Dresdner Nachrichten : 13.11.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187611135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18761113
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18761113
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-11
- Tag1876-11-13
- Monat1876-11
- Jahr1876
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.11.1876
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«r. 318 »rich«tnt «it» Itch früh 7 U«r tn der «»veditt»» Niriensllote I». «d»n- >>emenl»»rel» »ikrikisiilir. Itch-'Äark üüPigr.duul, die Polt L Mark ?ä -Pigc. Eiiijcl.Nttinmrrii luPsftk. Uusla,« 30000 crrtzl. tzllr dt« Rllckgad« eilige« sandier Ma»»tzrU>lc mach« sich dle Redaclton nicht verbindlich. J»lerale»-Attnal,mk and- ivnts: >>i u>'l V» >»' l» Hamduia, itlcr- It». Wien, LrtVjtg. Basel, Brialau, Jraiilsuit a. M. - liuii. di, »»« tn Berlin, Leidig. Wien, Hanibiirg, giaukiucl a. M., Miin> me». — vanl,« L 0o. >» granlsurt a. M. — vr. »<>i,r t» llbeiiiiittz. — II». '»».liabti». I!iiIIi«e L 0o, i» Pari». Mitrebacteur: vr. L«tl rmlltto«: -ür da» Trutl Veranttv. Rebacteur: I rleilr. vsvÄMvI»« tn DrrSdrn« «»»tag, 18 Rov. Tageblatt für Iotitik, 'Ztnterhaltung.Heschäslsverkehr. Aöric»belicht,Iremdeuliste. 21. Jahrgang. Tresvc», 187«. an>ii«le leeioeii i/iorir»« -:r°de >a d„ »ld L u»« «iigiuommin, «onni»ß< di» Miilag» >2 Udr. I» Re ijiad«: grate Alosied» glisse 5dt« Rachin. « Udr. — Der Raum einer ein. IdaUiaen Peiiiiiite lostet ,> Psar. <?ini,kiaiidt dir Zeile a» Psze. ttlne charaniie snr dal Nii ch ttlagifte Eisekiei- nen der Indern»» wird nichl ge ge den. i>t .'Nirelne ÄUiiv.-Ul- Ausliagc «o» NN» nnde- kannlcii .'lii nien ui u Per Ionen interiren wir nur gegenPi >»nine io ndo» Zalitini- ft. ..üi ,">iel »lark.il oder Lonetnjai» luilft. > r .:>Ua» koiieee lü Pi„e. Injiirrte iür die !N!ontftftb Rnninier «der »a<l> eincin grülage die Pelttznic -'S Pige. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Bukarest, 12. November, Abends. Fürst Carl ist heute Vor mittag nach Crajova abgereist. Nom, 12. November, Abends. Der Cardinal Simeoni, ge genwärtig PronuntiuS in Madrid, ist anstatt Antonelli als Staats sekretär ernannt worden. Ragusa, 12. November. Vorgestern kehrte Mukhtar Mustai mit 10 Bataillonen von ZaSlap nach Trebinje zurück. Cin Bataillon verblieb in Zaslap. Vorige stacht erfroren in Trebinje eine Anzahl Soldaten und Pferde. Athen, den 12. November. Minister Komouduros erklärte in der Kammer, daß die Nüstungen Griechenlands keine Aenderung der bisherigen Politik bedeuten, sondern nur zur Fcsthaltung der Neutralität unter den geänderten Verhältnissen, soivie etwaigen Protestes gegen einseitige Beschlüsse der europäischen Diplomatie »olhwendig seien. vocaleS aud Sächsische». — Der Finanzminister a. D. Frh. v. Friesen weilt jetzt in Florenz und widmet seine Thätiglcit vorzugsweise dem Studium der dösigen Kunstschütze. Auch iir Italien muß eine recht arge Kälte herrschen, die um so empfindlicher wirkt, weil man dort leine Vor richtungen hat, sich ihrer zu erwehren. In den Marmorpalästcn von Florenz soll man die Temperatur nicht hoher als auf i>" z;. bringen können. — Seine Gestrengen der Herr Winter ist nunmehr bei uns eingezogen. Nachdem es in den letzten Tagen mehrfach schncegc- jtobert hatte, kündete ein Rauchsrost in der Nacht zum Montag den heiliuvärtg trippelnden Nachtschwärmern den Eintritt strenger Kälte an. Am