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Dresdner Nachrichten : 24.12.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187012240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18701224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18701224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1870
- Monat1870-12
- Tag1870-12-24
- Monat1870-12
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.12.1870
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auf Oapeterten rc. — Die Association „Germania", Lheilta u. Genossen auf der prosten KtrckMsse Skr. l im „B«rzar" durfte auch diesmal nickt zu vergesse» sei», da sie, längst alö ein reelles und solides Geschäft in Bezug auf ihr reichhaltiges Herrrngarderobc Magazin dekaiiiit. stets am Weihnacktvsestc jedes IadreS großen Absatzes sick erfreute. Namentlick tonnncn jetzt die zahlreiche» Bälle. Kränzchen, Soireen, det denen ein Frack unentbehrlich ist. Ballvisitc» werden im 2CI»ter auck gc- »nackt. wozu uiibekinzt ein feiner Frack unter den eleganten Uederzledcr gehört. Auck kür Kinder ist eine große 'Auswahl von Gcwderode» vorhanden, die unter dein WeihnackstShaum eine willkommene, erlrcnllcke Gabe ist. - Somit schließen wir «uikere diesmalige Wanderung mit dem Wunsche, das, Jeder baS Seine gefunden, und mit der Parole : „Auf Wieder,evc» — übcr'ö Jahr." — Am lt». Decemher wurde in Zittau eine 7t Jahre alte Kindcrwärtcrin aus OldcrSdor« übettabre» und davci cr- vevlick im (Gefickt und am linke» Min verlest. — Am >7. ist i» der Sandgrndc des Häuslers Paul in Lö misch au vci Bantzcu die Armcnhanovewohnerin SC. verw. Lvminank aus Wärter von einer cindrcckendcn Sandickickt vcrsckilttct und gctSdtct worden. — An dcmieldcn Tage wurde in Saal hau se» dcl Dresden eine zu dem Franz'schen Gute gehörige Scheune b>S auf die Umfassungsmauern durch Feuer zerstört. — Am ZI. wurde in N i c d c ro dc rw i p dei Zittau der Sckncidcr Ernst Licbegotk Bvvan unweit seiner Wohnung cnroren auf- gesunden. Dresden, 2.st Deecmber. Man darf mit Recht auf die Einzelheiten des Ausfalls gespannt sein, welchen Trschu am Mittwoch unternahm. Es fehlt in der offieiellen Meldung hier über namentlich die genaue Bestimmung des Ortes, gegen wel chen sich der Ausfall richtete; auch ist die Fassung der ganzen Nachricht nicht so durchsichtig und klar, um nicht verschiedene Lesarten hervorzurufen. Wir wollen jedoch die mancherlei Deu Lungen, welche der Stnl der Depesche zulägt, nicht näher unter suchen, in der Erwartung, daß. wenn diese Heilen gedruckt vor liegen, auch Kreils die genaueren Einzell,eilen telegraphisch bekannt sein werde». Tröstlich klingt der Zusatz, daß unsere Verluste nicht bedeutend sind, tröstlich umsomehr, als abermals die Söhne gerade' unseres Landes mir ihrem Blute den frem den Boden tranken mußten Freilich, was heißt heute: „nickt bedeutender Verlust"? Tausende von Männern dahingestrectt — das spielt heule gar keine Rolle mein, Bermuthlich ist der Ausfall, den Trochu mit verhaltnißmaßig kleineren Massen unternahm, nur Vas Borspiel zu größeren Durchbruchsversuchen. WaS man jetzt aus Paris hört, ist das pure Gegentheil von Dem, was vor vier 'Wochen gemeldet wurde. Alle Nachrichten stimmen darin überein, daß Paris noch auf sehr lange ver- proviantirt fei. Bis Ende Februar rühmen fast alle Eorre spendenten an. andere sprechen sogar vom April. Dhne hier über eine Meinung abzngeben was als ganz uiunöglich schon §«t Wochen in diesen Kriegsberichten bezeichnet wurde, zu einer Zeit, wo die Rattensteisch Depeschen von Versailles aus ver breitet wurden, so steht doch soviel fest, daß Paris noch einen großen Pserdercichlhum besitzt. Die Omnibusse und sonstigen Fuhrwerke versehen noch den Dienst, man spricht von !