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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186808184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-08
- Tag1868-08-18
- Monat1868-08
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1868
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KWgcr.TaMM Anzeiger. Amtsblatt des Kömgl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 2Z1. Dienstag den 18. August. 1868. Bekanntmachung. Der am 1. August d. I. fällige dritte Termin der Grundsteuer ist nach der zum Gesetze vom 26. Mai d. 9. erlassenen Ausführungs-Verordnung von demselben Tage mit Zwei Pfennigen von jeder Steuereinheit zu entrichten, und werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch aufgefordert, ihre Steuerbeiträge von diefem Tage ab und spätestens binnen 1L Tagen nach demfelben an die Stadt-Steuer-Einnahme allhier zu bezahlen, da nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eintreten müssen. Der Math der Stadt Leipzig. Leipzig, den 29. Juli 1868. vr. Koch. ttehl. Bekanntmachung. Der Schleußenbau in der neu anzulegenden, mit der Gerberstraße parallel laufenden Straße soll an den Mindestfordernden vergeben werden. Diejenigen, welche diesen Bau zu übernehmen beabsichtigen, werden veranlaßt, die von ihnen auszufüllenden Anschlagsformulare bis zum 3L. dieses MonatS Abends « ithr auf dem Bauamte, wo die Zeichnungen und Sub missionsbedingungen auSlieaen, versiegelt abzugeben. Leipzig, am 14. August 1868. DeS Raths Straßenbau-Deputation. Die theologische Facultät in Leipzig vor dem Richterstuhle des kirchlichen Protestantismus. ES ist ein auf die Dauer herzlich langweiliges Geschäft, auf hundertmal erhobene und zurückgewiesene Anschuldigungen immer wieder aufS Neue Rede zu stehen. AuS diesem Grunde wird man es unS wohl nicht allzusehr verargen, wenn wir auf die in einem Artikel der Sonntagsnummer dieses BlaiteS enthaltenen Angriffe egen den Protestantenverein, welche nur sehr oft Gesagtes wieder- olen, nicht deS Breiteren eingehen. Wir glauben dazu um so mehr berechtigt zu sein, als der Einsender selber bekennt, daß er „keineswegs jedes Wort in dem angeführten Uriheil als seine eigene Ueverzeugung unterschreibe", unser Verein aber gerade in der jüngsten Vergangenheit ein werthvolles Zeugniß für daS Ver trauen empfangen hat, welches Viele in dieser Stadt seinen Be strebungen schenken. Um aber jene „Notiz" nicht ohne alle Er widerung zu lassen, erlauben wir uns derselben eine Beurtheilung an die Seite zu stellen, welche die theologische Facultät unserer Universität jüngst gleichfalls in einem „lutherischen Parteiblatt", der „Evangelischen Kirchen-Zeitung", erfahren hat. Diese in Berlin erscheinende, von Hengstenberg herausgegebene Zeitschrift ent hält in ihrer am 22. Juli erschienenen Nr. 59 wörtlich Folgendes: „Die theologische Facultät in Leipzig hat durch ein Schreiben an andere Facultäten, namentlich die zu Berlin und Halle, ihre Absicht kundgegeben, den hundertjährigen GeburtStag Schleiermacher'S feierlich zu begehen, und eS versucht, zu solcher Feier auch Solche anzuregen, denen der Gedanke bis dahin fern gelegen hatte, obgleich ihre Beziehungen zu Schleiermacher weit näher waren als die der Leipziger Facultät. Es wäre interessant zu erfahren, in welchem Berhältniß solche Aufforderung und er griffene Initiative zu dem Lutherischen Charakter der Facultät in Leipzig steht. Wir sind weit entfernt, die Lichtseite bei Schleier macher zu verkennen, aber die Schattenseite trägt eben jetzt, gleich der Namnburger, einen so sauren Wein, daß unS die Augen über gehen, und die einseitige Hervorhebung der Lichtseite, wie sie doch bei einer seinem Andenken gewidmeten Feier allein angemessen sein wird, kann nur dem Protestanten-Verein in die Hände arbeiten, der den Namen SchleiermacherS auf seine Fahne geschrieben hat und eine ganzeSchaar seiuerSchüler zu seinen Mit gliedern zählt. Hätte nicht die Leipziger Facultät viel eher Grund gehabt, ihre Stimme zu erheben gegen die schmähliche Ver letzung deS Worte- GotteS durch die Abschaffung der Todesstrafe in Sachsen und sich da an die Spitze der bekenntnißtreuen Geist lichkeit zu stellen, die unseres Wissens ihrer Zeuaenvflicht in dieser Sache nicht genügt und sich deS für solche Fälle gesprochenen ernsten Worte- deS JesaiaS nicht erinnert hat? Vielleicht geben diese Zeilen Anlaß zur Aufklärung deS unbegreiflichen Vorganges, der, wie eS scheint, weitgehende Folgen haben und der Berliner Schilderhebuva gegen den Glauben der Kirche einen Mittelpunkt bereiten wird." So muß also die Leipziger Facultät ihren doch wohl unzweifel haften „lutherischen Charakter" anzweifeln lasten, weil sie zur pietätvollen Feier deS ManneS aufgefordert hat, auf dessen Schultern die ganze moderne Theologie steht, Hengstenberg und Genossen nicht ausgenommen; und sie und die „bekenntnißtreue" Geistlich keit Sachsens muß die Anklage über sich ergehen lasten, sie seien „stumme Hunde" (Jes. 56, 10), weil sie nicht wie ultramontane Bischöfe gegen verfassungsmäßig zu Stande gekommene StaatSge- setze „ihre Stimme erhoben Laben". Der Einsender erlaubt sich in gleicher Weise wie sein Vor gänger diese hier gegebene Notiz mit einer wohlmeinenden Mahnung zu schließen, der nämlich: doch den hiesigen Protestantenverein in Zukunft nicht durch die Brille eines „lutherischen ParteiblatteS", sondern möglichst mit eigenen Augen bettachten zu wollen. Finanzieller Wochenbericht. Die Börse feiert. Die vor einigen Wochen noch vollgedrückten Hallen deS PlutoStempelS zeigen bedeutende Lücken in der Schaar der Besucher, der Hohenpriester und Laien. DaS Gedränge und brausende Geräusch, welche- sonst den Eintretenden schon im Voraus die Lebhaftigkeit des Geschäft- verkündete, sind geschwunden, und einförmig verläuft ein Tag nach dem andern. Zwar heißt die Devise deS echten Börsenspielers: Nalla äles sine llnea; die Börse ist ihm, was dem Künstler sein Instrument; indeß kaum vermögen die täglichen CourSfluctuationen die glatte Oberfläche deS Börsenstromes zu kräuseln. Die Speculation hat in der letztem Zeit hübsche- Geld gewonnen und kann wohl etwa- zu ihrer Erholung von der — Anstrengung daraufgehen lassen. Wo eS Gewinner giebt, müssen auch Verlierer existiren. Die- sind jedenfalls die neuen Unternehmungen selbst, welche die Differenz zwischen Nominal- und EmissionSwerth über sich ergehen lasten müssen. Die Wiener Börse hat seit der Zin-reducttou der Staatseffecten eine gewisse gegen früher angemessen erhöhte Basis der Taxirung der Werthpapiere angenommen und Hai die selbe mit Hülfe deS reichen Notensegens festzuhalten vermocht. Gelingt eS, alle die gewaltigen Eisenbahnlinien in Oesterreich ohne Störung zu vollenden, so werden sie zur Hebung deS Wohl standes und der Steuerkraft des Lande- beitragen, mag auch die Rentabilität der Unternehmungen lange auf sich warten lassen. Eine Zusammenstellung der seit Mitte 1865 concejsionirten Eisenbahnlinien ergiebt folgende- Resultat: Franz-Josephbahn (vollendet 17 Mellen) 85 Meilen, StaatSbahnlinie Rosfitz-Znaim- Wien 26 Mellen, Nordbahnlinie Brünn-Olmütz-Sternberg (Mährische Nordbahn) 18 Meilen, Kronprinz Rudolphbahn (nur die kleine Strecke Balentin-Steyer eröffnet) 60 Meilen, Böhmische Nordbahu (fast vollendet) 19 Mellen, Oesterreichische Nordwestbahn (noch unbegonnen) 84 Meilen, neue Buschtiehrader Bahn (eben coucesstonirt) 38 Mellen, Villach - Brixen und St. Peter-Fiume (derzeit in Verhandlung mit der Südbahn) 34 Mellen, Kascha«-
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