Sonntag Morgen zeigten die Thermometer der Residenz nicht weniger als 10" 1t. —, während gleichzeitig auf dem Weißen Hirsche die Quecksilbersäule bis auf 15" unter Null gesunken war. Schon sind durch Schnee und Kälte die Thierc des Waldes und der Felder den Städten zugetriebcn worden. Krähen, Haubenlerchen, Goldammer, Wiedehopfe und andere Vögel von draußen suchen sich in den Straßen derStadt ihre Nahrung. DieElbe geht mit leichtem Treibeis, an den Ufern nimmt die Schollcnansetzung größeren Um sang an. Dauert die Kalte so fort, so werden dicSchisfc dcr sächsisch böhmischen Dampfschifffahrt bald gezwungen sein, Das zu thun, waü die Parrausche Schraubenflottille schon längst that: die Winterhäfen zu beziehen. - Vom 15. November d. I. ab beabsichtigt die Relöbstele- grapl'cnvciwallung die Eiinichtniig zu treffe», daß iä ni m tliebe Postanstalte n die St n n a l, in e von Telcgr a >» in c n und deren Weiterbeförderung an die nächste DttStclegraphenanstalt übernehmen. Man kann hiernach kllnstig Telegramme sowohl an den Postschaltein abgeben, alo auch in die Blieckastcn cinlegrn »»d dicscldcli ebensowohl aus gewöhnliche Telegramm Formulare wie aul Postkarten schreiben. Fui letzteren Falle wird das Post- weityzcichcn bei "Berechnung der Tclegraphiegebübren gutgcrech- net. Die i» die Postbricskasten zu legende» Telegramme können einsach znsamnicngesaltct, oder in einen Umschlag gelegt, oder auch am Postkarte» geschrieben sein. Immer aber sind sie in auffallender Welle als Telegramme zu bezeichnen und mit Tele graphen- oder Postmarkcu vollständig zn frankirc». Ungenügend oder gar nicht irankirtc Telegramme werten nicht abgesandt. Die licberiiiittettuig der Telegramme an die Telegraphen-Anstalt cr- wlgl in ccr Ncgcl durch die reg cl mäß i gen Pcrblndnngcn, welche der Posiverwaltung zu Gebote sichen. Wenn jedoch durch diclc Bcsöi'tcrungogelcge'ibcit beträchtliche Perzögcrung cnisteht, io ist die Bciördcrung durch Eilboten am besonderen Antrag des Av'cndcrS nicht ausgeschlossen; letzterer hat in diesem Falle cin vcioisteles Botenlohn von 2.5 Pscuiiigcu zu entrichtcn. Andere Mehrkosten entstehen dem Absenter bei dieser Einrichtung, die 'eil mehrere» Monaten in Berlin bereits cingelührt und vom Publikum vielfach benutzt worden ist, nicht. -Ial, rcsconferenz der Lehrer des Schul en > p e c l i o n ö b e z i r k S Dresden l. (Stadt.) Ans Einla- dniig kcS Herrn Schulrath Bcrlhclt waren allster den Ehren gästen: den Herren Geh Schulrath Kockei. Lchulrath Iir. Hahn, Stadtrath Hcnbncr, DbcrkiicgsgcrichtSralh Grimmer lVorsitzciidcr des katholischen SchulausschuffcS), Ncdactenr Schmidt lVertrctcr des cvangel. Schulansschusses), Semlnardirectorcn 1>r. Pohle und Kühn — am Sonnabend trüb!i Uhr im Saale des Linckc- schkn Bades die Dirigenten, Lehrer und Lehrerinnen aller hiesigen Bürger- und BczirkSschulcn. sowie der katholischen Schulen und aller nicht über taö Voitsschliizlel hlnanSgcl'cnrcn Privatinstltnte znr "Abhaltung der durch baS „cue Schnlgcietz vorgeichriebciien diesjährigen Hanptconicrc n z erschienen, "stach dem Gesänge cincö Ehoralvcrscö begrüßte Herr Schulrath Berthelt die Versammlung und that einen Rückblick aut das Bc- incckcnswcrtbcste, was seit der vorjährigen Hanptconicrenz bcz. seit Einführung des ncuen Gesetzes Im VolkS'chlilweien imjercr Statt zu Tage getreten sei. Gewiß war es für alle Betheiligten crirciilich, aus dem Biundc des