«>«>,< >00 Pferden, über welche die Eivilverwaltnng der Stadt verfügt. Nach der Seite der Verpflegung wird man also gut thun, sich keinen Einbildungen hinzugeben, ebenso wenig, wie in Bezug auf die übertriebenen Ansichten von dem Bombardement. Nicht nur fordert die Herumschasfung der Geschütze um Paris herum, sowie der Transport ihrer Munition außerordentlichen Kraft und Zeitaufwand, sondern namentlich auch die Ausstellung der Geschütze selbst. Trochu wirs dieselbe nicht ruhig geschehen lassen, ja er denkt im Augenblicke daran, uns zuvor zukoimnen Er hat die Perschanzungen vor den Forts durch Anlage neuer Werke im höchsten Grade verstärkt und legt jetzt, von uns unbeläsligt, weit vor dein Fort 'Valerien Batterien an, aus denen er Versailles homoardiren will. Unmöglich durste dies keinesfalls sein, Was fragt jetzt ein Franzose darnach, ob Tausende von bürgerlichen Einwohnern dabei mir zu Grunde gehen? Doch mag zur Beruhigung dienen, daß sich die „R, fr, Pr." aus 'Berlin lelegravhircn laßt, die Kasernen von Ver sailles sollten jetzt neu moblirt, eine Reitbahn und ein Ossiciers Casino sollten angelegt werden. Demnach furchtet man die Wirkung der Valerien Batterien in Versailles keineswegs. Alle Erscheinungen des Kriegsthcalers von Paris lassen sich also da hin zusammensassen, daß vor der Hand Trochu die mi'.ilarische Initiative behalt uns wir uns vorbereitenr, zum Bombardement übermgehen. Was in dieser Beziehung geleistet werden kann, davon wird gewiß nichts verabsäumt. Wenn es aber nicht so schnell geht, wie Manche erwarten, so berücksichtige man die Eolossalität des Unternehmens selbst und die wahrhaft unab sehbaren Hindernisse, mit denen zu ringen ist, — Tie Avant garde unserer deutschen Loire Armee setzt, unberührt von Dem, j was Ehanzy an ihrer Flanke thut, ihren Bormarsch nach We- i sten fort. Sie ist bereits bis in die nächste Nähe von Tours > gelangt, die Einnahme dieses ehemaligen Sitzes der Außen regierung wird vermuthlich noch heute gemeldet werden Sieht man von diesem Vormarsch nach Westen ab, so hat die fran zösische Loire Mlrmee trotz all' des vergossenen Blutes und all' unserer Siege so ziemlich dieselben Stellungen inne, ans denen am U, November d'Aurelles vorbrach, uni v. d, Tann anzu- greifen, »Nur mit dem Unterschiede, daß im ''Norden diesmal auch ein deutsches Armeccorps steht, welcizes Fühlung mit dem voit Orleans nordivärts strebenden Mecklenburger zu bekommen und dadurch den Schlagbaum zwischen der Loire Armee und Paris zu verstärken strebt, — Im Lager von Eonlie sind aus der Bretagne allein 60,000 Mobilgarden gebildet, einerercirt und ausgerüstet worden, 12,000 von dieser Bretagne Arnree sind zu Ehanzy gestoßen, 1?,<X)0 stehen noch in dem Lager, - Boa dem, was zwischen Manteusfet und