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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186808184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-08
- Tag1868-08-18
- Monat1868-08
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1868
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«502 abgetreten und dafür die preußische Hülfe im Osten gesichert wer den. Die Aufhebung der Mtnisterial - Expostturen in Warschau, die Benennung de- Königreiches mit dem Titel Weichselprovinzen, die Mitwirkung de- rumänischen Ministeriums bei Anstiftung de- bulgarischen Aufstande-, welchem von Preußen Waffen und von Rußland Officiere geliefert wurden, bilden den Prolog zu dem vorzuführenden Drama. Nach den neuesten Nachrichten, welche dem vr. Petermaun von der deutschen Nordpol-Expedition durch den Dampfer „Bienenkorb" zugegangen sind, war die „Germania" bereit- am 24. Juni au- dem Eise befreit und wurde 17^/, o nördlicher Breite und 15 o westlicher Länge nordwärt- steuernd gesehen. Seit geraumer Zeit hat nicht- so sehr da- allgemeine Interesse in Anspruch genommen, als der Rücktritt de- General- Vogel v. Falckenstein, und merkwürdiger Weise trägt Niemand mehr dazu bei, als der General selbst. Wie in seinem Abschied an da- erste ArmeecorpS die Betonung der „Verhältnisse besonderer Art" für seinen Rücktritt, so ist eS in dem Abschied an die Provinz die Berufung auf die „unerwartete Abreise von Königsberg", welche die allgemeine Sensation über den Vorgang steigert. Der commandirende General v. Manteuffel soll übrigen- da- Ein kommen aus der Domherrnstelle (irren wir nicht, 6000 Thlr. jährlich?) fortbeziehen. Bekanntlich hat der Reichstag in seiner vorigen Sitzung an den Bunde--Kanzler da- Ersuchen gerichtet, geeignete Maß regeln zur Hebung der Austern-Fifcherei undConservirung der Austern-Bänke zu ergreifen. Wie man hört, sind die Re gierungen der zunächst betheiligten Staaten: Preußen, Oldenburg und Hamburg, in Folge dessen veranlaßt worden, sich gutachtlich über diese Angelegenheit zu äußern. Dem Vernehmen nach wird die Corvette „Medusa", welche im Herbste nach den ostasiatischen Gewässern abgehen soll, alSbald in Dienst gestellt. Vorerst kommt dieselbe zur Dockung nach Danzig. Dieses Schiff ist hauptsächlich zur Beschützung de- deut schen Handels in den Gewässern von China und Japan bestimmt. Seine- geringen Tiefgänge- wegen eignet eS sich besonder- dazu, die chinesischen Seeräuber, welche Meist in flachen Buchten Hausen, selbst in ihren äußersten Winkeln aufzusuchen. In Pari- hat am 14. die vielbesprochene große Revue statt- gefundeu, ohne daß eS während derselben zu Manifestationen gekommen ist. Die Pariser Bevölkerung, von der ohne Zweifel ein großer Theil als Zuschauer beiheiligt war, hat einen gesunden politischen Takt bt kündet, indem sie es unterließ, die Anwesenheit de- Staatsoberhauptes zu einer Fortsetzung der Demonstrationen zu benutzen, deren Schauplatz sett einigen Tagen da- UniversttätS- viertel von Paris war und deren Vorkommen nur aus dem jugend lichen Ungestüm ihrer Urheber zu erklären sein dürfte. Es wird jene ruhige Haltung nicht wenig dazu beitragen, die Besorgnisse zu zerstreuen, welche über die vermeintliche Ausregung gehegt wur den, die sich der Pariser in Folge der Maßregeln gegen die oppo sitionelle Presse und der letzten Zwischenfälle im Lateinischen Viertel bemächtigt haben sollte. H Leipzig, 17. August. Herr KreiSdirector von Burgs- dorsf ist von seiner Urlaubsreise heute Morgen wieder hieher zurückgekehrt und hat die Leitung der Geschäfte der königlichen Krer-direction selbst wieder übernommen. — Da- Wurzner