uns ist man gedul diger. Selbst der gemäßigte Tadel Duncker's gegen die unglückliche Wirthschaftspolitik der Minister Achenbach und Camphausen ist in den Nygen der LaSkerianer halber Hochverrats). Die Dinge im Orient gehen einen seltsamen Gang. Den Ser ben will jetzt die Pforte dieselben Concessionen bewilligen, die sie voriges Jahr als mit der Würde und Unabhängigkeit der Türkei unvereinbar ablehnte. Ist diese Friedensliebe nicht wiederbloser Schein, so weiß man nicht, was man zu der Wirthschaft in der Türkei sagen soll. Die Pforte will ihre Forderung, daß die Juden und Armenier (Katholiken) mit den übrigen Bürgern Serbiens gleiche Rechte erhalten, fallen lassen, „weil diese Forderung eine »nnere Angelegenheit" betreffe, und sich mit einem diplomatischen Agenten in Belgrad begnügen, statt eines eigentlichen Aussichts- beamten, welchen sie ursprünglich forderte. Serbien verlangt eine Grenzberichtigung, d. h. die Festung Klein-Zworntk, und die Pforte hat diese Forderung für „diScuttrbar" erklärt. Warum dieser Punkt auf der Conferenz von den türkischen Bevollmächtigten als „undiScutirbar" zurückgewiesen wurde, ist schwer zu begreifen. Neueste Telegramme »er „Dresdner Nachrichten." - Berlin, 15. Februar. Die über die angebliche Demission des Ministers des Innern, Grafen Eulcnburg, umlaufenden Gerüchte entbehren jedweder Begründung. Leipzig, 15. Februar. De» jüngst verstorbenen Buchhändler Hirzel Göthe-Bibliothek mit 400 Manuscripten ist der Leipziger, dessen Zwingli-Bibliothek der Straßburger Universität testamenta risch vermacht. Basel, 15. Februar, Morgens. Nach den hier vorliegenden Berichten über die Ucberschwemmungen in der Schweiz stehen 7 Eisenbahnlinien theilweise unter Wasser. Ter Bodensee ist eben falls ausgetreten. Die Höhe des Rheins bei Basel beträgt 15 Fuß über die Normalhöhe und wird noch ein weiteres Steigen des Stromes befürchtet. Loeate» uu» Piichstsche». — Prinz Gustav von Wasa, K. H., ist gestern Mittag von Oldenburg hier eingetroffen und Im Königlichen PaiaiS am Taschenberge abgetreten. — Von der k. Wasserbaudirektion sind uns über den Was serstand folgende Mittheilungen unterm 15. Februar zugegan gen: Budweis, heute Vorm. 10 Uhr -1-120 Ctm. — Prag, heute früh 5 Uhr -1-264 Ctm. — Pardubitz, heute Vorm. 10 Uhr 4-212 Cmt. — Melnik, heute Vorm. 10 Uhr 4-370 Ctm. — Leitmcritz, heute Mittag 12 Uhr -4-388 Ctm. — Wasserstand in Prag Nachm. 1 Uhr 252, Leitmeritz Ab. 6 Uhr 390, Schöna 12 Uhr Mitt. 440, Ab. 6*/z 457, Krippen 10 Uhr Vorm. 428, Ab. 6l/-> 453, König- stein 12 Uhr Mitt. 432, Ab. 6>/z Uhr 454, Pirna 12 Uhr Mitt. 370, Ab. 6 Uhr 384, Dresden 12 Uhr Mitt. 346, Ab. 9 Uhr 365. — Moldau in Prag um iveitcrc 12 Cent, gefallen. Trübe Witterung und 4 Grad Wärme. Aus den 'oberen Flußgcgönden keine Nachrichten. — Der Herr v. Nostitz-Wallwitz hat als Minister des Aus wärtigen dem hiesigen kgl. preußischen Gesandten Graf Solms- Sonnenwalde in Sachen der Berlin-Dresdner Bahn eine ausführ liche Erklärung am 5. Februar übergeben, deren Wortlaut das „Dr. I." veröffentlicht. Dieses Aktenstück weist