Faidherbes vorgeht, beobachtet der Telegraph ein wahrhaft unerklärliches Stillschwei gen. Selbst wenn sich unsere Lage ganz entschieden bessert, er fahren wir hiervon zunächst von den Franzosen. So wird durch die Franzosen selbst zugegeben, daß Dieppe zum zweiten Male durch die Preußen beseht wurde und zwar kam lsseneral Göb«n mit tlOtiO Rlzeinlündern zu Requisitionen dahin — Ferner haben einzelne deutsche Corps Montdidier, wohin schon Faidherbes seine Truppen auf dem Wege nach Paris vorge schoben hatte, wieder besetzt und, was fast noch wichtiger ist, auch Amiens ist (die Stadt, nicht btoS die Eitadelle- wieder in unfern Händen. Die Deutschen haben also in Amiens Wort «halten, sie sind wiedergekommen. Zwar berichten nun auch Dk Angabe n^ancherlei Detail«, die die Sache glaubwürdig machen, von einzelne« Erfolgen, gelungenen Hand- streichen, glücklichen Vorpostengefechten, Wegnahme von Proviant «. s. w. ; da« will aber umsoweniger etwa« sagen, al« trotzdem die Franzosen durch da« Heranziehen neuer deutscher Streitkräfte aus wichtigen Stellungen glücklich hinauSmanövrirt worden sind und aus Furcht, ihre Vorhut zu vertieren, sich auf einer drei ten Fläche nach Norden zurückziehen mußten. — Von einem Borwärtsdringen General Werders nach Süden liegt noch keine Nachricht vor; die Franzosen geben ihren Mißerfolg bei Nuits zu, versichern aber, daß ihre 'Verluste geringer als die der Deutschen seien. Dazu muß man ein starkes Fragezeichen machen. Die unsrigen sind jedenfalls der Art gewesen, daß sie Werder, gegenüber der Größe der feindlichen Streitkräfte, zu einem sehr vorsichtigen Ausbeuten seines Sieges mahnen. Auch Garibaldi zu dem Heere dieses Feindes der katholischen Kirche stoßen jetzt, von den Bischöfen nufgemuntert, katholische Seminaristen) hat sich gegen v. Werder ausgemacht. Ein Kampf zwischen Beiden wird nicht gemeldet. Dresden, 2c>. Deeember. Se. Maj. der König hat nach dein Dr. I. von dem Höchsteonnnandirenden des XII. (k. stich fischen Ainieeeorps, Prinzen Georg k. H., die nachstehende tele graphische Meldung erhallen: Le Bert galant, 22. Deeember. Bor der sächsischen Front entwickelte der Feind im Lause des gestrigen Tages Mittwoch circa 1 Armeecorps, von welchem drei Brigaden zwischen Bobigny und Bondy, eine aus dem Mont Avron, zwei nn Marncthal gegen EhelleS, austraten. Das von den Bortruppen geräumte Maison blanche und Bille Evrard wurden in hartnäckigen Abendgefechten iviedergcnomnien und dabei von der -IG Brigade circa «»00 Gefangene gemacht, worunter k Major und 6 Offiziere vom I I. französischen Eorps. Der commandirende General. Georg. Berlin. An die Königin Augnsla. Offiziell. 'Versailles, 22. Deceml'er. Wahrscheinlich in falscher 'Annahme, daß eine französische 'Nordarmee nahe sei, gestern größerer Ausfall gegen Stains, was vom 2. und Füsilierbataillon des I. Garderegi meitts wieder genommen wurde; gegen Le Bourget, das von 2 Bataillonen „Elisabeth" und l Bataillon „Angusla wieder genoniuren wurde. Bedeutender Arlillerielaiiipf. Biele Ge sangene. Geringer Verlust diesseits. Vorstoß gegen die Sachsen von Boöign» ans Sevran, von Rosn» und Ncuilly an der Marne gegen Ehelies, überall znrückgeworsen. Heute Erwart ung eines neuen 'Angriffs daselbst. Heilerer Frosttag; 'Nachts 