K. AczirtSjchulimpcciolS zu vcr nehmen, dast nach seinen Beohachkuugcu eö mit dem stäbtiichenScl'iil wesen vorwärts gegangen, eine H cbun g desselben in genau" iem Zeiiranme zu constatiren, dabet aber auch anzuerkennen sc,, tast unsere Volksschulen auch schon vorher vllligen und gerechten Ainordcrungcn entsprochen hätte». Wie jedes menschliche Wert seine Mängel bade, so seien davon auch unsere Schulen noch nicht ganz frei und darum immerhin noch der Vervolltommiing fähig und bckiirttig. "Nachdem der Herr Schulrcsth »och angc- bcutet hatte, an welchen Merkmalen er hei seinen Schnlrevisiviien eine mehr oder weniger gute Schule oder Klasse erkenne, schloß er mit den herzlichsten Wünschen für daö fernere Gedeihen nnscrer Schulen, sowie auch lür den befriedigenden und erfolgreichen Vcrlaul der gegenwärtige» Eonicrenz. Von de» aus der Mitte der Lehrerschaft angcmeldetcn 1 Vorträgen konnte — obgleich die Eonsercnz blö gegen 2 Ubr wahrte, nur der erste zur Verhand lung kommen, nämlich derjenige vco Herrn Lehrer S ch n m a nnt. <2, Bürgerschule) über „die Ertheilung des deutschen Svrach- iliiterriwtö unter Verwendung gedruckter Sprachheste". Iii last zu umfänglicher Weise luchte der Vortragende seine "Ansicht zu begründen, daß dergleichen Spracl'bcitc für die Hand der Kinder nicht nur entbehrlich, sondern sogar unzweckmäßig seien und schädlich wirkten. So sehr man min auch allscitigzugcstand. daß die mißbräuchliche Verwendung solcher -zielte Schade» bringen müßte, so war doch die große Majorität der Versamm lung der Ansicht, daß wiche Heitc — uuv insbesondere die von de» hiesigen Lehrer» Baron, IunghamiS und Schindler verfaßten bei richtigem Gebrauche ein sehr zweckmäßiges und schätzbares Mittel kür »rn veusichen S rachuntciricht seien. Trotz dem wurde de», Vortragenden lür teil Mu h und die Gründ!ch- lcit, womit er «leie Angelegenheit zur Sprache gebracht, terDank der Vcrammlui'g ausgesproci'cn. Nach Schluß der Verhand lungen blieb »och ein großer !bcil der Pcriamnstung zn einem gei»ci»jchasilichen, einiacben Mittagsmahl beisammen, welches durch drei Tatelllcter theiiS ernsten, lhciiö heitern Inhalts, sowie durch zahlreiche ^rlnli'prücl e lwlr zahlten deren 21) gewürzt winde unv ebenso, wie der vorhergcbcnde ernste Thcil der Eon- kerenz, aut das Befriedigendste verlief. HerrSchnlratbBerthelt brachte nufer jubelnder Veislimiiinng den Toast a»< Ihre Maj. den König und die Königin avS. Der Trlnk'prnch des Direcior Heger stierte in bcgcistcrtcn Worten den Schöpstr des in der Landebihnode von geivisser Seite belritelten neuen, segensreichen VolköschulgcsetzcS. Herrn ttnteirichtsminister I»r. von Gerber. In aiißerortcnllicl) IlehcnSlvilrdiger "Atcise wiißie Herr Geheimer Sclnilrath Koctcl ül iviederllottrn Male» die sischgenosien- schaitzn anlmircn. Tie übliche Eoliecte für den Pcsialozziverein wurde diec mal der in dcrsclbc» bestehenden Kinig Johann- und Königin Amalien-Sttitung ziigen entct. — Ei» "kt ei trag znr I n st I z re s v rm b e d ü r i t l g- teil. Es dürite viellcicht nur Wew'gen bekannt sein, daß Shecial- Q.ilittlingcn über Tl'eilzalstnngc» ci'Ntr''gkwststs^stcn,,,., „lit dein Qniltnngöslempcl s l Viark für .'>«!