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Dresdner Nachrichten : 16.12.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187012169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18701216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18701216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1870
- Monat1870-12
- Tag1870-12-16
- Monat1870-12
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.12.1870
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ySrscheint: «glich früh 7 Uhr. Auserale »rrdrn angen»mmen: biö Abkndd k TioimtagSr LIV Mittags 12 Uhr Marienstrahei»; io Nrusttdl: vochdrockerri „» 3.H. Plißler, ,r. Klostergass, a. W»zeig«u in dies vlatte stiden «l« «rsolarrichr verbreilusg. Lv,00« Exemplare. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigrnthum der Herausgeber: Liepsch L Neichar-t. — Veranttvsrtlicher Redaeteur: Nrichar-t Fbonnemenl: «irrteljährttch MNgi. b«l unentgekdlicherLi«- srning tn'S Hau«. Durch dir Lönigl Post -rrieljährl 2S'/-«gr. Einzelne Rümmer» I Rgr Anseratenpieise: Für Sen «<mm «i«» gespaltenen Zell«: 1 «ge. iloter „Ein-esaMff bi« AM 2 «ß». Str.S ty. Fiinf;eh»ter Jahrgang: Mitredacteur: Theodor Nrobtsch. Freitag, 16. Deeember 187V. Dresden. >6. Dcccmder. — Oetsentliche Sitzung der Stadtverordneten, am 14. Dccemder. Die Rcglstrande enthält eine ssNitthciluiig des Stadtratbs über die am 5». d. M. statlgciundeiicn Stadt- verordneten-Wahlen, sowie die Anzeige, das; das Cntlassungs- gesrrcki kev Herrn Stadtrath Kretzschinar von der königl. Krcis- tirection genehmigt worden und Hader eine Crsatzwalst vorzu nehmen sei. — In Betreff teö vormals GrästSchall-Riaucour- schcn Grundstücks tbeilt der Stadtrath mit, Haff dasselbe eine gute Verzinsung verspreche; um diese noch zu erhöben, wird die Flüssigmachung vo» IO,(XX) Tbir. in Staatöpapicrcn verlangt, um bauliche Veränderungen im Inneren dco Hauses vorzunch. men. — Der Verwaltungsrath des zoologischen Wartens bat auö den Zeitungen den in der letzten Sitzung dev Collegiums geiahten Beschluß erfahren und darauf eine Eingabe an den «tattrath gerichtet, worin er erklärt, tah eine Unterstützung ihm sehr wcrtbvoli sein und er dieselbe mit grohem Dank an- nehmen werde: der Stadtrath hat hierauf einstimmig beschlossen, dem Garten für daö lausende Jahr eine Subvention von t'»00 Thlr. zu gewähren und mit einer gleichen Unterstützung vorläufig biö 1875 sortziuabren. — Weitere Cominiinikatc be treffen die Beschaffung der Mittel zur Herstellung der neuen Schulgebäude, die Erhöhung der Gebühren für Reinschriften der beim Stadtrath beschäftigten Lohnschrcibcr aus 3>« Rgr. >ür den Bogen, endlich die Vorlegung von Grundzügen für cm neues Localstatut über die Verwaltung des städtischen Ver mögens. — Zu Mitgliedern der zur Einweisung der neuen Stadträthe auf Zeit avzuscndcndcn Deputation werden aus Vorschlag des Vorsitzenden die Stadtverordneten Bcrtbelt und Zeidler crnaunt. — Nachdem mehrere Rechnungen justificirt worden sind,- berichtet Stadtv. Grüner über die vom Stadtrath zu verschiedenen Positionen des Hauöhaltplaneö beantragten Gehaltserhöhungen. Der Stadtrath bat beliebt, diese Erhöhun gen gelegentlich bei den einzelnen Hauohaltvläncn zu beantra gen und dabei wesentlich die persönliche Würdigkeit der Beam ten berücksichtigt. Dem 1867 vom Collegium beschlossenen An träge, der Stadtrath möge eine Zusammenstellung der etats- mäßigen Gehalte iämmtlichcr Beamten und der