überzeugend nach, daß die preußische Regierung laut abgeschlossenem Staatsvcrtrage nicht berechtigt ist, ohne die Zustimmung Sachsens den Betrieb auf der Berlin-Dresdner Bahn zu übernehmen, daß aber weder die allge meinen deutschen Verkehrs-, noch die speziellen sächsischen Interessen dic Ueberlassung des Betriebs auf dieser Bahn an Preußen zweck mäßig erscheinen lassen. Erwähnt sei nur, daß dadurch die 'Mög lichkeit abgeschnitten wird, sämmtlichc Dresdner Bahnhöfe unter eine Verwaltung zu stellen, den Personen und Güterverkehr zu concentriren und die verschiedeneil Bahnhöfe rationell auszunutzen; daß dann ebenso die Vereinigung der beiden Bahnhöfe in Großen hain und die Herstellung einer Verbindung zwischen der Berlin- Dresdner und der Leipzig-Dresdner Bahn durch einen direkten Verkehr zwischen Großenhain und Dresden-Neustadt zur Unmög lichkeit wird. Die sonstigen Vortheile der Güterverkehr Concentra- tion von Bodenbach bis zur preußischen Landesgrcnzc in einer Hand werden näher beleuchtet. Zum Schlüsse erklärt sich Lachsen bereit, falls die Berlin-Dresdner Bahn nicht mehr den Betrieb selbst fortsetzcn konnte, die in Sachsen gelegene Strecke ''48 Kilometer anzukaufen. Tie Verantwortlichkeit für die Folgen der jetzigen Differenz schiebt die sächsische Regierung Preußen zu. — Das Hochwasser ist stets sür tle Dresdner Bevölke rung der Anlaß zu Promenaden über die Brücken und dle Brüdl- sche Terrasse. Bei dem mllben Wetter und der Fortdauer des RegenfaUcö gestern Morgen wuchs die Hochflut» VIS über dic tt. Die braunen Fluiden walzten' sich mit unheimlicher Elle durch dic 3 Brücken. Die noch unauöaebauten Pfeiler der Albertbrücke ragen, von frrngeseden. kleinen Wurzeln gleich auS dem breiten Strombett hervor. Unterhalb der Terrasse aus der Oualstraße sind benGaölatcrnen vorsichtshalber dleGlaShauven abgeschraubt worden. Daö Wasser staute ein ziemliches Stück in dav sogen. „Stadtloch" der Terrasse hinein: in einzelne» zrellcrn der tiefer gelegenen Stabttheilc (Fricdrichstabs, Ostraallee. Fclgengassr, Terrassengassr u.s.w.) drang cö gleichfalls ein. DieKohIciibahn unterhalb der MarlenSrücke Ist natürlich ebensallö total unter Wasser gesetzt, der Zwlngertcich hoch angeschwollen und nahe daran, die Prvmenabenweae zu überschwemmen. — Oeffentltche Sitzung der Stadtverordne ten den 14. b. M. Herr Stavtrath Bebnisch ist mitanwesend, den Vorsitz führt Hur Hoirat» A ckerman n. Bcrtheilt wurde eine an den Stadtrath und die Stadtverordneten gerichtete P e - titioneinerAnzahlBewohnerter Annenvorsiavt, dic ortSstatutartsche Feststellung von Beschränkungen bei Errichtung von Fabriken betr., in welcher gebeten wird, iür die Altstadt min destens die Verbindungsbahn von der Elbe biö zur Kreuzung mit der Falktnstraße aiö Grenz« der fabrikireirn Stadtthelie «cstsetzen, also — dic Alinenvorstabt für die Zukunit möglichst von Favrik- etablissementö zu entlasten. Zwischen der StlstSstraße und der Ostraallee befinden sich gegenwärtig 13 Fabriken, wahrend in dem noch zu den Fabrikvierteln geschlagenen Stadttbeile zwischen