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Dresdner Nachrichten : 23.09.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187109239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-09
- Tag1871-09-23
- Monat1871-09
- Jahr1871
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- Dresdner Nachrichten : 23.09.1871
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s, rochier Hermann Zknuncr und ein Mitwisser Friedrich Wiwelm Hermann Kcllwln(f» zusammen im Jahre >860. Zuerst waren sie ante bekannte, spater kennte» sie sich, wie manzu sagcn pflegt, nicht mcbr „verknusen" und eie Werkstatt war Nummer .teu^e manch' hitzigen und spieen LtztortgeftchtS. Eins davon ist der Grund der vorliegenden Privatkiagsachc. Kcllwin beiaff eine Braut, mit der er zusammeinvobnte, die Fcberschmückelin Agnes Emilie AuguNe Freistädt. llevcr kein intimes Berhätt- »ist zu dieser, da>; er sie am 2, Weihnachtöieieitage gepeiralvet and mit ihr ein schönes LogiS aus der Moritzitraffc vezogcn habe. l'atte Kcliwi» dein Eolieacn früher SSiittbeilung gemacht. '.Nun vatte ader Zimmer i» Eriabruna aebracift, das! cs mit der Bcrl'eirathung und dem „schönen LogiS" Nichts >var, das« Beide allerdings au« der Pioritzstraffe wovnte». ader nur aus Schlafstelle, Bei iencm .sänke also, bcnutzte er seine Keniftniff dieser Bcrdaltnine und vrach gegen Kellwin also los: Dein Mensch, denn ein ordentliches Mädchen kann man so ei» Mensch nicht nenne», vat ivrer Wirtin« 20 Thaier al.'gcsck'windclt. Hu aast uns delogcn, idr seit gar nicht getraut: wenn Hu mit Heine», Mensch in einer Kammer schläfst, denkst Hu. Hu dist ''-rveirathct u. s. w, Kcllwin hat natürlich Nichts Eiligeres a, tl)nn, als diese Worte seiner Geliebten zu lniuerdringeu und Fräulein Ngneü wird dcim GerichkSamt im 'Bezirksgericht tlag- var. Eine Strasverittgung aui Thaier ivird gegen Zimmer erlassen, derselben ader widersprochen, Zn der Untmuchung giebt der Privatangeklagte zu. sich solcher Worte bedient ni baden: damit bade er aber gar nicht die Frctstätt, die er nicht kenne und deren Namen er erst durch die Klagschrist erfahren, sondern den Kellwin beleidigen wollen; übrigens bade die Lache wegen der 20Tbaier Abscl'windclei seine volle Nichtigkeit. Has erstinstanzliche Urtbcii lautete ans :t Thaier Gcldbuffe, dagegen erhob Zimmer ans oben angegebenem Grunde Einspruch, Zn der Sache batte schon wilder einmal Termin angcstanden, dcr- selbe batte jedoch ausgeietzt loerten müssen, weil Zimmer nicht »u erlangen geioescn war, der sich damals als wackerer Soldat »i Fclhe befand, um fränkischen liebermntv zu züchtigen. Heute endlich, nach über 2 Jahre», fand die Lchlukvelbandlnng statt, Zimmer meint, daS Wort: ,,Has Mensch" sei gar kein Schimpf wort, der Freistädt gegenüber, Grä'in oder Fränicin bätte er ste doch nicht nennen können s Has T^zirksgcricht bestätigte das ciinelrichterliel e Urthcil. — Augeküntigt c G e r i eb tSverhantI u n g. Sonn abend den 23. September Bormittags 'S Uhr Hauptvcrbandlnng wider den Biebtrciber Franz SN'althias Singe: ans 0,'oftlcnba wegen Unterschlagung, Bongender: Gcrichtörath Einert, — Gldstöker Freitag Mittag W 12" unter o. BcrIi n. Her Hauptmann von Piötz, bekannt durch seine im Neichstag an'gcstelltc Theorie vom Ebrgcsübl der Dftizicre und Soldaten, hat