denselben ge währten persönlichen Zulagen vorlegen und die Gehalte bezeich nen. deren Erhöhung er fnr wünschen-werth halte, bat derselbe zwar entsprochen, dabei aber bemerkt, das; er sich Vorbehalten müsse, auch später Gehaltserhöhungen für die noch nicht berück sichtigten Beamten zu beantragen. Daö Ist auch geschehen, aber zum grosse» Missfallen der Finanz-Deputation. Dieselbe glaubt, cö werde hierdurch einem unwürdigen Pctitionircn der Beamten Vorschub geleistet; der bescheidene Mann werde zurückgesctzt, der sich Hervordrängendc begünstigt. Sic ist daher der Meinung, alle "Anträge auf Gehaltserhöhung auf sich beruhen zu lassen, bis ein vollständiger Besoldungs-Etat vom Stadtrath vorgelegt worden sei und empfiehlt demgemäß Ablehnung sämmtlichcr Gehaltserhöhungen; nur sür die Herren Sportel- Eaisircr Paul und Sportel Eontrolcur Enzemann, die durch de» Rückgang der ihnen zusirbenten Taiili, me - Einnahme» geschädigt sind, befürwortet sic eine Zulage von jährlich '»o Tbir., ebenso sür die Herren Bautircetor Friedrich und Ober Ingenieur Manck, deren bisheriger Gehalt zu niedrig erscheint, Zulagen von 300 und 200 Thlr. Zu gleich macht die Deputation darauf aufmerksam, daß man daraus Bedacht nehmen solle, für die abgchcndcn höheren Lubaltcrnbeamtcn mit Rcalschulbilduiig ausgcstattcte junge Leute zuin städtischen Dienst hcranzuzichcn, anstatt die Lücken durch gewöhnliche Schreiber und maschinenmäßige Rechner aus- zufüllen. Die Bcinuhuiigen der Stadtv. Ehristofani und Bcr- tbclt, die Bewilligung der sür den Materialaulscher Müller und Registrator Gottschaid beantragten Gehaltserhöhungen zu er wirken, bleiben erfolglos ; dagegen werden die Dcputations anträge mit dem Zusätze angenommen, daß die bewilligten Ge haltöerhöbungen nur als persönliche Zulagen gewährt werden sollen. Ebenso werden nach dem "Anträge der Deputation ab gelehnt Forderungen für "Assistenz beim Straßenwesen, HilfS- architcktcn und eine neue Registratorfiellc für die Stadtbau tircction ; dagegen genehmigt man die Anstellung eines Assistcn ten dcö Baueoimnisiaro, um den jetzt beliebten langwierigen Geschäftsgang bei Erthcilung von Bauconcessioncn und Prüf ung der auSgesührtcn Baue zu beschleunigen. — Zur Vernich rung dcö Personals der Einauartierungöbehördc verlangt der Stadtrath 1215 Tbir., weil die "Arbeiten für daö jetzige Personal zu bedeutend seien. Die Deputation weist jedoch nach, daß die Angaben des Stadtraths vollständig unrichtig und übertrieben sind, und beantragt Ablehnung der Forderung. Da jedoch un zweifelhaft ist, daß das jetzige Personal nicht ganz zureichend ist, auch sieben Rechnungen seit 1866 noch rückständig sind, so schlägt sie vor, den Stadtrath zu ersuchen, dem diesseitige» Collegium unter Berücksichtigung der im Berichte enthaltenen Darlegungen audcrweite Vorschläge zu unterbreiten, für schleu nigste Erledigung der rückständigen Rechnungen aber durch Uebcrtragung an geeignete Rathörcchnungsbcamte besorgt zu sein und zu Honorirung dieser außerordentliche» Arbeit, da nöthig, ein entsprechendes Postulat nachträglich einzubringen. Dieser Antrag findet Annahme mit einem vom Stadtv. Och mann vorgcschlagenen Zusatze, daß der Stadtrath sür beschleu nigte Vervollständigung der EinguarticrungSkatastcr sorgen und die dazu engagirten Hilfsarbeiter beibebalten möge, sowie daß er ans baldige Vorlegung einer Geschäftsord nung für die Einguartierungsbchördc Bedacht nehme. — Eine große Unzuträglichkeit