der Stistöstraße und dem Frelbergcrplatze einerseits und terFal- kcnstraßc und Berbinbungvbabn andererseits >1 Fabriken vor handen sind. ES wird deren Beseitigung keineswegs verlangt, doch bebt die Petition hervor, baß eine Erweiterung der Grenzen vcö sabriksreicn Theilrö der Slnnenvorstadt umso weniger unge recht sein würde, als durch den im Vorjahre von beiden städtischen Colleaien genehmigten Bauplan der Fabrikindustrie daö wette Areal zwi,chen der Frkedrichstavt und Löbtau erschlossen ist, wozu in der Folge noch das Areal zwischen Friedrichstadt und Cotta treten dürste. 2»> klebrigen läßt die Annenvorstavt - wie die Petition sagt — in gesundheitlicher Beziehung viel zu wünschen übrig, indem durch den offenen Mühlgraben. durch das verun reinigte Wasser der Wcißeritz. durch den Rauch der südwestlich gelegenen Fabriken und insbesondere der Dresdner Papiersabrlk die Lust verpestet wird, woher e- kommen möge, daß in diesem Stadttheile epidemische Krankheiten, wie Typhus, be sonders bartnäckig austreten, und Kinderkrankheiten. wie Schar lach nndDiphtheritl». nicht welchen wollen. Die Berathung dieser Petition im Plenum wird demnächst erfolgen. — Von einer Reihe von Finanz - Ausschuß - Berichten ist nicht» weiter zu er wähnen. als daß gemäß derselben da» Collegium sür die Be- triebscrwesterung der Neiistäbtcr GaSsabrik 92,126 M. ü Conto des Reservefonds der Gassabrlten. 6«',.', M. für bauliche Herstel lungen im Gewanbhause. 13UU M. für Abpflasterungcn am Sternriaie. SS M. al» Iabre-drstro» stst 1877 „r Unttrvalttma der Thurmuhc am Grundstück Nr. 25 der Alaunstrake, 6400 SR. zur Herstellung eines Stückes der Dresden - Striesencr Straße mrd 430 VR. zur Herstellung des Evmmunlkationswcges von Cotta nach Löbtau auf Adjaccnz des städtischen Eavillerei-Grunt- stückS — bewilligt, dagegen die vom Stadirath volgcschlagcne Erhöhung der Pension des OberauileherS Schlag an der Arbeittz- anstalt ablchnt. Die Vrrbindungöstraße vom Elbberg uach der dritten Brücke (cS kommt hier nur das Stück vom Elbvcrg bis zur kleinen Ziegelslraßc in Betracht) will der Rath von der ersten proiektirten Breite von 17 Meter auf eine Breite von 20 Meter erweitern und da die anliegenden l l oder 12 Gnmdsiücksbesitzcr sämmtlich mit dieser Verbreiterung einverstanden sind, tritt das Collegium dem siadträrhlichen Beschlüsse ovne eine vom Rechto- und VerwaltungöauSschrisse herauogctlügeltc Bedingung z>> be achten, bei, erklärt sich auch mit einigen siadträtblichen Vor schlägen wegen des Bebauungsplanes für die immittelbar hinter der Annenkirche gelegenen Grundstücke ialtcAunenschule rc., ein verstanden. Schluß der Sitzung Uhr; folgt eine geheime Sitzung. — Die sächsische >, EiscnbahnstatIonen. ES liegt eine neue Karte der sächsischen Staats- und Privatbahiicn vor. welche wir nicht unerwähnt lassen können. Eruslc Betrachtungen über daö reiche, gesegnete Strecken umfassende Gebiet mögen dies mal heiteren Betrachtungen über die Ortsnamen Platz machen. In erster Reihe tritt uns dic vorwiegende Berücksichtigung dcö Ländlichen entgegen. denn wir