0 Grad Kalte. Wilhelm. Versailles, 22. Deeember Nachts. Vor' Paris wurden beim Ausfall am 21. Deeember über Tausend unverwundete französische Gefangene gemacht. Die nickt angegriffenen Fronten ivnlden während des Ausfalls wie gewöhnlich unausgesetzt mit Granaten beworfen. Auf das V. Armeeeorps allein sielen > Granatschnß, wovon der 'Verlust des Eorps I 'Verwundeter. Am 22. Deeember Donnerstag: gingen 2 feindliche Brigaden längs der Marne gegen den linken Flügel der Position des sächsischen ArnzeeeorpS vor, wurden aber durch das slankirende Feuer von 2 württembergischcn Ba terien zum Ruckzug veranlaßt, v. PodbielSky. Eoblenz. IG Dccemöer. Gestern trat Pier ein alö Wäsche dcel.nirtcs Colli an einen bicrieldst gefangenen französischen Ca- pitain, von Metz kommend, au! dem Bahnhöfe ein, wurde rcvi- dirt, und fand man darinnen, sorgfältig in Hemden eingcwickclt, fünf seckSläungr Revolver und ein Dolcknncsscr, worauf der Eapitain sowrt in sickcre Haft gebracht wurde. — Unser erster Eomiiialitaitt. Gencraimajor v. Wedelt, erläßt folgende bcuier- kenöwcnhe Bckauntmachung: „Es ist mir durch hicsigc Bürger »utgetkilt. daß Kricgügcfangcnc Slcgcötcpcsckcn abrcißcn oder beschmutzen und daß franzöflichc Oöizicic in Kaffeehäusern >c. aui unfern König unk uuicrc 'Nation schimpfen. Ich halte das für Irrtbum und Mißvcrstäntiiiß. da ick mir nickt dritten kann, daß ein deutscher Manu fick solche unverschämte Freckhcit ruhig gefallen uut im eigenen Vatcrlaiide sick von Kriegsgefangenen inaitraitiren und lerrorisiren laut. Käme» dennock Wicke Dinge wider Erwarlc» vor. so vilte ick die Bürger von Eovlcuz, im Namen uniercr nationale» Evre sofort cinzuschrcitcn uut die Uebettbäker, welcher Charge sie auck augel'örc», inirzu vringe», tcr ick genau wem, was ick mit Wicken Leuten zu macken have. Ick hrmcrkc. tau ick alle Soldaten der Garnison angewiesen have, cbcisso zu handeln. daß ick. wenn der Besitzer cinco öttcnt licke» Locales in demselben AuOckrcituugcii, wie die angeführ ten. gegen König und Vaterland duldet, ein solck'es wahrend der Dauer des Belagerungszustandes auf meine persönliche Ver aulwoltUcktctt hi» schließen lasse." llcber de» prcußssckc» Bclagcrungspark giebt csti Engländer i» der .Tinies" folgende Notizen: Cin vollständige! Berickk über diese» Bclagerungbpark könnte lcickt zu einer Geschickte der Arlitlcrie aller 'Art i» de» letzten anderthalb Jahrhunderten, von den schwersten Vorderladern diö zu den leichtesten Hinter later», wie sie unter com Name» „neue 2t-Psü»dcr" oder.-lä- Centiineler Kanone»" jüngst vor Slraßvurg eine so wichtige Rolle spielten, erweitert werden. Leibst die Breickbatteric- Gcickutze. welche gegen Straßburg Bomben von zwci Ccntncrn warten, sind le-ckte und keinpaktc Stücke im Vergleich zu den altmodischen Eissnungeoeuc, a, die ihren historischen Ruheplätzen in den Fettungen Mittel - Dcuticklaiitö entführt worden sind, sei es um lediglich als Drehung zu dienen, oder wirklick bei dem Bonihardcmcnt von Paris zu hetten. Co iss wohl nickt allgemein bekannt, daß die Heranführung deö Miagerungö- Gcickützcs nickt früher alö am Oktober begann. Bio zur Kapitulation pon Toni war die östlickc Bahn nickt zu benutzr» und nach dem Fass der Fessung mußte noch a» verschiedenen