bat sich hcrausgcstclit durch das immer wachsende Tantiönic-Einkonmicii der bei der Stadt stcuercinnahme angestclltcn Beamten. Daö Einkommen dco ersten Steuereinnehmers betrug 1860 incl. Tantum,c'.»22 Thlr., während andere städtische Beamte, die eben solche Vorbildung haben und nicht weniger thätig sind alö die Stcucrbcamtcn, mit 3 - 400 Tbir. vorlicb nehmen müsse». Zur Beseitigung dieser Unzuträgllchkeiten erachtet die Deputation den Zeitpunkt sür geeignet, wo ein neuer Stcuermodus eingeführt wird; die hierzu erforderlichen Unterlagen liegen aber bereits seit Monaten beim Stadtrath, und man beschließt daher, die Er klärung des Stadtrathcö über die diesseitige Vorlage dringendst in Erinnerung zu bringen und den Stadtrath zu ersuchen, daß derselbe gleichzeitig aus eine angcmesscnc Begrenzung der ten Beamten der Stadtstcucreinnahme bei Einführung eines neuen Stcucrfußcs zu bewilligenden Tantiönicn Bedacht nehme. — Die Pos. 33-41, AriuenvcrsorgungSbehörde, VcrsorghauS, Asvl für «ieche, Waisenhaus, Krankenhaus, Hohentbalsche Vcrsorg- anstalt, Arbeitsanstalt, Kinterbcsscrungöanstalt und mit de» Gcmeincschulcn verbundene ArbcitSansialtc», über welche Stadtv. Klcpperbein rcserirt, werden ohne Debatte mit geringen Ab strichen nach den Vorschlägen der Deputation genehmigt. — Stadtv. Beck berichtet hierauf über ten Etat der Gaösabrikcn. Auch dieser wird in der Hauptsache nach der Vorlage dcö Stadtratbs erledigt; man beantragt nur "Angesichts der Tbat- sache, daß bei einer Production vo» ca. 250 Millionen Eubik- fuß GaS lährlich 12'/2 Million in de» Straßcnröhrcn verloren gehen, in dieser Beziehung eingehendere Beobachtungen vorzu- nchincn. und außerdem ersucht man den Stadtrath, der auch böhmische Braunkohlen unter ten Steinkohlen zur Gasfabri- kation benutzen will, ebc er dies tbuc. erst bei anderen Sach verständigen als den bisher befragten Gutachten über die Rätb- lichkcit dieser Maßregel cinzubolen. Eine vom Stadtrath sür den Betriebddircclor beantragte Gehaltserhöhung von 300 Thlr. wird auf Vorschlag der Dcputatlonsmchrhcit abgelclmt, nach dem Stadtv. Walter, der zur Minorität gehört, constatirt bat, daß Dresden dem jetzigen Bctricbotircctor besseres und billigeres Gas und einen größere» pekuniären "Nutzen von der Gasanstalt verdanke. — "Nachdem die Iustification der "Arinenkassenrech- nungcn von 1865-67, die früher beanstandet worden war. aus Grund der vom Stadtrath gegebenen Erläuterungen ausge sprochen worden ist, berichtet Stadtv. Schulze über die vom Stadtrath beantragte Versicherung des Mobiliars der Statt- waisenhausbcamtcn auf Kosten der Waiseuhauökasse. Der Stadtrath hat zwar keinen Grund für diese Maßregel angegeben, die Finanzdeputation findet jedoch einen solchen darin, daß die Beamten angewiesen sind. bei eintrctender Feuersgcfahr mit Hintansetzung ihres Eigenthmnö für Rettung der Kinder Sorge zu trage», und empfiehlt daher Zustimmung, die auch ein stimmig ausgesprochen wird. — Im September batte der Stadt- rath vorgcschlagen, einen etwas veränderten Bebauungsplan sür das Terrain vor dem Ziegel- bez. Rampeschen Schlage sest- znftellrn; da» Eolleginm hatte in diese Veränderung jedoch nur unter der Bedingung gewilligt, daß der Stattkasse dadurch keine Mehrkosten und Schädenansprüche verursacht würden; auch batte cs die Aufstellung eines Bebauungsplanes für daö Terrain zwischen der Stricßncrstraße und dem großen Garten alö verfrüht abgclchnt. Der