<> Mark,'d.) veisihen scln inüssen, wenn nicht Stempelstrnsc cinlreten soll, und zwar auf Grund eines alten Mandates vom l l. Januar 18l'.». Wird jedoch die Thcilzalstnng aui dem Wechsel selbst abgiüttstt oder sonst wie vermerkt, so ist cin Q>üttl»igöstc»ipei nicht erforderlich. DaS 2"oechjelslci»pclgcictz ist ziemlich neuen Datums, und doch können nebenher alte Mandate aus der iegislaiivcn Ni»»pclka»imer hcroor- geboit und mit in "Anwendung gebracht werben. Sollte es denn den GricpgehlliigSiactoren, welchen gegenwärtig die Schöpfung eincr besseren und einheitlichen Rechts- und StrasrechtSpslege ob liegst nicht möglich werten, mit jener stiilmpcltammer, die aller dings lür schlaue Juristen in evuercicu Fällen eine inisthätzbare Fundgrube bietet, völlig auiäuräu'iicnc Ein gutes Gesetz sollte doch wobl derart beschaffen sein, daß mit Inkrafttreten desselben alle früheren derartigen gesetzlichen Bestimmungen außer Wirk samkeit gesetzt werden könne». Welchem Laien ist cS ziizumulhcn, sich i» kein EhaoS alter und neuer GesctzcSparagraphcn zurecht zu finden, wenn immer neue hinzukommcn, ohne daß mit den alten tabula ra-ar gemacht wird? Und doch »oll jeder Staats bürger die Gesetze kenne», wenigstens sichert ihm die Uukonntniß derselben leine Llrailosigtcil zn. Die Griechen und Römer halte» nicht solche Vorbilder wie unsere heutigen GeictzgcbungSiactorcn. Hoffentlich bringen diese nun endlich einmal etwas zu Stande, von dem auch der Laie sagen kann: „eS ist klar, kurz und be stimmt. ist dem Icitbcwußtsein und den gegenwärtigen, gänzlich veränderte» Verhältnissen angepaßt, bat gutes Altcö couservirt und feiuerlc! Hintcrthürcu offen gelassen." DaS walle Gott! AI. In de» "Nachmittagbslunden des vorigen Sonnabend ha ben 5 Knaben i»> Alter von st bid 1-1 Jahren in der Schanze der hiesigen Johann-Vorstadt eine Flasche mit Branntwein aemeinschaltllch auög ezecht, wodurch sie so betrunken gewor den sind, daß-» von ihnen nur mit der größten Mühe sich nach den Wohnungen ihrer bctr. Gttcrn haben finden tonnen, der .'>. aber In der Schanze liegen gebliebe», später aber von eine,» Arbciler gesunden und nach der Statt herein in di: ansgcmittcllc Woh nung seiner Elter» geschafft worden ist. Dort ist er gestern trüb in der '.st Stunde gestorben. Der Kimbe stund im l 1. LcbcnS- jghrc und wnr der Sohn eines Hguptstcncramts.Aisistcntcn. In kurzen Umrissen wird »nS in cincr schätzenSwcrthcn Zuschrift auö T a n ncnber g S thgl eine Schilderung der durch daö Mild in dcndortigcn Wciidortcn: Morgenröthc.Rnutenkranz, IägcrSgrün und Tgnnenbcrgsthgl aiigcstcllten "Verwüstungenund Schäden gegeben, aus der wir vier Einiges iolgen lassen. Die genannte» Qrtc mit Ihren Fluren und Wäldern waren zu einem Jagdbezirk bislang vereinigt, welche Gerechtsame dieses Jahr trotz alter erhobenen Einreden wieder entzogen ward. „Der Erdachter unseres Jagdbezirks —heißt es in der Schilderung —hat in I2jähr. Pacht mich seiner Angabe mindestens 144 Hirsche und 2li',Nchc aetödtcr! Trotzdem leiden unscre Fluren an solchem Ucbcrfiuß dieser Tbicrc, daß der Schatcn. den sie durch Abbeißcn der Kar- tofstststcngcl und durch sonstige Verwüstungen der Aeckcr, na mentlich der mit Haler n. s. w. vcslcsttcn, die hier meist armen Leute mit der größten Sorge erfülle». Um Ihnen einen Begriff zu gebe», welchen Einfluß das Avbeiffcn der Karsosfelslcngcl aut die Frucht und Ernte ansiivt. sende ich Ihnen in dciiolgcndcm Käst chen 20» Stück solcher Kartoffel»." - Diese sind in der That durchweg erschreckend klein, durchschnittlich beträgt daS Gewicht einer solchen nicht mehr wie l> s ober 2 Gramm, nnr wenige wiege» bis zu 12 und ist Gramm. „Heute igndtc ich — heißt es weiter — der Amtshaiiptmaunschait 2st»o solcher Früchte, welche zusammen nur elwaS über st» Pid. wiegen. Wer das Unglück hat. an» seinem "Acker von Hirschen hciingcsncht zu wer den, der hat so gut wie gar nichts erbaut; Dünger, Ackerlolm und Bear-Heilung. 