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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186808184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680818
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-08
- Tag1868-08-18
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- Jahr1868
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1868
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S4SS Sollen blo- die Zeitgeschäfte besteuert werden (ob Sveculation oder Anlage, wäre ganz gleich), so spricht nicht- für die Annahme, daß dadurch wirklich nützliche Unternehmungen verhindert würden. Unternehmungen aber, die nur durch den Ruin Tausender möglich sind, verurtheilen sich selbst. Gleichwie die Spielhöllen mit den grünen Tischen genöthigt sind, einen Theil ihre- Gewinnes für gemeinnützige Zwecke zu opfern, ebenso darf auch an das Börsen spiel eine ähnliche Aufforderung heran treten. Eine Progressivsteuer wäre dabei, wenn sie nicht offenbar leicht illusorisch zu machen, daS Geeigneteste, damit ein Unterschied bestände zwischen den Kleinen und den Großen der Börse, welchen Letztern doch hauptsächlich der Gewinn zufällt. Schade nur, daß auch die neue Steuer nur dazu dienen würde, den Appetit der Regierungen noch immer mehr zu reizen und die fressenden unproductiven Auslagen zu vermehren, statt etwaS zum allgemeinen Besten beizutragen, zur Erleichterung der Steuern für diejenigen, welche blos von ihrer täglichen mühseligen Arbeit leben oder — nicht leben, oder zur Linderung deS unsäg lichen Elends, von dem jeder Tag erschreckende Kunde giebt. Wird doch der größte Theil der Volksarbeit von jenen Soldatenmassen aufgezehrt, durch welche die Völker gewissermaßen wie reißende Thiere vor sich selbst geschützt werden sollen. Die österreichische Regierung hätte schon längst zu einer Börsensteuer gegriffen, wenn sie den Börsenschwindel nicht brauchen zu müssen glaubte. Und doch wäre sie nirgends besser anzuwenden, alS in jenem desorgani- sirten Gemeinwesen Wiens, wo neben dem durch den Börsen schwindel großaezogenen Millionenreichthum der Hungertod seine Schrecken entfaltet. UebrigenS wird auch in Paris für alle Ver käufe französischer Papiere eine Staatssteuer von 5 Centimes für je 100 Francs Capital (also */s "/oo) erhoben, und in England bezahlen nicht bloS di« EigenthumS- und die Namen-Übertragung von Wertpapieren eine Stempelabgabe und Werthsteuer, sondern die schriftlichen Beauftragungen deS Maklers durch den Commit- tenten zu Käufen und Verkäufen kosten je nachdem über L Pfund StaatSabgabe. Nebenbei bemerkt, ist die Behauptung der Börsen- zeitung, daß die Börsensteuer für den gesummten Norddeutschen Bund beabsichtigt werde, schon darum nicht glaublich, weil die preußische Regierung nicht das Geld ihres eigenen Landes für Andere aufwenden wird; denn außer der Hamburger Börse ist für Papiereffecten keine nennenSwerthe im Bunde vorhanden. Über haupt scheint die Nachricht eine sehr problematische zu sein. Oberschlesische 185^ 185*/, 185 Galizier Franzosen Lombarden Credit Amerikaner 93r/, 935/g 93»/8 185 94 184»/, 932/8 147«/s 1472/t 147b/g 