vor Kurzem seinen Abschied erbaltcn, Barmen, 17. Lept, Her Steile der diesige» S.'ietall- «rbeiter scheint zu Ente zu sein, Mcbr a:s ein Fünsiel Streci'cr baden die Arbeit unter den alten BcZngungen bei ilnen slüi'e re» Arbeitgebern wieder ausgenommen, Müillg gchcn keine Arbeiter mehr, ausgenommen einige Mitglieder d>m Snikc ssomites, welche aber 3.5 Ngr. Tagelobn «ür die Gcsll'a'tssüd rung erbalten sollen, also grefferen und beaucnnrcn Verdienst als ''rüber baden, Nur in zwei Werkstätten El noch Mangcl an Arbeitern fühlbar, weil die aus Anfertigung von Niemen- gangen geschulten Schlosser in der Umgegend Unterkommen gesunden haben und dort die 'Auslosung des Strikceomites er warten wollen. Weblar, 10. September, Heute Nachmittag bald narb I Uhr erplodine der Hamp'kcssel der Herrn Bieter Nieder von Limburg a, d, Lahn gehörenden, am Bahnbo'c dal'ier gelegenen PbospEoritmüble, Hie Halite der ganzen Anlage liegt in Trümmern. Bier 'Arbeiter blieben sofort loot, mehrere wurden verlebt und zwar einer so, das; an seinem 'Auskommen gczwei ftit wird. Hie Ursache des Unglücks El noch unbekannt. Ni n u chcn , 2". Scvt- Her Nuntius M'eglia tvurdc Z'.vei- mal mir seinen Aadienzgesuchen gbgcwi>'ien. Straüburg, i-. Seht. Her Kariör. Zkg, wird anS Berlin geschrieben: Zu Folge der Znipieirungsreue de- E.-.-e- ralS v, mamecke nach EEasz-Notbringcn neben »rillftige Enisck'N- düngen über die Bcrbcsscrung und Bervollstäntigi ng der Festangsirelte, namenrli,!' von Slr.Gbarg i:nd Bien, zu er warten, Auch dünke die Frage wegen Herstellung genügender Bertbeidlguiigslocrke aus der über BeEort nach Müblbaui'eii fübrcndcu sranzöstschcn Ausiallsstrane alsbald zur Entscheidung kommen. Schon vor niedreren Monaten wurde zu diesem Zweck eie Errichtung eines beseitigten Lagers bei Altkirch angeregt. Eolmar. U». Sevtcinbcr. Der,,'Aisatien" schreibt: Hie Bersöbnung der Gcmüther scheint 'ich endlich anbahnen zu wollen. Wir freuen uns, unseren Viesern die Bcrlodung eines Hssiziers des hier garniwnircntcn knrmärklschcn Dragoner-Nc gimcntS mit einer jungen Haine aus einer der angesehensten Familien unserer Stadl mitthcilcn zu kennen, Wien, 20. Sept. Hie bedeutendsten ungarischen Politiker, >elbst Häupter sonst tivergircndcr Parteien, haben sieb bereinigt, um die Pläne des Ministers Hohenwart zu durchkreuzen. Hen verfassungstreuen Erminislcr Gidkra dezcichncten an der'Abend, börse cireulirente Gerüchte als Zukunitsministcr und bcnirtten dadurch ein Steigen der Eourse. — Gras Bcust hat den prcu- sza'chen schwarzen Ablerorden erhalten. — Hie Gerüchte, taff eine M>nistcrkri»is bevoriiehe, dauern wrt. — Siach Bereinigung der Hcutschliberalcn und der Hcakpartci wird die künftige Vcr- «assungspartci eine österreichisch-ungarische kein. Paris, 10. September. Zahlreiche Verhaltungen unk Haussuchungen haben seit gestern wieder in Paris stattgesun den. Aui dem Longchampö des B.'ulogner Wäldchens, wo gestern Wettrennen »taManden, wurden viele Eommunistcn fcst- genonnnen, darunter der trübere Oberst Miller und der ehe malige Schauspieler Avmatcu. Unter den Berbastclen ist auch ein Engländer, NamenS Harro Euuningimm, ler unter der Commune Genie ^istzier war. Er wurde in c nein Laten ver- yastet, aiö er silbernechössel veikau'cn wollte, welä'e daö kaiser liche Wappen trugen, Zn den Tcrnes wuröen au.E in Folge von revolutionären Kundgebungen Berbaitungen vorzciiommeu. Kleinere Banden durchzogen unter ccm Nuic: „Too dern Ka pital!" diesen StatttheE von Paris. 'Auch die slänzö'ische vAittpost ist. wie sich jetzt berautz'tellt, das Hbject nuauzielier Schwindeleien gewesen, die allerdings nur einige» m'aidee bc rheiliaten PccsSnlichkeiten Bortbeile eingetragen -u haben scbei tien. Herr Nadar läht sich in der „Sentincllc de Toulon" da rüber 'olgeiiterinaßeii vernehmen: „Her v!u-tpo>ttiemt, welchen ich organisirt und eingetührt habe, hat mir nur Auslagen ver ursacht. Sie, der sie mich kennen, Tic muiztcn siclyowobl >ciber sagen, das: ich mir lieber die Hände verbrannt, ais"unie- rem armen Vaterland«: auch nur einen Centime entzogen hätte, Ader ich war blind, denn allein in Bezug ouk die Ballons gab cs um mich herum, über mir, unter mir. io viele gemeine Gau nereien, daiz ich nach meiner achten Au"ahrt meine Demission gab und den Staub von meine» Fümii schüttelte. Her Elende bat allein einen kleinen Schnitt von M.Nl'O Francs ge macht. Um Ihnen übrigens nur eine Ztcc von rem Sachver halt zu geben, sei noch erwähnt, tan der sehr cbrcnwertbe Herr M, ehemals revnblikaniicher Heputirter, natürlich hcrcidigt.nach seinem eigenen Geständnis,' 7l,<XHFra»cS bezogen hat, wahrend der Hallunkc den armen Boten A> Francs iür taü Passircn ter vreuNischeit Linien zahlte. Fünf von nehen wurden dabei gctödtct." Ber > aiNeS, 20. Sevt, Heute iant die Berbandlnng gegen Nocheiort vor dem Kriegsgericht statt. Derselbe erklärte in seiner Beantwortung der Anklage. daN cS ihm unmöglich sA, eine Solidarität mit den Männern der Commimc zu übcrncb men, er kenne dieselbe» nicht einmal: scrner sagte er. nicht vco drcchcriichc Tbatc», iontcrn lediglich seine Gesinnungen icien angcklagt. er bade stets der Commune eine energische Dppo sttion gemacht, auä' habe er nicht ,ur Zerstörung des Tbiers- schen Hauses aufgcrclzt. Er fügt noch hknzu, dasz cS lhin dcl keiner Gesangennapine in Meanr möglich gemacht war. die Frei heit zu erlange», er habe dies jedoch sogleich abgelehnt. Er vertbeidigi sich sehr lebhaft und vrotestirr gegen die Anklage, indem er ansührt. bah die meisten der unter Anklage gestellten 'Artikel seines Journals nicht von ibin seien. Daran, wurden Monrot und Marct verhört. »Nach einer langen Beweisauf nahme fordert der NeaierungSceininissar eine strenge Anwend ung der Gesetze, Hie Sitzung wird ans morgen vertagt. Nom, l<». Sept. Z» diesen Tagen hat vier ein nur bür gerliches Begräviiisz stattgesnndc»; es war dasjenige eines Zieg lers, denen Hülle ohne jegliche Begleitung der Geistlichkeit nach dem Kirchhot gebracht würbe. Eine grosic BoUSmengc beglei tete den Sarg, vor welche»» ble Freunde des Berstorbenc» drei farbige Fabne» bertrugcn. Lolche Scene» mache» hier, wo man soeben erst dem Mittelalter entsprungen ist, einen tiefen Eindruck. v'ondon. 