'Alles war vergebens ansgewandt re." "Auch von anderer Seite hörten wir auS jener Gegend schon ähnliche Klage». Hoffen wir, daß man an compctcntcr Stelle die gcclg »eten "Anordnungen treffen wird, um. wenn sich der Nothstaiid ganz io erweis«, Abbitte zu schaffen. — "Aul Bahnhof Zikta» ist am >t. t. Ast. der Waacnrilctcr Eonrad beim Schiebe» eines Wagens i» die Laderampe so slan gcguetscl't worden, daß er »ach wenig Minuten perschicd. Der Unglückliche war »nperheirathet. Eine Schuld an seiner Ver unglückung ist "Niemandem veizumessen. Löbtau. 12. "Novbe. G'eslcrn Abend zwischen 7 und 8 ittw hat c!» ca. sicbzehiiiähligcrMcnscl' aus Colta drei Feanens- pkisonr» »ach einander nberialle». um ihnen Gewalt anziithun; die eine ilberfici er ans der kreppe ihres Hanjes. die zwei andcrn überwältigte er aus der Reisewltzcr Slraße. Der Vigilanz des hiesigen Ge»ici»ded!e»ers gelang cs, den Fttchenten fcslzrniehmcn, worani derselbe der StaatSg>nvglt,ehgit übergeben worden ist. "Allen drei Dpiern batte das Suvsect versucht, vor der That ein Tuch in den Mund zn stopfen. Fn H o h e n st c i n war am 7. Nopcmvcr in einem Schlip pen der zum Brechen vorgcricl'tete FlachS in "Brand gcratbc», als es nocl' rechtzeitig gelang, denselben zu löschen, tsiamentlich bat sich der "Anstatsaunchcr Richter mit einer Anzahl in der Nähe arbeitender Eorrccttonäre dabei hervorgcthan. — "Am '.). November passirte znin ersten Male in dic'cin Iabrc wieder daö Fahrwasser der Elbe bei Niesa cin mit etwa 5«>oo Ecntnern Zncicr beladener, vom Strem,,rcister Hcinzc ge führter Kahn. Für unsere hiesigen Grossisten und Dctaiilisten dürste diese Notiz von Interesse lein, da die Hausse gerade in Inger noch gar nicht abznsehcn ist. — - Nachdem bereits seit längerer Zeit l» der Nahe von Pirna in Werkstätten öfters Diebstähle verübt worden und die Polizeibehörde» aus das Elirigstc bemüht gewesen waren, bei, Spitzbube» ans die Spur zu komme», ist cS in einer der letzten "Nächte endlich gelungen, in einer Wcrtstättc der Ltelinnetz- gcnoffenichalt in tlsgrsnti und vpls des süße», iiiitanfgcsui,denen Schnapses, neben sich eine» Sack mit Werkzeugen, eine» gewissen St. aus Copitz zn erwische», dg»» auch noch 2 seiner Cumpane zu ermitteln. , z, — Im Dbcrdorse Ncnnerödors bei Hennbut brannten ln der Nacbt zum k». "Nobember die zu den, Ischicsche'iche» Mühlengruiidstücke gehörigen, mit Stroh bi deckte» Scheunen- und Schuppengebänke ab. D ei f c n t 11 cli c S i tz n » g k> e S Ei e >vc r b c s ch ic d S - gcrichtö am st. "November unter de», Vorsitze des Herr» Stadtrath Hendel. Der Goldschlägergcbitte Ernst Friedrich Nenhäuscr hat tet dem Goldschlagcr Schöne seit September dS. IS. in Arbeit gcstantcn, sich wöchentlich zwischen 4 und 7 Thlr. verdient, ist, obgleich eine NaglgeKündigung vereinbart worden war, am ft. Dcubcr plötzlich entlasse» worden. Dies wird denn auch von E. Schöne, von welche», Neilhäusec 15 Mark Lohn- kiilschädigung fvlbcrt, l ente zugegeben. Da nun aber im Laufe der Verhandlung cv sich bcraubslellt, daß dem Beklagten ein gesetzlicher Grund, den Kläger ohne Weiteres zn entlasse», nicht zur Seile gestanden, da, wie