1471/, 1461/z 108 951/s 76i/, 1081/g 1077/g 1081/4 ' 1076/s 95 76i/, 945/g 761/4 94-/4 76 941/4 755/s 184i/, 93i/, 147 108 943 s 755/s Welch toller Mißbrauch mit dem Aufstellen fingirter Prämien bei neuen Emissionen in London und Paris getrieben wird, zeigt die Meldung auS London, daß die neuen französisch-amerikanischen Kabelactien, welche eben zur Subscription aufliegen, bereit- mit — Prämie gehandelt würden. Da- geht allerdings noch über die Prämie von Aegypten. DaS Goldagw in New-Jork bewegt sich, bald abwärts, bald auswärts, ohne jedoch die höheren Regionen in den 40 zu verlassen. Mit den FundirungSbillS, d. h. mit den Versuchen, den Inhabern von sechSprocentigen Fünf-Zwanzigern andere Bons mit niedngerem Zinsfuß anzubieten, wird dort ein wahrhaft komisches Spiel ge trieben. Fortwährend wird eine andere Decoration vorgeschoben. Nachdem daS Repräsentantenhaus den lächerlichen Versuch mit Zes/ivoX gemacht hatte, vereinbarte eS mit dem Senate den Be schluß, 41/, X Bons, rückzahlbar nach 30 Jahren, und 4F, rück zahlbar nach 40 Jahren, anzubieten, Capital und Zinsen auf Gold lauttnd, frei von jeder Besteuerung, mit Ausnahme der Einkommen- Taxe. Ein ungefährliche- Spiel, solange der Tausch im Belieben der BonS-Jnhaber steht, und bloS den indirecten Nachtheil mit sich bringe»-, daß dadurch die Vollmacht de- Finanzministers zur Emission einer langen 5 X Anleihe stillschweigend widerrufen wird. Wird eS dabei aber bleiben? — Bereits sind in dem neuen Ge setze die in den früheren Entwürfen enthaltenen Worte: „at tbe opüon ok tdo boläer" weggefallen; und wenn Ueberredung nicht fruchtet, wird man den Zwang verschmähen? — UebrigenS steht die Sanction der Bill Seitens deS Präsidenten noch auS. Die letzte Notirung auS New-2)ork zeigte auch für die BonS einen stark gewichenen Cours. Der Status der Preußischen Bank zeigte eine Abnahme deS WechselportefeuilleS um 1,606,000 Thaler, deS Lombards um 561,000 Thlr. Die Oesterreichifche Nationalbank erlitt gleichfalls eine Vermin derung deS WechselbestandeS um 328,000 Fl. Die Französische Bank stand unter dem Einflüsse der neuen Anleihe und zeigte blos Vermehrungen. Da- Wechsel-Portefeuille wuchs um 8,229,000 FrcS., daS der Vorschüsse um 6,757,000 Franc-, der Baarvorrath um 34,134,000 Francs, der Notenumlauf um 6,818,000 Franc-, das Guthaben deS Staat- um 23 Millionen, da- der Privaten um 120 Millionen Franc-. Dagegen weist der Statu- der Englischen Bank bloS Verminderungen auf, und zwar an Wechseln 142,000 an Privatguthaben 460,000 -e, an Baarvorrath 571,000 an Notenumlauf 430,000 -L. Die Mehreinnahmen der preußischen und sonstigen deutschen Bahnen im Juli sind sehr befriedigend. An der Spitze steht wie der die Oberschlesische mit einem PluS für sämmtliche Linien von 112,000 Thlr. (Hauptbahn 59,300 Thlr., Bergwerksbahn 1600 Thlr., BreSlau-Posener 22,600 Thlr., Posen-Stargardter 28,400 Thlr.). Laut officiellem Ausweis hat der österreichische Getreideexport auf der Oberschlestschen Bahn in der ersten Woche de- August- sich auf ein Minimum verringert. Cosel-Oderberg hatte gleichfalls wiederum da- bedeutende PluS von 40,000 