Schützenbataillon rückte gestern Mittag, von einer zahlreichen Menschenmenge, die dem Bataillon entgegengegangen war, lebhaft begrüßt hier ein, nachdem eS einen siebenstündtgen Marsch bei glühender Hitze in vollständiger Aus rüstung zurückgelegt hatte. Kein Wunder, daß da- Bataillon unterwegs eine nicht geringe Anzahl maroder Soldaten hatte, von denen die meisten auf der letzten Marschstation in PaunSdorf zurückgelaffen weroen mußten. Beim Einrücken in die Stadt brach in der Nähe der IohanniSkirche ein bi- auf- Aeußerste ermatteter Soldat zusammen, den man zur ersten HülfSleistung nach der Bezirkspolizeiwache und sodann in- Hospital brachte. Die unter wegs zurückgelassenen Mannschaften kamen später mittelst Wagen nach und wurden, soweit nöchig, ebenfalls dem Militairhospital übergeben. Dortselbst soll einer der erkrankten Soldaten den Stra pazen bereit- erlegen fern. — Auf dem Bayerischen Bahnhofe versuchte eS gestern Abend ein Gärtner aus dem Altenburgischen, dem da-Geld zur Heim fahrt auSgegangen war, ohne Bezahlung die Eisenbahnfahrt dahin mitzumachen. Er schlich sich in einem zum Abgang bereit stehen den Wagen, wurde aber kurz vor der Abfahrt entdeckt und, da er ohne Billet war, natürlich zurückgelaffen. Derselbe Fall wieder holte sich, alS zwei Stunden dcnauf ein anderer Zug abgelaffen werden sollte; man zog abermals einen blinden Paffagier au- einem Wagen und entdeckte in ihm denselben Gärtner, der schon zuvor den verunglückten Versuch zu seiner freien Fahrt gemacht hatte. Während man ihn da- erste Mal unbehindert hatte laufen lassen, wurde dteSmal die Sache ernster genommen und der gar zu zudringliche blinde Paffagier der Polizei überliefert. — Bei einem Exceß, der in vergangener Nacht in einem hiesigen Tanzlocale -stattfand, erging es emem dabei betheiligte» Schuhmacher Und seinem Brüder, einem Markthelfer, recht traurig. Ersterem wurde durch einen Schlag mit einer Bierflasche die Unter lippe gespalten, Letzterem der Rock buchstäblich vom Leibe gerissen. Der verwundere Schuhmacher mußte noch in der Nacht ärztlich verbunden werden. U Leipzig, 17. August. Nächsten Freitag wird, wie wir au- zuverlässiger Quelle vernehmen, zum Benefiz de- OberregiffeurS Herrn GranS der „Verschwender" zur Aufführung kommen. Frau Margot Karg tritt au- besonderer Gefälligkeit gegen den Benefizianten nur diese- eine Mal an diesem Abend auf. Außer dem hat da- gesammte Opern- und Schauspiel-Personal seine Mit wirkung zugesagt, und man darf erwarten, daß im wahren Sinne de- Wortes eine Mustervorstellung geboten wird. Außer neuen Tänzen, welche Herr Reis sin ger arrangirt, wird Frau Margot Karg mit Herrn Engelhardt das bekannte Ella-Duett „Reich mir die Hand" rc. fingen und von Herrn DeeorationSmaler Grüner eine prachtvolle neue Decoration erscheinen. N Leipzig, 17. August. In Bezug auf da- am Sonntag Vormittag stattgehabte Concert im Bereich der Terrasse de- neuen Theaters sind wir mit der Ansicht de- gestrigen Be richterstatter- vollständig einverstanden. Nur wünschten wir, daß in Zukunft die betreffende Capelle nicht Streich-, sondern Blas musik wählen möchte, weil da- unter der Pergola sitzende Publi cum von den Streichinstrumenten zu wenig hören kann. Den günstigsten Eindruck würde indeß diese Einrichtung bei dem Leip ziger Publicum hinterlaffen, wenn da- geehrte Garmson-Commando irden Sonntag Morgen (natürlich die Winterzeit ausgenommen) die Militaircapelle auf der Terrasse zu spielen veranlassen wollte, ähnlich wie der Commandeur der früher hier garvifonirenden preußi schen Regimenter vor dem Hotel de Saxe spielen zu lassen sich geneigt finden