die Beisitzer erklären, das von ibm a» dem Kläger gerügte viele Bicrtrinlcn in Gvldschlägerncrk- stälten wegen rer darin herrschenden Hitze gewöhnlich sei, er auch die angeblich mangclhaitcn Leistungen des Klägers längere Zelt sich gnallen lasse», io ist er mittelst Bescheides zur Zahlung der Forderung venirtbeilt worden. In dieiec Sache iimgirkcn die Herren Goldschlägcr Schulze. Vergolder Zeller, Goidardciter Sangcrhgnicu und Mechaniker Werner, in der folgende» die Herren Bäcker Feind, Schumann und Lchlossermcistcr Höhme als Beisitzer. "Am Himmcttahrtstage r. I, trat der Barbler- gebilie Albert Dclke bei dein "Barbier Heinrich Schulze für ein Wocheulohn von 5 2hlrn. und LogiSgcld von 2 Tblr. vro "Mo nat in "Arbeit. Für letzteres will nun Dcl'c noch 21 Mark, außerdem aecr st Mart Schadenersatz lür heichätiglcs Werkzeug zu fordern baden. Qbglcich nun zwar der verklagte Schulze eine Vereinbarung bezüglich dcS Lvgisgeldco in "Avrctc stellt. >o ge lingt cs rech den Bc>»üh»»gen des Hern, Vorsitzenden, die Parteien unter einen Hut zn dringen, indem der ".Angeklagte ver glicht, 15 Mark dem .Kläger zu bezahle», ibm auch 2 Mart .Schadenvergütung zu gewähren. Schnell wickelt sich die nächsw Angelegenheit ab. Der Barbicrgebitte Karl Behla hat bei dem Fihcur Wilhelm Di l vom I. Dekoder bis ttR kess. Mcn. kür einen Wochenlvl'n von 12 Mart gearbeitet und verlangt, weit er ohne vorherige Kündigung, bezüglich welcher etwas nicht ver einbart gewesen, entlassen worden >ei, 24 Mark Lohncntschädigung. Der Beklagte erbietet sich ebne Weiteres zu Zahlung dieser Summe, und der Kläger streicht solche vergnügt cin. ".AIS Bei sitzer in dicicr "Angcicgcnhcit waren die vorgenannten Herren Feind, Schmuan» und Höhne und Baibierstubenbesitzcr Lanner», in der nächsten die Herren Sangerhausen, Werner. Bilchdruckerei- desttzcr Schröcr und Schulze tbätig. Die Ltetneriickereigehitsen Gustav Earoli und InllnS "Alexander Richter hcanwruchen. und zwar Erstcrer lückslandlges Lob» in, Betrage von 8« Mark 5k» Pf. und Letzterer ein iolchcö von 87 Mark von ihrem trüberen Arbeitgeber. de», Steindnicker Jnngmann. In dem heutigen Termine erschienen nun die Kläger, und bezogen sich zu Be gründung ihrer Klage aus ein von Ihnen proturinev Schriftstück, i» welchem Iunqmann die Forderungen. waS Richtern anianat. an 87 Mark »nd waS Earoli betrifft, an 84 Mark kür richtig anerkennt »nd Ratenzahlungen verspricht. Da nun aber der Beklagte bis nach Ausschlag der Termliistimdc nicht erschien. so wurde er mittelst Bescheides i» die Bezahlung der genannten Summe», sowie die Berichtigung der Koste» verurlheilt. Der Llthoarapblcgchiise Hermann Kuleincvcr war bereits zu Michaelis her. Iabrcs bei dem Stcindriickercibesitzcr Emil Garte» für einen Wocheulohn von 8 Lblni. in "Arbeit getreten, ebne daß über Kündigung etwas vereinbart worden wäre. "Am 12. August ist Ihm, wie er angicb», ohne allen Grund von seinem "Arbeitgeber gekündigt worden »nd er verlangt dararffhin eine Lohnentschäti- gung lür die Dauer von 2 Wochen an 48 Marl. Die Verhand lungen führen zu reinem Vergleiche, es ergicbt sich jedoch daraus, daß der klagbar gemachte Anspruch um deswillen sich als un begründet darstellt, weil der Kläger sich nicht nur darauf, daß er bereit und Willens gewesen sei, die sinn obliegenden Verblndlich- kcitcn auö dem zwischen ihm und Beklagten bestandene» A> Veits- vertrage ans die Dauer der 