Thlr. DaS Plus der Bergisch-Märkifchen erreichte 63,000 Thlr., da- der Berlin-Stet tiner Hauptbahn 14,000 Thlr., das der Berlin-Hamburger 22,000 Thlr., der Mecklenburger 7000 Thlr., die Bexbacher harte ein kleines Minus von 7000 Fl. Dagegen wie- die Galirische Carl-LudwigSbahn zum ersten Male nach vielen Monaten wieder ein PluS auf. und zwar von 71,000 Fl. Die Berlin-Görlitzer nahm im Juli 62,000 Thlr. ein; also ein sehr ungenügendes Re sultat. Die bayerische Ostbahn hatte im ersten Halbjahre ein Plus von 894,000 Fl. Die letzte Wocheneinnahme der Franzosen zeigt ein Minus von fast 9000 Fl., die der Lombarden 328,000 Fl. Plus. Nicht die Jahreszeit, sondern die augenblickliche Erschöpfung der Speculation bedingt den gegenwärtigen Stillstand. Itletsorotoxisoke SeodavdlaaUsa »ul «i» vom 9. di3 15. ^.UKUkt 1868. ^2 dt> s a « Z «L 48 ö Z 2> Z k-> M L - S 8 'S -d d - sL Za. o- « -Z a> ^ Eg 6-4! d-L « s S N KZ a« - «« o o 2 » i: »o « LosotuiSeadett äs» Nlmwsla. 6 28. 0.4 -t-14.9 1.9 N 0 bewölkt 9. 2 27. 11,9 -i-27.6 7.1 8 1—2 wolkig 10 11,4 -f-16.3 3.1 0 0—1 klar 6 27. 10,7 4-15.9 2.5 830 0—1 klar 10. 2 9.7 4 ^24.2 7.4 NO 1-2 wolkig 10 9.0 -i -19.0 2.4 080 0 wolkig <) 6 27, 7.8 ^15.8 2.3 80 0-1 käst klar 11. 2 6.7 ^-27.8 10.8 8 1 wolkig 10 6.1 ^18.1 2.5 880 0-1 fast trübe») 6 27, K.4 l-17.2 2.2 W 1—2 wolkig 12. 2 7.5 -22.8 6.7 W 1 last trübe 10 7.4 -18.4 2.6 W 0—1 trübe') k 27. 7.2 4-17.3 1.8 080 0-1 bewölkt 13. 2 6.4 4-26.0 10,6 880 2 käst klar 10 6.3 4-19.4 6.7 80 2 klar») 6 27. 7.1 4-16.1 2.3 880 0—1 klar 14. 2 7.2 4-26,3 10.9 80 1-2 beiter 10 7.4 4-19.0 3.4 WNW 1 beiter») 6 27. 8.8 1-14,7 1.1 N 0-1 last klar 15. 2 9.0 l-23.3 6.2 8 0-1 wolkig 10 9.1 i-ro.3 5.0 80 0—1 > bewölkt») l) mittag» 8turm; Naekmittag» 5 0br ferner Donner; */rb 0br etwas Kegen; Abends 10 Obr Wetterleuekten in Nordost. *) ^bencl» 6 0kr 6ewitter (in Nordwest) mit starkem Kegen; 0kr OewiUer (in 08t) mit Kegen; 8—10 0br Wstterleucktsa am ganren lloriront. ») Naebts */»2 0br Lewitter mit starkem Kegen ; Abends 8 0br etwas Kegen. ») Naebts entkerntes Lewitter in 8üdwest. ») Abends Io Mir starkes Wetterleuebten in Westsüdwest. ») sekr dunstig. lm klonst ^uli war in Deiprlg: mittlerer Barometerstand . . kookster - (am 2b.) Niedrigster - (am 29.) mittlere lemperatur .... Böebste - (sm 23.) . Niedrigste - (sm 9.) mittlerer Dun»1druck .... mittlerer Druck 4er trockenen Dukt mittlere relative keuebtigkeit . koke der Niedersekläge . . . 2akl der deodaekteten Winds . «0 7 ««0 80 S NNW NW 1k 880 N 0 8 W 10 9 4 3 3 6 2 1 333,37 k. D. 331,49 > - 319,34 - - 4- 15.95» k. -l- 29,0° k. 4> 7.4» k. 4.83 k. b. 328.54 - - 66,51 krocent. 13,38 ?. b 93. ONO 4 080 8 WNW 4 W8W 4 N. 8W 9 88W Hieran» dsreebnets mittlere Windrictitung: 354,6» 2abl der deobaebteten Lswittsr 8. Lakl der wolksnlesren läge 1. Laar trübe läge waren keiner. Lbenao wie der m«i und ^uni war auck der luli bstrLebtlieb ru i warm. Die Normaltewperatur des luli betragt nur 14.30. Das , m-ximum diese» lull mit 29,0 ist da» köebrte, welcke» bisber in beiprig verreieknet i»t, im ^uli 1845 waren nur 28,5.
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