ließ. Hoffentlich werden in dieser Angelegenheit Schritte geschehen, welche die Verwirklichung der angeregten Idee zu fördern geeignet sind, zumal man bei dem hiesigen Stadt- Commandanten auf ein liebenswürdige- Entgegenkommen mit Sicherheit rechnen darf. Das Leipziger Publicum würde eine solche Aufmerksamkeit sicher hoch zu schätzen wissen. * Leipzig, 17. August. Im Ausschüsse de- Leipziger Vorschußvereins war bei Bildung de- Loeal-Comite zur Ab haltung des 10. VereinStageS auch die Frage zur Berathung ge kommen: ob man den hieher kommenden Abgeordneten Frei- Quartiere anbieten und zur Darreichung derselben die Ein wohner Leipzig- oder die Vereinsmitglieder auffordern solle. Well die- aber auf früheren Verein-Lagen nicht der Fall gewesen, indem die meisten Abgeordneten lieber im Gasthause abtraten, und well man beide, Quartiergeber wie Gäste, nicht belästigen wollte, au- diesen und au- noch anderen Gründen glaubte man die Fratze verneinen zu müssen und eS freiwilligem Anerbieten überlaffkn zu sollen, wer einen Gast aufzunehmen gewillt ist. Letztere Annahme hat sich auch, theils durch Ausschuß-, Verein-- und sogar Nichtvereins-Mitglieder als nicht unbegründet herauSgestellt. AlS vorigen Donnerstag darauf der Antrag gestellt wurde, eine Ver einsversammlung zu bereutem Zwecke abzuhalten, ist au- denselben Gründen dieser Antrag avgelehnt worden. Dies zur Erläuterung eines Inserats in der Sonntags-Nummer dieses Blatte-. * Leipzig, 17. August. Gestern Mittag 1 Uhr stattete die hiesige Gesellschaft „ Glocke " der preußischen Nachbarstadt Schkeu ditz einen Besuch ab. An der Fahrt, welche mittelst ExtrazugS I von statten ging, betheiligten sich über 460 Personen. Der I Empfang in Schkeuditz war ein alle Erwartungen übertreffender > herzlicher und zuvorkommender. Unter Musikbegleitung lief der I Zug in die Hallen deS dortigen Bahnhofs ein, und geleitet von I einem großen Theile dortiger Einwohner hielten die hiesigen Theil- > nehmer ihren Einzug in daS in der That ausgezeichnet eingerichtete » Hotel Bellevue, in dessen Räumen und Garten nun die Gesellschaft > durch allerlei Kurzweil, gesellige Spiele und dergleichen mehr den I Nachmittag in Gemeinschaft einer großen Zahl Schkeuditzer ver- » nügt verlebte und Abend- mit derselben Herzlichkeit zum Bahn- I ofe geleitet wurde. Die Ankunft in Leipzig erfolgte ungefähr I um ^11 Uhr. > * Leipzig, 17. August. Am letzten Donnerstage feierte da- » hiesige Nachtwächter-CorpS da- Jubiläum der vor 25 Jahren V erfolgten Reorganisation der Nachtwache. Die Wachträume waren V hübsch bekränzt und mit Emblemen geschmückt, eben so halte man I die von den vor 25 Jahren in Dienst getretenen Wächtern noch I übrig gebliebenen sieben alten Iubilare durch eine wohlgetroffene I Photographie geehrt und letztere nebst einer Votivtafel zur Erinne- I rung veS Tage- im Wachtlocale angebracht. Der Oberwächter » Ackermann hielt an die Mannschaft eine kurze herzliche Ansprache, I worauf ein gemeinschaftlicher Labetrunk umhergereicht wurde. — I Der gestrige Sonntag vereinigte die Wächter am Nachmittage zu > einer un Wiener Saale veranstalteten kleinen Festlichkeit, bei welcher W Spiele für Kinder und Erwachsene, Prämien-Au-kegeln und sonstige > Vergnügungen stattfanben. Herr Oberwächter Ackermann begrüßte M die erschienenen Festtheiluehmer und Gäste, und so verlief denn » der Nachmittag i» recht fröhlicher und gewüthlicher Weise, während D der Abend die Tanzlustigen zu emem Tänzchen vereinigte, bei welchem « gelegeuüich der Polonaise eine Bekränzuug der Iubilare stattfaud. — >
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