14täg!gc» Kündigungsfrist zu erfüllen, nicht zu beziehe» vermocht, vielmehr nocl, cingeräiiint, daß der Benagte ibm, auf diese Zeitdauer stir Ihn weiter zu arbeiten, sreigestellt habe, daß er aber weder zu solcher Arbeit sich aus drücklich erboten, noch weniger solche wirtlich geleistet bat. AuS diese» Gründen ist Kläger anä, schlechterdings mit seinem An sprnche avgcwiescn worden. AIS Beisitzer waren thätig die Herren Bäckermeister Hanöwald, Schröcr, Werner und Sauger- Hausen. — Dcitcutliche Ge r«cht Ssi tz u ng c n. Der Fleischer und Lederhandler Earl Trangott Wolf hier gualmte rrotz des strengen Verbotes, aut welches mehrere "Anschläge Hinweisen und obwohl er wiederholt aiifmerksain gemacht wurde, in den, Rinter- schlachthausc des hiesige» Eentralschlachthoseo ruhig fort. Für dieie Uebcrtrctimg wurde er durch eine stadträthllche Strasver fücumg, au! 20 Nt. lautend, überrascht. Wolf erklärte, mehr wie I M könne doch sein Vergehen nicht kosten, und erhob er daher Einspruch elmc Erfolg. Ehrisiiane Auguste Hänsch stahl am "Nachmittag des 20. Juli in cincr Kammer des Bäckermeisters Klotzsche in Pieschen ei» der il> Iabrc alten "Auguste Schmidt gehöriges Portemonnaie mit ca. st M.. und zwar in den, ".Augen blicke, als der mitanwetcubc Bäckergeselle Goldammer seine Auf merksamkeit der Lektüre einer Zeitung zngcwenket batte. DaS DiebstablSobject hatte sich in einem der L. gehörigen Rocke bc iimden. Andcrn TagcS machte sie ein gleiches Langsinger-Ma növer mit einem Brodc. Für beide Diebstähle ward sie trotz ihres LcngncnS zn 1 Monat ivelängniß venirtbeilt. Die zweite Instanz bestätigte den ersten Bescheid. "Nach einer Dcinin- ciation des Banmclstcrö Leonen waren der Spediteur rcsp. Fuhr mann Ernst Friedrich Lange nnd dessen Eoltegc Litte! beschul digt, am 4. März d. I. in »nmitteibarcr Nävc teS von ihnen geilihrttn Pulverstansportes aus der Bautziicrsiraßc geraucht zu haben. Dcr Einzelrichter verurtheilie einen Jeden der Angeklagten zn st M. Strafe, die 2. Instanz erkannte jedoch ans Klagkrei« sprechnng. "Amalie Auguste vcrcl"el. Kretzschmar soll in "Bezug auk den Kläger Fr. Moritz Lange, glS dieser mit seiner Wirthschcff terin ans der Straße promenirlr. die Bemerkung: „Gebe nur mit Deiner H - re." gemacht haben. Die Amalie Auguste stellt die Schimpferei in Abrede und wurde in erster Instanz dahin entschieden, daß, soiern sie eine» Reinigungoeid leistet, sie von der "Anklage kiagsrei zn sprechen ist. Der Klager erhob hiergegen ohne Erfolg Einspruch. - Vor de», Gerichtshöfe, unter Vorsitz des Herrn Gericlstsraibö Erner, erscheint des schweren Diebstahls im wiederholten Rücttallc beschuldigt, der Dicnsstneclst Earl Aug. Schuricht aus Königsbriick. Der "Angeklagte wurde im Jahre I8',t'» „»ehelich geboren und ist wegen Dicbslabiv bereits zweimal, zuletzt mit I Jahr Gciängniß bestraft. Erik am 2!«. August b.I. verließ Schuricbt die Strafanstalt und in der daraustoigenden Nackst prvbirte er bereits wieder seine langen Finger, indem er ein Paar rindiedernc Stieicl, 2 Ubrkcttei, und etiva 70 Pfennige baarcS Geld aus der Wohnung des Zeugen Grütze rocattibltzte. Der Angeklagte, welcher früher einmal bei G. gedient hatte und dem nach Localkenntniß besaß, leugne, zwar entschiede», mit dem Diebe Identisch zn sein, wird aber seines Vergebens alteisthaiben «dcrsührt. Drr Diebstahl war erfolgt, nachdem eine Fenster-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht