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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186808055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-08
- Tag1868-08-05
- Monat1868-08
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1868
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 218. Mittwoch den 5. August. 1888. Bekanntmachung. 1) Die diesjährige Leipziger MichaeliSmefse beginnt am 28. September und endet mit dem 17. Oktober. 2) Während dieser drei Wochen können alle in- und ausländische Handelsleute, Fabrikanten und Gewerbtreibende öffentlich hier feilhalten. 3) Außer vorgedachter dreiwöchentlicher Frist bleibt der Handel allen auswärtigen Verkäufern bei einer Geldstrafe bis zu 50 Thalern verboten. 4) Jedoch ist das Aus packen der Maaren den Inhabern der Meßlocalien in den Häusern und den in Buden ausstehenden Fabrikanten und Grossisten in der Woche vor der Böttcherwoche gestattet, während zum Einpacken die Eröffnung der Meßlocale in den Häusern auch in der Woche nach der Zahlwoche nachgesehen wird. 5) Jede frühere Eröffnung sowie spätere Schließung eines solchen Verkaufslocales wird, außer der sofortigen Schließung desselben, jedesmal, selbst bei der ersten Zuwiderhandlung, unnachstchtlich mit einer Geldstrafe bis zu 25 Thalern geahndet werden. 6) Den Detailhändlern, welche auf Straßen und Plätzen feilhalten, ist das Auspacken daselbst vor dem Donnerstage in der Vorwoche, also vor dem 24. September, bei einer Geldstrafe bis zu 25 Thalern verboten. 7) Das Lausiren jeder Art bleibt auf die Meßwoche beschränkt. 8) Auswärtigen Spediteuren ist von der hauptzollamtlichen Lösung des WaarenverschluffeS an bis mit Ende der Woche nach der Zahlwoche das Speditionsgeschäft hier gestattet. Der Rath der Stadt Leipzig. Leipzig, am 13. Juli 1868. vr. E. Stephani. Schleißner. Obst-Verpachtung. Die diesjährigen Obstnutzungen auf der Lindenauer Chaussee, und der Anpflanzungen auf den Wiesen vor dem Floßthore sollen an den Meistbietenden gegen baare Zahlung, mit Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanten so wie jeder andern Verfügung, ver pachtet werden. ES haben darauf Reflectirende Donnerstag den 6. August -. I. früh 9 Uhr in der Marstall-Expedition sich einzufinden, ihre Gebote zu thun und sodann weiterer Nachricht sich zu gewärtigen. Leipzig, den 1. August 1868. Des RathS Deputation zu den Chaussee«. Finanzieller Wochenbericht. Der gluthenreiche Monat Jul! ist vorüber. Seine heißen Sonnenstrahlen haben auf dem Felde der Speculation eine Menge Unternehmungen wachgerufen, welche der SanguiniSmuS mit den schönsten und verlockendsten Attributen au-schmückte. Indeß gleich viel. Für den Sterblichen besteht einmal die Welt nur so wie er sie mit seinem Auge anschaut. Die Agiotage feierte Triumphe, so daß man sich manchmal in die Zeiten des verflossenen Jahrzehnts zurückversetzt glauben könnte. Und noch immer will daS Blühen nicht enden. ES gilt Seiten- der FaifeurS die günstige Stimmung deS Geldmarkts zu benutzen und so beginnen wieder von neuem die Manipulationen, um das Publicum zur Abnahme vonPapierwerthen anzulockev. Erst wird da- Unternehmen in den dienstbereiten Blättern mit aller nöthigen Reclame glorificirt, und dann künstlich ein Agio über den EmifsionScourS fixirt, den mitzunehmen sich AlleS beeilt. Zu bedauern sind dabei die armen Millionäre, welche ihre schweren Papierpackete von einer Subfcription zur andern schleppen müssen, um die lumpigen paar taufend Gulden Gewinn mühelos einzustecken. Ein wahrer Proletarierlohn für Leute, die eS nicht brauchen! Die Ultimoliquidation ging ziemlich spurlos vorüber. ReportS und Deports machten sich leicht. Der politische Himmel leuchtet in ungetrübter Bläue. Die hin und wieder je nach Bedürfniß und man längst gewohnt geworden. Der spanische Bulcan raucht zwar immer, aber Brennen sieht man nicht. Portugals SchmerzenS- schreie verhallen auf dem weiten Wege zu unS. Oesterreich hat viel zu viel mit sich selbst zu thun, um die Kannegießereien einiger süddeutscher VolkSredner * ' ^ gefse», wo sie verhallt f Zeitungen über die Hinteuansetzung Provinzen dvS Reich-. Br auch in den tonangebenden Kreisen anstellen mag, um sie zu ver decken, sie bricht sich doch Bahn, und jede weitere Steigerung der Preise zeigt das Gepräge des Künstlichen. In Wien darf man allerdings die Reaction nicht aufkommen lassen, um keinen Rückfluß von Stücken auS dem Auslande zu veranlassen, da man wegen der bevorstehenden neuen Emissionen die Hausse dringend braucht. Zunächst ist die Emission der ungarischen Nordostbahnactien rn Aussicht genommen, welche zu demselben Course wie die Alföld- actien begeben werden sollen, und denen bereit- ein Agio von 4*/,X nachgesagt wird. Der etwaige Werth deS ObjectS an sich ist eine ganz gleichgültige Sache. Ungarische Creditactien hat man ja bereits auf der Frankfurter Börse emgeführt; kein Wunder, daß man auch für jene Actien die deutschen Plätze in Anspruch zu nehmen beabsichtigt. Wenn man den vieldeutigen Namen de- neuen Unternehmen- demselben zum Vorwurf macht, so ist zu be denken, daß die Namen Debreczin-Szigeth, Zombor-MunkacS und Kaschau-Tekebaza eben auch nicht verlockend für die Ohren de- Auslandes klingen. Das 64 Meilen lange Unternehmen besteht auS eben genannten drei Linien, welche factisch nicht eine Bahn, sondern ein Netz von Bahnen bilden, wovon die ersten zwei in einem gewissen Grade Parallelen sind, während die dritte die beiden ersteren durchschneidet und miteinander verbindet. Den Actionairen der anglo-österreichischen und anglo-ungarischen Bank ist übrigen- ein Anspruch auf da- neue Papier Vorbehalten. — Nicht einmal die Tobten haben vor der Gründerwuth in Ungarn Ruhe, wie die eben in- Leben gerufene „Ofener LeichenbestattungS - Aktien gesellschaft" darthut. Ohne Zwerfel werden die Amen steigen, wenn einmal wieder eine Seuche daS Land verheert. — Weiter steht dann zunächst die Ausgabe der Actien der öster reichischen Nordwestbahn (Wien-Znaim-Kollin) bevor. Nach einer Wiener Angabe sollen dieselben gar zum Preise von 80 X emittirt werden. ES entsteht aber die Frage, wer bei einem so hohen Preise noch subscribiren soll. — Franzosen und Lombarden, früher die Hauptspielpapiere, sind in den Hintergrund getreten, und Credit actien, in denen sich die Stimmung de- Platzes zum Ausdruck bringt, marschiren an der Spitze. In der Thal eignen sich letztere auch allein dazu, während Franzosen und Lombarden nur als Spielpapiere gelten, weil die Speculation sie gewaltsam dazu ge macht hat. Dagegen stempelt die ganze Natur der Creditactie
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