10. Scptcmdcr. Ein neuer Beitrag zu der ZukuintSIikcratnr in Brochürciitorm ist nntcr dem Lite! ./l'Im liuttlo nt lioriin' t Hie Schlacht bei KSnIgSberg» hier erschienen. HaS Borbilb dieser Flugschriit ist die Uiittlo nk Uarlcnm lLchlaä't bei Dorking, bei welcher angenommen würbe, dass ein deutsches v'andungSbcrr von de» Engländern zurückgc- woricn wurde.t Der Inhalt läüt sich kurz zusammen ancn: Kaiser Wilhelm kommt nach Helgoland, Es kommt zum Streite. Der engl. Botschafter Str HkoNusscll reist ab. Die Auireguug in England steigt bis zur Siedehitze unk beranlatzt unter An derem die Eimübrung einer Prekcensur. Glakstonc sitzt im Hderbanie. Diöracli und Vord Derby sind am Nubcr. ,Z» Frankrciä' hält der Herzog bon Auinaie und Gambetta bas Steuer, und die Negierung erklärt sich in bei» Kriege zwischen England und Hcutschlant neutral. Kurz nach dem AuSbrnch des Kampfes hnctft in Deutschland die Ncvointion and. Die Ncpnblik ivird erklärt, Zacobv nnb vliebknecht kommen an die Spitze, Der Kaiser siieift anö bcr Hauptstadt. Moitke, Noon, Steinmetz, Falkensiein und Werder weigern sich mit vielen an dern als Gesangenc der Ncpubftk zu huldige«, und werde« in engen Gewahrsam gebracht. Der Bürgerkrieg entflammt mit groüer Wutd, Die Nepublikaner bearützen eine einbringente evgiisä' belgisch bolländischc 'Armee mit Zubcl. Bei Königs berg kommt es zwischen den verbündeten Nnncn und Prenücn und den Engländern .'c. tc, zur Schlacht und der Stamm der Hoben Zollern sinkt. Der Nepudl ikaniSmns herrscht in Europa und der alte Kaiser beschiieift seine'Tage in kalter Geiangen- schait am' einer Billa bei Melbourne. Neapel, '20, Scpt, Die Anvbrüchc des Besuv setzen die Umgegend in Schrecken, Bei Atrio dcl lavallo und Bclrara baden sich groüe 'öavamassc» angeiammelt, C o n st antinopcl, 20. Sept. Die türkische Armee soll nach hienszischcin Muster reorganiurt ivcrbcn. Ans bas Ver langen der Pforte hat Nnßland seine Postämter in der Türkei an-geboben. ' Eine Damp > Sctz in a s ch i n e ist in England den einem Herrn Mnckie munden worden und der „Waningten Guardian", im Besitze des CrunterS, wird bereits damit gcietzt. Her „Warrington Gnaedian" ist das grötztc englische Blatt, noch gretzer als die „Minies", denn er ift II2 Spalte» der „Times" gleich, deren Nummern mit groszc» Supplements nur Oft Spalten, deren gewöhnliche Nummern nur 72 Spalten mn- sancn. Hie Schnelligkeit diticr Setzmaschine ist auücrortcntlich. Zn England rechnet man, raü ein guter Setzer in einer Stunde 'Wtkerii setzen kann; dic Niaschine setzt deren in der Stunde 12,«'00. Zs, " Zn diesen Tagen Et der Mont-Eenis Tunnel mit grotzen Feierlichkeiten dem ö'iciitlichcn Berkedr ndcrgebcn worden. Welcher Ingenieur hatte vor l.'> Jahren nicht ungläubig ge- iächeit bei dem Gedanken, die 'Alpen zu durchstechen, eine Ge- oirgsmane von fast ftooo Nkctrcs Hohe und mehr ais t2,o<io Nictees Dicke nach und uachauSZUhöylcn'k '2Vas 'ür ci» Traum! > sollte die v'uft herioinmen ft>r die vom» Metrrs untce der s- rde heici' -ftigteu 'Arbeiter, 20ie sollte es möglich sein, einen Felsen von >o vctelüenkcr Vänge zu sprengen? Ein halbes Jahrhundert reichte nicht auö tarn. Und wenn die 'Arbeiten nun auch wlllliich ton beiden Seiten des FcEeus begannen, wo baue "an die GewEcheit, day Ec am rechten Puullc zu sanftuentraseu c 'Tag der Gedanke einer Berirumg in diesen Massen von Kalk und E.narz nicht viel näher t 2ln Hindernissen und Einwendungen fehlte cs nicht. Heute isk der Traum Wirk Uehkcir geworden, der Felien >>t durchstochen und nur In Igore ivaren nöti ig zu diesem in seiner'Art einzig kasicocndcuWerke. Her gegen Ente des Ighrcö IG',7 angtiangenc Tnnnei ist voll- siändlg fertig und ivird am I.Hctoder IMI dem Verkehr über geben werben. Welche Fortschritte hat aber auch die Minir- Knnst in den letzten zehn Jahren gemacht! Der Ingenieur her- mag heute mit der in den 'Alpen angcwenteten Methode um daö Bicriachc mehr gis früher. IG>8 wurden 250 Mctrcs anö- gcgrabcn, l87«> aber 880 VN et res. Das Durchstechen liobee Berge, welches ionft kaum iür möglich gehalten wurde, wird aui Licie Weise künftig ein Klntcrspicl mr den Ziigeiiienr sein. Mit den modernen Bohr-Instrumenten und geübten Arbeitern lassen sich in Kalk- oder Brcecia - Gebirgen jähzlich reck t gut 2 Kilometer durchbohren, so das; es von jetzt an nur noch eine Konen- und ZciErage ist, Gebirge zu durchbohre». Das tech nische Problem ist gelöst. Vom I, 'Hctobcr an gebt die Nene bon Turin »ach Frankreich mitten durch den 'Berg THaber 'der ! Mont Cenis liegt viel weiter nördlich', und was ist cs für eine Ncise! Mitte» durch das reichste Weideland, vorbei an engen : Bcrgscl'luchten, bon üppigem Grün uniwrichcrt, Ueberaii längs ^ des Weges öffnet sich die Kette der Alse» wie ei» Nieiengürtcl; dort am blauem Himmcldarunte scheinen weihe Wölkchen den : schneebedeckten Gipiel zu liebkosen: auf der anderen Leite wallen und weben die'Nebel über tcn Fclözackcn und schmücken sie wie mit einer Spitzengarnitnr. Hier und da tbeilen sich die Wolken, in heilem Sonnenlicht steht auf einsamer Höhe eine Sennhütte, sie scheint in dem weiten Naum zu schweben. Dort wird die Schinck't von den Nnincn eines alte» Schlosses beherrscht, dem einst die vkantichaft unterlhänig war. Am steiler Böschung Itci ft plötzlich die Beste Erillclles empor und blickt finster treacnL hinab; aber die alten Gebäude sind verlassen und nur ein 'haar wilde Bbgci haben ihr Mit in de» grauen Tbürmcn gebaut, die längst kein Geschütz mehr schmückt. Der Ncisende hft «eine Ahnung von ccm reichen Panorama, welches sich seine» 'Blicken au' der Skrase von Bardonncche nach Susa dar- bieter: die Fahrt mit der Post oder mit der Eisenbahn über den Mont Eenis hält den Vergleich nicht auö. ' Newvork. In der katholischen Kirche St. Vincent ereignete sich kürzlich während eines Hochamts eine schauerliche Lcene. Ei,, vielen Miigliedern iencr Kirchcngcmcinde, die „Evlnmöia Bruderschaft" genannt, bekannter Irländer, NamcnS John Gibnev, tra' in das Gotteshaus, den Hut aus dem Kopie, die Hände übee die Brnsr gefaltet, »Nb schritt so langsam in das Hainftchor der Kirche, Der Kirchendiener, James Me. vlarnev, iorterrc ihn am, den Hut abznnehineu. Sofort aber zog der Zrlländer ein grolics Messer aus seiner Tasche und stich cs einem der Andächtigen, NamcnS Michael Eullv, mit solcher Gewalt in die Stirne, da'i die Klinge abbrach und in der Wunde stecken biftb. Ein furchtbarer, vielstimmiger Entsetzens schrei curchdrang jetzt die Kirckt. Eine Menge Männer erho ben »ich von den Kirchcnstühlc", um Gibn'cy sorkzubringen, Andere 'loben nnd Frauen wurden ohnmächtig. Gibney lieh sein gebrochenes Messer 'allen, knöpfte den Rock am und zog eine 'A>' mit ftnem drei FuE: lang«'» t'iriffe hervor und schwur mit inr l ll urcr Skimme, dasz er den Priester und Jeden ermor den würde, der cs nag«', »ich ihm zu nähern. Die Aufregung wm eine ungrl ci rc. Das Homamt wurde »ntcrbrochcu. die