Stadtrath bat um FaUcnlasscn dieser Beschlüsse gebeten; Res. Stadv. Bcrthclt hält sic jedoch >>» Namen der Verfassungs-Deputation aufrecht. Stadtv. Krause will in das von der Deputation entworfene Rccoimnu- nicat einen Satz des Inhalts hincingcbracht wissen, daß daö vom Ministerium des Innern aufrecht erhaltene Verbot hinsichtlich der Bebauung des dem großen Garten zunächstlicgcntcn Ter rains nicht gerechtfertigt erscheine. .Hieran knüpft sich eine leb hafte Debatte, in tcr behauptet wird, daß die Dffcnbaltuua der Stakt von dieser Leite auö Gcsunthcitörücksichtcn sehr zuträg lich sei, und als von anderer Seite daraus aufmerksam gemacht wird, daß ja die Frlcdrichstadt, die vom großen Garten turch die ganze Altstadt getrennt sei, ebenfalls nicht ungesund zu nennen sei, ^bemerkt Stadtv. Wcgcner. er habe früher in der Fricdrichstadt gelebt und sich leidlich wohl befunden; als er aber in die östliche Leite der Stadt gezogen sei, habe er den Unterschied wohl gcmcrkt ; denn in Folge der frischeren Luit habe seine Familie in einer Woche 37 Pfund Brot mehr ge braucht. lcLchallcudeo Gelächter.» Der Krausciche 'Antrag wird abgelebiit, tcr Deputations-Antrag angenommen. -- Vor einiger Zeit batte das Collegium beim Skadtrathc beantragt, er möge nach Wegfall der Gebühren für Einwohncrschcinc "An sprach erbeben auf ein Drittthcil der sür Anmeldescheine von der Polizci-Direclioii erhobenen Gebühre» zu Gunsten der Ar menkasse. Gestützt aut ein von Herrn Bürgermeister Ncubcrt entworfenes Gutachten bat der Stadtrath abgclchnt, diesem "An sinnen zu entsprechen: auf Vorschlag der Vcrfassuiigö-Dcpu- tation faßt das Collegium hierbei Beruhigung. — Schon seit längerer Zeit ist eine Revision der Geschäftsordnung dcc Colle giums im Gange; der Referent, Vieevorslcbcr Pro». Ist. Wigard, bat jetzt »einen Bericht fertig; die Deputation wünscht jedoch, denselben erst vom nächstjährigen Collegium beratben zu sehen. Dagegen beantragt sie schon jetzt, daß sowohl der Sitzungsbericht, alö die sämmtlichc» Drucksachen des Stadt ralhS und der Stadtverordneten, sowie der städtischen Anstalten incl. Schulen in Zukunft in c i u c m Format ausgegcbc» werden, und daß sämmtlichc vorgetachtcii Drucksachen des StadtratbS und tcr Stadtverordneten — mit "Ausnahme der Sitzungsbe richte tcr letzteren — an die miiidestfordcriidcn Buchdrucker ab gegeben werden. Der crstcrc "Antrag findet Annahme, der zweite jedoch wird nach einer kurzen Debatte, in der aus die Ilnzuträglichkcitcn hingcwicscn wird, die daraus entstehe» könnten, abgeiebiit, wobei sich Stadtv. Hcnklcr der Abstimmung enthielt. — Es leigt nun noch ein Vortrag der Petitions-De putation; hieraus vclschreitet daö Collegium zu einer geheime» Sitzung. — Die Kronprinzessin Carola k. H. besuchte gestern Nach mittag das Sala'schc Thccgcschäst, Pragcrstraßc, um daselbst mehrere Einkäufe zu machen. — Auszug von Salittgrö's Skizzen auö dem Haupt Quartier: „Noisy liefert ein neues Blatt zu den Sicgcölorbcc re», welche sich die braven Sachsen während dieses dciikwürtigcn Feldzuges in so reichem Maße verdient haben, wen» auch nicht geleugnet werten darf, daß die Opfer leider wieder groß waren. Hierbei sei eines Umstandes gedacht, tcr vielleicht an maßgeben der Stelle freundliche Berücksichtigung findet. Aus mehreren Briefen, welche mir auö Dresden vorlicgc», gebt hervor, daß die sächs. Residenz mit franz. Gefangene» reichlich versehen ist; die Briefe sprechen von