Punkte» die Bahn frei gemackt werden, bis sie völlig von Wei- ßcnburg vis Nanteuii «rei wurde, von weickcem letzter» Ort diö aut die letzte Heit der cingcstürztc Tunnel unüvcrwindlickc Schwierigkeiten det. In 'Nantcull wurde ein provisorisckir Bc- lagcrungs oder 'Aini.ai'ine'park eingerichtet, von dem auö unter Kavailcrireskortc au> sehr großen Umwegen, um den Fortö von Paris aus dem Wege zu geben, die Geschütze nach Villaeonblav geickM wurden, wo sick der Pgrk inr die Versorgung der Bc- lagerungödattcricn vor Paris bcsindet. Am I. November waren 2lt<> Gcickützc, größtentbeils von der neuesten, handlickssen und wiekiamstcn Dualität, in Viliacoubiav oder a»! dem Wege da hin. Es war damals sehr interessant, die Samnttnng der ver schiedenen Arten Geschütze in Nantcuil zu sehen und nickt min der die sorgtäitigtt bereitete Munition, namentlich die länglicken und fass eleganten Bombe», für die 200pid. gezogenen Möricr, jede in einer eigenen Kiste wie eine Flasche kostbaren alten Wcenö in Heu verpackt. Wenn der Park in Vissaconbiah voss- ständig iss, so wird er an Gockütztn und Munition enthalten: iniuzig ssO.P'ünder'Mörser. jetce mit öoo Schüsse»: achtzig Pinnter «Hinterlader» mit 7-',oSchüssen. I'A» 21 PttmdcriHin- tcrladcr» mit 7öO Schüssen, 20 kurze 21 Piünker Ccntim,- Gcickützc) mit looo Schüsse», fünfzig alte 2.', Pinnder iVorder lader» mit .>>o SMsscn und «'» gezogene Rlöricr ober 21 Ccn- tlinctcr Gcickütec. »ach der Versickerung der preußischen Artilierie- Olsijicrc die mächtigsten Mörser, welche crlstiren. Von den 200 Psd.-Granaten oder länglichen Bomben, »mlche diese Ge schütze wersen, »varen 200 Stück sür jedes Geschütz cingetroffen. Der Tra»rSvort de« schweren Geschützes von Slanteutt nach VtÜ<V0Ndicch war von den größten Tchwirrt^ktss^i be-iritH. Die Artilleristen marfchlren aut und i-re Pferde zleven aur. ader manche Geschütze waren so schwer und die Wege viter« io ftetl, daß die Entkernung (im Ganzen etwa 100 engl. Metten) selten in wcnlger al« fünf Tagen zurückgclcgt werden konnte. Am meisten machten natürlich die entsetzlichen alten 25-Psündcr zu schaffen idle gezogenen neuen Mörser sind wahres Spielzeug dagegen). Oesters kam es vor, daß, »venn sie cinrn Hügel Iss» aufgezogen wurde», die Stränge risse». Ui» sie hlnawzuzleheii, waren 20 Pferde »öthia, und wenn eö bergab ging, mnßtrn 20 Mann sic an Stricken palten. Imveilen zerbrach unter de», Druck ihrer5To»ö das Hemiilzrug nnb wenn eöStand hielt, brannte und rauchte es so, baß bnchstäbllck icke Kanone in eine Onaimwoikc gehüllt würbe und der ganzc Weg nach internalen Regionen roch. In Summa wärrn cö:>2» Geschütze, welche uiiscrcrscitö vor Pariö ausgestellt »vürbe». Uns scheint in der Anzahl der Be weis zu liegen, daß nicht ein Bombardement der ganzen Stadt im Plane liege. Die Zahl iss nicht ausreichend. Die Belage rung von Scbastopol hat ooo Geschütze nothwendlg geinacht. Einem Boinharbcinent muß eine Belagern»» versckicdcner Forts vorausgchcn, eine Belagerung, dlc vielleicht größere Dimensio nen haben würbe, alö diejenige in der Krim, den» che da« Feuer der Fort« nickt zum Schweigen gebracht ist, Ist an die Anlegung von gedeckten, hvmheiislchtren Gcsckntzssändr» nickt zu denke», die gegenüber dem Feuer von der Enccinte aus