zählen 20 Dörfer, nämlich: Adorf, ArnSdorf, Alkwarnödorf, Alt- und Neu-Gersdors. Bors- dorf, Burkhardlödori, Bcrbcrodorf. BraunSdors, BrrtdelStorf, DürrrövrSdorf, DitterSbori, ErdmamiSborf, Fraueudorf. GerSdor». Großröhlödori. KlelnwallcrSdorf, Leubddon'.Leuterödorf, Machcn- torf. Molokorf, NcucunnerSdors, Naundorf, Narsdort, Obercun nersdorf. Rehmsdorf, SeishenncrSdorf, WarnSdorf, Wlttgcnödors und Wünschcndork, dabei aber nur eine einzige Stadt. Neu stadt, deren Bahnhof noch nicht einmal fertig ist, daneben noch Burgstädt, sowie Lobstädt und die Schwester eines südlichen Kurortes Meerane. Ferner übcrwiegt daö Ländliche in zahl- reichen A u c n »nd Hainen, wie Sine, Bccka», Crimmitschau, Elba», Falkenau, Glaucha», Großschönau, Grottau, Harthau, Heidenau, Kratzau. Löbau, Luuzenau, Lugau. Pockau. Netzschlau, Niederau. Ostran, Oberlichtcnau.Röderau. Werdau,Wilkau,Zittau, Zschopau, Zwenkau, u. fcruerGeithain. Reitzenhain,SchweikerSbal». In den Dörfern ohne lCran-)ZahI, die aus nicht weniger alS 13 Bergen, nämlich Annaderg, Elstcrberg, Frankcuderg, Groß- sicillberg, Großvolgisberg, Hamöberg. Klingenberg, Langenberg. Marienberg, Ratcberg. Schneeberg. Schönberg.Sprrnibera. und in3Tbälcrn, nämlich Ernstthal. Kiingenlbal und Wilisch- tl'al liegen von Lengensclv und Schönseid, sowie Ober-, Mittel- und Nietergrund umgeben sind, lebten nicht Rodcwisch und Na- dekcul, und aus Krippen nährt sich das «PvtscsHappel. Obwohl die Gewerbe nur in Bahrmühle. Bieneumühle. Neumühlc und Ne»tzschmlih!e vertreten sind, denen leider Mehltheuer zur Seite steht, muß Sachsen doch ciu stcin reiches Land sei», denn cs vesivt Bärenstein. Falkensteln, Frankenstein, Hartenstein. Könkgstcin, Scharfeustcln. Stein und Wolkeusteiu, überdei» aber Rcichcnberg und neben der Reichsmark noch eine besondere Ncuuiark. Die Burgen sind vertreten durch Frohburg, Rolbö- bürg, Ronneburg, Waldenburg, Wcchselburg. Wicsenburg und Wolkenburg, den Gutrnfürft aber, dcu eine Edle Krone ziert und dem in Treuen sogar Gelovtland und Rciiland huldigen, um geben Hof und Naunhof. Trotz Zwickau, Schandau und Cains dorf muß Sachsen ein srom m e s Land sein, denn wir zählen Markncukirche». Watvkirchc» und Wcißkirchen, zwciHclliae: St. Egydienu.St.Nicolai,undüberdtincincnEInsicdel. HeberiBäche, nämlich Allenbach, Auerbach, Aodcnbach. Brambach, EberSbach. Limvach, Neichcnbach und über die Mosel führen Fährvrücke. Hammerbrück und Langcbrück. »Nach wohlthätiger Cur in FrauzeuSbad und Wiesenbad winkt trauliches Heim in Bisch heim, ^halhcim und Taubeubeim, minder freundliches allerdings in Waldhcim, wo Eibenstock undOlbernhau zu Rathen autgrdcn. Wem es da nicht geiSUt, der mag uach Nassau gehen, oder nach Amerika auöwandern und dort dem Wüstcndranb trotzen. DcS Leben-Freuden winke» iu Weintraube und Rohweln, das Nothwendigste bieten Brunn, Brcitcnborn. Schönbörnchen und Kötzschenbroba: das edle Waidwerk sinket Hainichen, Halnc- walbe, Königswald und Zinnwald, dic Wolisgctährte und am Schöncck die geschwätzige Elster. Wir lieben Deutscheubora, nickst minder den Rautenkranz, Freiberg und Lichtenberg. Die Reich», anstalten begnügen sich mit Posthausen, der Mittelstand wobnl in WilschbauS, Seerhausen und Großbauchiitz. die Acrmrren in Mulbenhüttcn. der verspätete Nachtwandler' in Straßgräbchen. Im Frühling erstellen unö Blaucnthal und Blumen.»,, «m Sommer vergnügen wir unü in Schönhaide, Niederwiesa, im Buchbolz, sowie am Obervogclgesang, im Herbste schießen wir nach der Scheibe, im Winter grünt nnS Hohensichte. Ja. auf einen grünen Zweig müssen die sächsischen Bahnen — deren gute Leitung durch Gaschwitz. Großpostwitz, Neusörnewitz, Mlttcl- und Oberoderwitz, sowie Pristewitz sich kund giebt — komme», denn sic besitzen Herlac-grün. IägerSgrün. HunbSgrün, Lottcn- grün, Untermarrgrün und Voigtögrün. — In der vorgestrigen Nacht haben Bewohner des Hauses Liliengasie Nr. 8 in der ersten Etage einen Schuß gehört und sodann eine dort dienstloö wohnhafte Kellnerin im vasigen Bor- Hanse todt ausgesunten. Wie man hört, bat dieselbe ein hoff nungsloses Liebesverhältnis, mit einein hiesigen Commis unter halten, welches schließlick' die Veranlassung zu dem Selbstmorde gegeben haben dürfte. DaS Liebespaar hat noch wenige St»n- ven vorher ein fröhliches Leben geführt und sich in einer Wel» stube gütlich gewan. Die Erschossene war 24 Jahre alt und auS der Gegend von Görlitz gebürtig. Ihr Geliebter war der Sohn eine» Nenstädter Restaurateurs, der dem Liebesverhältnis keine Verheirathimg folgen lassen wollte ober konnte. Dies brachte bas Mädchen zur Verzweiflung, w daß sie beschloß, sich zu tövtcn, sich einen kleinen Revolver nebst der nötbigcn scharfen Munition verschaffte, genaue Erkundigimg darüber cinzog, wie man sich erschießen und wohin man den Schuß ain sichersten richten müßte, und die Thal zur angegebenen Zeit, als ihr Ge liebter bei ihr gerade aut Besuch war, zur Ausführung brachte. Sie soll ihr Zimmer unter irgend einem Vorwände verlassen, auf dein Vorsaalc au „ihren Arthur" aus zwei ihrer Visitenkarte» mit Bleistift noch einige Abschicvöworte mit der Versicherung Ihrer unwandelbaren Liebe und daß sie ohne seinen Besitz nicht lebe» könnte, geschrieben und dann den Lelbstmorb durch einen Schuß in die Schläfe auSgelül'rt baden. Hausbewohner fanden die Leiche und versicherten sich der Person des im Zimmer des Mäd chens zurückgebliebenen Geliebten derselben, welcher von einem Schüsse nichts gehört haben will. Seiten der Polizei sind noch in der Nacht die nöthigcn Erörterungen vorgenommen worben, welche genaue« Licht in die Sache dringen werben. — Die kgl. AmtSbauptmanisschaft hat. gestützt auf reich»- gesetzliche Bestimmungen und um für die Zukunft dem AuSbruch der gefährlichen Rinderpest von vornherein abzuschnciden, Vieh- revisoren iN ihrem ganzen Bezirke bestellt. In den Städte» sind die Bürgermeister, in den Ritterguts- und sonstigen Bezirken die GutSvMrher oder Gemeindevorsteher dazu ernannt, deren Funktion ist. ein genaues Register über den vorhandenen Rinb- vsthbcttand in «brem Bezirke zu führen. Ab- und.stuaana. Krank-
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