de» vielen Tausende», die in den Ka sernen internirt sind, während die einheimischen Truppen bei den Bürgern Quartier erhalten. Was aber die Einwohner bis jetzt schmerzlich vermißten, das sei jegliche Art einer Siegeö- trophär. seien eö nun franz. Kanonen, Adler oder dergl., deren die Sachsen so viele erobert hätte». Im Vergleich zu anderen Städten, denen jener Vorzug so reichlich zu Tbeil wurde, glau ben die Einwohner Dresdens da eine Zurücksetzung finden zu müssen, wo jedenfalls nur der Zufall ihnen ungünstig war. Mögen daher die ersehnten Trophäen recht bald ihren seierkichen Einzug in Sachsens Hauptstadt halten." — Wir berichteten dieser Tage über taS Abbrcnnen einer Markctcndcrbudc im französischen Barakenlagcr bei Uebigau und erwähnten, tah. da dem Inhaber derselben, Moritz Reu mann, AUeS verbrannte, ein Schaden von 300 Tblrn. erwach sen war. Wir sind in der Lage, nunmehr zu constatircn, daß die Bude nur eine kleine Verkaufsstelle außerhalb des Baraken- lagcrö war, deren Inhaber nur an Passanten Eßwaaren ab- licß. Auö Mitleid wurde für ten Beschädigten im Lager zu Uebigau gesammelt und erhielt derselbe gegen 18 Thalcr, eine Summe, die den Verlust an Waarcn so ziemlich ersetzte. — Der so Entschädigte ist übrigens dieser Tage noch verhaftet worden, da er sich ded "Nachts in s Lager geschlichen und Cor» rcspondenzen eines hiesigen französischen Professors unerlaubter Weise an Gefangene übermittelte, weiter war cö dem Neumann gelungen, auö der Halt zu entfliehen, ist aber auch sehr bald wieder erwischt worden. ES scheint also, daß etwaige Unter stützungen bei dem Manne schlecht angebracht sind. — Weihnachten. Das Jahr ist abermals um, das lebendige Treiben der Weihnachtszeit hat aus'tzNeue begonnen. Die Gedanken des Einzelnen lenken sich wieder auf die Stun den des heiligen Abcntö hin und namentlich aus die Frage, waö kauie ich "Alles zusammen, um den Meinen eine Freude zu machen. Wir haben im Lause tcr Jahre gesehen, wie leicht sich diese Frage beantworten läßt; denn eine kurze Wanderung durch die Straßen und Plätze der "Residenz genügt schon, das Alicö herauszufinten, waö unter dem fiammendcn Christbaum alö nützliches, praktisches oder luxuriöses Geschenk figurirrn kann. Wie immer, so werten wir es diesmal, wenn auch kurz, wiederum versuchen, dem Leser einen kleinen Fingerzeig zu geben und weisen wir schon im Anfang auf den Bereich der Photographie bin, in welchem eine große Auswahl von Ge schenken sich findet. Das Portrait ist stets eine willkommene Gabe gewesen und liefern die Menge der hiesigen Photogra phen, unter denen wir die Atelier» von Schütze in Neustadt, von Hum blot, Ferdinandstrahe, Adler u. Kühnel, Victoriastraße, Franke unö Riedel aus der Moritzallee ie. hervorbcbcn. Doch auch das Fach der Stcrcoöcopen eignet sich alö allerliebstes Geschenk sür Jung und Alt. In Bezug hierauf ist cs daö StercoScopcnlagcr von Ulbricht u. Kaders auf der Kreuzstraße, neben dem Münchner Hof, daö seit Jahren eine» großen Absatz bat. Die reichhaltige Auswahl stereoS- copischer Ansichten aller Gegenden der Welt sind al» die elegantesten und unterhaltciidsten Weihnachtsgeschenke ein ge suchter "Artikel. — Ein nützliches Weihnachtsgeschenk sind auch die Abonncmcntökartcn der Dresdner Sprach- und Handels-Akademie aus der Scheffelgasse 30, die für alle Fächer, moderne und alte Sprachen, ferner kür Realien, wie Geographie, Ealligraphie rc., iür Hantclswisscnschatten, wie