be reits nothwendlg sind, um »ilt Erfolg zu boinhardlren. Die geringe Anzahl von Geschützen scheint unö daraus lssiizudcutoi, daß gegen eine» einzelne» Tdeil der Umwallniig der Angriff, falls er überhaupt vorgenominen wird, gerichtet ist. Der „Rheinische Kurier" bringt svlgciibc Ucbcrsctznng eines Briefes ans dem bei Sinn »ictcrgefasscncn Ballon: „Paris, l:i. Dcccniber 0-i7«>. Madame A. Ich habe die Ebrc, »>ci» Letztes vom 7. sortzusktzc». Die Lage ist inimcr dieselbe. Da es de» ersten »lilitärisckk» Ovcratione» nickt gelungen ist, die Blokabe zu durck-brcckc», werde» energische Maßregeln ergriffe», und die Operationen werden wieder beginnc» mit einem kräf tige». verzwcäelteu Ausfälle, um die Blokadc zu breche», denn das Elend mackt sick jetzt doppelt fühlbar durch den Hunger. Ick glaube, diesmal werden wir befreit oder wir müssen uns ergeben. 'Aber nachdem so viel geschehen — bei allen Entbeh rungen nichts zu erreiche»! Es kann nvck baltcn bis zum I. Januar, wenn nichts gcnossr» wird, alö Brod und Wein. 'Vis gegen das Ende des Monats iss »och Pierdcsteisth borkim den, zu to Gramm «» Person. Das iss die Lage. Die Schlacht, weiche morge» oder später statinnde» wird, wird eine der blutig sten sein, weiche man je gesehen. Daü sind die Aussichten der Preußen, weiche die lateinische Racc auorottc» wollen. Warten wir i» Geduld. Vertraue» ans Gott, der Frankreich beschützt. Ick bo>w, daß S ir asse verlangten Artikel,lowic alle Sorten sabncirt haben weiden, damit Sie im gegebenen 'Augenblicke Papier in Ouautität hierher mrsenden tönnrn, den» cs n-erdc» Massen nötissg sein, bie Geschalte werden sogleich wieder beginnen, so Nild die Blokade gebrochen iss. Genehmigen Sie rc. Gondret. An Madame I. M.'Ausscdat, Papicriabrikantln in Anner«. Oder>Savouen." Dor Pariser „Siecle" »eiert dav Franzosenthnm der El sässer und besoiiderv der Elsässcrinncii nebst dem Cominunisttn Bebel. Die Elsässer werden Franktireurs, die Elsässerliinen imbe» geschworen. Trancrkleider zu tragen, „so lange nvch Preuße» Straßburg beschmutzen", und ,.Io vnillant ckl'i»itL rö- i»il>i>>n>» l'.olx'l" hatte »leckt, alö er »litten im Reichstage zu Berlin schrie: „Das Eiiaß weist tie Einverleibung zurück, da« t' Isaß will sranzösisck bleiben!" „Siecle" stellt Bebel alö leuch tendes Erempcl aui gegen die „miserablen Verleumder, „(Ni- zette de France" und ..Fran«.'ais" genannt, nxlcke von Wahlen. 'AZassenssissstant und Frieden reden"; sic «die Straßburger und Bebel» werden euch antwortcn, daß ihr Verräther seid, und verlangen, daß gegen euch das Standrccht geübt und ihr alö Verräther behandelt werdet." Rom. Der Papst will über Italien das Interdikt schleu dern. Worin besteht dieses Interdikt? In Folgendem: Kein Priester soll mrdr kamen, trauen, Ablaß crthcilcn. den Segen gehen; keine Glocke soll »icbr läuten; eö ist gewissermaßen eine religiöse Hungersnoth, zu der tie Gläubige» vcrurthcilt werden sollen. Nu» 'ragt cs sich, ob die zerknirschten Geinütber vor dcm Statthalter Christi Buße tbun, ober vd tie moderne Ge neratio» findet, sic könne vortrefflich ohne das Pfaffen- und Papsstbuiil leben. ' Collection Litoln. Ciner der schönste» Inge tcü teutickcn VoitSckarakters iss cö, daß unsere Nation, selbst in mitten der 'Aufregungen und