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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186808261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-08
- Tag1868-08-26
- Monat1868-08
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1868
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und Nag cblall Anzeiger. AmNlatt der König!. BqirktzrriW und des WIHS der Stadl Schzig. W L3S. Mittwoch den 26. August. 1868. Der 1V. -rutsche Geuogenschaftstag in Leipzig. * Leipzig, 25. August. Nach dem Schluffe der bis gegen r/,6 Uhr andauernden Verhandlungen des gestrigen ersten Tages vereinigten sich die anwesenden Vertreter, etwa 150 Personen, zu der veranstalteten Fahrt nach Delitzsch. In dem letzteren Orte harrte eine dichtgedrängte Menschenmenge der Ankommenden und empfing dieselben mit Jubel- und Hochrufen, während ein Musikchor die Gäste nach der Stadt in den festlich geschmückten Bürgergarten geleitete. Der Vorschußverein zu Delitzsch bewill kommnet die Abgeordneten in einer herzlichen Ansprache, welche der erste Vicepräsident deS VereinStages, Herr Lasnitz aus Breslau, im Namen desselben eben so herzlich beantwortete. Mittlerweile wurde den Gästen eine neue Aufmerksamkeit zu Theil durch einige trefflich executirte Vorträge Delitzscher Sänger, so daß die Abend stunden blitzschnell dahinfloffen und die zur Abfahrt mahnende Stunde wohl Vielen zu früh herbeigekommen war. In allgemein freudiger Stimmung brach man aus und zog wiederum mit Musik und unter Begleitung eines überaus großen Theils der Delitzscher Bevölkerung nach dem Bahnhofe. Erwähnenswerth ist eS, daß die Vaterstadt des wackeren Schulze-Delitzsch am Abende festlich illu- minirt war. Unter gegenseitigen herzlichen Begrüßungen und unter Hoch- und Iubelrufen der Menge dampfte man von der gast freundlichen Stadt ab und langte in der heitersten Stimmung nach 11 Uhr hier wieder an. Ein großer Theil der Gäste machte noch der Guten Quelle einen Besuch. Am heutigen Morgen nach sechs Uhr hatten sich am Hotel I zur Stadt Dresden eine Anzahl Abgeordnete versammelt (ungefähr 30), um der Wasserleitung bei Connewitz einen Besuch abzustatten. Man langte kurz nach sieben Uhr an dem Orte der Bestimmung an und nahm zunächst die Maschineneinrichtung in Augenschein, begab sich dann an die beiden älteren Sammelbrun nen, danach an den neuangelegten eisernen desgleichen und be sichtigte schließlich den in einer Länge von ungefähr 800 Ellen vollendeten, in den ebenerwähnten neuen eisernen Sammelbrunnen mündenden Filtercanal, sowie die noch in Arbeit begriffene Strecke von circa 400 Ellen. Nach 8 Uhr trat man den Rückweg durch die Brandziegelei an, besichtigte auch diese in der Hauptsache und begab sich zur Aufnahme der Verhandlungen sofort nach dem Schützenhause. ^ Deutscher Genossenschaftstag. (Vormittagssitzung, Dienstag den 25. August.) Vor dem Eintritt in die Tagesordnung wurden einige Formfragen verhandelt, und eS stellte hierbei Herr Germann-Leipzig den Antrag: daß die Verhandlungen deS Ge- noffenschaftStageS künftig möglichst ausführlich wiedergegeben wer den. Obwohl dieser Antrag nicht rechtzeitig eingegangen war, so beschloß man doch, auS besonderen Gründen, der Dringlichkeit halber, ihn dem Ausschüsse zur Berathung und Berichterstattung zu überweisen und den Gegenstand als ersten für die Nachmittags sitzung auf die Tagesordnung zu setzen. Hierauf trat man in die Tagesordnung ein, nachdem noch Herr Siebuhr auS Insterburg dem BereinStage und den Genossenschaften den Dank der Provinz Ostpreußen für die werkthätige Theilnahme an dem Nothstande jener Provinz ausgesprochen. Den ersten Gegenstand der Be rathung bildete der Antrag deS sächsischen Unter-VerbandeS: Der allgemeine VereivStag möge feststellen, daß die Mitgliedschaft der Vereine bei dem allgemeinen deutschen Genossenschaft--Verbände auch die Mitgliedschaft bei dem bestehenden Landes- oder Pro- vinzial-Verbande bedinge, über welchen Herr Fröhuer-DreSden re- ferirle, der aber, nachdem die Herren Schulze-Delitzsch und Schenk- WieSbaden für Ablehnung diese- Antrags gesprochen, gegen 3 Stimmen abgeworsen wurde. Sodann erstattete Herr Schulze-Delitzsch das Referat der Anwaltschaft über den Stand der Gesetzgebung betreffend