D rael und die Sänger schwiegen, die Priester in ihrem Hrnate nm zaNn mit schreckensvolleu Niicncn den von hundert v'ichtrrn schinuncrndcn Fcüu ', »nd iinnitken der (Älänb'gcn s'vwang Gibnev, die Augen In fürchterlichen Wahnsinn rollend, feine blinkende Axt, bereit, Ihre Schärfe in de» Schädeln von Greise", Frauen oder Kindern zu begraben. Inzwischen waren viele Lenke mit dem Nnfe: „MordG auö der Kirche aus die Ltratze gestürzt, und der Officlcr Hitchman von der Poilzcistatton der 50. Straffe hörte den Lärm. Er drang mit noch zwei Police men in die Kirche, sie ergriffen den Mörder und brachten ivn zur Polizeistatlon, gefolgt von de» nun geradezu wittbenden Kirchcnmitgliedcni, welche den Polizclbeaintcn zuschricc»: „Hängt Ihn! Lyncht ihn! Tödtet ihn!" Die Polizeiheamten zogen ihre llicvolvcr und schworen, Ihren Gefangenen ver jeder Verletzung zu schützen. Das thaten sie auch unter groffen Schwierigkeiten. Als Gibney, :tö> Jahre alt, und erstvorcincin Jahre mit seinem Weibe nach Ncwvozk gekonnncn, wo cr sich von diesem trennte, vor de» Alderman Piunkctt tcS Borivilic PolizeigerlchtShoscs gebracht wuibe, erwies cs sich, taff cr vom lwlieini» '>'«>»»,N8 tSäuferwahnsinn» besallen war. Eft sagte, „er sei entschlossen, Christus zu tddtcn und daö Kreuz für llnmcr zu vernichten, da es so schwer aus den Schultern der Armen läge." Der Gefangene, ein groffcr, starker Mann, winde einer Irrenanstalt zugewicien. * v'ondon. Has neueste englische Gaunerftückchen ist Folgendes: In einet Zeitung stcvt eine Annonce: „Gesucht ans drei Mvuatc ein Harlchn von :«> Pid. St,, wofür 10 Proccnt Interessen und ei'nc Prämie von i» Pid. St. gezahlt werden. Werthvolleö Eigcnthinn, mehr als dreimal soviel werth alö die verlangte Summe, soll bei bei» v'clhcr dcponlrt werden. Adresse 51. B. n, s. w." 'tftifft Jemand ans diesen Köder an, so wird eine Zusammenkunft bcranstuitet. A. 2». tcponirt bei dem v'clher Silbergeschirr im WcUbe von etwa wo Pid, St, und tiefer geht vergnügt über das Geschäftchen nach Hauic, Ein paar Tage daraus jedoch bekommt er Besuch von einem Kcrrn, weicher ihn fragt, ob cr eine Eoncession als Psandle'ber besitze. Da er diese natürlich nicht bat, wirb ihm mitgctbcilt, daff er sich einer Geldbuffe von loo Pib. St, ausgeietzt hat, weil er (Veit gegen 'Beisatz von Werthsachcn auöiich. „Aber", so fährt her Fremde fort, „die Sachen sieden eigentlich so: Das Silber geschirr gehört mir nnb war bei bcm Individuum, wclchcö eö bei Ihnen verpfändet hat, »ur zur Aufbewahtlnig dcpoiErt ES lallt mir nicht ein, HO Pid. St. einzubüffcn. Enttvcder Sie geben mir daö Silbergeschirr heraus oder das Gesetz mntz seinen Nans nehmen," Selbstverständlich rückt der Mann lieber mit dem Silbergeschirr heraus, als sich einer Gcithnffe von 100 Pid. St. auöznsctzcn, und der Fremde vcradsci'Icdct sich ans die höflichste Welle, * In Hannover strikcn seit vorigem Donnerstag die H'ensctzcrgchilten. Gewinne ä. Elassc 80. Königl. Sachs. Landes Oottcrie Ziehung am 22. September: »«»ex» Ll»lr. Nr. -117hl, 2««»« TlUr. Sir. MOtti ghiou KXX» Tl,lr. 'Nr. l7t>.', <>H22 ht»77 l l lll'.« I2.,'.>7 I2«»h4 I«.7:i2 IOG'4 2:»2llh 277U7 llo:!"«. 41700 -l.'.b 4«G«'«> Ü28H0 .',20.',I ',:iOll!t 5»,'.«'»H7 «Zlhh'2 «>«'»«-:! 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