schwere» Opfer, welche der ge wattigste alter bisher geführten Kriege an dieselbe stellt, ssck »ach wie vor auck de» Sinn sür die stille Arbeit und die Künste des Friedens zu bewahren wußte. So hat z. B., während braunen im Felde unsere herrlichen Kriegshecrc Deutschland durck Ihre Heldenkhatcn zur derrickenden Mackt erhoben, babcim Henrv Litoln'g Verlag in Braunickwrig «welcher Comman ditcn in »lew Bork und allcn Hauptstädten Europa's besitzt« die wahrbKtig auck nickt un rühm licke Ausgabe gestellt, die »'.Zelt inr Deutschlands klassische »Nusik im Sturme zu erobern. Nack dem Wahispruck, daß das Beste gerade gut genug für t>rs Volt iss, sckcutc die gcnamitc Vcrlagshandlung die größten An ssrenguiigen, ja zeissveiie ^ pier nickt, um die Mcistcnverkc un serer Musikherecn endlich zu so außcrordcntlick billigen Pressen hcrznsscsscn. daß dieselben fortan Jedermann, auch dem Un bemittclsscn, zlßzängiick gemackt sind. Atclckcö Verdienst um die Populariiirimg der klassische» Musik, die Läuterung des inuslkatisckcn GeickinackS und die Bildung der Piaffen sich die Veriagobandlung taturck erwirbt, liegt auf der Hand. — Et» Blick in den soeben ausgcgcbcncn mcbrcre hundert Bande (lür Clavicr, Geiang, Violine und andere Instrumente, sowie Orcke stcr) umsasicndc» Catalog der „Collection Litolff" — welcher durch alle Buck- und Musikalienhandlungen gratis zu bezirk» ist - wird genügen, um die Wahrheit des oben Gesagten zu bestätige». Oker iss es nickt erstaunlich, sehr elegant ausgcstat teste 'Ausgaben in großem O.uartsormat von Beethovens Sona ten ssir nur l'O Tblr. — Mozart'o sämmtlichc Sonaten ttir 2.', Sgr. - Field'o 17 'Nocturnes sür 12 Sgr. — Orchetter- partiturcn Beet Hoven'ick'cr Svmphonicn für nur 20 Sgr. — und das Schubert-Album «KO Lieber enthaltend) kür nur 25 Sgr. erwerben zu kcinien? Dabei ist an diesen Ausgaben an Druck. Papier rc. nickt etwa gespart; im Gcgcntbeil. die zur Besprech ung vor uns liegenden Bände der „Collection Litolff" sind ivabre Prachtausgaben, von 'Autoritäten turchgeichen und bearbeitet, mit corrcctcm deutlichem Stick und in geschmackvollster Aus stattung. In der Tbat ein schöneres FestgeickKuk für ssuige und alte »Nusikircundc als eine Auöivabl aus kr „Collection Litolff" wüßten wir uniern Leiern nickt namhaft zu macke». Mit Rücksicht an« diesen Zweck sei noch erwähnt, daß die Werke auck in ssbr geschmackvollen Lcinenvändcn mit reickcr Gold Pressung zu beziehen sind. Wir schließen mit dcm Wunsche, daß keine Familie diese Grlcgcnkit zur wohlfeilsten Aniclxiffung einer reichhaltige» innsskalischen Hausbibliothck sich entgehe» lassen möge. ' Kutschteade. Kutschkc. der räthselhasse poetische Füsilier, hat alö drastisches Pendant zu seinem I-'ruiio-til-onr-Räthskl cin neues erssinicu, welches also lautet: Die Erste schmeckt als Ock>ö und Schwein; Auch ioss'ö als Ratte eßbar sein. Die Zweite ist'ü, der trüb und spat Gedenkt in Treue der Soldat. Garibaldiancr täglich neunt Die letzten Zwei sein Traktament. DaS Ganze trieb mit Mann und Mau« Stapoltum auS dem Blssch heraus. Kutschte hat in diesem Räthsel sich und seinen tapferen jtzamL- raden ein Denkmal gesetzt, denn die Auflösung Ist: ^ Fü tllere (Vlev-sie-Lirxe).
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