die privatrechtliche Stellung der Erwerbs- und Wirth- schaftS-Genossenschaften, namentlich die weiteren hierbei zu ver folgenden Ziele. Derselbe ging auf die Entstehung de- neuen Ge- pvffenschastSgesetze- für Preußen und den Norddeutschen Bund ein und beleuchtete die GesichtSpuncte, welche bei dem Erlaß dieses Gesetzes maßgebend Zgewefen seien. Er bezeichnete daS Gesetz alS eine bedeutende Erleichterung für die Genossenschaften infolge der Vorschrift der beschränkten Haftbarkeit im Gesellschaftsrechte, und erörterte den Unterschied zwischen der neuen Erscheinung der Vereine mit Geschäftsbetrieb und den früher schon bestandenen Han delsgesellschaften. Das bestehende Handels- und Commerzrecht habe hier ein ganz neue- Feld zu bearbeiten erhalten. Für )ie Wirthschafts - Genossenschaften müsse die persönliche Haft barkeit die Grundlage bilden, weil die Genossenschaften nicht die Bedingungen erfüllen können, welche die Regierung den Genossenschaften mit beschränkter Haftbarkeit stellen müßte. Redner ging dann darauf über, zu erörtern, welche- die weiter zu ver folgenden Ziele in der Gesetzgebung sein würden. Die Ge nossenschaften müßten dieselben Rechte verlangen wie die großen Handelsgesellschaften und die volle freie Bewegung erhalten. Es handele sich hier nicht um die Erlangung eines neuen Gesetzes, sondern vielmehr um eine Revision, eine Amendirung des alten. Er sprach sich für die Normativbedingungen des Staate-, dann aber auch gegen alle- Concessionswesen aus. Die Genossenschaften müßten die volle Verantwortlichkeit, aber auch die volle Freiheit haben. Redner schloß damit, daß er Freiheit und Verantwortlich keit als die Grundbedingung der vollen Entwickelung deS Genossen schaftswesens hinstellte. Finanzieller Wochenbericht. (Schluß.) Der GetreidetranSport auS Oesterreich nach und über die Ober schlesische Bahn hielt sich auch während der letzten Woche in sehr engen Grenzen. Nachrichten aus Pest zufolge sind die Käufe für den Export sehr gering. — Franzosen sind, wie wir vorhersagten, wegen der beginnenden starken Mindereinnahmen in Mißcredit ge raden, und bei den Mehreinnahmen der Lombarden sind die be reit- von unS erwähnten Momente zu berücksichtigen: Eröffnung der Brennerbahn u. s. w. erst Ende August deS vorigen Jahres, und Mehrverzinsung der Rate von fünfzig Millionen Francs für die piemontesischen Bahnen. — Laut Kundgebung des österreichischen Handelsministeriums an die Reichenberger Handelskammer, ist die Abänderung des Staatsvertrags mit Sachsen, welcher der Errich tung einer directen Schienenverbindung mit Görlitz entgegensteht, zu erwarten. Dadurch würde die ohnehin schon so ungünstige Lage deS Löbau-Zittauer Unternehmens noch mehr beeinträchtigt werden. Die Notiz in der Berliner Börsenzeitung von den Rechten der Zittau-Reichenberger Actionaire, welche einer solchen Abkürzung widerstrebten, hat keine Bedeutung, da die sächsische Regierung be kanntlich in Angelegenheiten der Zittau-Reichenberger da- ent scheidende Wort führt. — Wenn einige Blätter hinsichtlich der angeblich projectirten Börsensteuer die lächerliche Befürchtung col- portiren, daß dieselbe daS Capital zur Auswanderung (wohin denn?) bewegen würde, so ist darin nur die Bemühung zu sehen. auS Mangel an besserm Stoff die Zeitungsspalten irgendwie zu füllen. Wegen einer Börsensteuer würde kein einziges Geschäft weniger gemacht werden, denn die Speculation rechnet bei ihren Operationen auf einen ganz andern Gewinn, als die Steuer be trägt; und dann kann man Geschäfte, die in Berlin am Platze sind, doch nicht etwa nach Stuttgart oder München verlegen? Oberschlesische 186'/, 1861/, 186'/, 185'/, 185'/. 185»/i Coseler Galizier Franzosen Lombarden Credit Amerikaner 1071/4 931/4 1463/4 1081/, 94i/, 75-r/s 1081/, 93'/, 146i/, 108i/, 941/4 75S/s 1101/, 931/4 146 108i/, 94 753/4 IV91/4 92i/, 1441/4 107 921/4 757/8 UV»/, 92'/, 144-i/s 108 93 757/g 112-/4 927/, 1451/4 1081/4 931/4 76 DaS Geschwätz in der Berliner Börsenzeitung von einem Rech nungsabschluß der AlbertSbahn, der für daS erste Halbjahr fast 5 X Reingewinn auSweise, ist wohl mehr als Scher» aufzunehmen^ Authentische-, wie die Regierung zu der Bahn sich gegenwärtig
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