Buchführung,Eorrespondenz, Wechselrccht in Solo- und Cirkel- stunte» gelten. Mau kann wohl keine praktischere Gabe reict-cn, alö die aus dem großen Reiche des Wissens. — Für Haus frauen liefert die Porzcllanbranchc ein reiche» Feld zu Ge schenken und da weisen wir vor "Allem aus das große Por zellan-Geschäft vo» W. W a genknecht aus der Moritzstraße Nr. l l, Ecke der großen Schießgaffc, hin, daö von der Land- haussteaße in diesem Jahre dahin verlegt, in imposanter Weise sich den zahlreicher Besuchern präscntirt. Hier ist eine außer gewöhnliche "Auswahl aller nur möglichen Porzellangcgcn- slänbe, als Tasciscrvice. Kaffeeservice bis hinab zu den gewöhn lichsten Hauö- und Küchengerätben gegen feste, aber billige Preise. Svdcrolith- und Stcingutwaaren sind in reich auSge- stattetcn, eleganten Salons ebenfalls vorhanden. — Auch in ticscm Jahre zeigt sich die Kunsttiicl lcrci. Metall- und Holz- ausschnciderci von Franz ZZcipcrt am Flschhosplatz 14a als ei» wahres Kunst-Atclicr, namentlich im Genre von Aus legung mit Schiltkrot. Metall, Elfenbein, bunten Hölzern, wie in "Anfertigung aller "Art neuer Möbel, Reparaturen u. s. w. Dabei sind diese "Arbeiten billig genug und ein prächtiges Ge schenk. — In „Statt Rom" am Ncüniarkt ist auch das Ge schäft von Sadik wieder reizend assortier mit Beduinen, Shawls, Tüchern in kostbaren Mustern, Tischdecken, türkischen Cachcmirs in Seide, ferner feine Schmuckgegcnstände in Elfen bein. Schiltplatt, Facher, ostmdischc Foulards, ächtcs Rosenöl, Pcrnstcinwaarcn, Pfeifen, Eigarrcnspipen.'c. sForts. folgt.) — Indem wir die im Inscratciitbeilcabgedruckte„Ordnung tcr Beclhovtn-Fcicr" freundlicher Beachtung empfehlen, tbetien wir zugleich über dieselbe noch Folgendes mit: Der Festact beginnt mit Beethoven s feierlichem Marsch und Chor aus ten „Ruinen von Athen." Dann folgen: Prolog von "Ad. Stern, gesprochen von Fräul. üZangcnhaun; Beethovens Ouvertüre zur "Namcnöstier; die Festrede des Herrn Hostathö llr.I. Pabst und die große neunte Linfonie mit Ebören «von den bekaunten vor züglichen Kräften auogclührt). — Das Festmahl zerfällt in drei "Abthcilungcn. l» Vorfeier: Ouvertüre von Beethoven. Be grüßung durch Hofrath "Ackermann, Ouvertüre von Beethoven i Vconore III», Spruch dcö Hos-Capellmeisterö KrebS, Chor auö den „Ruinen von "Athen", vorgetragcn von der „Dresdner Sing-Akademie", Huldigung der Frauen von Herrn Advocat Siegel, „Den Schönen Heil" von "Ncithardt, vorgetragen von tcr „Mdertafel", Festgedicht von Herrn Otto Banck, Schluß- gesang aus dem Becthovcn'schen Festspiel „Die gute Nachricht", vorgetragen von der „Dresdner iLingakadcmIe", Ouvertüre zu „Egmont", Gruß der bildenden Künste von Herrn Professor Jul. Hübner, Huldigung der Schauspielkunst von Herrn Geh. Hofratb Emil Dcvricnt, BundeSlled von Goethe und Beethoven, vorgetragen von tcr „Liedertafel." — 2) Ilm 12 Uhr: Be grüßung des SeculartagS, Chor von Mozart, vorgetragen von tcr „Dresdner Sing-Akadeinie", die Weihe des Genius von Rnd. Genre, Chor von Beethoven, vorgetragen von der „Dresdner Sing-Academie", Bekränzung der sSchilling'schrn) Beethoven-Statue. — 3) Nachfeier: Musik, freie Trinksprüche, Festlieder von Bieber und Sticfeihagcn. Schlußmustk. — Seit einigen Tagen vermißte eine Dienstperson, die vier bei einer im englischen Viertel wohnenden Hcrrsckzaft dient, arrö einer in ihrer Stube gestandenen verschlossenen Cvmmode ihr
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